Retinol für den Körper – THE ORDINARY Retinol 1% in Squalane

Retinol im Gesicht ist eine heftige Sache: Solche Produkte können dünne und empfindliche Haut stark irritieren. Obwohl die Wunderwaffe gegen Falten und Pickel und Narben und Dyslexie helfen soll, ist es nicht jedermensch Sache. Meine ist es eher nicht, ich greife da lieber zu einem milderen Glykolpeeling.

Trotzdem habe ich eine großartige Anwendung für Retinol gefunden: Hände und Ellenbogen.

Die Hände mit einem Hauch Vitamin A am Abend und einer dicken Schicht Creme und am nächsten Morgen strahlende Haut, Reduktion der Pigmentierung auf den Handrücken, und junge, gepflegte Haut. Das passt dann auch besser zum Gesicht *grins*.

Die Ellenbogen sind ebenfalls eher rauh, trocken und bei mir dazu herrlich Hähnchen ähnlich gelb. Ein Tropfen von dem Teufelszeug vor der Bodylotion und schon wird aus dem drei Wochen alten Huhn akzeptable Hauttextur.

Man darf es mit der Menge nicht übertreiben und auch nicht mit der Häufigkeit der Anwendung – vor allem sollte man das Abends nehmen, denn die haut muss sich davon erholen und da UV Strahlung keine gute Idee.

Fazit: Ein Jungbrunnen für knapp zehn Euro, und ein Segen für schrumpelige und durch Sonne überpigmentierte Haut. Kontraindikation: Dünne, empfindliche Haut wie am Dekolleté und im Gesicht. Bitte stets mit viel Feuchtigkeit und Pflege (am besten parfümfrei) kombinieren, dann ist’s ein No-Brainer!


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Der Online Kundenservice großer Firmen – Katastrophe, aber auch orthographisch falsch

Im nächsten Leben möchte ich die Webseiten großer Unternehmen debuggen. Obwohl, debuggen ist das eine, wie wäre es erstmal mit…

Rechtschreibung? Groß- und Kleinschreibung? Mein werter Mentor Mihai Nadin schrieb bereits vor einer Milliarde Jahren in seinem Buch The Civilization of Illiteracy, dass es zu einer Generation von Analphabeten käme; ich würde sagen, wir sind mittendrin. Heutige Scheußlichkeit: Ich habe ein Feld Namens Fräulein gefunden. Ich meine, wer verwendet noch diese antiquierte Anrede, ausser Franzosen? OUI.

Der Chanel Kundenservice leitete mich weiter auf eine blanke Seite, ob ich das Formular abgeschickt habe, weiß nur Dieu(Gott) alleine. Normalerweise bekommt man eine Kopie der Anfrage bzw. des Formulars an die angegebene E-Mail Adresse gesendet.

Auch andere Firmen bekleckern sich nicht mit Ruhm – es braucht schon harte Nerven, eine Korrespondenz auf Italienisch zu bekommen im Nachgang einer Bestellung. Aber es klappt alles, denn schließlich kann ich auch auch italienisch. Also. Naja.

Unsichtbare Bestellungen, ghostender Kundenservice, wir reden hier stets von großen, etablierten Marken/Konzernen, wo das Geld für sowas definitiv anders ist. Die sogenannten “kleinen Klitschen” haben da definitiv die Nase vorn – keine bombastische Webseite, aber alles funktioniert, und schlimme Orthographie gibt es da auch nicht.

Wie das passiert? Nun, große Läden haben eine Webseite, die sie dann an die jeweiligen Länder anpassen, zum Teil mit maschineller Übersetzung. Künstliche Intelligenz für den Arsch; zudem werden kulturelle Unterschiede einfach ignoriert. Es liegt auf alle Fälle am Management, berichtete mir jemand aus der Branche, denn dort sitzen unheimlich konservative und ignorante Entscheider(sic!) und die treffen mitunter nicht nur unsinnige, sondern auch teure Entscheidungen. Eh komplett egal, denn am Ende zahlen es die kleinen Verbraucherinnen. Nehmen wir Chanel, deren Gewinn im “ähhhh wieviele Stellen hat eine Milliarde”-Bereich liegt und komplett in privater Hand ist: Sie verkaufen natürlich irre viel Handtaschen und auch ein paar Fummel, wer sich das aber alles nicht leisten kann, wird zu einem Lippenstift oder Duft greifen. Die Haute Couture Show dient dem Erhalt der Marke, der Umsatz wird woanders generiert.
Und das ist den Leuten vermutlich völlig egal, ob eine Firmen Webseite vor Fehlern strotzt.

