Was ist Eleganz?

Die Antwort hat jeder vor dem Auge parat, bei einer genauen Beschreibung wird es schwierig. Ich habe Stil, sagt man mir seit jeher nach, oder eher Stile, die waren immer unterschiedlich, aber tatsächlich war die häufigste Zuschreibung “elegant” – ja, auch schon mal altbacken, spießig und andere nicht nett gemeinte Umschreibungen LOL. Ich mag alles mögliche, trage aber tatsächlich zeitloses und kombiniere wenige teure Stücke mit einer günstigen Mischung, alles angelegt auf “soll ewig halten”.

Für diesen Beitrag habe ich aber mit einer ebenfalls sehr stilsicheren Dame geplaudert und gebrainstormt, denn manche Dinge sind im Team nun mal besser. Auch als Bloggerin, ergo subjektivste Person der Welt, sollte man Fakten einfließen lassen; und als Stilberaterin kann ich nur sagen, der Spiegel von außen ist das A und O. Auch für mich, ich hole mir auch Feedback von Fachleuten! Gesagt, getan, die Dame ist schon seit Schulzeiten im Bann von Eleganz und Stil durch eine ihrerseits sehr elegante Mentorin gewesen und ihr Input hat meine Ansichten definitiv erweitert.

Zunächst: Eleganz ist Haltung. Achtung – TEXT!! Weiterlesen…

BARR Centella Calming Ampoule Toner

Was ist ein Toner und was ist ein Gesichtswasser? Die Grenzen sind fließend im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Viskosität ist jeweils eine andere und vielleicht auch die Inhaltsstoffe. Und da gibt es ja noch Seren, also… die Verwirrung ist perfekt!

Von flüssig bis glibbrig ist also die aufsteigende Reihenfolge; mit den Inhaltsstoffen hat es in der Praxis wenig zu tun, denn es gibt Seren wo fast nix drin ist und Toner, die ordentlich reinhauen. Gesichstwässerchen ebenso, diese eigenen sich dann am ehesten zum sprühen. Und man kann theoretisch alle drei verwenden, nur dass die Haut irgendwann keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt. Was immer drüber sollte: Eine Creme oder ein Öl zum “versiegeln”.

Okay, zurück zum Protagonisten, der ehrlich gesagt als Inhaltsstoffe nix dolles aufweist: Grünteewasser, also ein Abfallprodukt, Glyzerin und ein paar Feuchthaltemittel, irgendwann etwas Jojobaöl was dem ganzen eine leichte Viskosität gibt und noch weiter hinten Ceramide mit einem Miniatur Hauch Hyaluronsäure. Ein Hauch Weidenbaumrinde aka Salicylextrakt ist auch dabei.

Interessanterweise ist das Produkt mit zweierlei Brillen gesehen: Aus der ECke der Naturkomsetik sind die Glykole drin absolut pfui, dafür der Weidenbaumrindenkram top, aus den Augen konventioneller Kosmetik gilt aber exakt dieser als Allergen.

Schwierig, dann kommt das Produkt aus Korea, was sich als ökologischer Fußabdruck auch nicht geil macht. Who am I to judge, denn ich habe koreanische Kosmetik als meinen neuen heiligen Gral auserkoren und sehe goßzügig darüber hinweg. Dafür bin ich seit mehreren jahren nicht geflogen, gel. Das kann ich dann schön durch meine Konsumentscheidungen wieder ruinieren, wobei wir nie vergessen dürfen, dass wir in diesem System als Konsumenten nur dadurch korrigieren können, indem wir nicht besser, sondern gar nicht konsumieren. Wird schwer, wenig ist okay, aber nichts? Danke nein danke.

Immerhin ist die Verpackung leicht, wenig Plastik, kann und wird theoretisch in unseren Breitengraden recycelt (okay, ca. 1% !!!!! Plastik wird recycelt, machen wir uns nichts vor).

Also sorry, Nachhaltigkeit kann hier echt wenig punkten. Ein günstiges Glyzerin Serum vom DM tut es wahrscheinlich auch, da ist aber die Verpackung wieder murks, und eigentlich braucht man das alles nicht, wenn man keine Hautprobleme hat. Und die haben die wenigsten, sie werden einem eben eingeredet.

