CHANEL Rouge Allure L’Extrait Rouge Royal 858

Nachdem die erste Farbe durchgefallen ist, habe ich mich nochmals beraten lassen und das gekauft, was Chanel nun mal am besten kann: Einen roten Lippenstift. Und was für einer!

In der Hamburger Chanel Boutique erwischte ich einen guten Moment, in welchem der Laden leer war, und sagte:
Wenn Sie mir einen roten Lippenstift geben würden, welcher wäre das?
Die Chanel-Beraterin zögerte keine Sekunde und holte einen kirschroten Lippenstift raus. Zumindest sah er in der Hülse kirschrot aus. Nach viel Mimimi, Auftragen mit Lipliner und Pflege und Tatütata schaute ich in den Spiegel.

What. What!!

Da schaute mir ein Gesicht mit einem koralligen Rot entgegen?! Das war nicht das, was ich wollte. Also raus vor die Türe und staunen. Der Lippenstift hatte eine vollkommen andere Farbe im Tageslicht! Leider muss ich davon abraten, IM Geschäft selbst etwas auszusuchen und zu kaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man bei dem unglaublichen schlechten Lichtkonzept daneben greift ist sehr groß. Dafür sind die Damen dort natürlich gut geschult und können auch im Dunkeln Leute schminken – denn ich bekam noch Rouge und einen Hauch Lidschatten verpasst und war sehr zufrieden.
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TOM FORD Shade and Illuminate Peachlight – Highlighter Duo


Das Produkt ist super sparsam, es ist super viel drin, aber es ist am Ende zu teuer – es ist Tom Ford, gel. Aber es ist geil!

Und ich werde es mal erklären, warum: Der Highlighter schafft eine ganz ebenmäßige Fläche, ohne zu glitzern. Der dunkle Ton ist bei mir bestenfalls ein natürliches Rouge und glättet den Teint optisch um 100%. Der helle Highlighter ist da schon fast bunter. Fällt das Licht schräg drauf, leuchtet er in einem gesunden pinken Ton. Tatsächlich bekomme ich das mit keinem anderen Produkt hin. Am besten sind beide gemischt und würden auch über oder unter cremigen Produkten gut funktionieren.

Das beste daran ist: Es ist völlig unauffällig und man sieht es nur aus nächster Nähe. Hält es? Ja, inklusive Maske tragen, in der Wärme, und einen langen Tag. Wird die Haut darunter schlecht? Nein. Das ist bei Puderprodukten für mich leider häufig ein KO-Kriterium, da sie austrocknen und die Haut reizen.

Insgesamt ein wirklich gutes Teil, wenn man vom hohen Preis absieht.

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CHANEL Pirate und Allure Pirate – Lippenstift und Nagellack

Nagellack ist so ziemlich eine der wenigen Dinge, die in der dekorativen Kosmetik nicht teuer gekauft werden müssen. Ist die Farbe schön? Go for it! Manche Freaks erkennen vielleicht den Hersteller, aber mittlerweile gibt es zu jeder “berühmten” Farbe, wir erinnern uns an die verschimmelten Nägel von Chanel, Particuliére, einen Farbzwilling.

Ich bin bekennende Chanel Fetischistin und Masochismus lässt mich über 20€ für Lack bezahlen… nein! Ich bin gegen fast alle Hersteller allergisch, es gehen Chanel und OPI, eine Marke die qualitativ viel besser ist, ich aber blind bestellen müsste. Das mag ich bei Nagellack nicht tun.

Ein klassisches, kirschiges, blaustichiges Rot ist für Wintertypen wie mich natürlich eine sichere Sache. Für die meisten, würde ich sagen, denn die Farbe ist trés parisienne, trés chic, trés féminin, hach! Okay, sehr klassisch kann mitunter auch etwas alt machen, aber am Alt sein ist nichts schlimmes dran.

