Anti Aging für die Hände – was hilft und was nicht

Was nicht hilft, sind die Tipps aus den Frauenzeitschriften: Zitrone-Zucker Peeling zum Beispiel. Grundsätzlich keine mechanischen Peelings, die Hände sind auch so ausreichend beansprucht. Und auch kein Superserum für 60 Euro. Nein, keine spezielle Seife. Mit Handschuhen schlafen?! Wer schön sein will, muss eben leiden!!

Ach bitte…

Was hilft ist Sonnenschutz und Pflege, aber – es ist vermutlich schon zu spät, oder?

Sonnenschutz war früher nicht wirklich ein Thema und gebräunte Gliedmaßen waren Thema Nr. 1 zum Frühlingsbeginn: Wie komme ich schon sanft gebräunt in den Sommer an? Und zack, ging es ins Solarium.

Davon abgesehen, sind Pigmentflecken eine natürliche Erscheinung, sind die Hände am meisten dem Tageslicht ausgesetzt. Es sei denn, man trägt tagsüber Handschuhe und ja, Hand-Models tun das, aber das ist auch etwas anderes.

Die Haut ist recht dick und kann einiges ab, wird dafür auch stark beansprucht. Milde Tenside sind ausreichend zum Hände waschen, und nicht die Menge ist wichtig, sondern die Länge des Hände Waschens. Und was hilft gegen die Hautalterung? Nichts, es ist ein natürlicher Prozess, aber man kann zusätzliche Beanspruchung abmildern mit Sonnenschutz und allem, was man fürs Gesicht auch tut:
Chemische Peelings, Retinol, Feuchtigkeitsserum, fette Cremes.

Sa kann man endlich die Drogerie leer kaufen und sich durchtesten! Natürlich sind parfümierte Produkte auch hier problematisch, ebenso wie Alkohol. Gesichtwasser mit Glycerin? Immer her damit. Ceramide? Ja, bitte. Retinol auch.
Konkret kann ich sagen, womit ich meine Model-Hände so pflege: Ein Gesichtswasser, das 120h Feuchtigkeit verspricht (LOL!) und zwar das Nø 120h Liquid Hydrator, das im gesicht absolut nicht brauchbar für mich war,
das Hyaluron Serum von Balea, das leider parfümiert ist und irgendwie weg muss,
das Retinol Serum von Paual’s Choice, das mit 1% sehr stark ist und in meinem Gesicht ebenfalls nichts zu suchen hat,
sowie sämtliche Cremereste und -proben, die ich so habe und finde.
Es gilt also immer die gleiche Regel wie für das Gesicht: Milde Reinigung, Feuchtigkeit, Fett und tagsüber Sonnenschutz.

Und tatsächlich Handschuhe, im Winter, im Sommer beim Auto fahren, beim Radfahren, überall wo es ohnehin angebracht ist. Tageslicht komplett meiden wird nicht gelingen, aber edle Blässe zahlt sich tatsächlich langfristig aus.

Stylingtipp: Kaschieren ist unvorteilhaft

Tuck-in ist der Trend schlechthin, ich hasse ihn abgrundtief. Man nehme nämlich einen dicken Pullover und stecke ihn ein. Das funktioniert vlt auf einem Bild, wo man nur eine Ansicht hat, oder bei großen Menschen ohne Brüste, Bauch, Hüfte oder generell sehr dünnen Menschen.
Und dann sieht es trotzdem scheiße aus, mit Verlaub gesagt.

Wie ich drauf komme? Ich habe ordentlich zugenommen und dank Krafttraining zwar einigermaßen die Kleidergröße aus dem Schrank beibehalten, aber ich muss natürlich als eigene laufende Visitenkarte zusehen, auch “gut” auszusehen. Was das auch immer bede… stop! Es bedeutet tatsächlich etwas, und es ist trivial: Harmonie. Symmetrien und Proportionen. Gut aussehen heißt lediglich, dass etwas harmonisch wirkt. Also nicht zu sehr aus dem Gleichgewicht ist, und wenn, dann ist es “interessant”, so lange es beabsichtigt ist.

