Deutschland, gottverlassen – Gesichter der Armut

Die Badezimmertür schließt nicht richtig. Das macht irgendwie nichts, denn das Fenster ist zum Teil auch schon nicht mehr da. Die Heizung bullert direkt nach draußen, dafür mit ordentlich Kraft, ein Monstrum, das kochend heiß wird. Wenn die Nachbarn durch das Treppenhaus laufen, hört es sich an wie die Reiter der Apokalypse, dabei sind es nur zwei kleine Mädchen, die dem Hausflur durch die kaputte, knarrende stockende Tür entschwinden. Dort ist ein Zettel angebracht, auf dem steht: Bitte die Tür schließen. Die schließt nämlich nicht automatisch. Wer will den hier auch etwas stehlen, denke ich kurz verwundert. Dafür müsste man eh nicht mal durch die Tür.
Das riesige Haus, das hier vor sich hin verrottet, ist vermietet. Es verottet vor sich hin, das Grundstück ist sehr viel wert, bis dahin lässt man alles verfallen und kassiert trotzdem ab. Es wohnen unter anderem eine Familie geflüchteter Menschen hier. Deren kleines, günstiges Auto parkt auf dem Hof. Hier kann man nirgendwohin ohne Auto, es ist landschaftlich schön, dafür immens trostlos. Eine Buslinie fährt hier vorbei, immerhin.
Ein Dorf in Niedersachsen… Das Gesicht einer anderen Armut, als ich als Emigrantin in Hamburg schon selbst kennen gelernt habe. Armut ist frieren und trotzdem eine hohe Rechnung bekommen, die man nicht bezahlen kann, und die ermattende Angst im Supermarkt, dass man sich vertan hat beim Preisschild und der Einkauf eigentlich nicht mehr drin ist, wegen zwei Euro. Die Angst. Immer Angst haben. Ja, das kenne ich, aber es ist nicht das einzige Gesicht von Armut.

Was passiert eigentlich, wenn Du vor einem Krieg fliehst und Du in so einer gottverlassenen Ecke Deutschlands landest? Es ist grau und kalt, und der Mensch, der an der Straße auf Abholung durch ein Auto wartet, sieht selbst grau aus und ist sichtlich durchgefroren, trotz Winterjacke. Es sind gut über zehn Grad, aber es ist das Klamme und das Hoffnungslose, was einem durch die Knochen geht, wenn man hier ist. Das fehlende Licht, die fehlende Ablenkung im Alltag, die nicht vorhandenen Lichtmomente außerhalb der blanken Existenz. Und auch wenn wir alle froh sind um diese blanke Existenz, wir, die geflüchtet sind, es ist so wenig, was für einen die Zukunft bereit hält, wenn man hier gelandet ist. Im ländlichen Nichts. Wo hier die Ansässigen schon keine Perspektive haben: In einem Sattelitendörfchen für Pendler. Es gibt hier: Eine sogenannte “Arbeiterkneipe”. Kindergarten, Grundschule. Ein Sportverein. Feuerwehr. Das war’s. Kein Buchladen, keine öffentliche Bibliothek, keinerlei Zugriff auf Kultur. Wenn Amazon hierhin nicht liefern würde, wäre man verdammt verloren, und auch dafür braucht man etwas Spielgeld.
Stell Dir also vor, Du bis in einem Land mit einer völlig fremden Kultur, die Du nur aus den Fernsehen kennst und man will Dich hier aber auch schon wieder verbrennen. Hurra. Und Du hast nicht einmal groß die Möglichkeit, Dir diese neue Kultur anzueignen, weil sie fehlt.
Weil sie allen fehlt, weil die hier isolierten Menschen genauso kleine Arbeitsdrohnen seien sollen, wie Du nun einer bist, aber Dich noch unterhalb dieser Arbeitsdrohnen einfügen sollst, damit sich die Menschen, die hier abgehängt wurden, dennoch ein wenig besser fühlen können. Nachdem die Niedersachsen gewählt haben, kam die noAFD mit 9 Prozent in den Landtag rein. Und wen wundert es: Die Plakate, fuhr man ein wenig weiter ins ländliche Raum rein, waren überall. Wer hat denn die noAFD gewählt?
Es sind keine schlechten Menschen. Es sind keine bösen Menschen. Es sind oft verängstigte und isolierte Menschen. Sie wurden lediglich am falschen Ort geboren, in einem “außerhalb”, und man gab ihnen: Nichts. Ein bisschen Schule, etwas Ausbildung, wer Glück hat, hat sich rechtzeitig abgesetzt, manch einer hat geerbt und in seinem Häuschen verschanzt, und geht einem stupiden Job nach. Ein wenig mehr als Nichts, aber zu wenig für Geist und Seele.

