Willkommen auf den ersten Beautyblog weltweit – seit 2005

Der Blog ist meine Referenz im Bereich Beauty & Fashion.
Smart Skills wie Humor, kultureller Kontext und eine intellektuelle, reflektierte Haltung ergänzen mein Fachwissen als Stilberaterin.
Wer sich mit Stil beschäftigt, ist weder oberflächlich, noch ignorant, daher:
E N J O Y ❤️ R E A D I N G

Gefallen Dir die Texte?
Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E

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CHANEL Nagellack Holiday Charmer 191 – die 90er sind zurück, aber mit mehr Rafinesse

Eigentlich erschien mir der Nagellack suspekt glitzernd und “billig” auf den Pressebildern, also bestellte ich mir den sehr schönen Lippenstift aus der ebenfalls limitierten Edition in einem altrosa mit Fuchsia Schimmer.

So geschah es eines Morgens, dass ich hektisch die Chanel Boutique in Hamburg anrief, um mir den Lippenstift zu sichern. Schließlich wollte ich damit ins Theater! Während ich also zu Fuß eine vielbefahrenen Straße entlang lief, brüllten sich die Chanel Verkäuferin und ich gegenseitig lachend durchs Telefon an, – natürlich super freundlich und nett, schließlich sind das die einzigen Leute, die verstehen können, dass frau unbedingt HEUTE einen Lippenstift braucht. Dieser wurde mit einer Tonne Proben zur Abholung bereit gestellt und der Abholer dünkte sich, den Nagellack dazu zu tun. FROI! Einfach wegen der Geste, erfordert es doch etwas Mut, als Mann sich einer leeren Make-up-Boutique mit drei Verkäuferinnen zu stellen. Natürlich bekam er nochmal so viele Proben, weil – Mann. Ich bekam einen Bezahllink per SMS, schließlich war ich unterwegs, und konnte bequem vom Handy ausbezahlen. Theoretisch: Man muss eine Kreditkarte bereit halten oder AliExpress nutzen (umm, nein!). Kreditkartendaten auf der Straße eingeben auch eher so mittelprächtig. CHANEL muss da ein wenig nachbessern, PayPal sollte möglich sein?!

Back to topic: Die Farbe des Lippenstifts 917 Rose Boreal (Allure Extrait, die nachfüllbaren…) passen wunderbar zusammen, lassen sich jedoch sehr schlecht mit der Kamera einfangen, weil sie duochrom sind – je nach Lichteinfall ein kühler Altrosa, oder aber KREISCH Fuchsia Schimmer. Der Nagellack ist nicht deckend, braucht zwei Schichten, eher drei, und sollte mit einem Topcoat geschützt werden. Die Haltbarkeit ist gut gewesen, da er recht dünn ist.
Dabei bleiben die Fraben absolut dezent und tragbar – sind aber aus der Nähe ziemlich nice. Der Lippenstift fällt bei mir kaum auf, der Nagellack ebenfalls nicht. Erst auf den zweiten Blick und vor allem in Kunstlicht nimmt man den 90er Jahre Vibe wahr – und genau das ist Sinn der Sache!

Wie geschaffen für die Weihnachtsfeier oder den Partyauftritt!

Über den Preis müssen wir nicht reden, bei 32 Euro für ein bisschen industriell hergestellten de facto Autolack, sind andere Anbieter mit 3 Euro immer noch in der Gewinnzone. Meine Ausrede bleibt die Tatsache, dass ich gegen Chanel nicht allergisch bin, und meine Kollektion im Kühlschrank ist nicht soo groß. Nagellack verwende ich gar nicht so häufig, da ich ständig koche und vor allem meine Nägel kurz mag, es ist eher Sammlerfreude.

Die helle Chino – der Unsichtbarkeitsmantel der Männer

Dieses Thema kommt von einem Freund und ich muss sagen, da ist was dran:

Männer in hellen Chinohosen werden von Frauen als harmlos und unsichtbar gelesen.

Wer trägt helle Chinos? Mein Cliché springt mich quasi an: Der Ami, mit Bart und Bierbauch, einen breiten auffälligen Ehering, dazu kariertes Hemd und bequeme Schuhe. Die Outdoorjacke geht vermutlich nicht mehr ganz zu. Der Mann ist lustig, freundlich und harmlos und erzählt von seinen fünf Kindern und seiner wunderschönen Ehefrau, und dem neuem Camper – So weit, so vorurteilsunbefreit.