Wie funktioniert das grundsätzlich? Wir haben Oberkörper und Unterkörper, rein durch die Hüfte, physiologisch betrachtet, und kleiden uns auch obenrum und untenrum ein. So weit, so gut. Aber: Die Unterteilung ist etwa in Dritteln (oh, welch Wunder sagt die Semeiotikerin in mir, die Trichotomien schon zum Frühstück absorbiert). Die Taille ist nicht in der Mitte des Körpers. Und wird diese kaschiert, wirkt alles unförmiger. Selbst wenn man keine Taille mehr hat (gefühlt natürlich), kann man die Proportionen berücksichtigen und das obere Drittel betonen. Finger weg von “kaschierenden” Halstüchern also. Wer schlanke Beine hat, kann obenrum etwas weiter tragen, dafür enge Hosen oder schmale Röcke. Zusätzlich helfen Kontrastfarben, diese Symmetrie zu erreichen.

Hier sieht man es ganz gut, einmal nach links klicken:

Personalisierte Tipps und Tricks wie immer buchbar bei mir: https://nachhaltig-stylen.de/

Ohne Titel

Ich habe einen alten Text von mir gefunden, der sich über Luxus-Ökos, wie ich am Ende des Tages auch eine bin, lustig macht. Und dann dachte ich uff, es hat sich absolut nichts verändert?!
Wir haben eine Pandemie und dazu mehrere Kriege und sind mitten in einer Klimakrise, die mit Hungersnöten einher geht, die sich verstärken werden.

Und was passiert hier, bei uns, im fettem Wohlstand? Man hätte an einige Schnüre ziehen können, um Dinge zu verändern. Nehmen wir mal Schulen, die momentan aufgrund Infektionsraten aus der Hölle und Personalmangel die Schülerschaft sich selbst und den Eltern überlassen. Die Schule könnte etwa später anfangen und Kinder entlasten, man hätte in Personal für Digitalisierung investieren können, und insgesamt die pädagogische Ausbildung modernisieren können. Hätte hätte Fahrradkette.

Ein anderer Strang, an den man hätte ziehen können, angesichts von mangelnden Wohnraum, geschweige denn bezahlbarer Wohnraum, wäre Auflösung von Dingen wie Büros. Wie genau man da eingreifen könnte, ist mir nicht klar, aber die Entlastung wäre Wahnsinn, wenn sagen wir mal 60% der Büros umgewandelt würden in Wohnraum. Es gäbe immer noch Platz für Meetings, allerdings wäre Büroarbeit faktisch nicht mehr existent, sondern fände in einem Zuhause statt, wo man mehr Platz hat (da weniger Büros) und so das Pendeln und die damit verbundene Umweltverschmutzung reduzieren würde. Von der Verbesserung im Alltag für Arbeitnehmerinnen ganz zu schweigen, die produktiver werden und mehr Freizeit haben können. Es ist natürlich ein unheimlicher Eingriff in eine Milliardenbranche, die nur staatlich funktionieren könnte, mit Anreizen für die Privatwirtschaft – aber was wäre, wenn der Statt das selbst tun würde? Die institutionellen Flächen für Ämter etc. müssen zu einem großen Teil bestehen bleiben, aber die Pandemie hat gezeigt, dass vieles eben auch ohne Büro geht. Wenn denn mal dieses Digi-Dingsda klappen würde. DIGITALISIERUNG!! Andere europäische Länder lachen sich schlapp über den sog. Technologie-Standort Deutschland, und das zurecht.

Ja, auch das wäre ein Dominostein gewesen, an der man hätte ziehen können, um sehr viele andere Prozesse umzusteuern. Das findet alles statt, irgendwo, irgendwie, ich bin mir sicher und es findet sich auf alle Fälle jemand, der an so etwas in seinem Office arbeitet (Ja, Sarkasmus).

Die Digitalisierung kommt nicht ohne den Blutzoll namens Umweltverschmutzung, das ist mir bewusst, aber ich kann mir vorstellen, dass am Ende der Bilanz die Rechnung etwas besser aussieht. Eine schrumpfende Auto Industrie wäre auf Innovationen angewiesen, die nicht aus 2m hohen SUVs bestünde. Baugesellschaften, die Autobahnen bauen, wären sicherlich in der Lage, Radwege und Fußwege zu bauen (ich vermisse wirklich beleuchtete Wege für Fußgänger, vom öffentlichen Nahverkehr wollen wir mal wieder schweigen).

Eine alternde Gesellschaft wie sie in Deutschland immer größer wird, benötigt in der Tat eine andere Infrastruktur, vor allem weil viele nicht mehr Auto fahren können – sie tun es trotzdem, was sehr gefährlich ist, aber die heilige deutsche Kuh “das Auto” zu schlachten ist eben sehr schwer.