Der Begriff der Armut ist immer konnotiert mit Geld. Oh, das ist so grundlegend unzureichend! Armut ist so viel härter, böser und weitreichender, und es ist diese Art von Armut, die eine noAFD auftrumpfen lässt. Geistige Armut, kulturelle Armut.

Was ist eigentlich Armut?

Es ist in erster Linie Chancenlosigkeit. MANGEL AN BILDUNG. Es ist die Armut, die geistigen Ursprungs ist und denen, die weniger zufrieden sind und mehr Futter brauche, keine Chance einräumt. Keine Möglichkeit. Das Internet, sagt Ihr?! Ja, es ist mittlerweile eine Chance, aber die muss man auch lernen zu nutzen. Medienkompetenz ist keine göttliche Gabe, sie muss gelehrt werden, und wir wissen mittlerweile, wie schlecht das gehandhabt wird.

Armut ist nicht nur das fehlende Geld für ein Ballett-Ticket – es ist die fehlende Vorstellung, dass es so etwas wie Ballett gibt. Das es etwas ist, was man erleben darf und sollte. Die Isolation.

Die Kälte und das Grau ist jeden Abend da, es zieht sich wie kalter Rauch in den Feierabend nach den 12 Stunden, die man unterwegs war. Rauchen, Alkohol, das vermeintlich wärmende Flirren des Fernsehers oder des Handydisplays werden zum Fluchten aus dem Alltag. Die schlechten Witz und Memes, die man sich schickt, ein Lachen aus verstopfter Kehle.
Und eigentlich geht es uns allen gut, na ja, es geht doch schlechter?! und es muss ja nicht jeder studieren, wer macht denn sonst die “Drecksarbeit”, – aber warum ist es Drecksarbeit die Straße zu reparieren oder Menschen zu pflegen? Weil es schlecht bezahlt wird. Weil auch jemand, der vielleicht in dem Mensa e.V. Club wäre und nun Teerflicken zusammen presst, genau dort sein muss, wo ihn die Geografie hin gepflanzt hat.

Die Isolation.

Armut ist Isolation durch fehlende Infrastruktur und fehlender Zugang zu Bildung und Kultur. Und dieses ist in der Stadt vielleicht doch einfacher zu ertragen. Weil Du im Theater einen Putzjob bekommen kannst und dort dann nicht rausgeworfen wirst, wenn du heimlich hinten in der Ecke die Vorstellung schaust oder bei der Probe zuguckst. Armut macht unsichtbar, und manchmal kann man das nutzen. Du kannst schwarz fahren, auch wenn du damit riskierst in den Knast zu kommen,- du kommst zumindest irgendwohin, irgendwie weg. Deine Schule hat vielleicht ein Klavier, und auch wenn Du niemals Unterricht haben wirst, Du kannst drauf klimpern und träumen. Und Du kannst dich anstrengen und es vielleicht ein bisschen weiter schaffen, als nur bis zum Ende der Straße zu ziehen. Und auch wenn das Mythos der Anstrengung und des “es sich verdient haben” zu 99% Bullshit sind, es gibt zumindest eine Chance, dass Dir nicht die komplette Zukunft verbaut wird, weil Du aus dem falschen Ort oder Viertel kommst. Schwindend gering, aber es gibt sie. Mancher Orts gibt es gar nicht erst ein Absprungbrett.

…mancher Orts sind sehr viele Orte. Laut Statista leben 77% der Deutschen in Ballungsräumen. Aber was “ballt” sich da zusammen? Warum habe ich das Gefühl in einer so wohlhabenden Stadt wie Lüneburg, das über 80k Einwohner*innen hat und ein Theater, an Kulturlosigkeit zu ersticken?? Weil die Armut auch wieder eine kulturelle ist, auch in diesem reichen Vorort von Hamburg. Es gibt zwar Ausländer*innen, aber sie sind nicht in der Stadt sichtbar oder repräsentiert. Die Zeitung ist weiß und deutsch, die Verwaltung ist weiß und deutsch, und so ist die deutsche Gesellschaft schon seit 70 Jahren nicht mehr. Ich bin der Beweis dafür, ich bin stolz, Rumänin zu sein, aber so deutsch, meine Ablage ist alphabetisch sortiert.

