Stil Basics

Basiswissen: Etwas, was für mich so klar und selbstverständlich erscheint, und trotzdem ernte ich immer wieder Erstaunen darüber. Da sollte ich doch mal ein wenig Abhilfe schaffen…

Basic No. 1
– Müssen wir darüber reden? Ja. Gepflegtes Äußeres beginnt bei Dusche, Deo, geschnittene Haare und Fingernägel. Noch lange vor der perfekten Maniküre und frischen Föhnwelle ist ein gepflegtes Äußeres Respekt für sich selbst und auch der Umwelt gegenüber.

Basic No. 2
– Die nächste Schicht ist Unterwäsche. Gut sitzende Wäsche, die nicht kneift. Ordentliche Socken.

Basic No. 3 1 PLUS MIT STERNCHEN
– Die Schuhe. Gute Schuhe sind das A und O für jedes Outfit, und sie müssen einem gut passen. Auch zum Look passen, sauber sein und ordentlich besohlt. Als Verfechterin von Nachhaltigkeit sage ich: Teuer kaufen, wenig kaufen, pflegen und reparieren. Gilt für den gesamten Kleiderschrank.

Wie stelle ich mein Outfit zusammen?
Mal nicht anlassbezogen, sondern im Alltag: Zuerst die Schuhe.
Passend zum Wetter und zu den Aufgaben, die einen den Tag über erwarten. Kleider machen Leute ? Ich fürchte es sind die Schuhe! Man kann einen Jogginganzug mit High-Heels tragen und es sieht stylish aus. Man kann bedingt einen Abendkleid mit Turnschuhen tragen. Kann man, aber ufff…

Von den Schuhen aus arbeitet mensch sich dann nach oben – zu den Laufschuhen, die man heute wegen vielen Wegen ausgewählt hat, kann man insgesamt den Sport-Stil durchziehen oder es aber “upstylen”, also etwas schicker machen. Das einfachste ist immer etwas mit Kragen: Polohemd, Hemd oder Bluse, oder als letzte Schicht ein (sportliches) Jackett/Blazer.

Ein anderes Auswahlverfahren ist, auf ein Kleidungsstück, das man heute unbedingt tragen möchte, den Rest aufzubauen. Mir ist heute nach Hose mit Gummizug, soll aber schicker werden, ich muss viel laufen und es ist warm. Dazu wähle ich eine edlere, gebügelte! Bluse mit langen Ärmeln, hochgekrempelt, und sportliche Lederschuhe. Tatsächlich ist schon alleine die gebügelte Bluse ein subtiles Detail, das die Sportlichkeit rausnimmt. Dazu ein elegantes, leichtes Make-up.

Stil hat ganz viel mit Kontext und Kultur zu tun und mit der Frage, wie man sich gerade fühlt.
Kleider machen Leute? – Leute machen Kleider! Confidence breeds beauty.
…und wenn die “confidence” gerade stiften ist, kann man die ab und an einfach bissel überstreifen.


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Nude Make-up oder “natürliches” Make-up?

Ein sogenanntes Nude-Make-up ist eine komplett andere Geschichte als ein natürliches Make-up. Ersteres ist meines Erachtens am schwierigsten, denn man verwendet die Hauttöne und “the whole shebang” – sprich Foundation, Fake Lashes und Konturprodukte. Das braucht Zeit zum Schminken und hervorragend farblich abgestimmte Produkte, ganz klar.
Ein natürliches Make-up hingegen ist das, was ich am liebsten propagiere, und braucht wenig Zeit, wenige Produkte, und sieht einfach harmonisch aus.

Das hier ist kein schmeichelhaftes Foto, aber ein realistisches: Mit Hauttextur und ohne Foundation, mit rosigen Tönen und drei verwendeten Produkten:
-Lippenstift
-Schimmerndes Wangenrouge
-Wimperntusche

Man geht folgendermaßen vor:
Das Gesicht wird optisch gedrittelt: Augen, Wangen, Mund.

Die Augen betont man am einfachsten mit viel Wimperntusche. Wenn man blond ist, gerne auch braun oder blau. Da geht bei mir zwischen 3 Euro und sündteurer Diorshow alles, Hauptsache viel.

Die Wangen mit Bronzer, gerade wenn man zu Rötungen neigt, gleicht diese dann aus, oder einen rosigen Ton, der von der Haut nicht absteht. Verwendet habe ich hier Tom Ford Peachlight, ein absolut göttliches Produkt.

Die Lippen auch betonen, entweder mit einem farbigen, aber transparenten Gloss oder einem Lippenstift einen Ton dunkler als die Lippenfarbe. Auf dem Bild trage ich Chanel Coco Mademoiselle, einen mauvefarbigen Rosenholzton.

Vorsicht vor matchy-matchy: Der exakt zum Pullover passende Lippenstift sah langweilig bis kitschig aus. In der gleichen Farbzone bleiben ist natürlich schön, dann aber andere Nuancen verwenden, sonst wird es plakativ und uniform.

