#deinfluencing als neue Kategorie auf dem Blog

Ja, das Gegenteil von kauft das: Kauft das eben nicht, setzt Eure Euronen anderweitig ein.

Dieser Trend ist mitnichten nur ein TikiTaka aka TikTok Trend, es ist die Entzauberung der Industrie durch Influencer*innen. Und als Beautybloggerin habe ich nach 18 Jahren dies das Ananas hypen dann doch zu viel gesehen und beschlossen es auch mal andersrum zu machen.

Deswegen wird es diese neue Kategorie des #deinfluencing geben, die ich schon hier und da begonnen habe.
Warum?
Ich wollte mir gerade noch ein Parfüm bestellen, da habe ich gesehen, dass statt 87 Euro das Teil, neu verpackt, nun 120 kosten wird. Alter Schwede. Das hat mir echt die Laune verdorben, weil die Preiserhöhungen im Luxusbereich einfach dreist sind. Produkt verbessert? Nope. Einfach MEHR zahlen? Ja!!
Spätestens seit der Pleite mit den neuen Chanel Lippenstiften, den Rouge Allure Serum Dingern, bin ich traurig, dass ich mein Geld nicht mehr in “schön” verbrennen kann. So richtig geile Sachen? Bessere Texturen? Bessere Verpackungen?! …irgendetwas Besonderes?!! Nope.

Meine Morgenroutine

Niemand:

Absolut niemand:

*Für alle, die das nicht kennen, das ist ein typisches Twitter-Ding, in welchem ohne Kontext bzw. ohne Nachfrage etwas mitgeteilt wird.

Auf Instagram sehe ich häufig die sogenannten Morgenroutinen von wichtigen Menschen und solchen, die sich für wichtig halten. Ich bin letzteres, ich Gebenedeite, und möchte Euch mit meiner Routine erhellen. Spoiler: Sie enthält sehr wenig Kosmetikprodukte.

Ich wache also immer um 5Uhr morgens auf und bin zuerst sehr dankbar, was ich in meinem Dankbarkeitstagebuch sofort eintrage. Weiterlesen…

Warum Madonna mit ihren Schönheitsoperationen Recht hat

Haters gonna hate, bakers gonna bake, sagte schon Taylor Swift in einem ihrer Lieder.

Wir können uns schon mal darauf einigen, dass egal was Frauen machen, es kommentiert wird, und zwar negativ.
Ich zähle mal einiges aus dem Internet auf: Hätte sie bloß in Würde altern sollen, bitte nur dezente Eingriffe wie Schlupflider, sie sieht aus wie die Messerschwester von XY. Es gibt sogar eine Bildstrecke, in der analysiert wird, wie sie gealtert ist – und es fängt in den 80ern an!! WTF sage ich da, und jede Klatschzeitschrift hat vorher7nachher Bilder von Frauen im Vergleich. Allerdings nicht vor und nach dem Eingriff, sondern mit 20 Jahren Unterschied. Was für ein Abfuck für jede Person – so viel Therapie kann man gar nicht machen. Ich glaube es war Selena Gomez, ein veritabler Jungspund, die auch medial permanent wegen ihrem Äußeren gemobbt wird, die gesagt hat, sie konsumiert keine Medien mehr. Sie ist zwar dabei und liefert Content, guckt aber nicht. Ganz ehrlich, ich mache das auch so, denn es wird sonst echt düster.

Nun wird von Madonnas Fans oft geschrieben, es sei traurig, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der so etwas nötig ist. Ja, dem stimme ich zu. Allerdings wird dabei das Narrativ verbreitet, dass Madonna quasi unter dem Druck, jung auszusehen, leiden würde und sich deswege das Gesicht neu zimmern lässt.

