Gender war gestern – Intersektionalität ist JETZT gefragt

Ehrlich? Die Kollegïnnen anschreiben, die Stelleannzeige in m/f/d ausschreiben – oh ja, wir sind ja sowas von in der Gleichberechtigung angekommen.
Nein, nope, mitnichten, und wieder wird eine Schippe Wasser ins Ozean gekippt, denn wie sagte eine Freundin neulich zu mir: Du wirst es nie schaffen, denn Du stehst nicht mit am Urinal.
Immerhin gibt es jetzt Eltern, die den Kindern Klamotten anziehen, statt Mädchen- oder Jungensachen zu kaufen.

Wenden wir uns also ab von Themen, mit denen wir derzeit geblendet und beschäftigt werden und fassen wir mal richtig heiße Themen an: Intersektionalität.
Was ist das? Warum das?

Ich empfehle 15 Euro zu investieren und Kollegin Katrin Meyer zu lesen, die fantastischerweise eine Einführung dazu geschrieben hat, im Junius Verlag erhältlich:

…das Zusammenwirken von Machtstrukturen wie Rassismus, Sexismus, Nationalismus und Kapitalismus und zeigt auf, wie Individuen und Gruppen im Rahmen solcher Herrschaftsgefüge unterschiedlich diskriminiert und privilegiert werden.

Während wir also fälschlicherweise Sexismus statt Misogynie schreien (dazu bitte “Down Girl-Die Logik der Misogynie” von Kate Manne lese, das sogar auf Deutsch nun erschienen ist und zurecht prämiert wurde, es ist echt gut) ist das leider nur ein kleines Rettungsboot auf einem sehr, sehr großen Frachter.
Dieser Frachter heißt Diskriminierung und wird von einem Kapitän namens Privileg gesteuert. Was für eine bescheidene Metapher, aber hier vielleicht ganz hilfreich.
Nun fährt der Frachter mit seinen vielen kleinen Rettungsbooten durch die Gegend und durchkreuzt dabei verschiedene Gewässer, die auch ineinander übergehen. Rassismus fließt in Misogynie über, Sexismus gegenüber Männer in Kapitalismus, und am Ende ist das ein Ozean voller Scheiße. Verzeihung, wo bleibt meine Contenance!

Die Rettungsboote, das sind dann die einzelnen Facetten der Diskriminierung, und darin sitzen dann die unterschiedlichen Gruppen von Menschen. Nur: Ist jemensch auf diesem Frachter unterwegs, und das Schiff kentert, müssen alle raus, und es sind alle gleichsam verloren in dem Ozean voller Scheiße. Alle? Alle bis auf den Kapitän, der geht mit dem Schiff unter. So war das früher quasi Tradition, heute ist es allerdings so, dass er mit dem Hubschrauber ausgeflogen wird. Der Kapitän ist allerdings nicht eine Person, sondern eher eine Gruppe, die Gruppe der Privilegierten, frau denke da an Hobbes’ Leviathan. Es heißt nicht umsonst male privilege, meine Leserschaft, es heißt nicht umsonst “männliches Privileg”…

Verlassen wir diese merkwürdige Metapher.

Weiterlesen…

Vegan, weil ich kann – Quinoa Salat mit knackigem Gemüse

Etwas spät zur Party, ich weiß, der Quinoa Hype erreicht mich immerhin zu einem Zeitpunkt, wo das Zeug billig über die Ladentheke geht… und wenn man endlich gerafft hat, wie es zubereitet wird, kann es sogar schmecken!

Meine beste Salatkreation ward diese, sie ist knackig, saftig, haltbar, wie immer günstig und wenig aufwändig. Am besten ein Filetsteak dazu, denkt sich manche Leserin, aber nein, hier ist alles drin, um das tote Tier zu entbehren. Wobei ich gerne Filetsteak esse, das leugne ich nicht.

Quinoa
Rotkohl
Gurken
Tomaten
Weißwein Balsamico
Olivenöl
Fleur de Sel
optional: Kichererbsen aus der Dose (Rapunzel)

Den Quinoa vernünftig hinzubekommen ist die einzige Herausforderung – dafür mit Gemüsebrühe und etwas Curry zusammen kochen, bis die Körner aufgequollen sind. Wie Reis, nur etwas länger und mit etwas mehr Flüssigkeit.
Rotkohl, Tomaten und Gurken klein schneiden, Quinoa dazu, Essig und Öl und das war’s!
Die Kichererbsen bringen noch einen Schwung Eiweiß und Protein rein, und zusammen macht das alles wirklich gut und lange pappsatt.

