Mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielen – so geht’s

Aufrecht gehen, stehen, sitzen.

Ja, das ist wenig, aber ich sehe den ganzen Tag schiefe Menschen und bin selbst eine schiefe Person gewesen. Die richtige Körperhaltung und Attitüde sind das billigste und wirksamste Instrument der Welt!

Color blocking.

Dafür braucht man drei nicht gemusterte Farben im Outfit – zum Beispiel rosa Oberteil, grüne Hose und kürbisgelber Schal (für Sommertypen). Schwarz-Weiß ist kein Color Blocking! Ich liebe es, aber wenn es nicht einen krassen Schnitt hat, bleibt es ein Kellner-Outfit. Lippenstift kann als Bestandteil des Outfits das dritte Element sein.

Accessoires.

Einen krassen Schal. Krasse Schuhe (keine Turnschuhe!!) Ein Statement-Ring. Eine bunte Mütze. Eine schräge Tasche oder sogar ein Stoffbeutel mit einem Spruch.

“Unpassende” Kleidung

Klingt schräg, sieht man aber immer mehr und öfter, weshalb ich es gerne vergesse: Kontrastierende Designs. Fließende Kleider mit Boots. Elegante Jacketts mit Jeans und Shirt. Kapuzenpulli zum Anzug mit Krawatte.

Ich mache gerne Color Blocking im Winter, weil es da schon grau(sam) genug ist und im Sommer setze ich auf Schwarz mit Akzenten. Dafür muss man nix shoppen und es ist ein No-Brainer.

Wie man Schmuck aussucht und verschenkt

Auch wenn ich mich aus dem Fenster sehr weit lehne: Keine* Frau** würde bei einem Schmuckstück als Geschenk nein sagen!

Wenn sie Nein sagt, dann ist es schlichtweg das falsche Stück. Und selbst dann würde frau zögern, schließlich schätzt man die Geste wert. Den Geschmack zu treffen ist natürlich nicht einfach, aber es gibt ein paar gute Kriterien, wie man vorgeht. Und weil Schmuck stets eine Anschaffung bleiben sollte und kein Billigscheiss ins Haus und an den Finger soll, erst recht nicht nur Ästhetik, sondern auch Budget im Auge haben.

-Was hat die Dame denn schon für einen Bestand? Ist es Silber, Weißgold, Platin, Roségold? – Edelmetall auswählen
-Was trägt sie gerne, was trägt sie immer? Ohrringe? Trägt sie nie eine Kette, weil sie noch auf Dein Geschenk wartet LOL oder weil sie keine mag? – Stück auswählen
-Trägt sie gerne Diamanten, Perlen oder bunte Steinchen? Trägt sie alles und mischt? – Steinbesatz auswählen

Soweit, so gut, zumindest Punkt 1 sollte sicher stehen. Wenn man sich nicht sicher ist, einfach ein Stück mal näher begutachten. Und im Zweifel zum Shoppen klammheimlich mitnehmen, vor Ort wird man dazu beraten (hoffe ich).

Budget auswählen.

Das Budget erhöhen.

Das Budget nochmal um 20 Prozent erhöhen.

Losgehen.

Im Ernst: Wenn man Schmuck schenkt, sollte es nicht so häufig, dafür besser hochwertig sein. Denn viele Dinge im unteren Preisbereich sind das Geld nicht wert, und im Zweifel Blech und Tand. Das ist im Zweifel nicht weniger optisch schön, aber man bekommt eben weniger für das Geld und langfristig gesehen kann man den Schmuck weder umarbeiten und häufig auch nicht reparieren. Und wenn man es doch noch loswerden will? Ufffffff, dann tut es in der Brieftasche weh.

Sagen wir mal – ein tausend Euro. Das ist ordentlich, aber dafür bekommt man erstmal keinen Markenschmuck. Tut auch nicht Not, dort zahlt man einen sehr großen Preisaufschlag für den Namen. Es lohnt sich, weil Markenschmuck großer Firmen einen hohen Wiederverkaufswert haben (dann bitte alles aufbewahren, Verpackung, Quittungen) – aber man kommt mit einem Betrag von tausend Euro nicht so weit. Also eigentlich 1.200 Euro, das ist schon eher was.

