Guilty pleasure: Moroccanoil Körperlotion Fragrance Originale

Morrocanoil war ja mal sehr in und brachte uns den Hype des Arganöls. Ist eine Weile her, manche könnten sich daran erinnern: Auf einmal hatten alle Produkte Arganöl. Wo der auch immer herkam.
Diese Marke hatte dazu ein gutes Design mit frischem Türkis, ein(!) gehyptes Proukt, nämlich das Haaröl, das zum größten Teil aus Silikon besteht – und zugegebenermaßen funktioniert, wurde von allen Haarpflegeanbietern am Markt kopiert und existiert bis heute, und: Der Duft. Aaaaahhhhhhh! Der Duft!

Und dieser Duft hat sich am Markt behauptet, weshalb bis heute eine ganze Linie existiert. Nachdem ich bei meiner Freundin das Shampoo und das Haarspray ausprobiert hatte, bestellte ich voller Begeisterung ALLES und stellte es mir ins Bad, um nach drei Tagen festzustellen, dass ich allergisch darauf reagiere. Hatte ich Salon Größe bestellt? Aber ja doch…. Schweren Herzens verschwand das Zeug aus meinem Bad. Haarspray verwende ich nicht, also tröstete ich mich mit dem Haaröl, einfach wegen dem Duft.

Eines Tages bekam ich eine riesige Probe der Bodylotion, die ich aus Neugierde aufmachte und sogar ganze zwei Tage benutzte. Zack! Gekauft! So geht gutes Marketing..! Ja, es ist derbe parfümiert und ich empfehle es nicht für die tägliche Verwendung, aber wer ab und an ein bisschen Luxus braucht, diese Lotion ist von der Textur her ein wirklich gutes Produkt. Sehr angenehm im Gebrauch, zieht sie sofort ein, klebt nicht, duftet, aber nicht zu stark, und pflegt auch ausreichend, zumindest ist sie sehr feuchtigkeitsspendend und hat damit eine bessere Pflegeleistung als so mache medizinisch angehauchte Produkte. I am looking at you, gehyptes La Roche Posay!

Bonus: Der Duft ist unisex, eher herb, aber nicht maskulin, und weil Männer nun mal auf beduftete Produkte abfahren, auch ein beliebtes Produkt beim Mann. Zumal mit Pumpspender, das kennen die ja *husthust*.
Vorbehaltlich dessen, sie bekommen es geschenkt, weil sie natürlich tot umfalle würden bei dem Preis, kosten für Männer ausgewiesen Sachen doch immer nur einen Bruchteil dessen, was uns Frauen angedreht wird.
Strassenpreis ab 20Euro.

Fazit: Eine der besten Bodylotions, die ich benutzt habe. Kiehl’s hat was ähnliches, was aber null pflegt – einzig gut fand ich, dass man einen Nachfüllbeutel kaufen kann. Reicht nicht, reicht nicht…

New year, no new me

…hat irgend jemand ein gutes Jahr 2024 gehabt? Ein gutes Jahr post Pandemie (haha, die Pandemie ist ja noch da)? Während Social Media Vorsätze und Listen für 2025 durch die Feeds spült, fallen mir zwei Dinge auf:

1. viele gehen in den “no buy” Modus – der Dry January und sonstiges scheinen nicht mehr zu schocken, oder aber es liegt an der Inflation. Wobei, ich habe eine Foundation für 160 Euro im Schrank – es gibt also immer noch eine Nachfrage für überteuerte Dinge: WELCHE INFLATION!

2. viele schreiben auf ihre Liste, dass sie sich nicht mehr selbst optimieren wollen bzw. keine Vorsätze mehr haben. Es ist ein bisschen merkwürdig, das auf einer Liste mit Vorsätzen zu schreiben, aber who am I to judge.

