Klamotten für Nasskalt – norddeutsche Edition

Kurz die Nase rausgesteckt, den Inhalt des Kühlschranks evaluiert und beschlossen, heute im Bett zu arbeiten – der Rechner wärmt so schön, und ich kann meine Shoppingpflichten online absolvieren. Apropos Shopping, für alle die sich den Arm abfieren bei diesem Wetter, sich aber noch nicht in die Winterjacke werfen wolllen – just do it.

Ich liebe den Winter, den wir mal vor der Klimakrise hatten, jetzt ist es halt nicht kalt, sondern nass UND kalt, und das ist grauenhaft. Spätestens jetzt ist es hoffentlich jedem kalr, dass warm und bequem stets wichtiger ist als schick, es heißt jedoch nicht “stattdessen” sondern: AUCH! Warm, bequem und schick sind machbar. Das ist meine Kernkomptenez, denn ich friere immer. Ich würde jeden Lottogewinn für ein Leben mit immer warmen Füßen eintauschen, schnieff.

Hier sind meine Survival-Tipps

– 1-2 dünne, körpernahe Schichten sind wärmer als eine dicke, ergo ein Unterhemd und ein Langarmunterhemd drüber sind Trumpf, dann gerne Wolle oder Kaschmir. Fleece? MMhhh nein. Kunstfaser stinkt schneller, muss also öfter gewaschen werden, erzeugt Mikroplastik inder Herstellung und sind wir ehrlich, das eine Prozent auf dem Markt, das aus recycelten Plastik besteht, macht den Kohl nicht fett: 1%.
Wolle und Kaschmir lassen sich besser pflegen und sind langlebiger: Lüften statt waschen, und stopfen/flicken statt wegwerfen.

– Wolle(/Seide) ist teuer, aber das Beste als erste Schicht – Calida hat was mit Spitze, COS hat gute Merino-Shirts, Hanro ist besonders fein, und die Sporthersteller sind dafür auch keine schlechte Adresse. Man kann alles bei 30 Grad in der Buntwäsche waschen. Noch besser ist es, so lange es geht diese nur aus zu lüften. Die Sachen gehören nicht in den Trockner, sind aber schnell trocken.

– eine dünne Wolle/Seide lange Unterhose wirkt Wunder, man braucht dann obenrum weniger und schwitzt entsprechend weniger. Ja, ist unsexy, aber frieren ist unsexier. Geht auch unter einer Leggings, die allerdings nicht knackig eng sitzen sollte, sondern noch ein bisschen Platz hat. Calidas Leggings sind sehr kurz und daher nicht empfehlenswert. Kunert hat schön dünne Wollleggings, Soft Wool Cotton ca. 32 Euro, und von C&A bis Odlo gibt es Skiwäsche je nach Geldbeutel und Gusto. Falke hat dünne Merinoleggings oder dicke Sportswear, ab ca. 45 Euro.

– Thermoleggings für Schwangere. Japp, die sind hochgeschnitten, wer viel sitzt, wer im Rolli sitzt, sollte das ausprobieren!

– Mütze und Schal und wisst ihr noch, Masken? Die halten auch warm!

– bei Socken schwöre ich auf Laufsocken plus Wollsocken. Die Laufsocken isolieren, die Wollsocken wärmen; meine Go-to Kombi sind Wrightsocks doppellagige Laufsocken plus Falke. Was auch immer ihr nehmt, die Strümpfe dürfen nicht einschnüren und auch die Schuhe dürfen dann nicht knackeng werden, dann lieber zwei paar dünnere Socken auswählen. Thermosocken sind auch top, allerdings idR reines Kunstfaser, da ist eine dünne Baumwollschicht drunter nicht verkehrt.

– zwischendurch bewegen, auch wenn einem nicht danach ist, um den Kreislauf aufrechterhalten (mache ich natürlich auch nicht, aber ich weiß, wie es geht, haha…)Kniebeugen oder wird tanzen, kommt im shared office besonders gut…

– bes. für die ADHS Crew: Wenn Dir kalt ist, ist Dir kalt, egal wie die anderen gucken.

Office wear heißt ja Kragen. Unter Bluse/Button-Down-Hemd passt immer etwas warmes, dünnes mit Langarm und darüber ein dünner Merinopullover (MÄnner: Maerz München!) unterm Jackett. Kleider und Röcke sind völlig unterschätzte Lagenlook-Heldinnen, die wirklich warm halten und schick aussehen.