Leider ist keiner auf die Idee gekommen, zu sagen: Weil sie es kann! Sie ist Mitte 60 und eine sehr gute Musikerin, Produzentin UND Tänzerin. Sie hat darüber hinaus Geld wie Heu und kann auf die öffentliche Meinung schon lange pfeifen. Sich immer wieder neu erfinden war ihr Erfolgsgeheimnis, und der reißt nicht ab. Ihre treuen Fans, solche wie ich, die langsam auch jenseits der Lebensmitte kommen, werden weiter ihre Musik hören und ihre Tickets kaufen.

Ich bin der Meinung, und unterstelle das mal sehr selbstsicher, das sie sich sicherlich nicht nur aus Eitelkeit hat operieren lassen, sondern weil es schlichtweg eine Möglichkeit ist, sich auszudrücken. Silvester Stallones Gesicht wird komischerweise nicht durch Bildstrecken analysiert?! Und ja, sie ist ein Vorbild, ein Star, ein Idol – whatever. Aber in erster Linie ist sie Madonna, und sie hat ihren Erfolg dem Konzept zu verdanken, dass sie sich immer wieder neu und anders erfindet, immer unverkennbar sie selbst bleibend dabei.

Und bekommt sie mediale Aufmerksamkeit? Japp. Hat sie eine neue Single rausgebracht? Auch ja.
Haters gonna hate, stars gonna earn – das wäre wohl die passendere Liedzeile gewesen, nur dass sie sich nicht reimt.
Natürlich ist #hatespeech auch in diesem Segment absolut ein Unding und misogyn ohne Ende, aber hier beginnt eben der schmale Grat, bei der man hinterfragen kann ob (unser) Objekt Madonna nicht in Wirklichkeit das Subjekt Madonna ist, das einfach ihr Ding macht.

Das neue Lied heißt übrigens BACK UP TO THAT BEAT und ein super Tanzstück.


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ALLIES OF SKIN Peptides & Omegas Firming Eye Cream

Die Meinungen sind bei dieser Creme gar nicht gespalten, sie sei top! Und so viele tolle Inhaltsstoffe drin! Ja, der Preis sei hoch, aber es lohne sich.

Nö. Sag ich jetzt mal.

Ich habe keine Ahnung was diese Creme macht, kann oder bewirkt. Sie pflegt leidlich die Augenpartie, das sollte sie auch, und das war es dann auch schon. Eine abschwellende, eine straffende oder aufhellende Wirkung oder gar irgendeine Wirkung über die leichte Pflege hinaus? Nö. Und das in gut drei Monaten Anwendung. Absolut top ist der Pumpspender, den ich gerne bei allen Produkten hätte. Man kann damit perfekt dosieren. Rechtfertigt das einen Straßenpreis von knapp 90Euro? Auch nicht.

Positiv ist zu vermerken, dass sie sofort einzieht und nicht fettig ist. Ich gehe mit einer zweiten Augencreme mittlerweile darüber, um überhaupt meinen sehr cremigen Sisley Concealer auftragen zu können. Vielleicht ist die Creme besser bei einer anspruchslosen Haut, und ungefähr da ist die Frage, ob es denn prophylaktisch wirken könne. Ja, besser als keine Pflege, aber Sonnenschutz ums Auge herum wirkt mehr, genauso wie eine Brille mit passenden Dioptrien und genug Schlaf (gähn, müde!).

Interessanterweise wird die Creme durchweg gehypt und da frage ich mich, ob nicht ein Hauch Psychologie im Spiel ist: Wer so etwas teures kauft, wird hinterher kaum sagen, dass es sich leider nicht gelohnt hat. Könnte sein, könnte sein.

Für mich ist das ein nettes Gimmick, aber keine superduper Augencreme.
Einzig: ich habe gerade tatsächlich kein besseres Produkt auf den Schirm, das ich kaufen würde. Paula’s Choice ist zu fettig, Naturkosmetik zu wenig pflegend oder eben richtig fettig, und konventionelle Produkte habe ich die Auswahl zwischen La Prairie für 900 Euro (kein Scherz!) und weiteren 300 Produkten. Mindestens. Das einzige was man da als Auswahlkriterium nehmen kann ist die Bekanntheit der Marke und der Preis. Ergo: Habe ich schon ein paar überzeugende Produkte dieser Firma im Schrank? Und erachte ich den Preis als angemessen?