Die Mädchen, die hier durch die Gegend springen, sie sind ich. Sie kennen nur dieses Haus, diesen Landstrich, vorerst; weil sie irgendwo in Deutschland Verwandtschaft haben, wie ich rausfand, werden sie rumkommen, rauskommen, und vielleicht entscheiden können, das verrottete Haus gegen einem Studi-Wohnheim einzutauschen. Sie werden alle Formulare bewältigen, weil sie es schon so früh für und mit ihren Eltern tun mussten; sie werden ihren Eltern den Lebensabend finanzieren. Sie werden die Gratwanderung zwischen Anderssein und Hiersein bewältigen. Sie werden nie wirklich arm sein, weil sie durch zwei oder drei Kulturen so viel reicher sind, als das, was Geld einem kaufen kann, die Angst vor dem Fremden aber einem diesen Reichtum wieder weg nimmt. Das ist keine Romantisierung von finanzieller Armut. Sie werden es hoffentlich ein bisschen besser haben.

Wieviel Bewegung hat ein 9-Euro Ticket in das Land gebracht, da bekommt man… Angst. Als die Isolation weg fiel. Hat man ganz schnell wieder eingestellt. Schulen einheitlich machen, gleiche Chance für alle? Indiskutabel in Deutschland. Immerhin kann man ab der 5. Klasse die Form frei wählen. Ist das ein Aufweichen? Ich weiß nicht. Nur 1 Prozent der sogenannten Arbeiterklassekinder schaffen es zur Promotion. Meritokratie? Da kann man nur lachen. Und jedes Beispiel, das ich gegen die vielen Facetten von Armut gegenhalten würde, hätte immer den Ursprung in diesen zwei Dingen: Bildung und Mobilität.

Armut soll aber weit weg bleiben von uns, die sich zwischen 0.8 Karat und einem 1Karäter zu Weihnachten entscheiden wollen.
Armut ist nämlich ein Wechselspiel zwischen mir und dem anderen, Angst voreinander, Isolation voneinander. Es ist ein Perpetuum Mobile des Klassismus und der Ungerechtigkeit, befeuert durch eine schlechte Umverteilung und der Angst vor dem endgültigen Abstieg.
Zwanzig Prozent der Menschen hier sind armutsgefährdet. Das ist eine offizielle Statistik; es sind sehr wahrscheinlich sehr viel mehr.

Bewegt sich Deutschlands Struktur zum Besseren? Wie lange dauert es noch?

PSA THE MOST Hyaluronic Super Nutrient Hydration Serum ist super

Dieses Serum hat eine Preisspanne von 26 bis 46 Euro, also googelt vorsichtig vor dem Kauf, denn das Produkt lohnt sich, aber nicht “um jeden Preis”! Es ist nur Kosmetik, und kein Zaubermittel. Aber gut isses.

Das Serum nutze ich derzeit als alleinige Abendpflege. Es mir wichtig zu sehen, wie es alleine wirkt und vor allem, ob es die Haut reizt. Meine Haut reagiert auf irrwitzigste Dinge, Reinigungsmilch, Gesichtswasser, lauter Dinge, die ich als harmlos abtun würde. Zack, kleine Hubbel und Unreinheiten, rote Flecken und spannende Haut. Neue Produkte beobachte ich mißtrauisch über längere Zeit, und auch äußere Faktoren wie Alltag und Hormone versuche ich mit einzubeziehen, denn ich will mir nicht VIEL ins Gesicht schmieren, sondern das Beste. Für mich das Beste, versteht sich.

Und ich finde dieses Serum superduper gut! Es riecht sogar angenehm, sehr schwach, es ist nicht zusätzlich beduftet. Die Leistung hinsichtlich Feuchtigkeit ist spitzenmäßig und gereizte Haut bleibt aus. Besonders dünne, trockene und faltige Haut wie am Dekolleté, zumindest bei mir, sieht sofort besser aus und kann relatov lange die Feuchtigkeit speichern. Mehr Fett darüber (eine Creme oder ein Öl) macht absolut Sinn, je nach Hautbeschaffenheit; kann aber sein, dass frau damit als einzige Pflege klar kommt. Und: Es klebt nicht.
Am Mann getestet: Ja, wurde angenommen.