Alternativ gibt man etwas in Auftrag oder schaut sich bei den Goldschmieden vor Ort um – #BuyLocal. Die findet man auch auf Instagram oder in der eigenen Stadt. Der Vorteil ist, dass diese gut beraten und ein Umtausch oder Umarbeitung leicht von der Hand geht. Auch dort gibt es sehr unterschiedliche Preisgestaltungen, manche schlagen gut zu bei ihren Preisen, manche eben nicht. Wer in der Innenstadt in guter Lage shoppen geht, wird für den kurzen Weg und die Pacht des Ladens eben mitzahlen müssen. Zeit ist halt Geld!

Die Goldschmied:innen sind alle auf etwas spezialisiert. Meine eine hat einen florierenden Diamantenhandel und ein entsprechendes Angebot, meine andere hat ein fabelhaftes Auge für Farbsteine und ungewöhnliche Perlen. Wer also seine Suche etwas eingrenzen kann, kann sich viel Lauferei sparen.

Also, Laden / Läden ausgesucht, einfach zwei zum Vergleich, und los geht’s. Weiterlesen…

Gehen Luxus und Nachhaltigkeit zusammen?

Ambivalenz. Das ist der falsche Begriff hier, denn die führt bekanntlich zu Konflikten. Was sich also auf den ersten Blick ambivalent anhört oder zueinander verhält, erachte ich als sinnvolle Ergänzung, eine postkonsumatorische und elitäre Verknüpfung sicherlich, die jedoch notwendig ist, um angesichts dessen, das wir global gemeinsam abkacken, eine Perspektive zu finden. Das Ding mit der Suffizienz klappt hier und da, nicht immer, nicht überall, und bitte beachtet den letzten Kommentar dazu, den kann ich sehr gut verstehen so sechs Jahre später… ich zitiere mal, er kommt von einer sehr klugen Frau:

Mit all dem kann ich nur resümmieren, nein ich empfinde und praktiziere keine Suffizienz. Und da Suffizienz also einen Unterschied darstellen würde zu meinem Leben so wie es jetzt ist, will ich sie offen gestanden auch gar nicht. Allerdings muß ich auch sagen, daß ich von Haus aus nicht dazu neige mir aus Unachtsam- oder Gleichgültigkeit von irgendwas vier oder fünf mehr oder weniger äquivalente Exemplare zu kaufen, und ich schmeiße auch nix weg, nur weil es nicht mehr optimal ist. Ich kaufe was ich noch nicht habe, was ich voraussichtlich auch tatsächlich brauchen kann, brauche es auf, und kaufe dann ggf. neu. Für mich ist das die richtige Herangehensweise. Eine mit der ich mich auch vom zehnten, roten Lippenstift, der sich nur in einer leisen Nuancen von den anderen unterscheidet, nicht beschwert fühle, und auch nicht von der zehnten sauteueren Handtasche, die ich so wenig “gebraucht” hab, wie die neun vor ihr. Seinen Bestand im Auge zu haben und Dinge echt “aufzubrauchen”, ist meiner Meinung nach ganz allgemein eine ziemlich effektive Weise ein Konsumparadies, und keinen Konsumterror zu empfinden.

Das ist schlichtweg eine positive Umdeutung der Verbindung von Luxus und Nachhaltigkeit – ja, Genuß, Qualität, und zwar als Möglichkeit und Freude und nicht als Frustshopping. Und tatsächlich auch bedacht. So handhabe ich das auch, und ich habe immer noch eine Wunschliste, die relativ konstant aus Dinge, die notwendig sind und Dingen, die absoluter Luxus sind, besteht.

Bei jeder Anschaffung spult mein Hirn das Programm ab namens Lebenszyklus (LCA wer es kennt) und ich kaufe Öko-Tampons, ich kaufe den Augenbrauenstift, der teurer ist, aber weniger Müll produziert, und arbeite mit einer Goldschmiedin zusammen, die weiß wo ihre Steine und ihre Edelmetalle herkommen und darauf schon immer Wert gelegt hat.

Nachhaltigkeit ist an sich kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit, doch warum soll es nicht ein normativer Aspekt von Luxus sein? Es ist definitiv eine Kernkomponente und der Mensch, ja der braucht Luxus. Schmuck gab es schon immer. Schnellen Scheiss konsumieren brauchen wir nicht mehr, und wollen wir auch nicht mehr. Jeder muss seinen Wertemaßstab finden und leben, und ich sehe mittlerweile, dass wir nicht mehr auf Greenwashing reinfallen, sondern tatsächlich viel aktiver Dinge hinterfragen und einfach auch die Möglichkeit haben, uns besser zu informieren. Als Konsument:in sind wir tatsächlich in der Lage, Dinge zu beeinflussen – weil das Konsumverhalten die Industrie bestimmt und die nun mal der größte Emissionsverursacher ist. Somit sind wir leider indirekt zuständig für die bösen Dinge wie Kinderarbeit und verseuchte Gewässer weltweit.