Der Grund, warum mir das auffällt, ist ganz klar: Diese Vorsätze sprechen auch mich an. Auf der Suche nach einer neuen Handtasche wurde ich zunehmend angepisst über die Preise, die der Qualität keineswegs mehr entsprechen. Dünne Riemchen, schiefe Nähte, urgs. Ich kaufe Dinge, um sie zu nutzen und zu behalten, und ich kaufe teuer, ja: Buy less, buy better. Vielleicht habe ich mich aber auch satt gesehen an den unzähligen Designer Items, vielleicht sind ein paar tausend Euro für ein Stück überdurchschnittlich interessant designtes Leder schlichtweg unbegründet, geschweige denn zehn (Tausend LOL)?! Und sind wir ehrlich – wenn will ich damit beeindrucken?
Wenn ich eines gelernt habe in meiner Tätigkeit als Personal Shopper, dann dass die Kaufkraft der Leute eventuell sichtbar ist, aber die Kaufbereitschaft nochmal eine ganz andere Nummer ist. Daher:
Never judge a book by its cover!
Übrigens, da gebe ich doch mal gerne eine Schulung an Brunello Cuccinelli Hamburg, wie Verkaufspersonal mit Kund*innen umgehen sollte. So bringt Man jedenfalls keine Ware an die Frau – ja, mit Absicht gegendert.

No new me ist aber auch cool, denn im Zuge der Selbstoptimierung, unter dessen Fuchtel auch ich immer noch stehe, wird gerne vergessen, zu leben. Bin ich schön genug, bin ich dünn genug – alles Instrumente der Unterdrückung. Klingt das drastisch? Ja. Ist es trotzdem die Wahrheit? Ich fürchte, auch ja. Eine hungrige und mit Yoga beschäftigte Person ist nun mal immer kurz davor, zu dissoziieren und bemerkt gar nicht, was um sie herum passiert. Und wenn man die Nachrichten sich anschaut, kann ich es niemanden übel nehmen, der sich auf seine Privilegien ausruht und allen anderen Dingen gegenüber die Schotten dicht macht.

No new me heißt am Ende des Tage so flexibel zu sein in seiner eigenen Wahrnehmung und stets die Deutungshoheit über seine eigene Identität zu behalten. Um mich mal wieder als Beispiel zu nehmen: Ich trage immer schwarz. Trage ich immer schwarz?! Nein! Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden: Make the rules, break the rules.

No new me heißt, sich immer wieder neu zu erfinden – oder eben nicht. Eines der gerade beliebten Memes im Internet dreht sich nämlich genau darum: Einfach mal nicht wachsen, mal sich nicht weiter entwickeln, mal eine Pause einlegen respektive den Ist – Zustand mal zu genießen. Sich NICHT neu erfinden ist kein Widerspruch zum Zugriff von außen, bei dem permanent über einen entschieden wird, oder bei dem man eben “erfunden” wird. Es ist tatsächlich eine durchaus interessante Facette, nämlich sich mal auszuhalten und sich dickfellig zufrieden mit sich selbst zu geben.

No new me heißt: Ein Wachsen nach innen!

…wer trägt hier immer schwarz?!

Der Pullover ist Weekend Max Mara und das Tuch Hermès – und ausnahmsweise trage ich eine Foundation: Chanel Sublimage L’Essence de Teint (ich teste gerade die gesamte Linie weil s.o. Punkt 1).

CHANEL Paris Paris – Non, je ne regrette rien

Als meine französische Freundin anfing, mit durchaus öffentlichkeitstauglicher Stimme ein Chanson zu singen, behielt ich den Ohrwurm über Tage und beschloß daraufhin, mir das Original nochmals anzuhören. Spotify lieferte gleiche eine komplette Liste und es begab sich, dass an dem Tag meine Tochter, des Französischen nicht mächtig und auch gerade dem Leselernalter entwachsen, ihr fantastisches Gehör und Sprachtalent offenbarte und die Refrains akzentfrei mitsang. Ja, so habe ich auch geschaut.

Es begab sich einen anderen Tag ein Mann in eine Chanel Filiale und suchte Sachen aus. Unauffällig schmuggelte er eine Probe Paris Paris in meine Geschenktüte, die ich nicht wirklich würdigte. Ich besitze bereits Eau Deauville, das ich während der Pandemie als Desinfektionsmittel schon nutzen wollte, weil die Flasche einfach nicht alle wird.

