Sind Blogger:innen für noch mehr Müll verantwortlich?

Ja.

In Bezug auf Nachhaltigkeit kann ich nur sagen – #FAIL. Ich sehe regelmäßig sogenannte “Aufgebraucht”-Beiträge, in der ich mich regelmäßig wundere, wieviele Produkte verwendet wurden und vor allem, wieviel Müll dabei entstanden ist. Wer ständig “billig” kauft, schmeißt nun mal auch schneller weg. Aber auch sonst scheint der Konsum von Tonnen von Duschgel, Shampoos und Körperprodukten in wirklich großen Mengen modisch zu sein. Da nützt es gar nix, wenn das Zeug öko ist. Die Verpackungen lassen sich soweit ich weiß nicht recyceln, oder werden gar nicht recyelt. Die gute leere Chanel Dose wird halt verbrannt, sagte mir ein Professor für Abfallwirtschaft mal.

Wenn wir dazu die Fashion Nummer mit rein nehmen, in denen Bestellungen hin und her versendet werden aber vor allem Fast Fashion konsumiert wie Zara und H&M wird, dann ist es klar.

Deshalb dachte ich mir, den Blog nicht mehr auf MEHR und NEU NEU NEU sondern auf geil und hält ewig auszurichten – trotzdem schelte ich hiermit offiziell die Kolleg:innen, die ihren Müll unreflektiert zelebrieren. Müll produzieren wir alle, das ist nicht die Frage, aber man kann sich ja ein wenig die Frage stellen, ob der ganze Krempel sein muss.

Weniger, besser, Leute. Kauft was Gutes, dann schmeißt ihr es nicht weg.

Mein Jahresrückblick – Erfolgreich oder Failed?

Just in einer fruchtbaren (nicht: furchtbaren!) Diskussion geraten über Ageism mit einer jungen Autorin und einer etwas älteren Aktivistin, die über meinen radikal-miesepetrigen Ton etwas gestolpert sind – Instagram eben. Das ließ sich klären und ich freue mich sogar über meinen Fauxpas, weil er mir gerade eine ganz radikale Erkenntnis brachte:

Ich bin erfolgreich.

Und während ich gerade hier sitze, mit einem Arschvoll zu tun und nicht der geringsten Lust dazu, musste ich laut lachen.
Okay… Weiterlesen…

Normschön – wenn mediale Bilder eine verheerende Wirkung haben

Meine Technik funktioniert nicht, ich müsste putzen, und auch sonst ist alles prima, Pandemie hab’ vielen Dank.
Stresslevel? Ich wache mit Kopfweh auf, ich gehe mit Kopfweh schlafen. Anspannung.
Eine Sache macht mir derzeit absolut keine Kopfschmerzen – mein Aussehen. Entweder weil ich keine Zeit dafür habe, oder aber weil ich mit meinem Spiegelbild, bis auf die Augenringe, sehr zufrieden bin. Bin ich in Topform? Nö. Bin ich bis unter den Haarspitzen gepflegt und geschminkt? Nö NEIN nö.

Bin ich normschön? Ja. Ich bin schlank, ich habe keine weißen Haare, ich habe keine Falten, die Augenbrauen modisch, der Haarschnitt passend. Vor 20 Jahren wäre ich definitiv zu dick gewesen, vor 70 Jahren viel zu dürr und unweiblich. Für heute bin ich okay, müsste aber mehr Muskeln haben oder aber sehr dünn sein. Dass ich mich okay finde, macht mich gerade sehr immun gegenüber Konsum: Ich nutze, was ich habe, ich weiß was mir steht, kaufe nichts überflüssiges, und renne hinter keinen Trends nach. Geld gebe ich ausschließlich für Luxus aus. Dass ich normschön bin, macht mir das Leben definitiv leichter, das weiß ich.

DIE NORM. Die Norm ist das, was wir sehen, und sie ändert sich permanent, weil ohne diese Veränderung der Konsum nicht angetrieben werden würde.

Die Norm bei Männern ist ebenfalls entweder sehr schlank, was mittlerweile zu einem eklatanten Wachstum an Essstörungen bei Jungs und Männern führt, oder muskelbepackt, was permanentes Training erfordert. Hier ist ganz klar die Sache mit der Disziplin, der Härte, eben alles was toxische Männlichkeit parat hält, ein kultureller und emotionaler Hintergrund. Die Models, die Schauspieler, die Moderatoren im Kinderfernsehen, die Leute, die wir in den Meiden sehen, außer es sind Politiker, sind entweder schlank oder muskulös. Die paar Ausnahmen bestätigen ironischerweise das Bild.
Auch hier gibt es den DILF und den daddy bod – das sind Sexismen, wie wir Frauen sie auch hinreichend kennen. SO haben wir Gleichstellung aber nicht gemeint.