Letzten Endes befinden wir uns in einem System, das dazu verurteilt ist zu scheitern, alles nur eine Frage der Zeit. Es wird keine technologische Neuerung und Rettung geben, wir werden nicht den Mars besiedeln, und Elon Musk wird uns alle nicht retten, es tut mir leid. Eine Kehrtwendung dauert lange und ist träge, doch sie findet statt, und hat entsprechend reichlich Gegenwind. Und ja, auch die Elite und Suffizienz-Anhänger:innen konsumieren, ziehen Kleidung an und brauchen einen gewissen Luxus, ob es ein Restaurantbesuch ist oder ein Technik-Gadget.

Und weil es eine erhitzte Diskussion über Luxus gab: Essen ist kein Luxus. Trüffeln, ja. Kleidung ist kein Luxus. Kaschmir, ja. Ein Handy ist kein Luxus. Das neueste, teuerste iDoof ja. Kunst ist kein Luxus. Kunst besitzen, ja. Kultur ist kein Luxus. Warmes Wasser ist ein Luxus, Trinkwasser nicht.
Luxus ist nicht diskutierbar, nur weil es woanders kein Trinkwasser gibt oder weil man Millionär:in ist. Skalierbar ist es schon.

Nachhaltigkeit ist als Begriff aufgeladen und somit teuer, denkt man häufig, allerdings stimmt es einfach nicht mehr. Optimierte Wertschöpfungsketten und weniger Gedöns drumrum (Marketing, Firmenwagen, Prestige-Immobilien) ermöglichen eine gute Marge für Unternehmer:innen und gute Preise für Kund:innen. Transparenz ist auch vielen ein Anliegen. Und mittlerweile ist der Wunsch, gut zu leben in das Ethos solcher Betriebe eingegangen, und das hat für die wenigsten etwas mit dem Besitz eines Privat-Jets zu tun.

Die Verbindung von Luxus und Nachhaltigkeit als zwei scheinbar widersprüchliche Normen ist offensichtlich.

Luxus ohne Nachhaltigkeit wird es nicht mehr geben. Und Nachhaltigkeit ermöglicht überhaupt Luxus.

#FixMen – wie gehen wir eigentlich toxische Männlichkeit an?

Ich habe männliche Leser. Wirklich. Vielleicht nur drei, aber es gibt sie da draußen. Oder es gibt zumindest sehr viele Menschen, die sich für folgenden Beitrag interessierten: Warum wissen Männer so wenig über Frauen? und ich kann schon mal sagen, da steht sonst nix drin. Weil – es ist eine ehrliche Frage.

Nun richtet sich der Aufruf #FixMen nicht an Frauen, wir müssen es nicht wieder richten, oder? Aber auf der anderen Seite – die Medien richten es auch nicht. Men’s Health oder GQ sind toxische Medien, die das Bild der Macho-Mannes zementieren. Die Papa-Blogger sind eine extreme Ausnahme, mit der sich wiederum viele in ihrer Lebensrealität nicht identifizieren können.

Und warum schreie ich eigentlich so laut “Schönheit ist Unisex” und biete das zwar als Sytlistin an, aber trage sonst nicht noch weiter gegen toxische Männlichkeit bei? Schließlich ist es von meiner Position aus sehr easy, und ein Blogbeitrag macht schnell die Runde. Die Fragen, die ich im Styling bekomme, haben viel mit Frauen zu tun, denn so mancher traut sich in unserer gemeinsamen Arbeit und der dadurch entstehenden vertrauensvollen Atmosphäre Dinge zu fragen, die sonst einem peinlich sind. Zum Teil sehr grundlegende Dinge, ob Kosmetik oder Partnerschaften.