Leider bin ich auch ein Konsumopfer und ziemlicher Fan der Produkte und so werde ich wohl oder übel den Kontakt für meine Retoure telefonisch wagen müssen… oder per Rauchzeichen?!


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Du bist nicht Dein Aussehen

Korrekt, ich verkaufe Personal Styling und sage trotzdem, Dein Wert bemisst sich nicht an Deinem Aussehen. Dennoch darfst Du gut aussehen! Ich gebe Dir die Erlaubnis dazu.
Klingt das komisch? Nicht nur die Kleidung und die Accessoires sind es, sondern die Power, zu sich zu stehen. Und darüber hinausgehend nicht nur Empowerment, als auch Freiheit, sich zu entscheiden wie und wer man sein will, in bestimmten Situationen.
Das Äußere ist die Facette, die Du gerade nach außen tragen willst.

Denn machen wir uns nichts vor, unser Aussehen und unser Auftreten haben massiven Einfluss auf unseren Alltag und in vielen besonderen Situationen, ob privat oder beruflich. Zwischen “pretty privilege” und “Stallgeruch” kann man mit Kleidung und Accessoires als kulturelle Symbole arbeiten. Ich sage nur “Hamburger Tussi”-Look: Perlenohrringe, Segelschuhe und Polohemd. Da kommen zumindest den Norddeutschen unzählige Assoziationen, oder?

Und noch ein Beispiel aus der Berufswelt:
Meeting, alle im Businessoutfit.
Es kommt jemand in Sweatshirt und Sneaker rein…
Wer ist das?

…richtig, es ist entweder der ITler oder aber der Chef (lol at Gender, wir wissen ja wie die Gründerszene aussieht)

Aber was, wenn man diese Klischees weg lässt?? Was, wenn man nicht männlich, weiß, jung, gesundheitlich und sehr wohlhabend ist?

Ich finde es wichtig, dass man weiß, die Kleidung muss zum Körper passen und nicht ungekehrt. Menschen die mit ihrem Äußeren unzufrieden sind, haben sehr wahrscheinlich ihr Leben lang toxische Kommentare bekommen. Statt eine weitere Diät zu empfehlen, ist eine passende Hose und eine coole Handtasche ein nachhaltigerer Effekt für die Seele als Weight Watchers. Erst ab einer gewissen Neutralität dem eigenen Körper gegenüber kann man langfristig Dinge wie Ernährung und Bewegung angehen.

Und da geht die Freude an sich selbst bestenfalls los: Ein aufgeräumter Kleiderschrank, ein schickes Äußeres, ein gutes Gefühl im Alltag, eine bessere Ausstrahlung und dadurch besseres Feedback der Umwelt. Ja, wir Menschen sind oberflächlich, warum das nicht auch gezielt für etwas Gutes nutzen?

Fazit: First things first. Arbeite mit dem was Du hast.


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HERMÉS UN JARDIN EN MÉDITERRANÉE

EDIT: Nachgekauft und als Signaturduft gekrönt. Genderbender-Duft seit 2003 😍

Un Jardin en Mediterranée ist der Duft, oder einer der Düfte, die für mich ein Grundpfeiler meines Hobbys Düfte sind. Angefangen hat es mit einem YSL Duft mit Grapefruit und Zeug, In Love Again hieß es. Es war für mich damals unbezahlbar, aber ich konnte mich durchringen und kaufte die Flasche für unsagbare 86 DM – und kaufte sie sogar nach, nachdem sie alle war. Fruchtig, saftig, holzig und wenig girly, trotz des kitschigen Flakons mit dem güldenen Herz drauf.
Der Parfumeur: Jean-Claude Ellena. Der Duft: Eine Iteration seiner Bestseller-Kompositionen: Zitrus, Obst, Holz, Rose.

Sehr viel später entdeckte ich dank einer Freundin den Duft von Hermès, und war interessiert und abgetörnt zugleich, entwickelte er an ihr eine säuerliche, unangenehme Note. Völlig ahnungslos wie ich damals war, schreckte mich alles ab, die Parfümerie, der Preis, und die grimmige Aceton-Komponente. Dass dieser Unisex-Duft an mir anders riechen würde, wusste ich damals nicht. Wie alle Hermés Einsteiger:innen fand ich die zitronige Variante Un Jardin sur le Nil besser. Ich glaube, ich kaufte das sogar als erstes.