Warum ist dieses Produkt einen (großen?!) Hauch besser als alle anderen? Die Textur ist nicht wässrig wie sonst, klebt nicht, ist nicht irrsinnig parfümiert und kostet keine 150 Euro (wobei ich da auch nichts gutes kenne…). Endlich ist der Effekt merklich sichtbar und ich bekomme trotzdem keine schlechte Haut davon. In jeglicher Hinsicht ein Volltreffer!

Die Inhaltsstoffe für alle Puristinnen:

Aqua (Water), Glycerin, Carthamus Tinctorius Seed Oil, Propanediol, Dimethyl Isosorbide, Glucuronolactone, Leuconostoc/Radish Root Ferment Filtrate, Bisabolol, Polysorbate 20, Hyaluronic Acid, Sodium Hyaluronate, Sodium Hyaluronate Crosspolymer-3, Sodium PCA, Panthenol, Saccharomyces/Xylinum/Black Tea Ferment, Euterpe Oleracea Fruit Extract, Madecassoside, Glycyrrhiza Glabra Root Extract, Chondrus Crispus Extract, Allantoin, Hydrolyzed Jojoba Esters, Gluconolactone, Sodium Lactate, Sodium Gluconate, Hydroxyethylcellulose, Sodium Benzoate, Sclerotium Gum, Hydroxyethyl Acrylate/Sodium Acryloyldimethyl Taurate Copolymer, Potassium Sorbate, Phenoxyethanol.

tl;dr Falls ihr gerade jetzt Richtung Herbst und Winter ein neues Produkt ausprobieren wollt, das sich gut kombinieren lässt, dann dieses. Feuchtigkeit UND Pflege für einen guten Preis. Und ja, es ist etwas besser als das Transparent Lab Ceramide Repair Moisturizer , weil es etwas MEHR Feuchtigkeit ist und auch einen Hauch besser in der Textur.

FENTY BEAUTY Cheeks Out Freestyle Cream Blush – enttäuschende Farben, gute Textur

Creamblush ist mein neues Go To Make-up Produkt. Es ist super einfach anzuwenden, es hat einen unglaublich tollen Effekt der Frische im Gesicht und es ist schnell rauf und schnell wieder runter.

Wirklich viele Produkte gibt es nicht, Chanel hat sowas, Bobbi Brown mit dem Pot Rouge, NARS The Multiple, mittlerweile auch Lancôme für viel zu viel Geld und nur 3 Farben, und einige eher wenig bekannte Brands wie Morphe und Milani, die man bestellen muss. Sisley hat sowas auch, aber nicht cremig, sondern pudrig im Finish. Selbst MAC hat kein Creamblush. MAC hat, aber ich habe sie nicht über Webseitensuche gefunden und das Produkt ist leider nicht entsprechend benannt. Glow Play Blush heißen die. Werden pudrig nach dem Auftrag.

Warum setzt sich das nicht durch?!
Man kann natürlich auch einen Lippenstift verwenden, wobei die meisten zu stark pigmentiert sind oder aber zu fettig sein können; und ein Puderrouge kann man auch auf das nackte Gesicht auftragen, sollte es aber nicht, folgte man den Regeln der Kosmetikbranche.
Und die besagt: KAUFEN. Ein Cremerouge macht sehr viel andere Produkte völlig unnötig, während Puderprodukte eine Unterlage und noch mehr Puder obendrauf benötigen, und auch einen bzw. mehrere Pinsel. Rieche ich da eine Verschwörung? Natürlich nicht, aber Content Creator im Bereich Make-up verwenden SEHR viele Produkte, sonst macht es gar keinen Spaß; die Industrie will viel verkaufen und promotet daher keine einfachen Dinge; und Frauen, die sich gerne schminken, schminken sich meist etwas “doller”.

Dabei ist Cremerouge das beste Einsteigerprodukt aller Zeiten, braucht maximal noch eine Wimperntusche und /oder einen Augenbrauenstift und zack, noch schöner!