Und so merkt man schon, die meisten Männer leiden selbst unter toxischer Männlichkeit, sind aber auch aufgrund ihrer Privilegien einfach blind und wundern sich, warum es immer wieder knirscht, im Büro, im Bett und im Bewerbungsgesprächen. Und wer soll es ihnen sagen, ein anderer Mann? Wäre sicherlich jemand, der mehr Wirkung hat als aich, aber wollen wir doch mal sehen… wenn es die ignoranten Insta-Coaches gibt, die Frauen sagen was Männer wollen und das ist zum teil schlimmer, frauenfeindlicher Dreck und die toxische Männlichkeit dazu, puuuh! warum kann ich nicht Männern sagen, was Frauen wollen?

Weil es sie nicht interessiert, wird es heißen. Glaubt mal, das interessiert sie brennend. Sie würden es nur eben niemals zugeben. Außer ihrer besten Freundin, die eh auch “so’n bisschen wie ein Mann ist”. Also. Here I am.

Kamerapräsentation – schöner zoomen

In der Pandemie haben wir alle gelernt, wie sehr wir Videokonferenzen hassen. Und wieviel sie auch Dinge für uns besser machen. Nachhaltiger ist es allemal, als Leute durch die Gegend zu karren. Man kann auf einmal ein moderiertes Gespräch im Theater Zürich mitmachen. Man kann an wissenschaftlichen Panels teilnehmen, ohne tausend Euro vorzustrecken. Man kann Kurse, Partys, Besäufnisse, Sport und Therapie machen.

Wie gelingt das Ganze denn in “gut”? Eine professionelle Umgebung haben die wenigsten, und die repräsentative Bücherwand ist peinlich geworden. Ein Greenscreen, also eine grüne Leinwand macht auch nicht jeder (wohin damit?!) und die nackte Tapete, nun ja, haben viele einfach nicht. Und man muss unzähligen Menschen in die Nase schauen! Bitte! Das geht besser.

Im Ernst – es ist nicht schwer, vor der Kamera gut auszusehen.

-Puder wirkt Wunder. Ein Drogerie-Produkt reicht aus. Augenschatten abdecken hilft auch sehr. Wer Lippenstift trägt: JA! Kein Gloss, aber nichts allzu Mattes, das wirkt in der Übertragung leider sehr angemalt. Augenbrauen müssen eh immer angemalt sein, um dem Gesicht Kontur zu geben. Ja, das gilt auch für Männer.

-ein Ringlicht kann man günstig kaufen (um die 20 Euro) und hinter der Kamera stellen. Die Einstellung vorab testen.

-die Kamera sollte minimal zu einem geneigt sein, und erhöht – auf Augenhöhe. Dafür reicht häufig ein dicker Bücherstapel, den man eh rumfliegen hat. Beim Laptop bedeutet das, den Screen zu sich zu neigen und ggf. mit einem zweiten Monitor und externer Tastatur zu arbeiten. Wer einen Vortrag hält, sollte etwas Abstand halten und den Oberkörper sichtbar machen, um die Körpersprache mit einfliessen zu lassen. Die Zuschauer:innen können das sehen, selbst muss man sich nicht sehen können. Danach kann man wieder etwas näher treten und sich ggf hinsetzen – und die Kamera anpassen. Vorher austesten, dann sind es zwei Handgriffe.

-die Schokoseite kennen schadet nicht. Leicht schräg dazu sitzen ist perfekt, wenn man gerade NICHT spricht und dennoch Aufmerksamkeit signalisieren wird – das ist auch die Haltung in einem Vis a Vis Gespräch.

-klare Farben tragen, keine Muster, keine Tücher. Keine bunten Becher, wenn dann nur mit Firmenlogo. Klare Gläser und Wasser. Bloß nichts essen, dann lieber kurz vom Bildschirm verschwinden. Ich habe schon mal UNTER dem Tisch gekaut, was soll’s.

-der Ton macht… die Anwesenheit. Lieber ein Headset verwenden, denn die Übertragung höher Töne, also von Frauenstimmen, ist denkbar schlecht, die werden einfach rausgefiltert bei der Übertragung (ja, das ist diskriminierende Technik, ja es gibt dazu Literatur, ja ist mein Forschungsgebiet, ja glaubt mir).

Und wer sichtbar ist, der bleibt… Inhalte setze ich mal voraus, nicht wahr.

Hier ein extremes Beispiel mit sieben Minuten Zeitunterschied, dem richtigen Rotton und gutem Licht – scrollt vorsichtig zum VORHER Bild, aber nur wenn ihr Zombies abkönnt.