Vegan, weil ich kann: Kokoscurry mit Kichererbsen und Kartoffeln

Das Rezept ist ziemlich schräg und hat wenig optische Sexiness, wie ich gestehen muss, schmeckt aber richtig geil. Wie immer habe ich es in diverse Variationen erprobt und habe die beste Version für Euch parat. Es ist günstig, es macht pappsatt, es macht nicht dick.

Lauch oder Schalotten
1 Aubergine
1-2 Zucchini
1 Dose Kokosmilch
1 Dose Kichererbsen (Rapunzel hat gute)
Eine handvoll rote Linsen
6 Kartoffeln
Gemüsebrühe (Erntesegen Mediterran)
Mild Wild Green Curry von Herbaria (oder was ihr gerne mögt)
Zitronengras zum mitgaren oder Zitronensaft

Lauch oder Schalotten fein schneiden.
Zucchini in kleinen Würfeln schneiden.
Aubergine geschält in kleinen Würfeln schneiden.
Das Gemüse im Kokosfett anbraten/anschwitzen, dann restliche Kokosmilch dazu geben und die Brühe. Rote Linsen sowie Ztronengras rein und langsam köcheln lassen.
Währenddessen die Kartoffeln schälen und grob würfeln, mit ausreichend Brühe aufgiessen.
Mit Zitronensaft, Currypulver und ggf. Salz abschmecken.

Schmeckt am zweiten Tag noch besser!

EDIT: Das A-Z-Curry 😀

ELLE kann auch Rassismus

Weil es etwas mit uns zu tun hat, mit uns Frauen, die in Wartezimmern Inhalte konsumieren – ich hoffe niemand von Euch hat ein Abo! – und weil es unsere Wahrnehmung prägt.

ELLE titelte in der letzten Ausgabe “Back to Back” und natürlich ist Schwarz das immerwährende der Mode, seitdem es als Unfrabe erlaubt ist. Doch leider tat die Redaktion noch etwas anderes: Sie wollte wohl auch Diversität propagieren und nahm innen auf eine Seite unter selbigem Titel, nämlich “Back to Black”, eine Liste mit zum Teil falsch benannten schwarzen Models auf. Sehen ja alle gleich aus, oder was?

WHAT THE FUCK kommt aber jetzt: Schwarze/Schwarzsein ist ein Trend!!???? Wer hat Euch ins Gehirn geschissen??
Das Cover ziert übrigens ein weißes Model. So viel zum Thema Diversitöt, ein BIPOC Mensch gab es seit 2014 nicht mehr auf dem Cover.

Das Ganze schlug hohe Wellen, denn selbst Naomi Campbell tweetete wutentbrannt: WIR SIND KEIN TREND. Guess what, Elle Germany, schwarz sein ist kein Trend! Nachem ich meine Kotze weggewischt habe ob dieser unglaublichen Dummdreistigkeit und knallharten Rassismus, kam es allerdings doch noch härter: Ein Stylist, der unterwegs war, berichtete wie er von der ELLE Chefredakteurin in einer Front Row rassistisch angegangen wurde. Doğukan Nesanir darf hier selbst zu Wort kommen:

Wie Doğukan sehr treffend bemerkte, geht es aber nicht nur darum, dass irgendeine reiche weiße Frau rassistisch ist, sondern dass so ein Verhalten von Seiten einer kompletten Mediengruppe toleriert wird. BURDA Medien nämlich, die etwa 600 Marken unter ihrem Dach beherbergen, wie die InStyle oder Bazaar. Wer medien macht, hat Medien macht und auch Verantwortung.

Pfui ELLE, pfui Sabine Nedelchev, pfui BURDA.