Und natürlich habe ich diesen einen, eher klassischen roten Nagellack bislang nicht gekauft, viel zu langweilig! Stellt sich heraus, ich besitze bereits den Lippenstift. Leider blieb die Farbe etwas unbeachtet, da ich meistens zu Tom Ford greife, oder einfach weil der in meiner Sammlung vergessen wurde. Aus den Augen, aus dem Sinn…

Der Nagellack ist fabelhaft, lackiert sich schnell und makellos, hält ganz gut auch ohne Überlack, und der Lippenstift hält mit: Sehr guter Halt, feines Leuchten, etwas trockener.

Sind das Must-Haves? Wer ein absolut klassisches und unfehlbares Rot haben will:
Ja.
Perfekt für die “kühle Blonde” *hier cineastisches Augenrollen einfügen* und perfekt, um einen sonst sportlichen Look zu upgraden.

Perfekt zu kurzen Nägeln und perfekt für kurze Haare 😏


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Sei eine Mutter!

Sei eine Mutter!
Wisse alles, könne alles, reiße Dich auseinander und reiße Dich zusammen!

Neulich beim Schwimmunterricht für meine Tochter: Ich war das erste mal dort, den anderen Termin hatte der weltbeste Ex-Mann wahrgenommen. Um mich herum nur Frauen. Im Tal der Ahnungslosen fragte ich ständig “Wo ist dies?” und “Wo ist das?” und wurde mitleidig angeschaut und: Ignoriert. Richtig, ich bekam keine Antwort. Natürlich hatte man meine Frage gehört – die Frauen schauten in meine Richtung, und keine antwortete.

Da begreift man, dass Unwissen und “sich nicht kümmern müssen” ein Privileg für Männer ist. Denn jeder Mann wäre dort gefeiert worden, der sich so liebevoll um sein Kind kümmert. Als Mutter ist das scheinbar ein Pflichtprogramm, und als gute, perfekte Mutter muss ich zudem allwissend sein.
Der deutsche und angelsächsische Muttermythos ist ohnehin richtig krass, frau nehme Mutter Maria als Beispiel. Sie gebärt als Jungfrau, hält ihren toten Sohn im Arm bis er auferstanden ist, währenddessen der Erzeuger? Gott lässt sich nicht blicken. Das ist unser Maßstab. Der Maßstab für Männer ist somit auch klar: Wenn er öfter auftaucht als Gott, also überhaupt jemals, dann ist es schon der perfekte Vater.

Und ich glaube, der Grund warum es immer noch keinen #carestreik gibt, ist die Tatsache, dass wir Frauen wissen, dass die internalisierte Misogynie so tief in den Frauen drin steckt, und so fest verankert ist, dass wir untereinander niemals solidarisch wären, denn es würde stets eine Frau oder mehrere versuchen, sich einen Vorteil zu verschaffen.

Während uns Mutterschaft psychisch und physisch alles abverlangt (laut Studien dauert das Postpartum sieben!!!! Jahre!!!!), schaffen wir es also nicht, dieses Muttermythos zu entkräften. Warum? Es ist ein System, das sich immer wieder selbst bestätigt. Es erlaubt dem (weißen) Feminismus, neue Bücher zu schreiben, wo man darüber jammert; es erlaubt mir, diese Kolumne zu schreiben, die gepfeffert ist, aber vermutlich nur bei Nicht-Müttern Zuspruch finden wird; es bleibt demnach alles in der Logik des Kapitalismus/Patriarchats, wo frau sich Luft machen kann, aber dann weiter macht.

Und was soll ich sagen: Ich gehe heute zum Schwimmen!
Und ich erwäge gerade ein Büro-Outfit anzulegen, denn ich weiß dass frau mir dann anders gegenüber tritt, fast so, als wäre ich ein Mann, denn ich bin dann ja eine berufstätige Mutter, also fast ein Mann.
Lächerlich? Ich wette, frau wird mir anders entgegentreten. Let’s try.

EDIT: Tatsächlich wurde ich anders angeguckt, automatisch zurückgegrüßt, sowas – und eine etwas pissige Nachfrage meinerseits wurde extrem höflich beantwortet. Kleider machen Leute!


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