Die Norm bei Frauen, nun ja, machen wir Instagram an, und gähnen eine Runde – dort gibt es selbst innerhalb deren, die explizit nicht Norm sein wollen, die Norm der “Jugend”. Ab dreißig läuft nix, oder es wird kokettiert damit, dass man schon “so alt” ist und noch so gut aussieht=geliftet ist. Die Norm ist also bei Frauen schon noch etwas härter, erfordert es schließlich einen lebensgefährlichen Eingriff. Hinzu kommt der übliche Kram wie tätowierte Augenbrauen, Extensions/Perücken, künstliche Wimpern etc.

Warum ist das problematisch? Nun, es gibt in der Jugend einfach den Wunsch, dazu zu gehören (seltener sich abzuheben…) und das schafft den Druck, zumindest äußerlich mitzuhalten. Es gibt Cliquen mit bestimmten Stil, bestimmten Merkmalen, es gibt Tussis, Skaterinnen, und Ökos. Menschen wollen dazu gehören und trotzdem sichtbar sein.
Und so kommt es , dann Abweichungen von der Norm bestraft werden, und zwar von der Gruppe, innerhalb derer es eine Gruppendynamik gibt (Anführerinnen, Mitläuferinnen, usw), entweder um den Machterhalt zu sichern oder um dazu zu gehören.
Wer also das Pech hat, der medial kolportierten Normschönheit nicht anzugehören, durch andere Haare, schlechte Haut, Gewichtsklasse, wird ausgeschlossen und wird natürlich alles tun, um doch noch dazu zu gehören. Hungern, Haare glätten bzw. verbrennen, viel Geld für Kleidung oder Fakelashes ausgeben. We all have been there.

Wer nun glaubt, im gehobenen Alter hört das auf: Mitnichten! So werden wir im Dating Alltag mit Kommentaren konfrontiert, im beruflichen Alltag wird das Aussehen kommentiert, sollte es NICHT der Norm entsprechen, die ja vom Umfeld abhängig ist, und jede Person, die ihr Ding durchzieht, wird natürlich durch die Gemeinschaft oder von Einzelnen durch die Gemeinschaft gedeckt, bestraft bzw. gemobbt.

Was ist der Grund für die “Norm”? Ich habe lange darüber nachgedacht und denke, die Norm ist ein Spiegel der aktuellen Zeit, die Werbung ist ja für mich der stärkste Spiegel der aktuellen Zeit ohnehin und wir werden von der permanent präsenten Dauerbefeuerung durch Werbung sehr stark geprägt. Die Norm ist dafür da, uns eine Art Richtlinie im Alltag zu geben, insofern nicht ganz verkehrt – diese Norm aber ist nicht unbedingt richtig. Früher war die Norm, immer und überall zu rauchen und Alkohol zu trinken, und das war keine gute Norm (letzteres ist sogar geblieben…) Normen sind im Alltag ein Werkzeug, um uns zu entlasten.
Was passiert, wenn man abseits der Norm lebt? Und leben wir nicht eigentlich alle abseits der Norm? Es ist ein Trugschluss, einer Norm zu entsprechen, die letztlich nur ein Idealbild ist.

Und so ist der Grund für die Strafe der Gruppe gegenüber denjenigen, die sich dieser Norm offen und sichtbar verweigern, schlicht und einfach die eigene Unzufriedenheit und unausgesprochene, inhärente Einsicht, etwas hinterherzujagen, was nicht erfüllt werden kann. Der Ausschluß aus der Gruppe sorgt dafür, dass die Gruppe weiterhin funktioniert, insofern als dass die Norm nicht in ihrer Richtigkeit angezweifelt werden kann.

Die Konsequenzen für die außerhalb der Norm sind immer ambivalent, zum einen persönliche Freiheit, zum anderen der Verlust einer Peer-Group und die Suche nach einer neuen.

So falle ich mit allen anderen Dingen aus der Norm raus, und hmm, wenn ich so überlege, ich habe sogar eine Peer-Group, die sehr divers ist. Ist es das? Diversität als Norm? Ist das nicht das eigentliche…?!