Michelin-Männchen Alarm gibt es bei dicken Daunenwesten: Hallo Moncler! Sehr beliebt bei Jugendlichen derzeit übrigens, über einen fetten weiten Kapuzenpulli. An Erwachsenen leider ziemlich cringe (sagt man auch nicht mehr, nur dass Ihr das wisst). Ich besitze selbst eine, und kann dazu nur sagen: Für mich kompletter Unsinn, man wird darin sehr warm am Rücken, friert aber trotzdem an den Armen. Optik ist eben nicht alles.

Ach, und weil Ballerinas wieder im Trend sind: Bitte nicht. Frieren ist so 2009!


Gefallen Dir die Texte?

Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E

MIU MIU ist wieder in – für wen?

So ziemlich haargenau vor 15 Jahren habe ich an einem nicht besonders hellen Punkt meines Lebens mein Konto leergeräumt und eine Designer-Handtasche gekauft. Die Schweinegrippe hatte mich erwischt – kein Scherz, Notarzt, vierzig Fieber, alles ungeil und dazu eine Trennung.
Doch ich hatte ein Vogue-Abo, und da war sie drin: Die schönste Tasche, die ich je gesehen hatte! Keine Ahnung was in mich gefahren ist, ich rief jedenfalls die Zentrale von MIU MIU Deutschland an und erfuhr, wo sich die drei Handtaschen im gesamten Deutschland befanden. Wie der Zufall es so will – eine Coffer Bag in Hannover, eine Kreditkarte, und eine direkte Verbindung nach Hannover später…

Tagelang stand die Tasche neben dem Bett und ich schlug morgens die Augen auf, fragte mich wie bescheuert ich eigentlich gewesen sein muss neulich?! und freute mich und erfand Ausreden, die den kauft rechtfertigte. 990 Euro, die rein rechnerisch sich ausgezahlt haben, denn die Tasche kostet jetzt 1.500 Euro und ich kann sie immer noch für ein paar Hunderter loswerden. Ja, ich rechtfertige de Kauf immer noch, so will es das deutsche Gesetz von “Schaffe schaffe Häsule bauen, Du darfst Dir kein Luxus gönnen”.

MIU MIU ist momentan wieder in Trend. Ist es die günstigere Linie von Prada, wie früher? beileibe nicht – die Ausrichtung ist zwar vermeintlich auf ein jüngeres Publikum, aber die Preise sind stabil hoch. Wie konnte die Marke wieder hip werden und an ihrem früheren Erfolg anknüpfen? Und wer ist eigentlich die eigentliche Zielgruppe?

MIU MIU hat erstmal Strumpfhosen mit Logo und mit Pailleten bestickte Slips als Hose salonfähig gemacht. Wer also seinen modisch anorektischen Körper zur Schau stellen wollte und nochmal die Kaufkraft demonstrieren zur gleichen Zeit: Perfekt. Vermeintlich!
Tatsächlich ist eine gute Marketing Strategie dahinter gewesen und die Tabloids waren voll von Models, die dieses Outfit trugen und damit wieder Publicity bekamen. Natürlich kaufen sie den Kram nicht, sondern bekommen ihn geschenkt, ufff. Die dazugehörige Stylistin Lotta Volkova hat die Ästhetik von MIU MIU ganz wunderbar wiederbelebt. Eine schräge Ästhetik! Einen Gegen-Ästhetik eigentlich, denn alles sieht zusammengewürfelt aus und nichts entspricht dem klassischen Mode-Ideal, ist aber trotzdem nicht crazy, sondern grad’ noch tragbar. Sehr girly, sehr “rotzfrech”, eine moderne Pippi Langstrumpf, sowas in der Richtung. Jung und jugendlich.

Die Zielgruppe? Natürlich nicht die Jenner und Kardashians und Hadids dieser Welt, sondern, viel einfacher: Der asiatische Markt. Und damit meine ich geographisch unsauber Japan und China, wo das Schönheitsideal ähhhh eine Mischung aus europäischen Standards und Comicfiguren ist. Also wie überall, sehr dünn, sehr groß und sehr operiert ab einem bestimmten Einkommenslevel. Dazu kommt eine “Kawaii” Ästhetik, die MIU MIU recht lasziv bedient.