Zurück zu meinem absoluten subjektiven Urteil: Echt gut!
Ausgang: Allergikerin, trockene Haut mit Resten von Akne, sehr empfindlich und immer mal wieder am erröten, Potential auf Rosazea, und sagte ich schon trocken?!
Was macht es: Befeuchten, und das richtig gut. Ein wenig auf die Fingespitzen, und überall drauf inklusive Dekolleté, dann Ceramide Toner und LSF. So kann die Routine tagsüber aussehen.

Testurteil: Werde ich beizeiten nachkaufen. Preislich fair.


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Ich mag das Hermès Make-up nicht

Okay, jetzt ist es endlich raus: Ich bin die Zielgruppe! Ich kann mir “richtiges” Hermès nicht leisten, liebe aber dekorative Kosmetik und bin Mitte vierzig – Zielgruppe ✅

Vorweg: Dieses ist diesmal wirklich lediglich meine persönliche Meinung und hat etwas damit zu tun, dass ich eine andere Ästhetik bei Make-up bevorzuge.

Ich habe die Blushes und die Pinsel von einer Freundin ausprobiert, diverse Lippenstifte gehabt und kann nur sagen: Ich bin so sehr Zielgruppe, dass ich es nicht mehr bin.
Dezent ist toll, aber es ist in Wirklichkeit alles langweilig. Das Konzept ist nicht ganz stimmig, die Farben sind unter-wältigend und die Qualität haut mich nicht von Hocker. Die Verpackungen sind bei den Lippenstiften toll und ich mag dass man sie nachfüllen kann, allerdings will ich mehr die Verpackungen als den Inhalt, denn die Lippenstifte tun es nicht. Für mich.

Nun kommen auch Lidschatten Le regard Hermès heraus, die ca. 100 Euro kosten werden und farblich schön zusammengestellt sind, drei neutrale Farben und eine etwas “peppige” – habe ich grad peppig geschrieben… oh mein Gott. Sprechen mich auch wieder null an, die sehen auf dem Bild schon qualitativ mies aus. Liegt vermutlich an der Ästhetik der Visuals… alles sieht furchtbar trocken aus. Nicht matt, sondern trocken.

Natürlich darf eine Wimperntusche nicht fehlen, da hat man auch das Konzept der roten Tusche, hier bordeauxfarben, aufgegriffen und das wiederum finde ich gut. So eine Wimperntusche kann sehr subtil wirken, vor allem wenn schwarz zu hart ist und braun zu wenig Kontrast bietet.

Hier gut zu sehen:


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Alles in allem hat der gewählte Make-up Künstler bzw. Art Director Gregoris Pyrpylis echt nicht meine Ästhetik. Quiet Luxury hin oder her, es ist einfach öde und es fehlt… äh… hat jemand ein Wort für mich?!

Überhaupt ist es wieder arg öde einen “jungen Mann” zu befördern, da hat die Branche, die vermutlich zu über 80% aus Frauen besteht, doch noch einiges für die Gleichberechtigung zu tun.


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Tschüss Twitter

Gestern habe ich den Twitter Button auf der Homepage deaktiviert.

Twitter befindet sich seit dem Verkauf an Elon Musk in freiem Fall und es ziehen sich nicht nur Werbekunden zurück, sondern auch die Nutzer*innen.
Mein Account bleibt aktiv aus pragmatischen Gründen: Search Engine Optimization. Auch weil ich meinen Netzwerk aus Journalist*innen, Autor*innen und Wissenschaftler*innen nicht verlieren will, bis man sich dann auf einer anderen Plattform neu vernetzt.

Bislang habe ich viel Wissen und auch tagesaktuelles Geschehen aus dem Netz geschöpft, entweder Berichterstattung vor Ort, Nachrichtenagenturen, die Kanäle der Politiker*innen und dazu die vielen kritischen Stimmen, die Kontext hinzugefügt haben, Dinge eingeordnet haben und vor allem wahnsinnig viel Wissen haben zirkulieren lassen.

Manche meinen, man solle die Plattform nicht kampflos dem rechten Mob überlassen, manche sind da schon lange mit neuen Konten auf BlueSky, die einzige “freie” Alternative, da Mastodon leider nicht wirklich funktioniert hat.