Nun ist mein Freund das Gegenteil davon, gutaussehend, schlank, groß und Single, der durchaus Frauen abcheckt. Höflich und ungefährlich versteht sich, diese Leute soll es ja auch geben. Bei seinen Spaziergängen habe er beobachtet, dass wenn er, ansonsten eher dunkel gekleidet, stattdessen seine helle Hose anzieht, eher ignoriert wird.

Ist er in seiner üblichen Kluft unterwegs, die auch exakt die gleiche Hose beinhaltet, aber in Dunkelblau oder Anthrazit, bleiben die Frauen eher stehen und lassen ihn vorbei gehen, und tun so als ob sie telefonieren. Oder wechseln die Straßenseite. Er kann seine Harmlosigkeit natürlich nicht kundtun und achtet schon darauf, nicht bedrohlich zu erscheinen, was aufgrund seiner Größe durchaus problematisch sein kann. Er wechselt eben auch mal die Straßenseite.

Aber – die helle Hose? Er sei quasi unsichtbar! Es gäbe keine Ausweichmanöver und keine verunsicherten Blicke.
Eine helle Hose sei quasi der Unsichtbarkeitsmantel für ihn als Mann. LOL.

So, und jetzt soll mir mal jemand sagen, dass Kleidung keine Leute macht. Natürlich ist es Unsinn, eine helle Hose als “harmlos” zu interpretieren, genauso wie ich als in der Regel komplette schwarz gekleidete Person als […hier alle Vorurteile einfügen: Depressiv, Goth, bösartig…] gelten sollte. Aber wir lesen Dinge nunmal entsprechend unserer Kultur und Sozialisation. Hell ist harmlos, edel, währenddessen dunkel als streng und gefährlich gelesen wird.

So, und jetzt komme ich mit meiner schwarzen Kluft und sage, wie es ist: Viel weniger Wäsche, alles passt zusammen, ich habe mehr Kapazitäten für Farbe im Alltag, den ich liebe Farbe. Also, es gibt gar keine Deutung!
Denkte: Es ist auch die Kluft der kreativen und der kulturschaffenden Personen, und dazu zähle ich auch.
Also – doch: Kleider machen Leute.

Der Unterschied zwischen einem Mann und einem Bären: selbstgewählte Ignoranz und Inkompetenz

Männern liegt das gesamte Wissen der Welt vor, dank dem World Wide Web. Sie haben alle Privilegien. Ich meine, sie haben alle einen Internetanschluß (gibt es häufiger als fließendes Wasser oder Toiletten, statistisch gesehen) und trotzdem… sind sie ignorant und tun so, als ob sie das “eh nicht können” – Stichwort weaponized incompetence, also strategische Inkompetenz.

Der Bär ist es nicht. Der ist Bär.
Oh, okay, gewalttätig sind beide, wobei der Bär dafür gereizt und hungrig sein muss.

Alle Menschen brauchen Bestätigung, aber Männer, ihr macht es einem nicht einfach. Und #notallmen, ja nicht alle Männer, aber es ist immer ein Mann, der sich nicht informiert hat, und stattdessen die Arbeit einer Frau einfordert. Ihre “Meinung”, ihr “Wissen”, ihre emotionale Arbeit, zuhören, trösten, oder was auch immer. Und das ist völlig okay, wenn es einen Austausch gibt, wenn Männer also auch etwas tun, um das auszugleichen. Die gute alte Methode, da mit Geld drauf zu schmeißen, ist für viele sicher immer noch willkommen, aber angesichts der Anzahl an Frauen, die tatsächlich feministisch sind, selbstbestimmt leben und keinen “Ernährer” suchen und brauchen, wird es dann doch… anstrengend. Und was erwarten Frauen eigentlich schlimmes??
Auf einmal muss ein Mann wissen, wie man(n) eine Frau nicht nur sexuell befriedigt. Wie man sie hofiert, ohne sie für unfähig zu erklären. Wie er emotionale Arbeit leistet, ohne zu manipulieren, Beziehungen führt, mental load übernimmt; ohne sich Listen und Anweisungen geben zu lassen, weil das der größte Teil des Mental Loads ist.