Wie alle Marken machen sie mit Accessoires wie Schuhe und Handtaschen ordentlich Umsatz und ja, die Balettslipper aus Satin für schlappe 700 Euro sind wieder in! Das Original von repetto kostet übrigens nur ein Bruchteil (220 Euro) – hat das aufgestickte Logo jedoch nicht, quel dommage…

Wer kauft also wieder MIU MIU und wieso ist die Marke auf einmal wieder heißer als LOEWE und Valentino und Gucci und die ewigen Luigi Vuttong?? Nun, es ist der typische Zyklus, mit dem die Modeindustrie heizt: Die Kunden haben den Schrank voll von den oben genannten Marken, also muss jetzt ein neuer Hype her, um den Markt anzutreiben.
Natürlich hat es auch damit zu tun, dass man sich eine neue Ästhetik kauft, nachdem man das bemüht witzige oder wie man es nennen soll von LOEWE nicht mehr sehen kann und auch Logomania wie Balenciaga und Luigi Vuttong out sind, zugunsten dem in Krisenzeiten lieber gesehenen Superluxus von “Quitte Luxury“.

Die Frage lautet: Lohnt es sich, MIU MIU zu shoppen, zum Beispiel eine ikonische Matelasse Handtasche in eine der neuen Formen?

Entscheidungshilfe:
Kannst Du Dich mit der Marke assoziieren, zumindest ein bisschen?
Also mit 30 habe ich mich mit der Marke assoziieren können, mittlerweile nicht mehr, ich persönlich würde passen, trage meine Tasche aber noch, weil ich sie habe.

Passt sie zu Deinem Stil?
Ist es Liebe oder nur ein heißer Flirt, der bei der Ansicht einer anderen, teureren Tasche erlischt?
Dann pack das Geld beiseite und kauf Dir nix. Warte bis es DAS Teil ist. Ein Taschensparkonto? Ja klar!

Hat die Marke Investment-Potential?
Nein, also wenn Du was kaufst, dann um es zu lieben und zu tragen. Es ist keine stabile Kiste wie Hermès, I’m sorry!


Gefallen Dir die Texte?

Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E

Was ist Eleganz?

Die Antwort hat jeder vor dem Auge parat, bei einer genauen Beschreibung wird es schwierig. Ich habe Stil, sagt man mir seit jeher nach, oder eher Stile, die waren immer unterschiedlich, aber tatsächlich war die häufigste Zuschreibung “elegant” – ja, auch schon mal altbacken, spießig und andere nicht nett gemeinte Umschreibungen LOL. Ich mag alles mögliche, trage aber tatsächlich zeitloses und kombiniere wenige teure Stücke mit einer günstigen Mischung, alles angelegt auf “soll ewig halten”.

Für diesen Beitrag habe ich aber mit einer ebenfalls sehr stilsicheren Dame geplaudert und gebrainstormt, denn manche Dinge sind im Team nun mal besser. Auch als Bloggerin, ergo subjektivste Person der Welt, sollte man Fakten einfließen lassen; und als Stilberaterin kann ich nur sagen, der Spiegel von außen ist das A und O. Auch für mich, ich hole mir auch Feedback von Fachleuten! Gesagt, getan, die Dame ist schon seit Schulzeiten im Bann von Eleganz und Stil durch eine ihrerseits sehr elegante Mentorin gewesen und ihr Input hat meine Ansichten definitiv erweitert.

Zunächst: Eleganz ist Haltung. Achtung – TEXT!! Weiterlesen…

BARR Centella Calming Ampoule Toner

Was ist ein Toner und was ist ein Gesichtswasser? Die Grenzen sind fließend im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Viskosität ist jeweils eine andere und vielleicht auch die Inhaltsstoffe. Und da gibt es ja noch Seren, also… die Verwirrung ist perfekt!

Von flüssig bis glibbrig ist also die aufsteigende Reihenfolge; mit den Inhaltsstoffen hat es in der Praxis wenig zu tun, denn es gibt Seren wo fast nix drin ist und Toner, die ordentlich reinhauen. Gesichstwässerchen ebenso, diese eigenen sich dann am ehesten zum sprühen. Und man kann theoretisch alle drei verwenden, nur dass die Haut irgendwann keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt. Was immer drüber sollte: Eine Creme oder ein Öl zum “versiegeln”.

Okay, zurück zum Protagonisten, der ehrlich gesagt als Inhaltsstoffe nix dolles aufweist: Grünteewasser, also ein Abfallprodukt, Glyzerin und ein paar Feuchthaltemittel, irgendwann etwas Jojobaöl was dem ganzen eine leichte Viskosität gibt und noch weiter hinten Ceramide mit einem Miniatur Hauch Hyaluronsäure. Ein Hauch Weidenbaumrinde aka Salicylextrakt ist auch dabei.

