SARDA – Neue Dessousmarke

Unter dem Dach des Labels, das MarieJo und PrimaDonna (für größere Größen) führt, gibt es jetzt eine auf eine “jüngere” Zielgruppe ausgerichtete Marke namens SARDA.

Ich habe die Produkte bereits im Augenschein genommen – sie fallen etwas kleiner aus und sind bunt, sexy und sportlich. Pink, Orange mit schwarzer Spitze?! Girl!!

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Passform ist wie von MaryJo gewohnt super, eher klein, die Preise leider nicht ganz so, der BH oben kostet 95 Euro. Meine MarieJo Unterwäsche wiederum hält zum Teil schon über 12 Jahre, insofern ist das okay. Allerdings weiß ich, dass wir Frauen die Unterwäsche gerne sammeln und uns nicht pragmatisch mit 2BHs in Nude zufrieden geben, was komplett ausreichen würde. Who am I to judge!!

BYREDO Desert Down – die zahme Version von Fucking Fabulous

Der spontane Trip nach Hamburg war, trotz der Kälte ein voller Erfolg – ich habe meinen gewünschten Tom Ford Lippenstift ergattert und konnte am BYREDO Counter rumstalken.

Aufgrund der Duftbeschreibung laut Press release hatte ich etwas anderes erwartet, etwas wärmeres und weicheres – apropos Neuigkeiten, es gibt eine neue Version von Mojave Ghost geben, deren Bestseller, und zwar als alkoholfreie, milchige, schimmernde und beduftete Lotion, für schlappe 240Euro, tatsächlich nicht uninteressant im Sommer. Wer Mojave Ghost grundsätzlich gut findet, aber zu teuer, kann sich alternativ mal den Chanel Chance Eau Tendre als Eau de Toilette (nicht als Eau de Parfum!) anschauen, man hat einen sehr ähnlichen Duft, der weniger als die Hälfte kostet.

BYREDO kann Sillage – der aufgesprühte Desert Dawn ist immer noch in meinem Pullover und auch auf der Haut. Es ist im Grunde reichlich Zeder, Vetiver und ein Hauch Sandelholz, mit Zitrus in der Herznote und auch noch reichlich in der Basis. Die patchoulig-rosige Kopfnote war bei mir sofort weg. Karotte und Konsorten, Papyrus, joa, könnte man sicherlich daraus entnehmen, es wird aber alles erstickt durch die kräftigen, klaren aber auch künstlichen Holznoten. Das macht es durchaus interessant, und es hat mich sofort an Tom Fords Fucking Fabulous erinnert, der allerdings wesentlich rauchiger ist und dominiert von meiner persönlichen Assoziation “verbrannte Gummireifen”, aber irgendwie in gut.

Mit der Gefahr der Wiederholung: Byredo hat zwei Sorten Duft, die erfolgreichen Trends kopierenden, verbesserten Düfte, sowie die etwas experimentelleren Sachen, wie Mixed Emotions und Eyes Closed.

Desert Dawn ist recht gefällig, eher maskulin, super Sillage – hat mich etwas genervt zum Ende, weil der penetrant wurde. Für mich kein Kaufkandidat, obwohl ich den als bessere Alternative zu Fucking Fabulous empfinde, der mir einfach zu “laut” ist. Ich bleibe bei meinem Black Saffron und meiner Wiederentdeckung von Blanche, dem anderen Bestseller, und erwäge tatsächlich keinen neuen Duft dieses Jahr zu kaufen, weil mich nichts so recht vom Hocker gehauen hat. Den guten alten Rose Ikebana zähle ich als Nachkauf nicht, der haut mich immer wieder vom Hocker, hach!

Ich habe aber auch eine nicht so kleine Sammlung, hust hust, wo ich neuerdings in irgendwelchen Schubläden alte Preziosen entdecke… und entweder brauche ich die auf, oder ich habe sehr teures Desinfektionsmittel *stinkt in discontinued Tom Ford*

Preis: 165 Euro. Es gibt auch Reisegrößen zum auswählen, allerdings nur von den Beststellern, 3x10ml 129Euro.

La Découverte sur mesure ist ansonsten auch eine gute Sache, um in Ruhe was auszusuchen – man bestellt seine Favoriten und bekommt der Wert der Proben gutgeschrieben, wenn man innerhalb von vier Wochen eine Fullsize kauft.