Mais quelle surprise! Ach, mein ein Jahr Schulfranzösisch hat mir Grundkenntnisse beschert, aber meine Grammatik bleibt katastrophal, trotz Pariser Akzent… dafür bleibe ich eine ConaisseuriIN des Olfaktorischen.

Diesen Duft hätte ich niemals Olivier Poge zugeschrieben und er unterscheidet sich in jeglicher Hinsicht von den anderen Chanel Düften, und ich kenne alle. Was ist anders? Die Komposition ist durchaus linear, Rose, Citrus (leicht rauchig) und cleaner, moderner Patschuli, der super straight ist und nicht nervt. Wer Portrait of a Lady kennt und schätzt, aber wie ich den Duft für zu stark und zu krass hält, könnte hier eine interessante und moderne Version finden. Es gibt reichlich Iterationen des Rose-Patschuli Motivs, so ist es nicht, von Eau Suave über Byredos Reine de Nuit (übrigens sehr nice, Kopfnote: Schwarze Johannisberre, Saffran, Herznote: Weihrauch, Rose, Basisnote: Ambrette-Samen, Patschuli, kostet allerdings auch schlappe 300 Euro!) – die Kombination ist einfach ein altehrwürdiger Klassiker.

Und naja, wen man Paris Paris aufsprüht, geht Edith Piafs Stimme als leicht kratzende Schallplatte an und die Stimme erhebt sich:

Non! Rien de rien!
Non, je ne regrette rien! Ni le bien
qu’on m’a fait
Ni le mal
Tout ça m’est bien égal

Und genau so duftet es aus dem Flakon heraus. Zwischendurch war ich immer wieder irritiert, als ein Hauch mich erneut umwehte, mmmhhh, riecht gut, bis ich dann merkte, dass ich das bin. Es duftet nach Paris, nach Charme, aber auch nach Sturheit (pardon mes Français), nach Eleganz, aber auch ein bisschen legerer durch die Zitrone. Falls Chanel, die nun einen neuem Designer (der Typ von Bottega Veneta) engagiert haben, eine neue Richtung einschlägt, wäre das auf alle Fälle eine sehr interessante und moderne!

Alles in allem ein für Schanello sehr überraschender Duft, den ich erst auf den zweiten oder dritten Versuch gewürdigt habe.
Die Haltbarkeit ist so lala, nicht oh lala, aber drei vier Sprüher halten schon einen ganzen Tag und ich sage es mal so: Neulich saß ich im Theater und jemand trug Portrait of a Lady. In einem sehr engen Theaterraum. Jemand anderes Trug YSL Libre, die olfaktorische Strafe von 2024 – ich möchte nicht darüber reden. Paris Paris hingegen darf durchaus einen engen Theaterraum betreten, ohne die Mitmenschen zu belästigen.

Der Duft ist trotz der weiblich konnotierten Rose definitiv unisex.

Sidenote: Der Preis ist unverschämt, der Flakon und die Verpackung bewegen sich im einstelligen Euro-Bereich, man bekommt für eine müde Mark mehr ein Flakon No. 5 Parfum, falls mensch drauf steht.

Fazit: Ein für mich und meinen Geschmack sehr gut ausgesuchter Duft, den ich tatsächlich in meine Favoriten Liste nebst den üblichen Hermès Verdächtigen Rose Ikebana und Un Jardin en Mediteranée aufgenommen habe. Chapeau! Und nun singen wir gemeinsam:

https://open.spotify.com/intl-de/track/3dkIE8P7hvl3tHl9KSb6dA

Kostbar versus teuer

Wer hätte hierzu eine bessere Definition abgegeben können als einer der künstlerischen Leiter des Hauses Hermès (ich meine er verantwortet die Lederprodukte)?
Pierre-Alexis Dumas, ein, wie der Name es schon verrät, Nepo-Baby, erklärte es folgendermaßen:

“Kostbar ist der Wert, der in eine auf höchsten Standard ausgeführten Produktion respektive Manufaktur einer Sache eingeht,

versus

einer Sache, die über den Wert gehandelt wird und nicht zufrieden stellt.”

#micdrop oder wie war das.

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