Es hat sich in den ganzen letzten Jahren so wenig sichtbar und spürbar verändert, trotz einer massiven Pandemie, die viele Leben kostet und noch kosten wird, dass es mich rational zweifeln lässt an den Fortbestand der Menschheit. Ja, wir sind sicherlich in der Lage zu technischen Innovationen hier und da (wobei, wenn man sich anschaut wie kurzsichtig so etwas gedacht wird, nimmt man das Tesla Werk mit dem irren Wasserverbrauch in einer ziemlich trockenen Zone…), aber offensichtlich sind wir nicht mehr zu einer gesellschaftlichen Transformation, die natürlich sehr lange dauert, fähig. Denn, und das ist interessanterweise immer wieder das Problem: Die Kapitalismuskritik beißt sich immer wieder in den Schwanz, denn wir leben im Kapitalismus und Hustle-Culture ist einfach real.

Aussteigen aus dem Ganzen? Die Eliten verpflichten? Das muss schon quer finanziert werden, um solche Gedanken hegen zu können. Und überhaupt, ist das nicht schon Sozialismus?!

Nun, auch hier fällt einem eine total einfache Lösung ein, die selbstverständlich niemals als Steuerungsmittel genutzt wird: Besteuerung von Vermögen. Die Unsummen, die vererbt werden und die Gewinne, die man ans Finanzamt durch eine unglaublich intransparente Steuergesetzgebung für Unternehmen einfach vorbei schieben kann, sind immens, und die würden nett was für den Statt abwerfen. Die würden tatsächlich ein Umdenken erzwingen und vor allem Innovationen solcher Art befördern, da Gewinnmaximierung nicht mehr sinnvoll ist, sondern Ressourcenschonung. Der Staat ist da gar nicht mehr gefragt, und sollte aufgrund der Struktur und aufgrund einer verrotteten Verwaltung ohnehin nicht allzu viel eingreifen. Es würden sich aus reiner Notwendigkeit neue Dinge entwickeln – so hat Nachhaltigkeit zwar durch Greenwashing immer noch Verlusteffekte, ist aber mittlerweile im ökonomischen Kreislauf zu einer nennbaren Größe geworden. Circular Economy macht Sinn und macht Geld. Damit wird Kapitalismus zwar nicht “gesprengt”, aber im Zweifel in besseren Bahnen gelenkt. Die Aufgabe des Staates zu lenken, nun ja,- ist problematisch, angesichts dessen was Karriere in der Politik in Deutschland bedeutet (habe kein Vergleich zu anderen Ländern und es interessiert mich erst einmal auch nicht). Denn in die Politik zu gehen oder landen ist erst einmal ein Geldsegen, und das Gehalt bleibt, und das Gehalt wird immer höher, – also warum sollte man dann den Lebensstandard anderer!!! Leute anheben? Die Doktrin des Klassismus, also des an Geld gebundene sozialen Unterschiedes, ist in Deutschland, und es wird von vielen immer lauter kritisiert, sehr stark. Das ist sicherlich woanders auch der Fall, aber mein Eindruck ist schon noch, dass beispielsweise Bildung mehr Ansehen hat.

Unsere Gesellschaft bzw. das System basiert auf Ungleichheit, wenn man es unfreundlich formuliert. Das ist nicht meine Baustelle, denn ich habe in einem System wie Sozialismus gelebt mit erzwungener Gleichheit und kann dazu nun auch nichts positives sagen. Was ich allerdings als logische Schlußfolerung aus den vorangegangenen Thesen und Argumenten so schließen würde: Eine Nivellierung der Ungleichheit würde allen zu Gute kommen. Das ist verdammt revolutionär, oder?
Natürlich überhaupt nicht, und ich blase ins gleiche Horn wie andere vor und nach mir.

Doch in einem Umfeld, das absolut keine Werte mehr hat, höre ich besser auf darüber zu sinnieren und füge mich in den Kreislauf ein. Demnächst also eine Rezension zu einem Parfüm, das über 200 Euro kostet. Ich muss Geld verdienen! Bucht meine Dienstleistung, klickt meine Werbebanner an, und vergesst nicht bei Papyal eine “Spende”, also Zahlung für Inhalte, zu hinterlassen.