Vegan, weil ich kann: Grünes Gemüse mit Teriyaki Sauce und Reis

Es geschehen Zeichen und Wunder: Ich kochte mit meinen Kindern zusammen und es wurde alles aufgegessen! Sie stritten sich sogar um das Essen! Fünfzig Euro, dass es beim nächsten Mal niemanden schmeckt LOL.

Teryiaki Sauce:
Knoblauchzehe
Ingwer
Zucker
Zitronensaft
Sojasauce
Sesamöl
Heißes Wasser

Gemüse:
Knoblauch 2-3 Zehen
Zwiebeln 1-2, in Ringen
Zuckerschoten
Erbsen aus der Dose (für Protein, erst am Ende dazu geben!)
Grüne Zwiebeln, grob geschnitten
Brokkoli, grob geschnitten

Das zu garende Gemüse auf mittlere Hitze mit einem Hauch Brühe und Sesamöl andünsten. Wok wäre super, aber wer hat schon eine richtige Feuerstelle für den Wok in der Küche? Richtig…
Dauer ca. 10 Minuten, Erbsen und Brokkoli erst zum Ende rein.

Währenddessen:
Ingwer und Knoblauch fein reiben, mit einem Schluck kochend heißem Wasser übergießen. Dann die restlichen Zutaten hinzufügen und immer wieder abschmecken.
Mein Sohn hat die Sauce so gut abgeschmeckt, chapeau!

Parallel Reis kochen, anschließend mit Sesamöl und wenn vorhanden, mit Sesamkörnern vermischen.

Zusammen anrichten, Sauce drüber, fertig.

Dazu gab es einen roten Paprika-Salat mit einer Balsamico-Senf-Öl Sauce.

Kein Bild, wir hatten Hunger 🤤

Instagram, Influencer und Kinderarbeit

Das ist der zweite kritische Post zu Social Media, ganz ungewohnt von mir, da ich eigentlich ein großer Fan der sozialen Medien bin. Aber nichts kommt ohne Schattenseiten.

Lustigerweise war es ein Kinderbuch, das kritisch, aber auch sehr empathisch eine Familien-Influencerin als Nebendarstellerin hatte und mich ein wenig auf das Thema aufmerksam machte. Alleinerziehend, musste sie ihre Kinder so “authentisch” wie möglich bei allerlei Tätigkeiten inszenieren, um die Familie zu finanzieren. So weit, so kapitalismuskritisch. Die Kinder, schon etwas älter, waren gelangweilt und hungrig beim Posing für die Picknick Bilder. Aber immerhin im Urlaub, könnte man sagen.

Die Realität ist schon manchmal anders und krasser: Wohnräume, in denen überall Ringlichter stehen, manche Ecken ausgeblendet werden, dennoch viel zu viel schonungslos vor die Linse gehalten wird. Die zugegebenermaßen süßen Kinder werden gewickelt, sind vielleicht gerade krank und fiebrig, feiern Geburtstag, ein ganzer Alltag wird dem Publikum ausgebreitet, mit allen Details und gewollten und ungewollten Informationen. Big Brother bringt wahnsinnig viel Geld! Auch ich habe den Fehler gemacht und ein paar Mal Bildern von meinen Kindern verwendet. Und das kommt gut an, in der Instagram Statistik sind das stets die besten Beiträge gewesen. Zwar sind Follower*innen und Leser*innen in der großen Mehrzahl Frauen, aber wie viele Pädophile ebenfalls Bilder und Daten ziehen können, darüber haben wir nun mal keine Vorstellung und auch keine Statistik. Man kann mittlerweile mit Kindergesichtern sexuelle Gewalt aka durch KI entstehen lassen – wir bewegen uns rasant auf eine große Wand aus Scheiße zu.

Problematischer ist dieses Miniatur-Influencer-Dasein in ganz anderer Hinsicht: Man könnte zwei Dinge sagen, das eine höchstgradig verwerflich, aber leider juristisch nicht interessant, weil Kinder in Deutschland keine Rechte haben(sic!) und das andere, naja egal, aber fiskalisch betrachtet etwas, wofür man in den Knast wandert hierzulande: Kinderarbeit wäre das Erste und Steuerbetrug als letzteres…