Bravo Doğukan Nesanir, der sich so exponiert hat, und linklove…

Und noch etwas ausführlicher und mit mehr Hintergrund bei Das Ding (Angebot des SWR) nachzulesen:
https://www.dasding.de/lifestyle/netztrends/Netztrends-Elle-empoert-mit-Back-to-Black-Ausgabe,shitstorm-elle-100.html

Tinder ab 40 – Mann, sei kein Klischee

Ich bin ehrlich. Und damit ist schon das größte Problem eines jeglichen Tinder Profils benannt worden: Ehrlichkeit.

Natürlich habe ich mich bei Tinder angemeldet, angeleitet von meiner 20+ Freundin und auf alle Fälle neugierig. Mein Filter setzte ich großzügig auf 35-50 und startete zunächst mit einem Bild aus meiner Mittagspause. Kaum Text. TINGTINGTING und los ging es. Ich ergänzte mein Profil mit abschreckend ehrlichen Text, aber netten Selfies von mir, setzte das Alter auf 40 hoch, es machte kaum noch TING. Ich konnte also in Ruhe gucken und selber sogenannte Likes verteilen. Schönlinge raus, “ich habe Kohle” raus, nackter Oberkörper raus.

(M)Eine Analyse.

Du bist ein Mann im Alter XY? Wunderbar, dann schreib bittebittebitte das Alter so hin. Die zehn Jahre, die Du definitiv mehr hast, sollten eine richtige Frau nicht abschrecken. Age is just a number. Und Lügen haben keine schönen Beine.

Hobbys sind toll, viele haben Hobbys, und wenn ich sehe wieviele Hobbys Du hast, plus hoffentlich Deine 40h Woche: Was zur Hölle willst Du mit einer Partnerin?! Soll sie Dir abends das Bett wärmen und morgens sich verpieseln? Sorry, wer Kiten/Surfen/Bulli/Marathon/Triathlon/Mountainbiken tut, ist sicherlich fit und durchgelüftet, aber entspricht dem “einsamen Wolf”, der bindungsunfähig und einsam auf wenig abenteuerliche Art einen Kontakt sucht. Wenig mutig, oder? Du stürzt Dich todesmutig in den Wellen, bist aber ein Schisser, die geile Frau auf dem Bahnsteig anzusprechen, der Du heiße Blicke zuwirfst und die nicht mal weggeguckt hat. Dann ist Tinder zwar gut und richtig, aber schreib bitte nicht rein, Du suchst die große Liebe, denn die hast Du offensichtlich schon gefunden, und das bist Du selbst.
Viel interessanter ist: Wärst Du bereit, diese Hobbys zu reduzieren, gemeinsame Hobbys zu haben, an anderer Menschen Hobbys teilzunehmen?

Alkohol. Geht gar nicht! Kippe im Maul, meinetwegen, steh dazu, aber dass Männer Bier trinken, muss ich nicht auf Tinder herausfinden. Ich minimiere also das Risiko, einen Menschen mit Alkoholproblem zu treffen – und Du bist raus. Sorry not sorry. Wie Cocktails im Glas aussehen weiß ich zudem selbst.
Viel interessanter ist: Hast Du eigentlich eine Küche und würdest Du ohne TK-Pizza, Kantine und Gastronomie überleben?

Das jugendliche T-Shirt/Outfit/Halstuch/Mütze – lass es. Schick ist super, wenn Du allerdings deutlich mehr shoppst als eine Frau, dann brauchst Du eher eine Typberatung als eine Partnerin. Wer das T-Shirt seines pubertierenden Sohnes trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Bist Du einfach nur eitel? Das ist super, okay.
Zeig mir Deine Facetten, aber übertreib es nicht. Übrigens: Frauen achten auf gute Schuhe. Da würde ich persönlich auch das bedruckte T-Shirt verzeihen.

Bart. Gesichtsbehaarung scheint ja total in zu sein. Warum eigentlich? Weil die jungen Hipster das alle tragen? Du bist ein Mann, und keine Fußmatte, an dem der Dreck hängen bleiben soll. Klar ist das Geschmackssache, aber wenn Du ehrlich bist, ist das wirklich Dein Ding?
Ich sage: Gesichter, Falten und Linien sind interessant, kein Grund diese zu verstecken. Und Glatze ist absolut nicht unsexy und muss nicht durch Bart kompensiert werden.