Istd ie zeit von Social Media vorbei? Natürlich nicht, es nimmt neue Formen an, wie TikTok und Twitch zeigen. Sind Blogs wieder in? Sie waren nie vollständig weg, sie sind mittlerweile lediglich kein Hobby mehr, sondern professionell betriebene Plattformen. Blogs bleiben DIE Quelle für spezifisches Wissen im Internet.

Also, willkommen zurück in der Zukunft.


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Die Farbe Rosa – das Spiel um Bedeutungsmacht

Nach dem Barbie-Hype spätestens ist Rosa so normcore geworden wie Jeans und Turnschuhe, zumal die Farbe seit mehreren Jahren trendet (die Modeindustrie setzt es uns ja auch vor).

Während sowohl 6jährige als auch 86jährige die Farbe Rosa lieben, die gemeinhin mit Weiblichkeit und Verspieltheit assoziiert wird, ist es immer noch ein ziemliches No Go, in bestimmten Settings in Rosa gekleidet aufzuschlagen. Als Frau natürlich nur. Männer in rosa Hemden sind hingegen chic.

Erinnern wir uns doch mal daran, dass Make-up, Absatzschuhe und helle Farben bzw. Rosa genuin männlich konnotiert waren, und das über Jahrhunderte und Jahrtausende sogar, wenn man Make-up im Sinne von Gesichtsbemalung versteht.

Wie ist es dann heute, wenn eine Frau sich rosig anzieht? Und da kommt einfach der kulturelle Kontext im Spiel, denn die Farbe ist “girly” und aufmerksamkeitsheischend, manche sagen immer noch “schwul” (blöde Homophoben!) und auf alle Fälle unseriös. Diesen Kontext übernehmen immer mehr Frauen in männlich stark besetzten Positionen und spielen damit, konterkarieren ihn: Die Anwältin, die ihre gesamte Kanzlei und Mitarbeiterinnen in Rosa getaucht hat (findet man auf Instagram und TikTok und ja, es ist eine richtige Anwältin!) und die Wissenschaftlerin, die im rosa Kostüm einen Vortrag hält, Dr Anjana Khatwa auf der FindingADA Konferenz:

Damit spielt man den Ball der vermeintlich schwachen, femininen Person zurück ins Feld der Misogynie – fürs erste, knabbert zudem gleichzeitig an der ursprünglichen Bedeutung der Farbe für Männer aka Macht. Was ist männlich? Was ist weiblich? Was ist überhaupt Geschlecht und wer bestimmt darüber, in einer Zeit in der man (wieder, muss man sagen) aus Rollenkonstrukten rausbricht?

Doch es ist alles nicht so einfach, und ich will das Besipiel sein, warum das echt schwer ist, Symbole neu zu gestalten, denn die Saat der internalisierten Frauen- und Selbstfeindlichkeit sitzt so tief, wie es eben nur kann, egal wie wahnsinnig aufgeklärt und belesen man ist. Ich nämlich, und es ist mir unheimlich peinlich zuzugeben, ich liebe Rosa. Ich liebe auch Fuchsia, das allerdings nicht so eine “weiche” Konnotation hat, aber wirklich wirklich lieben tue ich das helle, rosige, fluffige, freundliche und heitere Kaugummirosa.
Und? Abgesehen davon, dass ich künstlerisches intelektuelles *augenrollen* Schwarz trage, ist es mir schier unmöglich, in Rosa zu kleiden, ohne mich seltsam zu fühlen.
Die Assoziationen sind folgende: Zu kindlich, zu kreischig, zu jung, zu unseriös. Unseriös!
Oh, und diese Gedanken sind leider völlig normal. Jede*r von uns denkt das. Bis auf Kita-Kinder, denen man noch eintrichtert, dass Farben und Kleidung für alle da sind, was sich aber ab der 2. Klasse spätestens auflöst.

Leider gibt es nur eine Möglichkeit der Veränderung: Man muss diese Veränderung sein und nicht nur predigen, sondern auch leben.

Da sollte ich vorgehen, aber in diesem Falle ziehe ich mir elegant raus: Ich bleibe im Hintergrund, schwarz, und “verkaufe” allen anderen Farbe. Tschakka.

P.S. Mir fällt ein, dass in Tokyo manche Bahnstationen in einem Rosa-Melba waren, während das blaustichige Rosa synonym zu Kawaii stand. Was die rosanen Bahnstationen bedeuten? Vermutlich nichts, es ist lediglich ästhetisch.


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