Kinderarbeit ist in Deutschland per se erlaubt, aber streng geregelt und überwacht, zum Beispiel wenn Kinder Filme drehen oder Werbung machen. Das ist kein Spaß für Produzentinnen, wie mir eine erzählte, aber das sei so, und das ist ja nun klar. ABER: Wenn Deine Eltern Dich 24/7 mit der Kamera begleiten und deinen nackten Arsch zeigen, interessiert das keine Sau. Das Geld fließt in Strömen, genau wie die Likes, und davon profitieren alle. Alle? Alle, außer das Kind, das mittlerweile (gesichert laut Untersuchungen) psychisch geschädigt wird. Es gibt mittlerweile Klagen gegen die Eltern, von ihren eigenen Kindern, die so etwas nie wollten. Die Firmen profitieren natürlich ebenfalls. Also, wo kein Kläger, da keine Beklagten!
Bis sich Sara Flieder entschloss, durchaus eine Klage in den Angriff zu nehmen und auch zum Thema aufzuklären. Mir war die Tragweite solcher Dinge gar nicht bewusst, als ich zufällig auf Instagram auf ihre Tätigkeit aufmerksam geworden bin. Mittlerweile in Gespräch mit der Politik und mithilfe von Jurist*innen, ist sie derzeit die Speerspitze einer Bewegung, die sehr interessante Auswirkungen haben könnte. Zum einen der Schutz der Kinder, zum anderen eine Stärkung der Kinderrechte und prospektiv damit Arbeit in Richtung Kinderrechte ins Grundgesetz etc.
Wenn der Stein erst rollt, dann rollt er… ihr könnt gerne ihrer Kampagne hier folgen:
https://weact.campact.de/s/kinderrechte-auf-instagram-wahren-kampagnenseite

Das Problem mit der Finanzamt? Bei der Geburt wird ja schon abgefragt, ob das Kind Einkünfte hat. Unsereiner mag da spöttisch die Stirn runzeln, aber die Erbengeneration wird da schon seine eine oder andere Sache angeben müssen, wenn es nicht eh durch irgendwelche Beteiligungsgesellschaften etc. “geschützt” ist. Denn auch ein Kind, das Geld verdient, wird besteuert. Natürlich kassieren die Eltern die Kohle, die sie ja auch für das Kind ausgeben. Oder? ODER?? Hier und da sind zu viele Luxus-Gegenstände im Spiel, um zu sagen, es kommt dem Kind zu Gute, und vielleicht kommt dem Kind mehr zu Gute, nicht vor die Kamera gezerrt zu werden, nicht nach Dubai zu fliegen (auch krank, macht nix!) und nicht permanent die Intimsphäre online ausgebreitet zu bekommen. Das Kind müsste also tatsächlich eigene Einkünfte haben, eigens besteuert, über das sogar die eigenen Eltern nicht verfügen dürften; letzteres, schätze ich, ist komplett ungeregelt eh. Kinder sind von ihren Eltern abhängig, und nicht alle Eltern sind nett, muss ich sagen.

Könnte also einem großen Zweig der Social Media Industrie das Wasser abgegraben werden? Nö. Aber es könnte ein Anfang sein. Natürlich wären alle großen Konzerne in der Lage, bestimmte Inhalte zu filtern oder zu verbieten, aber es geht um unvorstellbar viel Geld, denn es hängen nicht nur die Eltern als potentielle Kund*innend ran, sondern “the next generation”, das jetzt schon auf einen bestimmten Konsum getrimmt wird. UND was es konsumieren wollen wird, wird es ein Samsung Handy haben wollen oder ein iDoof, welche Vasen, was für ein Urlaub, was für ein Auto und was für eine Immobilie. Die Daten, die diese Kinderarbeit generiert, werden schon lange für das Targeting in der Werbung eingesetzt, und was soll man sagen, selbst wir Profis wissen, dass es funktioniert.

Man kann tatsächlich Familien- und Kinder-Content mit Respekt und ohne Kinder machen, das zeigen einige Influencer*innen. Mir ist die komplette Szene suspekt und ich folge niemanden, bekomme aber trotzdem solchen Content regelmäßig eingespielt. Das Grauen hat viele Gesichter, alle wohlwollend, aber alle unkritisch. Es gab auf Spiegel Online eine wohn unkritische Reportage über eine Frau, die sehr provokativ das Thema “Mutterschaft nervt aka regretting motherhood” umsetzt, um sich in einer Zweitwohnung davon auszuruhen (wo ruhen sich eigentlich die drei Kinder aus?), so daß online doch einige Sturm gelaufen sind, weshalb ich das überhaupt mitbekommen habe.

Und wenn es um Kinderrechte geht, müssen wir leider zugeben, dass es sie nicht wirklich gibt. Und das beschreibt das Problem auf der Meta-Ebene ganz gut.