Als ich zu bloggen anfing, hatte ich unlängst Nischendüfte entdeckt und nannte einen Rest La Chasse aux Papillons meins. Das war der Anfang vom Ende. Ich habe eine sehr empfindliche Nase, ich habe regelmäßig Duft-Dejá-vus und durch eine leichte Synästhesie kann ich Düfte taktil beschreiben. Duft fühlt sich an wie etwas, was ich anfassen kann. Schräg? Normal. Sehe ich bei einem Duft zum Teil komplette Bilder oder gar Outfits? Normal.
Das ist übrigens in der Tat auch das Können einer wirklich guten Parfumeurin, nicht einfach Duftnoten zusammen zu stellen, sondern ein Storytelling olfaktorisch anzustreben. Den Geschmack muss es nicht mal treffen, wichtig ist, ob die Geschichte dahinter erkennbar ist.

Jajaja, ich komme nun zum Duft, den tatsächlich nicht alle kennen!! Wie geht das?? WIE KANN MAN DIESES STÜCK KULTURGUT NICHT KENNEN!
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SEBA MED Every-Day Shampoo – online gehypt, aber warum?

Abgesehen davon, dass der Name des Produkts mir Zahnschmerzen bereitet:
Every day mit Bindestrich? Ist es groß oder klein geschrieben? Why so Denglisch?

Warum?? Warum ist das eines der beliebtesten Drogerie-Empfehlungen auf Social Media? Es ist teuerer mit 4 Euro, dafür dass es ein Shampoo ohne erkennbaren Mehrwert ist. Ein Alltagsprodukt gibt es bereits wesentlich günstiger. Milde Formel? Pfffttt, ja, aber es ist kein Argument, jedes Bilig-Naturkosmetik-Shampoo ist mild und kostet die Hälfte. Also was? Und warum? Und warum finde ich es absolut sch…

Zunächst die positiven Eigenschaften: Es wäscht die Kopfhaut und die Haare.

Aber dann… stehe ich doch unter der Dusche und meine Nase zieht sich wegen der Parfümierung zu. Ein Gestank sondergleichen, der richtig beißend ist. Als Allergikerin bin ich vermutlich einfach zu empfindlich, oder? Oder es ist keine gute Beduftung, schließlich sind alle meine Shampoos beduftet und ich habe das Problem sonst nicht.
Übrigens, wenn ich einen Allzweckreiniger von Rossmann verwende, den ich einmal statt meiner Öko-Sachen gekauft habe, weil ich auf das Greenwashing-Etikett reingefallen bin, bekomme ich ebenfalls Atemnot. Oh Wunder, die Duftrichtung ist sehr sehr ähnlich!
Und weil ich manchmal einfach geistige Aussetzer habe, tat ich das Shampoo nicht weg, sondern benutzte es fröhlich weiter und versuchte mich an den Duft zu gewöhnen. Schlicht und einfach zu faul. So etwas wird bestraft – zurecht, muss ich sagen:
Ich bekam juckenden Ausschlag an den Augen. Ja, so habe ich auch geguckt.

Wie konnte ich dieses Shampoo überhaupt als Auslöser ausfindig machen?

Wissenschaft, meine Lieben. Das Shampoo ist das einzig neue Produkt im Bad.
Ich habe es dann weggelassen, die Haut wurde etwas besser, dann wieder verwendet. Die Hautreizung wurde besser, dann wieder schlechter; leider probierte ich das Spiel über zwei drei Wochen aus, um das abschließend fest stellen zu können. Zusätzliche Auslöser wie Heuschnupfen und Stress schließe ich zwar nicht aus, aber das Shampoo, dessen Schaum mir das Gesicht herunterläuft, gibt meiner Haut scheinbar den Rest. Dabei hatte ich mich sogar an den brutalen Gestank der Parfümierung gewöhnt. Schuppend und kratzend habe ich das Produkt nicht entsorgt, sondern es den Kaschmir-Pullovern überlassen. Die sollen allerdings auch nicht nach Klo-Reiniger duften, weshalb sie eine extra Runde an die frische Luft zum Trocknen bekommen.

Mein Fazit: Dieses Produkt verkauft sich über die Verpackung und über dem Preis. Etwas teurer als sonstige Drogerie-Produkte, man tut sich also was Gutes, man “gönnt” sich was, aber in vernünftigen Rahmen. Dazu kommt die medizinisch anmutende Verpackung und der Name. Der Claim “medizinische Hautpflege” ist vermutlich genau so wenig geschützt wie die Rechte der Kinder in Deutschland. Ist das Produkt Geschmackssache? Aufgrund dessen, dass alle Dermatolog*innen von parfümierten Produkten abraten, nein. Man sollte tatsächlich versuchen, ohne auszukommen oder es nicht täglich verwenden. Das ist zwar etwas, was nur ein paar Sekunden Hautkontakt hat und ist nicht ganz so kriegsentscheidend wie Creme/Bodylotion, aber trotzdem..:

Danke, nein danke.


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