Hund und Katze. Da bin ich raus, finde es schön wenn Männer eine softe Seite haben, ich habe auch Kuscheltiere in der Schublade, allerdings keins, das lebt. Der 1,95 Hüne mit dem possierlichen weißen Teddy-Verschnitt, einfach süß. Und abschreckend. Wenn die so wichtig sind, dann wird Frau ewig im Konkurrenz zu Cäsar/Lupus/Fiffi laufen: Danke, nein Danke.
Tierischen Anhang haben ist okay, Hinweis ist fair und wichtig, sollte aber ausreichen.

Es heißt EMPATHISCH und nicht emPHAtisch!! Himmelherrgott!

DAS BILD.
Hierzu ist viel geschrieben worden und ich fasse mich daher kurz. Selfies werden von oben leicht schräg aufgenommen, auch gerne angezogen vor dem Spiegel, ist wenigstens ehrlich. Wer das Glück hat, ständig auf den Bildern der Kumpels zu sein, auch schön, her damit, bitte alle anderen Leute unkenntlich machen. Wie siehst Du aus? Wie siehst Du aus im Sinne von “auf welchen Bild erkennst Du Dich wieder”?
Würde ich Dich auf der Straße aufgrund Deines Bildes wieder erkennen? Welche sind typische Elemente für Dich – Brille, auffällige Kleidung, Kopfhörer, … immer her damit. Stell Dir vor, Du willst mich daten und ich laufe an Dir vorbei, das wäre doch echt blöd. Und sehr aussagekräftig.

Lieber segelnder, surfender, sportelnder Katzenpapa, bleib so wie Du bist, aber sag mir, was Dich ausmacht, was sind Deine KO-Kriterien für eine Partnerin (nein, ich rede nicht von gephotoshopten Bildern, das ist klar!), was sind wichtige Ecken und Kanten, und ja, ich will wissen was Du beruflich machst. Denn eine erwachsene Frau will zwar auch nur ficken, aber einen erwachsenen Mann.

Ich habe meinen Account wieder gelöscht, aber wenn Du ein wirklich ansprechendes Profil brauchst inkl. Hilfe für Selfies, buch mich, zahl mich, und sprenge das Klischee.

CHANEL Gabrielle Essence

Was habe ich mich gefreut auf diesen Duft! Ich habe bereits die zweite Flasche Gabrielle angebrochen, weil der Duft voll meine Baustelle ist und dazu sehr office-friendly wie ich finde, und nichts hätte mich mehr entzückt als eine differenziertere Version mit mehr… Power, oomph oder raffiniertere Noten.

Bereits im Septmeber in der Chanel Boutique angetestet, wollte ich dem Duft eine zweite Chance geben. Und ich gab dem eine dritte. Ein neuer Chanel Duft wird eigentlich auch sofort und gerne gekauft, nur diesmal, auch im vierten Anlauf: NEIN.

Was bekommen wir da? Der gleiche Flakon, dunklere Flüssigkeit, und in der Tat ein wenig mehr Sillage. Leider auch weniger wahrnehmbare weiße Blüten, leider weniger Fruchtigkeit und Leichtigkeit, stattdessen das unverkennbar “parfümige”, das so manche Düfte begleiten. Zu viel von allem und zu hochgeputscht, kann ich trotz einer vorangegangenen Duftdiät kaum einzelne Noten erkennen.
Wie ein sehr schönes weißes Kleid, das man im Versuch ein wenig zu pimpen in einem albtraumhaften Tüll, Seidenblumen und Rüschenmonster verwandelt hat, das genauso gut aus einem preiwerten Polyestertaft hätte gefertigt werden können.