Meine geheime Waffe in der Küche für solche Geschichten ist neuerdings nicht mehr mein japanisches Küchenmesser, sondern eine kleine Küchenhilfe von Rösle: Der Multischneider. Googeln, kaufen, benutzen. Ich liebe das Teil!

CHANEL Online-Shop bietet versandkostenfrei bis 22. Mai

…nicht wirklich eine News wert, wer aber nur eine Kleinigkeit wie einen exklusiven Nagellack oder einen Blush haben möchte, kann jetzt fix ohne Zusatzkosten bestellen.

Achtung, erst im letzten Schritt der Bestellung die Option Versand per DHL auswählen, dann werden die zehn Tacken Versand rausgenommen. Schlecht umgesetzt, Chanel. Schlecht umgesetzt.
Dafür habe ich jetzt mit Nina aus dem Customer Service gechattet. Is’ ja auch mal was *eyesroll*

CHANEL Le Volume de Chanel Mascara

Letztes Jahr in Mai kaufte ich im Duty Free zum Original-Preis *hust* diese Mascara und benutzte sie. Ich fluchte, ich wechselte mal zu Hauschka, ich nutzte mal nix, aber immer wieder landete sie zurück in meinem Schminktäschchen, und ich fand irgendwann sogar einen Weg, sie abzuschminken. (Mizellenwasser).

Fazit nach exakt einem Jahr Nutzung und Nicht-Nutzung: Sie ist super. Und sie ist nicht alle, nicht ausgetrocknet, und nicht gekippt.
Für unglaubliche 38 Euro sollte frau sie niemals nie nicht kaufen, denn das rechnet sich gegenüber Produkten aus der Drogerie einfach mal nicht; mit ein paar Euronen Rabatt hingegen ist das okay.

Wer wie ich hingegen kein Bock hat, das perfekte Produkt mehr zu suchen sondern einfach etwas braucht das funktioniert: Worth a try. Ein Jahr lang hat bislang nur die Sisley Mascara durchgehalten, aber die ist noch teurer…

So sieht sie übrigens aus, und es gibt sie auch in blau (macht die Augen heller) und braun, was etwas weicher wirkt.

Chanel Le Volume Mascara
Chanel Le Volume Mascara

Die Gürteltasche ist zurück

Sie ist wieder da. Und ich habe Augen- und Hirnkrebs, wenn ich daran denke.

Ich bin mein Gedächtnis durchgegangen und bin sicher, dass ich so etwas zwar besessen habe, oder mir zumindest eine Tasche gewünscht habe, aber nie, niemals nie nicht getragen habe. Um mich zu rechtfertigen: Ich war damals dreizehn. Und ich bin Generation Techno, Generation weiße Handschuhe (ich niemals!) und hatte auch eine Trekking-Phase. Trotzdem, dieser modische Kelch ging immer an mir vorüber, es gibt sie einfach nicht, die schönen Gürteltaschen.

Meine Assoziationen aus eben dieser Zeit sind die Sexworkerinnen in Hamburg, die nebst künstliche Fingernägeln, Leggings und schwarzen Reebok-Sneaker* auch die Gürteltaschen trugen. Später dann die coolen Kids, später die Rentner-Trekking-Gangs, und heute vermehrt die Muddis (das meine ich).

Bar jeglicher Ironie hat sich nun das Fashionvolk das Luigi-Futong Täschchen quer umgebunden und nichts, nichts hält sie auf. Es ist so wenig Lächerlichkeit dabei, weil alle diese Konnotationen, die streetstyle crdibility, die Sexworkerinnen, die Sportlerinnen, die “aus-praktsichen-Gründen-alles-griffbereit-habenden” mit einer Geste weggewischt werden sollen.

Ein modisches Blackfacing oder einfach nur elendig hässlich?

Mich soll der Schlag treffen, wenn ich mir jemals so ein Ding umhänge. Dann lieber den ewigen Turnbeutel der Kulturwissenschaftlerinnen, der war immer Audsruck einer gewissen Luschenhaftigkeit und das ist irgendwie unerwachsen lässig.
———–
*Der gängigste Look derzeit zwischen 14 und 54. Wenn sie wüssten…