Stellschrauben für bessere Haut – Schönheit kann man nicht kaufen

…sondern saufen. LOL!!

Haha, was für ein Reim aus der Hölle! Wie witzig ich doch heute morgen bin, dabei gibt mir mein Spiegelbild aktuell kein Anlass zur Freude. Meine Haut ist ganz okay für das Leben, das ich momentan führe. Und entgegen landläufiger Meinung, bin ich nicht dafür zuständig, als Stylistin perfekt auszusehen und Modelmaße zu haben. Ich verkaufe schließlich kein Botox und keine Diäten, sondern einen besseren Kleidungsstil. Beim Rest versage ich pandemiebedingt grad komplett…

Als Beautybloggerin habe ich auch kein fancy shit zu verkaufen, das Geheimnis guter Haut ist leider nicht ausschließlich im Cremetiegel zu finden. Es ist auf alle Fälle ein großer Punkt, der gerade bei Akne oder Neurodermitis viel Wirkung hat, aber am Ende des Tages ist es eine milde Reinigung, falls überhaupt, Feuchtigkeit, Fett, und Lichtschutzfaktor.

Was wirklich etwas bringt:

– Nicht rauchen, nicht saufen, nicht sonnen, nicht zu viel waschen – das wissen alle.

– Wirklich viel Wasser trinken, und zwar jeden Tag und möglichst ohne Zusätze. Vormmitags seine 2 Liter intus haben, und das drei Tage hintereinander, da könnt ihr Euch sämtliche Filler sparen. Habe ich leider selten geschafft, bin aber immer wieder erstaunt über die Wirkung.

– Jetzt wird es richtig blöd: Eine gute Ernährung, die je nach Alter und Typ unterschiedlich ausfallen kann. Durch die Bank weg gilt, dass Kuhmilch, Frischkäse und Konsorten nicht der Knaller sind. Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind sehr individuell, da kann man selbst durch ein Tagebuch einiges herausfinden. Raffiniertes Zucker ist ebenfalls pures Gift, zumindest wenn es in größeren Mengen daher kommt. Convenience Produkte, Weizen, alles was geil ist, ist meist auch schlecht für den Verdauungstrakt und somit für die Haut. Auch hier gilt, die Dosis macht das Gift.

– Und um wirklich die Keule rauszuholen: Frische Luft (IGITT!!! und Bewegung). Letzteres ist zur Not auch ohne frische Luft sehr wichtig. Die Durchblutung des Körpers, vielleicht auch etwas Schwitzen, das bringt der Haut ein vielfaches mehr als die teure Gesichtscreme. Massage und Sauna sind passive Tätigkeiten für die Haut, jedoch auch deutliche Nachweise dafür, dass die Haut reagiert. Eine gute Muskulatur macht schönere Haut, wenn man nicht gerade auf Aufbau-Präparate und Anabolika setzt. Tatsächlich sind es nicht nur die Muckis, sondern die Hormone.

Und wie schwer ist das im Alltag durchzusetzen? Zumal die genetische Veranlagung auch noch reingrätscht. Also, ich mache es auch nicht, aber ich versuche es immer wieder LOL

Wie auch immer, das benutze ich derzeit: Ein Gesichstwasser ohne Alkohol, überteuert, aber nicht klebrig, eine Creme tagsüber, und am Abend ein bisschen Feuchtigkeit unter der fettigen Öko-Nivea aka Rosencreme. Nicht empfohlen übrigens für Allergiker:innen. Dazu ein Säurepeeling, das sagen wir mal meinem Alter geschuldet ist, und die Haut durch minimalste Abschuppung ein wenig glättet. Wenn ich die Chips weg lassen würde, die 20 Minuten-Runde draußen täte UND meinen arg vernachlässigten Sport aufnehme, sähe ich in zwei Wochen aus wie neu. Oh, das Wasser nicht vergessen.

Schön sein im Lockdown? Kann auch ein Ziel sein, besser als Bananenbrot backen, also warum nicht!