Ich persönlich habe das “gut aussehen statt geschminkt” dermaßen perfektioniert und vor allem das Schminken mit zweckentfremdeten Produkten, dass ich mittlerweile einem obsessiven Minimalismus zum Opfer gefallen bin. Natürlich Quatsch, sich dann drölfzig Produkte zu kaufen, also habe ich mich ordentlich umgeschaut und habe bei Sephora Fenty als das nächstbeste Produkt nebst Chanel auserkoren, obwohl die Farben sagen wir mal eher schlicht sind.

Vorab: Die Textur ist gut, lässt sich top verblenden und bleibt drauf.
Farblich kommt frau nicht drumherum, entweder zwei Farben zu mischen oder aber sich mit dem Niveau eines 12er Pelikan Malkastens abzugeben.


Petal Poppin hier im Bild ist etwas grell, aber recht transparent/wenig pigmentiert und kann mit einem anderen Produkt gemischt werden.
Rosé Latte ist ein bräunlicher Ton, der wesentlich besser pigmentiert ist und besser auf dunklerer haut geht, oder sogar als Bronzerersatz. Zusammen geben die eine schöne Kombination, brauchen allerdings etwas Übung zum auftragen.

Ich verwende Petal Poppin auf die Wangen bis hin zum Haaransatz, dazu einen hauch auf der Lidfalte und einen Hauch auf den Lippen. Fertig. Für ganz mutige Tage nutze ich allerdings noch einen Lippenstift drüber, einfach für mehr Farbe, da macht die Textur des Produktes eine gute Basisarbeit.
Sieht man gut hier, ich habe zu Petal Poppin einen Hauch Tom Ford L’Eclisse Lippenstift ergänzt:

Aber: Die Farbauswahl ist grottig und ganz ehrlich, der Preis mit 24 Euro zu hoch dafür. Die Chanel Produkte sind besser, allerdings auch zu transparent, halten dafür länger, weil mehr Produkt drin ist. NARS ist ohnehin unschlagbar, aber auch da ist es zu wenig Pigment und zu wenig Auswahl.

Einzig Anastasia Beverly Hills hat ein überzeugendes Produkt, das ich bislang noch nicht länger getestet habe. Da ist alles schrecklich, Verpackung, Image, Preis, aber das Ding an sich hat mich überzeugt. Werde länger testen und berichten!

Skincare Community – Make-up ist nicht mehr en vogue, aber Müll?!

Ich habe auch kein Bock mehr auf Make-up und für mich persönlich gibt es einen klaren Grund: Das Alter. Die Haut braucht mehr Pflege und sieht mit weniger Schminke besser aus. Als Meisterin der wenigen und zweckentfremdeten Produkte, um einfach nur frisch und schön auszusehen, habe ich nur noch selten Bock auf experimentelle grafische Eyeliner.

Und es gibt noch etwas:
SEHGEWOHNHEIT.
Bombardiert mit jungen, freshen und operierten Gesichtern, komme ich mir total behämmert vor, wenn ich mich stark schminke. Und das ist natürlich Unsinn!! Der rote Lippenstift wird allerdings erst ab 60-70 wieder hier Einzug halten, bis dahin versuche ich eine Weile smokey-eyes oder zumindest OVERBLUSHED AS FUCK.

Doch die Skincare-Community ist das Thema, eine mächtige Konsumentinnen-Lobby mittlerweile, über die ich zum Teil nur den Kopf schütteln kann. Und der Dermatologe, mit dem ich bereits fachlich gelästert habe, ebenfalls.

Das Gute an der Community ist: Sie haben Ahnung und sie sind politisch. Eine Firma, die sich Rassismus oder Homophobie leistet, wird dafür in Haftung genommen und bekommt mächtig auf den Deckel. Das Problem dabei ist: Es handelt sich eher um die kleinen Klitschen, an L’Oreal und Lauder hat keiner großartig Kritik ausgeübt. Das sind allerdings Weltkonzerne, da kann man davon ausgehen, dass Kritik wenig bis absolut nichts bringt, verdienen die das Geld eh mit der “unwissenden” Masse.

Hier also, die selbsternannten Expertinnen des Internets und ja, es braucht kein Chemiestudium für dieses Hobby, denn das Wissen ist verfügbar und ein Nischeninteresse kann sich hervorragend daran bedienen. Allerdings hat es absurde Züge genommen, denn man richtet sich nach ein paar Peers und ich sage es mal so: Bei Schminke ist es einigermaßen okay, es wird abgewaschen, bei topischen Anwendungen mit zum Teil heftigen Inhaltsstoffen bis hin in den verschreibungspflichtigen Bereich, – mmmmhhh NEIN!!