ES STEHT DOCH ALLES IM INTERNET. Hübsch und lustig und leicht verdaulich verpackt, in kurzen Clips, in Form von Sketchen, sogar von einem Mann dar gebracht, denn wir wissen ja, dass Männer nicht auf Frauen hören, auch nicht auf Mutti, oder auf Daten, oder auf Statistiken.

Ja, und wer guckt das? Meine im Bereich Medien arbeitende Freundin sagte es mir: Frauen. Frauen gucken das. Men would never.

Wer hat denn gesagt, dass ihr nicht fragen dürft? Oder euch etwas erklären lassen könntet? Aber Herrgott, man kann vorher sich einlesen und danach offene Punkte klären. Man kann jenseits der 7. Klasse von Tüppen allmählich etwas erwarten, was sich “literacy” nennt, und obschon die Übersetzung sich sehr explizit aufs Lesen bezieht, bedeutet es auch die allgemeine Fähigkeit, sich Dinge anzueignen. Selber denken und so.

Wieviel Privileg muss mann denn noch haben? Hier, am Schreibtisch mit dem Bären, der gerade alles futtert und recht gechillt ist, und dem Tüppen mit seiner Internet-Datenflatrate, würden die meisten Frauen zuerst den Tüppen, und dann erst den Bären rausschmeißen. Letzteren auch nur, weil der vorm Vorratsschrank randaliert, aber er würde wenigstens den Klodeckel nicht offen lassen.

Sarkasmus beiseite:

Ignoranz ist eine Wahl.

Frauen ignorieren auch vieles, sonst würden sie mordend durch die Gegend auf Bazookas reiten. Aber eine bessere Gesellschaft, bessere zwischenmenschliche Beziehungen, besseres zusammen arbeiten, mehr Bestätigung, mehr Freude im Alltag, mehr mehr, wie klingt das? Wie eine Wahl, die man(n) treffen kann! Und ja, viel Mist ist strukturell, aber diese Strukturen sind ja nicht abstrakt, sie sind erschaffen und können durch Kleinigkeiten im Alltag zunichte gemacht werden, ein Stück nach dem anderen, auf dem Weg zu einer besseren gemeinsamen Gesellschaft.

Oida, bin ich idealistisch. LOL.

Aber hey, ich weiß, dass sich Männer auf meine Webseite verirren, also, ganz so schlimm kann es nicht sein. Weil ja, Männer können den Unterschied machen. Männer können Bestätigung genau für diesen Unterschied bekommen (und mehr und besseren Sex, das motiviert immer). Also, Männer – #notallmen nicht alle Männer, aber immer ein Mann! Macht, dass es was positives bedeutet!!

LA MER Die Augenpflege The Eye & Expression Cream

Es gibt eine neue, luxuriöse Linie von LA MER – also noch teurer als die reguläre, womit wir auch die Definition von Luxus relativ weitreichend erfasst hätten. Luxus ist etwas nicht notwendiges, was außerhalb unseren ökonomischen Möglichkeiten liegt.

Statt in einem grünen Tiegel kommen die Produkte in riesigen Kartons daher und in bernsteinbraunen Tiegeln mit extra Gimmicks: Zum Beispiel einem kühlen Metall- Nupsie, mit dem man die Creme auftragen kann. Macht Sinn, bei einem Preis von 500 Euro möchte man keinen Tropfen verschwenden. Es gibt trotzdem nur 15ml der recht festen Formulierung, was das Preis-Leistungsverhältnis fraglich macht, Inflation hin oder her.

Kommen wir gleich zu den Pros: Die Creme ist gut, ich würde sie für 80 Euro kaufen. Eine sparsame, wirklich gute, solide Pflege, die tatsächlich gut befeuchtet und die Haut schön pflegt. Ich gehe davon aus, dass die locker dreiviertel Jahr hält.
Was würde für 500 Euro allerdings auch so lange halten? Botox. Richtig. Wenn schon, denn schon.

Die Cons sind leider auch da: Ein Hauch Citrus aurantium dulcis peel oil recht weit oben in den Inhaltsstoffen, das definitiv als Allergen agieren kann und mich davon abbrachten, die Creme weiter auf meine liederlichen Lider zu schmieren-kleines unlustiges Wortspiel, das kommt NICHT auf die Lider, sondern auf die Augenringe. Tatsächlich habe ich nach einigen Tagen eher trockenere und rötere Haut bekommen.