Ikebana Blumen – wie eine Vase meine Reichweite pushte

 

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Ein Beitrag geteilt von Andreea Tribel (@andreeatribel)

Ich habe diese Vase günstig in Dänemark bestellt – Designer-Kram zum Einrichten ist die letzte Konsum-Bastion, die ich erklommen habe. Ikebana ist ein Konzept, das mir gut gefällt, allerdings war ich gar nicht im Bilde, dass es eine immer noch praktizierte Kunstrichtung ist und diese Vase mit Ikebana an sich gar nicht so viel zu tun hat. Dafür gibt sie viel zu viel vor und, typischer Anfängerfehler, ich habe sie mit zu vielen unterschiedlichen Blumen bestückt.
Typischer sind unterschiedliche Höhen, und entweder Kontraste im Sinne von Zweige und Blüten, filigran und groß, unterschiedliche Farben, oder Harmonie pur: Eine Farbe, eine organische Einheit.

Aber es macht Spaß sich damit auszuprobieren und täglich aus einer Handvoll Blumen neue Kunstwerke zu arrangieren. Was allerdings noch erstaunlicher ist: Ich gewann weitere Followerinnen auf Instagram und erreichte wesentlich mehr Reichweite, denn das Thema #ikebanaflowers ist fruchtbarer als das Business mit Mode und Beauty. Und wenn ich ehrlich bin, ist das wesentlich inspirierender als Lippenstift und Handtasche. Dazu haben wirklich viele die Vase ins Auge gefasst, trotz des nicht gerade günstigen Preises.

Sich gut einrichten ist einfach, die Kunst besteht im weglassen. Oder, wie mein Besuch immer sagt: Wohnst Du hier noch nicht lange oder bist Du noch nicht fertig eingerichtet?

Wie ich rieche – olfaktorische Erinnerungen und Vorstellungen

Gestern kaufte ich im Bio-Laden Demeter-Orangen. Ungespritzt, noch relativ knackig, das Versprechen von… Heimat.
Ich komme nun nicht aus einem land, wo Orangen wachsen. Absolut nicht! In Rumänien, wo ich herkomme, wachsen Walnussbäume, Weintrauben, sowas. Hinter dem eisernen Vorhang gab es vieles nicht, Bananen, Orangen, Ananas, doch eine Kindheitserinnerung habe ich, von Weihnachten und Geschenkbeuteln, in dem jeweils eine einzelne Orange drin war. (Ananas eh nur aus der Dose.)
Diese Orange verhieß für mich alles, die Farbe war unglaublich, und das im Winter! Der Geruch und die seltsame Schale, die man nicht essen konnte und so schön aber auch so bitter war. Und dann der Geschmack, etwas so süßes und saftiges und besonderes. Seitdem bin ich Orangenfan, quasi mit meiner ersten Erinnerung. Orangen machen mich fröhlich und alles an Orangen ist toll, der Duft, die Farbe, der Geschmack.
Noch habe ich keine Orangen vom Baum gepflückt und gegessen, und frage mich in diesem Augenblick: Warum nicht?!

Der perfekte Duft oder das perfekte Parfüm hingegen ist kein Orangenduft. Acqua di Parma hat zum Beispiel einen wirklich hervorragenden und naturgetreuen Orangenduft mit Arancia di Capri. Aber ich will gar nicht eine “echte” Orange noch wirklich eine “echte” Rose, sondern ich will die Idee des Ganzen, die Interpretation des Abbilds. Also eine mehrfach abstrahierte Orange oder Rose oder vielleicht sogar etwas komplett Erdachtes und dann nochmal abstrahiert, die Abbildung der Abbildung sozusagen. Keine Imitation.

So habe ich lange überlegt was meine Lieblingsdüfte sind, und welcher dazu passen könnte. Unangefochten bleibt für mich 24 Faubourg Eau Délicate, den es nicht mehr zu kaufen gibt. Es ist eine Überarbeitung des Originals von Maurice Roucel und seit fast 30 Jahren nunmehr ein Klassiker. Von meinem Lieblingsparfumeur Jean-Claude Ellena überarbeitet, ist der Flanker die Idee des Duftes, aber raffinierter, transparenter und konzeptueller, was bei so einem schweren Duft durchaus schwierig sein kann. Riecht das Parfüm nach… etwas? Nein. Es ist ein Konzept von Opulenz, von der Farbe Weiß (die keine Farbe ist), von Gold und Savoir Vivre.

Ich erinnere mich bestenfalls aus einem Vorleben an Opulenz und Gold, an rauschenden Nächten, an Lilien und weißen Rosen. Wir stellen uns das vor, wir bekommen eine Idee, die ihren Ausdruck finden muss. Und dabei, in ihrer Äußerung, ganz anders wird als zunächst erdacht, so wie Worte sich selbstständig machen beim Schreiben, oder Malerei wie von Zauberhand Gefühle materialisiert.

…wie erinnert man sich an etwas, was man gar nicht kennt?