Und so schaue ich staunend wie auf Instagram sehr viele Produkte ausgebreitet werden, die ausreichen, jedem normalen Menschen eine periorale Dermatitis königlichen Ausmaßes zu besorgen. Zum Teil werden acht bis neun Pflegeprodukte am Abend angewendet und man versucht alles, aber auch alles, um die “unruhige” und “unreine” Haut in den Griff zu bekommen. Guess what.
Dinge wie Ernährung und Schlaf werden einfach mal Null angesprochen und hey, schon mal spazieren gehen versucht? Leider sind diese Dinge anstrengend. Auch ich habe eingesehen, dass meine Haut nur bis zu einem gewissen Grad mit Pflege(sic!) besser wird. Es hätte einen Arzt bedurft für mehr. Und Dinge wie Lifestyle habe ich ziemlich gut im Griff. Die Versuchung, diese vielen interessanten Produkte auszuprobieren, ist für mich trotzdem da, aber stets mit der Einsicht, dass sie keine Wunder bewirken werden.

Und das eigentliche und große Problem ist: Die Lösung ist nicht “mehr”. Nicht mehr Produkte, nicht mehr Konsum, nicht mehr Geld. Eine Augencreme für 100 Euro ist gut, aber sehr wahrscheinlich ist eine für 20 auch gut, und die 80Euro sind besser investiert in einem schönen Erlebnis.
Und, weil es sich nun mal auch explizit um Konsumentinnen handelt: Pack das Geld in einem Aktiendepot, da ist es vielleicht auch weg, hat aber auf der anderen Seite hat es immer die Möglichkeit, mehr zu werden. Im Alter ist es dann nett, einen Botox – Notgroschen zu haben, wobei von Botox und Fillern von ärztlicher Seite vehement abgeraten wurde. Lasern halt.

Die Skincare Community wird natürlich trotzdem massiv befeuert von den Herstellern, denn sie sind eine großartige und billige Möglichkeit des Marketings, und wenn es sich dabei um kleine Unternehmen handelt, ist das auch völlig okay. Nur, dass es sich dann irgendwann nicht mehr um die kleine 2-Mensch Klitsche handelt, sondern um L’Oreal, die klammheimlich Firma XY aufgekauft haben und nun tatsächlich die Community ausnutzt. Oder aber das kleine Label und deren Inhaberinnen entpuppen sich als “kleine” Millionäre, die natürlich nur das Beste für Dich wollen, aber auch für ihr Konto. Kapitalismus halt, und das ist auch okay, wenn es transparent läuft und allen Beteiligten das Prozedere klar ist, und die Skincare Community auch für Werbung bezahlt wird!!

Immerhin prüft diese Community sehr kritisch die Produkte, und ermöglicht einem interessierten Konsumenten eine bessere Entscheidung.

Dennoch: Ich bekomme einen Anfall, wenn ich die “empties” sehe. Das sind die aufgebrauchten Produkte, die man in einem Zeitraum X verwendet und geleert hat. Es ist mir völlig schleierhaft, warum Menschen das nicht hinterfragen??
Was ist los mit Euch eigentlich? Sauft Ihr das Duschgel? Wie kann man zwei?? Deodorants in einem Monat verbrauchen und wieviel Plastik ist das??
Wenn sich also 12-18 leere Plastikverpackungen ansammeln, und das regelmäßig, scheint keiner das zu hinterfragen. Davor wird jedoch auf ökologische Verpackungen geachtet. Euer Ernst?!

Da atme ich nur tief ein und den Kopf schütteln kann ich dann auch nicht mehr. WHAT. THE. FUCK. Weniger Plastik und Produkte sind in der Bilanz immer noch besser als VIEL recyceltes Plastik oder Demeter-Anbau Öle, die in Glas verpackt sind und nur mit einem hohen Energieaufwand recycelt werden können.

Was ich als aufgebrauchte Produkte höchstens mal online stellen könnte, sind die unglaublichen Mengen an Tomaten in der Dose, die hier verzerrt werden.
Ansonsten habe ich einen fast angeschimmelten Shampoo, einen den ich tatsächlich benutze und Pflege, die ich über Monate aufbrauche und alle Jubeljahre mal nachkaufe. Mein Concealer hält drei Jahre, die Augenbrauenstifte sind nachfüllbar, und meine drei Bodylotions existieren nur, weil ich eine extra fürs Kind brauche, und eine als fancy Duftersatz haben wollte.