Nach wie vor befürchte ich, dass eine Creme einen miesen Lebensstil (den ich mindestens einmal im Monat gehörig pflege, mit Chips und möglichst wenig Bewegung, PMS sei Dank…), nicht wirklich auffangen kann. Sei es drum, wenn es für das subjektive Gefühl was tut, dann tut es auch für die Haut was. Ansonsten: Morgens viel Wasser trinken und Abends Finger weg vom Handy. Ich weiß wie es geht – aber keine Sorge, ich tue es auch nicht LOL!


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Das erste Mal: Viral gehen

Das Internet und Social Media sind kein Mysterium und auch nicht böse. Das Problem damit ist wie bei allen Medien: Wer schreibt was und warum, und habe ich die Zeit das zu überprüfen?
Ehrlich gesagt ist das aber gerade in Social Media ein Segen, denn dort kann man viel besser Quellen recherchieren und auch auf das Feedback der anderen Nutzer*innen hoffen. Auch Expert*innen tummeln sich gerne im Internet, und das nicht unbedingt wegen ihrer Expertise, sondern wegen Hobbys und aus Unterhaltung.
Und so kam es, dass meine aus der Hüfte heraus getwitterten rhetorischen Frage “Wusstet ihr, dass es eine Impfung gegen Scheidenpilz gibt und auch gegen Blasenentzündung? Und dass diese üblen schmerzhaften Sachen, die sehr häufig Frauen(!!) betreffen, natürlich NICHT von den Krankenkassen bezahlt werden?”mit über 3.600 Likes viral ging, – zumindest für deutschsprachige Verhältnisse kann man das als “viral” bezeichnen.

Ich tat, was eine frau tun muss: Ich moderierte alle Antworten und verwies auf andere Quellen, tröstete und fluchte mit. Die drei männlichen Trolle verwies ich sehr hart und sehr unhöflich mit einem “Fick dich” in ihre Grenzen, was sofort für Ruhe sorgte.

Und so habe ich einiges gelernt bzw. es selbst “gefühlt”, was ich schon wusste über #HateSpeech, über misogyne #Trolle und über Quellenüberprüfungen.

#HateSpeech kommt leider überwiegend von Männern. Liegt es daran, dass ich als Frau dafür sensibilisiert bin? Bin ich eine bessere Zielscheibe? Liegt es daran, dass Männer™ sich für die Instanz schlechthin halten ODER sie so toxisch und fragile Egos haben, dass sie erstmal alles niederdreschen müssen, statt zu hinterfragen und zu lernen? We shall never know – wir werden es nie wissen. Es ist auch egal, es passiert viel zu häufig und man muss dem Einhalt gebieten.

Wie stoppt man das? Je nach Menge der Trolle ist es mit harten Bandagen am besten. Ich beschimpfe die Leute richtig hart, beleidige sie sogar, mit unverhohlener Aggression. Das sorgt dafür, dass sie häufig schon weg sind. Wer da noch diskutiert, braucht Aufmerksamkeit, die dann natürlich entzogen wird. Blocken und ignorieren ist dann der nächste Schritt. Warum ich diese hässliche Taktik wähle mit der Beschimpfung? Das ist vielleicht keine moralisch überlegene Sache, aber ich bin nicht moralisch überlegen und so habe ich folgende Vorteile: Die Interaktion verschafft mir NOCH MEHR Reichweite. Das ist ein rationaler Grund. Dann betreibe ich persönliche, mentale Hygiene und lasse meine Wut raus, so wie die anderen™ das auch tun. Sich zu wehren ist für Frauen nicht vorgesehen, wir sollen ja höflich bleiben. Nicht mit mir, nicht ich. If they go low, I go lower. Sorry Michelle Obama, die das Gegenteil gesagt hat.