Interessanterweise ist das Produkt mit zweierlei Brillen gesehen: Aus der ECke der Naturkomsetik sind die Glykole drin absolut pfui, dafür der Weidenbaumrindenkram top, aus den Augen konventioneller Kosmetik gilt aber exakt dieser als Allergen.

Schwierig, dann kommt das Produkt aus Korea, was sich als ökologischer Fußabdruck auch nicht geil macht. Who am I to judge, denn ich habe koreanische Kosmetik als meinen neuen heiligen Gral auserkoren und sehe goßzügig darüber hinweg. Dafür bin ich seit mehreren jahren nicht geflogen, gel. Das kann ich dann schön durch meine Konsumentscheidungen wieder ruinieren, wobei wir nie vergessen dürfen, dass wir in diesem System als Konsumenten nur dadurch korrigieren können, indem wir nicht besser, sondern gar nicht konsumieren. Wird schwer, wenig ist okay, aber nichts? Danke nein danke.

Immerhin ist die Verpackung leicht, wenig Plastik, kann und wird theoretisch in unseren Breitengraden recycelt (okay, ca. 1% !!!!! Plastik wird recycelt, machen wir uns nichts vor).

Also sorry, Nachhaltigkeit kann hier echt wenig punkten. Ein günstiges Glyzerin Serum vom DM tut es wahrscheinlich auch, da ist aber die Verpackung wieder murks, und eigentlich braucht man das alles nicht, wenn man keine Hautprobleme hat. Und die haben die wenigsten, sie werden einem eben eingeredet.

Zurück zu meinem absoluten subjektiven Urteil: Echt gut!
Ausgang: Allergikerin, trockene Haut mit Resten von Akne, sehr empfindlich und immer mal wieder am erröten, Potential auf Rosazea, und sagte ich schon trocken?!
Was macht es: Befeuchten, und das richtig gut. Ein wenig auf die Fingespitzen, und überall drauf inklusive Dekolleté, dann Ceramide Toner und LSF. So kann die Routine tagsüber aussehen.

Testurteil: Werde ich beizeiten nachkaufen. Preislich fair.


Gefallen Dir die Texte?

Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E

Ich mag das Hermès Make-up nicht

Okay, jetzt ist es endlich raus: Ich bin die Zielgruppe! Ich kann mir “richtiges” Hermès nicht leisten, liebe aber dekorative Kosmetik und bin Mitte vierzig – Zielgruppe ✅

Vorweg: Dieses ist diesmal wirklich lediglich meine persönliche Meinung und hat etwas damit zu tun, dass ich eine andere Ästhetik bei Make-up bevorzuge.

Ich habe die Blushes und die Pinsel von einer Freundin ausprobiert, diverse Lippenstifte gehabt und kann nur sagen: Ich bin so sehr Zielgruppe, dass ich es nicht mehr bin.
Dezent ist toll, aber es ist in Wirklichkeit alles langweilig. Das Konzept ist nicht ganz stimmig, die Farben sind unter-wältigend und die Qualität haut mich nicht von Hocker. Die Verpackungen sind bei den Lippenstiften toll und ich mag dass man sie nachfüllen kann, allerdings will ich mehr die Verpackungen als den Inhalt, denn die Lippenstifte tun es nicht. Für mich.

Nun kommen auch Lidschatten Le regard Hermès heraus, die ca. 100 Euro kosten werden und farblich schön zusammengestellt sind, drei neutrale Farben und eine etwas “peppige” – habe ich grad peppig geschrieben… oh mein Gott. Sprechen mich auch wieder null an, die sehen auf dem Bild schon qualitativ mies aus. Liegt vermutlich an der Ästhetik der Visuals… alles sieht furchtbar trocken aus. Nicht matt, sondern trocken.

Natürlich darf eine Wimperntusche nicht fehlen, da hat man auch das Konzept der roten Tusche, hier bordeauxfarben, aufgegriffen und das wiederum finde ich gut. So eine Wimperntusche kann sehr subtil wirken, vor allem wenn schwarz zu hart ist und braun zu wenig Kontrast bietet.

Hier gut zu sehen:


Gefallen Dir die Texte?

Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E

Alles in allem hat der gewählte Make-up Künstler bzw. Art Director Gregoris Pyrpylis echt nicht meine Ästhetik. Quiet Luxury hin oder her, es ist einfach öde und es fehlt… äh… hat jemand ein Wort für mich?!

Überhaupt ist es wieder arg öde einen “jungen Mann” zu befördern, da hat die Branche, die vermutlich zu über 80% aus Frauen besteht, doch noch einiges für die Gleichberechtigung zu tun.


Gefallen Dir die Texte?

Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E