Preislich gibt es die La Mer Aston Martin Version bei 300 Euro im Netz, und ich sag’s wie es ist: Dafür kann man sich drei Runden Facials gönnen und das ist eventuell hilfreicher, alternativ für umme rausgehen, spazieren, ein bisschen Sport und ordentlich Wasser und hahahaha wem erzähle ich so einen Unsinn! Eine Alternative, die aus viel Silikon besteht und ordentlich glättet: Estée Lauder Advanced Night Repair Eye Gel für einen Fuffi. Oder das Pendant von MAC, selber Konzern, oder eben Clinique, wobei eigentlich alle guten Cremes für trockenen Haut auch als Augencreme taugen (außer die mit Urea, aber das wisst ihr, gel).
Tatsächlich habe ich jede Augencreme auf diesem Planeten ausprobiert, und kann mich nicht erinnern, dass ich eine so toll fand, dass ich dabei geblieben bin.

Suche ich weiter? Ja. Zum Beispiel in der Herrenabteilung, wo die Preise bei 50% liegen und die Auswahl nicht so verwirrend ist. Was es braucht? Glycerin, Dimethicone, Shea Butter. Feuchtigkeit, optische Glättungs, Fett. Rest ist ehrlich gesagt komplette irrelevant, zumal in der Menge, die in so einer Creme enthalten ist.
Vorsicht allerdings vor Cremes mit “Vit.A” und dergleichen, die habe ich als besonders trocknend empfunden und meine Augenringe sind durch die dünnere Haut noch sichtbarer geworden. Ist okay Racoon-mäßig zumzulaufen, es ist ja bald Halloween, aber ich bin so eitel dann doch Concealer aufzutragen – und was dann?
Nix mit gewonnen.

So, da ich Euch gerade sehr viel Geld gespart habe – oder auch nicht – enjoy your life!

Und kauft in der Herrenabteilung ein! Da kosten die guten Augencremes ein Bruchteil…

Interessante Düfte – kleine Liste

Ich habe ewig kein Parfüm mehr gekauft, denn ich suche stets etwas besonderes. Es soll angenehm sein, aber nicht zu aufdringlich, kein Vermögen kosten, aber auch nicht allzu gängig sein, und dann muss es mich über einen längeren Zeitraum überzeugen. Ja, so ähnlich wie mit Menners, aber dazu an anderer Stelle mehr.

– Jo Malone London Dark Amber & Ginger Lily ist herb, holzig, zitronig, unisex, und sanft dabei, ohne sofort weg zu sein. Er gehört zu den wenigen Jo Malone Düften, die recht lange halten, ohne penetrant zu sein.

– Byredo Super Cedar ist eher unbekannt und richtig gut. Stark, klar, nicht zu laut. Zedernholz, aber in einer unmuffgen, kristallig-rosigen Version.

– Penhaligon’s Halfeti – haut rein, hat aber was, und zwar von allem alles, trotzdem elegant und sexy.

– Diptique Olène ist ein Klassiker für einen fast erstickenden, grünen, sexy Jasmin, gleichzeitig französisch elegant und sparsam verwendet fast dezent.

– Einer meiner absoluten Favoriten, romantisch, super feminin, leise und ein wenig herb: L’Artisan Parfumeur La chasse aux papillons, sommerlich-romantische Lindenblüten. Mittlerweile keine hippe Marke mehr, so daß man es wieder tragen kann.

– Parfum D’Empire Equistrius ist ein schokoladig, karamelliger, sanfter und edler Duft. Auch wenn man keine süßen Düfte mag, bzw. erst recht dann genau richtig. Old money? Auf alle Fälle!

Wer mir jetzt mit Chanel und Tom Ford kommt, den haue ich. Jeder Bahnsteig, jeder Bus, ich frage mittlerweile belustigt nach den Düften und höre immer ein erstauntes “Ja, es ist *****”

JA ACH WAS, kauf doch mal für das viele Geld mal etwas, was nicht alle haben.
Oder spar das Geld, waschen reicht.

Ich trage immer noch am liebsten Hermessence Rose Ikebana oder, wie man es auch sagen könnte: Zu viel Geld, in Alkohol konserviert.

Life is cheap, it’s the accessoires that kill you.💋