Die #Trolle waren alle Männer, bis auf eine! Frau, die sich mit einem Industrielösungsmittel selbst geheilt hat. Ja, so habe ich auch geguckt. Ergo die absolute Quacksalber Ecke. Die Beleidigungen waren allesamt persönlich, was natürlich ein hartes Fell benötigt. Hat frau nach 20 Jahren im Internet nicht, ich zumindest nicht, denn ich werde sonst nie beleidigt. Warum? Meine Zielgruppe ist weiblich und die ist eben zwar auch mal frauenfeindlich (im Sinne internalisierter Misogynie), aber natürlich kein Vergleich mit einem Mann™. So bekam ich mein Fett auch gut ab, nahm es jedoch insofern locker, als das es mich auf neue Ideen brachte, die ich demnächst mal verarbeite.

Quellenüberprüfung ist natürlich bei den vielen Antworten so eine Sache. Einige Diskussionen brachten die Quellen gar mit, da musste ich auch nur nachlesen. Einige Ärzt*innen waren sowieso öffentlich unterwegs, und der eine oder andere Arzt(sic!) gab seinen positiven Senf ebenfalls dazu. Einwände gab es von einem seltsamen Account, der sich als transfeindlich erwies, und trotz Bitte um Quellen nie wieder was von sich gab. Angeblich eine Wissenschaftlerin, aber Wissenschaftlerinnen reagieren anders, wenn man sie um Quellen bittet: Sie sind sofort mit hundert Sachen dabei und vertrösten nicht auf später. Denn es ist schließlich ihr Ding, verständlich dass frau da erstmal ordentlich was zu erzählen hat!! Ansonsten gab es sehr viele Erfahrungsberichte, und das wird zwar immer gerne abgetan von, ratet mal…, genau, von Männern™, aber seit jeher ist das für mich ein sehr deutlicher Hinweis darauf, dass es keine zufällige Sache sein kann. Ockham und so. Ab fünf Frauen, die Rückmeldung geben, ist es schon interessant, genauer hinzuhören und gegebenenfalls weiter zu recherchieren. Das gilt für Cremes genauso wie für Dinge wie Nebenwirkungen nach dem Absetzen der Pille.

Mein Fazit aus dem Ganzen: Ich bin froh, dass es eine wichtige Information war, die viral gegangen ist, und kein Wortwitz oder etwas anderes. Denn dafür nutze ich das Internet am Meisten: Um mir Wissen anzueignen.
Ansonsten muss ich sagen, dass es mich gelangweilt hat, denn ich bin schon zu lange Teil des Ganzen. Die ach so krassen und komplexen Dinge des Internets bzw. des WWW, um die so ein Bohei gemacht wird, sind alle strukturell gleich geblieben. Und mit “gleich” meine ich gleich beschissen, wenn nicht sogar schlimmer, dafür aber transparent schlimmer, wenn man sich damit befasst.

…und genau da lauert die Gefahr von Social Media: Es ist eine “commodity” geworden, eine Ware, die man bequem konsumiert, und man guckt sich die ersten 3 Suchergebnisse an und mehr nicht, hinterfragt nix, und bemüht sich nicht um Zusammenhänge. In diesem Fall kann man es allerdings nicht auf das Medium schieben, das ist so, als würde ich dem Papier einer Zeitung die Schuld für die Inhalte geben. Noch besser, dem Baum. Sorry. Wir sind das WWW.

Ein Tweet mit folgendem Inhalt. Wusstet ihr, dass es eine Impfung gegen Scheidenpilz gibt und auch gegen Blasenentzündung? Und dass diese üblen schmerzhaften Sachen, die sehr häufig Frauen(!!) betreffen, natürlich NICHT von den Krankenkassen bezahlt werden?


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