Natürlich sind die Peers, die sich damit befassen, ein nicht repräsentativer Teil der Bevölkerung, aber was, wenn dem nicht so ist? Wieviel Produkte stehen in Deinem Bad? hHst Du einen Duschschaum in der Dusche?? Wie sieht es aus mit Badezusätzen, hallo Mikroplastik?

Es wird einfach mal Zeit, diesen Kram etwas zu entglorifizieren und vor allem ein gesundes Mittelmaß darin zu finden. Ja zu Sonnenschutz und ja zu Deo, liebe Mitmenschen, aber ein starkes NEIN zu Duschgel aus der Aludose und 14 verschiedene Duschgel/Shampoos, die zu einem massiven Verbrauch verleiten. Drei tun es auch?? Und so viel braucht man gar nicht um sich zu waschen, es sei denn man arbeitet im Bergwerk, und selbst da kann man sparsam zugange sein und hautschonende Produkte nutzen.

Ja. Wer ohne Verpackungssünde ist, schmeiße den ersten Stein. Ich bin es auch nicht, ich bestelle auch immer noch bei Amazon.

HERMÈS Hermessence Muguet Porcelain

EDIT:
Ich habe aus diversen Gründen angefangen, diesen Duft nun öfter zu tragen und muss sagen, er passt unglaublich gut in die kühlere Jahreszeit hinein, da er sonst eher zu süß und klebrig-pappig wird.
Nach einigen Jahren in der Schublade ist der Duft vielleicht auch gereift, denn er ist weniger melonig und wesentlich runder, weniger beißend, und das Maiglöckchen deutlicher im Vordergrund, ohne stechend zu sein.
Das grün-grasige daran, das zarte Element der Blume und die unglaubliche Härte des Duftes GLEICHZEITIG machen den Duft für mich gerade sehr faszinierend. Obwohl es so weiblich ist, ist nichts daran soft oder weich. Klar, hart, leuchtend, hell.

Ich liebe es!

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18. Mai. 2021
Die Preissteigerung von fast 30 Prozent in fünf Jahren?! ist symptomatisch für die gesamte Industrie. Soll man sowas überhaupt noch bewerben? Ist das Luxus oder Schwachsinn… oder ist es einfach Kunst? Für mich sagen wir mal letzteres, und weil man immer mal eine Probe schnorren kann, oder sich ein kleines Set kaufen würde, soll an dieser Stelle auch dieser ungewöhnliche Duft vorgestellt werden.

Ungewöhnlich weil – Melone. Honigmelone. Wer packt in einem Maiglöckchenduft Melone rein?! Jean-Claude Ellena!

Der Duft ist ungewöhnlich laut und zuweilen harsch, obwohl Maiglöckchen zart und romantisch sein sollten, aber der Name suggeriert es schon: Porzellan ist zart und durchsichtig, aber sehr hart und resistent. In einigen Krimis werden die Leute mit monströsen Porzellanfiguren erschlagen, weshalb ich mich niemals mit einem Meißenerporzellan-Sammler anlegen würde LOL.

Die Honigmelone bestimmt ziemlich durchgehend den Duft und geht dann in eine organische, grasige und leicht modrige Note über. Wie immer ist die Haltbarkeit nicht großartig, aber definitiv besser als bei Rose Ikebana, meinem unangefochtenen Lieblingsduft.

Maiglöckchen ist ja sehr speziell und in der Parfümerie-Welt durchaus vertreten, aber so richtig schocken tun die wenigsten. Penhaligon’s hat natürlich einen sehr klassischen Duft mit Lily of the Valley, und auch Atkinson mit den gruseligen Flakons, aber wirklich guten Düften präsentiert mit dem Hochzeitsduft The Legendary Collection – The Nuptial Bouquet eine feine Version.

Natürlich gibt es aber einen Geheimtipp: Floraïku Sleeping on the roof von Alienor Massenet und Sophie Labbé. Super schöner weißer floraler Duft mit guter Sillage, super teuer, aber es gibt ein Travelspray für ca. 70 Euro auf 10ml.

Tja, und wo sind jetzt hier die echten Maiglöckchen draußen?! Vermutlich ersoffen… erfroren…