Mehr Tuberose verspricht der Duft, nicht mehr Jasmin, Ylang-Ylang oder Orangenblüte. Tuberose ist recht schwierig, weil schwer und heftig, und ich erinnere mich hier sehr stark an Mathilde Laurents Duft La Panthére , der bereits einige Jahre alt ist und mit Gardenie arbeitet, aber im Konzept sehr ähnlich ist. Auch Jour d’Hermès Absolu ging in eine ähnliche Richtung, und beide waren kommerziell erfolgreich.

Gabrielle Essence knüpft als Flanker an den Erfolg des Eau de Parfums an und kommt rechtzeitig vor Weihnachten raus, um auch den Verkauf der Chanel Klassiker zu befeuern, wie üblich. Wer Chanel kauft und verschenkt, wird mit einer Pulle No 5., Coco Mademoiselle oder eben Gabrielle herausgehen, je nach Zielperson.

Von mir gibt es hier daher ein undifferenziertes Schulterzucken und ein Gähnen. Ich habe den Duft bereits nach dem ersten Tragen wieder vergessen… und trage zum Herbst die steroidgeputschte Rose auf Wedges: das zuletzt erschienene Chance als Eau de Parfum, das ich sofort gekauft habe und recht zügig verbrauche.

Nein sagen

Was mir aufgefallen ist, als ich in Japan war: Niemand sagt direkt nein. Und was mir auffällt in misogynen Deutschland, mir immer wieder auch von anderen Frauen bestätigt wird, und von uns Frauen nicht gesagt werden DARF?

Das Wort Nein.

Lerne “Nein” zu sagen, heißt es in unzähligen Ratgebern, und ehrlich, nichts fällt mir leichter als das, wenn ich das “fick Dich ins Knie” was ich gerne hinterher schießen würde, auch recht häufig unterdrücken muss. Doch wie kann eine Frau es nur wagen, Nein zu sagen?
Nein danke, ich möchte kein Nachtisch, das ist irgendwie ungefährlich, aber selbst da gibt es doch stets ein Kommentar: Komm, Du kannst ruhig zulangen, oder noch besser: Du bist doch nicht auf Diät, hast es doch nicht nötig… bla bla bla.

Nein. Wie oft wird ein direktes Nein einer Frau akzeptiert und unkommentiert stehen gelassen? ich habe das glaube ich nie erlebt, sonst würde ich mich dran erinnern. Übrigens – wer ein Nein im Bett oder kurz davor kommentiert oder diskutiert, gehört weg. Ich rede hier ausschließlich vom sozialen Umfeld wie Job und Freunde.

Also, sagen wir Frauen niemals “Nein”. Wir relativieren, vertrösten, lenken ab und laufen in die Falle des Ungewissen, denn kein klares “Nein” heißt sowieso immer: Sie wird es doch machen.
(wer ein bisschen mehr sterben möchte, googelt: >> wie sage ich als frau nein < < lasse auch ein wenig Autovervollständigung laufen *hach* und wasche sich anschließend die Augen mit Benzin aus... ) Gibt es dafür eine Lösung? Wir können im Job nie Nein sagen, habe ich für Euch schon getestet. Das gibt Krieg, es wird als unhöflich und frech empfunden, dabei kann es einfach Zeit sparen. Ein "Nein" muß erklärt und mit Benevolens aufgenommen werden, denn ein "Nein" wird als fundamentale Kritik am Gegenüber empfunden anstatt als Fakt, das etwas nicht geht oder nicht sinnvoll ist. Ein "Nein" trifft niemals die Sachebene, es trifft immer auf Emotionen... da tun es die Japanerinnen besser, die niemals Nein sagen und überhaupt, gibt es im Japanischen das Wort "Nein"?! Gibt es, wird nicht verwendet, you get the idea. Vorweg: Nein da draußen, Nein zu Leuten die man nicht kennt, Nein zu Belästigung, - ja, so laut es geht! Das höfliche und politisch korrekte "Nein" hingegen... Weiterlesen…