Kinder impfen – ja bitte

Der Journalist neulich interviewte mich zum Thema Impfungen für Kinder. Als Mutter habe ich bestenfalls eine Meinung, und als Geisteswissenschaftlerin keine Ahnung, aber: Ich möchte meine Kinder bestmöglich schützen und ich habe ein internationales Netzwerk als Wissenschaftler:innen, Ärzt:innen und Pharmakolog:innen. Die sind zum Teil auch einfach Beautyblogger LOL oder aber zufällig meine Verwandschaft.
Das Interview findet Ihr eh nur hinter der Paywall, es geht aber darum, dass wir Eltern derzeit verzweifelt versuchen, zeitnah einen Termin zum Impfen zu bekommen, jetzt wo die offizielle Zulassung da ist. Kinderärzte weigern sich hier vor Ort, zum Teil komplett. Neben der logistischen Vollkatastrophe, was Impfstoffe betrifft, kommt noch die ethische Komponente dazu. “Alte”, geimpfte und somit geschützte Menschen argumentieren mit “Muss doch nicht, Kindern passiert nix!” und Eltern kleiner Kinder, wo die Inzidenzen bei über 1000 liegen, kotzen im Strahl. Vergleiche wie: Ja, dann darfst Du Dein Kind auch nicht auf die Straße lassen oder alleine Bus fahren hinken ein wenig. Es sind mehr Leute an Corona gestorben als an Verkehrsunfällen – wollt Ihr mir noch was zu Statistiken erläutern?!

WIR HABEN EINE PANDEMIE. PUNKT.

Und ich bekam natürlich!! einen Leserbrief. Wollen wir mal ein wenig sezieren:

Sehr geehrte Frau Tribel,

mit Interesse habe ich Ihren Artikel über das Impfen von Kleinkindern gelesen. Kennen Sie eigentlich das Wort “Kosten-Nutzen-Rechnung”?

Offizielle Todes-Statistik COVID-19:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/

Seit 2 (!) Jahren mit/an COVID-19 verstorben unter 10 Jahre: -> 20 Menschen!

Eine Impfung würde bei 8 Millionen Kinder (Bevölkerung unter 10 Jahre in Deutschland) nicht nur mehr Menschenleben kosten (statistisch gesehen nach Impfung), sondern auch ebenso mehr längere gesundheitliche Nebenwirkungen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Kleinkinder auch nur an Long-Covid erkranken ist statistisch gesehen gleich 0, andersherum aber wesentlich höher.

Also Sie werden Ihre Kinder impfen lassen und können das auch noch verantworten? Ja? Dann rechnen Sie selber mal nach.

Bleiben Sie gesund (und vor allem Ihre Kinder!),
XXX

Also: Ich solle doch mal KOSTEN NUTZEN RECHNUNG betreiben. Zynischer geht es nicht. Hey, Dein Kind könnte mit 21 eine chronische Krankheit entwicklen, mmmhhhh… am besten gleich abtreiben. Ach nein, das darf ich dann ja auch nicht ohne weiteres, also… mmmmmmhhhh vielleicht doch noch mal ganz kurz darüber nachdenken, das der Begriff Eugenik jetzt ganz sanft trippelnd an der Haustür klopft?! Kosten-Nutzen-Rechnung? Jeder Rentner sollte dann getötet werden. Die Männer aber nur. Frauen betreuen ja noch Kinder. Denn die männlichen Rentner kosten nur Geld und ziehen über ihre Rente Geld ab, tun aber nichts mehr für die Wirtschaft, im Gegensatz zu den Omis, die noch Kinder aufziehen, damit die Eltern arbeiten können. KOSTEN NUTZEN RECHNUNG BABY!!

Die Argumentation der Impfgegnger ist leider eine faschistische und damit schlecht getarnte Eugenik: Die Stärkeren setzen sich durch, das Immunsystem wird, bla bla bla. Wenn die Impfgegner an Covid sterben und eingeäschert werden, was ist das? Ethnische Säuberung?

Deswegen, bitte sehr, das Grundgesetz:

Die Würde eines Menschen ist unantastbar. Und weil Kinder nicht explizit genannt werden, aber sehr wohl gemeint sind, kann es keine Diskussion geben, sondern nur Zeitpunkte der medizinischen Versorgung durch entsprechende Fachpersonen.

P.S.: An die Mutter, die ihr Kind hat impfen lassen (selbes Interview!) und meine Nummer hat, und die Info darüber nicht weiter gab: FICK DICH. Das ist soo deutsch, was Du gemacht hast. Deswegen haben wir immer noch eine Pandemie: Null Solidarität, jeder ist sich selbst der Nächste. Ekelhaft!

-> Es geht weiter, MOHOMENT: Weiterlesen…