Das ist übrigens mein Standard im Sommer, denn trotz Heuschnupfen und damit leider auch schlechter Haut und brennenden Augen mag ich gerne ein wenig in den Farbbtopf fallen. Die verwendeten Produkte sind teuer, halten aber und machen Spaß. Malen nach Zahlen quasi – Viel Spaß beim nachmalen!


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Gibt es Sonnenschutz, der nicht glänzt?

Ja.

Allerdings muss man diesen Sonnenschutz online bestellen. Laut einer zumindest zahlenmäßig repräsentativen Statistik ist das auch das meistverkaufte Sonnenschutzprodukt im asiatischen Raum. Surprise, steht auch in meinem Schrank und ich verwende es sehr gerne an Tagen, wo es sehr heiß wird.

Die Beauty of Joseon Creme ist selbst in korrekter Menge von SEHR VIEL ruckzuck eingezogen und hält. Die Textur ist glorios seidig wie eine wirklich gute Gesichtscreme und es gibt kein Pickelalarm. Ausführlicher hier:
BEAUTY OF JOSEON Relief Sun Rice and Probiotics LSF 50- Lichtschutzfaktor kann man doch auf täglicher Basis tragen

Und da wäre die Avène Sonnenreflex Dry Touch, die man immerhin in der Apotheke bekommt, die wirklich matt ist und sogar eine Runde Gym im Sommer durchgehalten hat. Ich fand sie zu matt und sie ist eher teuer im Vergleich zu den anderen, denn man darf nicht vergessen, die Auftragsmenge macht es:

Dafür ist die wirklich matt und sehr gut verträglich. Hier ausführlicher auch:
AVÈNE Sonnenschutz für das Gesicht LSF 50 Dry touch

Der beste Tipp übrigens gegen eine fettige Stirn/T-Zone ist nach wie vor sehr trivial und kostet kein geld, weshalb sie eher nicht empfohlen wird: Mit einem Zellstoffpapier (Klopapier, Taschentuch, Kosmetiktuch) das Öl aufnehmen, einfach sanft drücken. Danach kann man pudern oder einfach tief durchatmen und darauf verzichten, denn ein glänzendes Gesicht ist auch ein leichtendes Gesicht, oder?

Der beste Sonnenschutz ist allerdings immer noch: Hut, Langarm, lange Hose, und Hände und Füße eincremen nicht vergessen!


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Das erste mal: Maske für Ballerinas

Einmal mit Profis arbeiten! Für mich war es jedenfalls eine große Freude, statt dem 1:1 mit erwachsenen Frauen das Make-up 1:150 zu machen. Natürlich haben nicht alle knapp 150 Ballerinas ein komplettes Make-up benötigt, es waren eher die letzten Handgriffe, ein Bühnen-Make-up für die Kinder, ein Eyeliner hier und massig Fixierspray da.
Die Ballerinas zwischen 5 und 45 waren sensationell! Sehr professionell, sehr ernsthaft, und natürlich sehr niedlich. Ich habe zum Teil auf den Knien schminken müssen, weildie so klein waren – das sagt alles…

Die Zeit war in der Regel recht knapp und so kam ich mit wenigen, aber effektiven Prdodukten und Pinselstrichen klar. Zum Einsatz kamen ordentlich Blush und ordentlich Lippenfarbe. Cremeprodukte sind für die Bühne am haltbarsten, mit einer dicken Schicht losen Puders gegen die unerbittliche Hitze der Scheinwerfer.
Dr. Hauschkas Seidenpuder kam jedenfalls gut an, und mit der richtigen Auftragetechnik war es ein richtiger Performancetest für das Produkt, der glorios bestanden wurde.
Ich habe natürlich jeden Handgriff erklärt, immer ein Kompliment gemacht und auch die Schminkunwillligen bestärkt, statt übergriffig zu werden – sehe ich leider zu oft gerade gegenüber Mädchen. Kinder verdienen Respekt!!

Gelernt habe ich, dass ich unter hohem Zeitdruck und viel Improvisation hervorragend performe, dass Make-up und Kleidung absolut nicht trivial sind und dass ich genau das Richtige tue.
Einen Bullshitjob mit unsinnigen Reports, verschleiernden Statistiken oder inhaltslosen Präsentationen sehe ich jedenfalls nicht mehr in meiner Zukunft!

Ein kurzes Video habe ich am nächsten Tag auch noch gemacht:

Weiterlesen…

Häufige Make-up und Stilsünden – bitte nicht!

Ich möchte eigentlich niemaden shamen, beobachte jedoch, dass mensch sich schon Mühe geben will und entweder an Betriebsblindheit scheitert oder aber an mangelnder Sachkentniss (man kann beides easy beheben!).
Einige Dinge sind ästhetischer Natur, da kann man niemanden verpflichten, aber manches ist tatsächlich ungesund für die Person, und da sollte mensch sich kümmern.
Fangen wir also mit den 2 tatsächlichen No-Gos an:

– Knallrote Gesichter, Glatzen und Schultern. Da schrillen sofort die Alarmglocken, denn jeder Sonnenbrand erhöht die Chance auf Hautkrebs, welche die häufigste Krebsart weltweit ist. Die Männer, die eincremen unmännlich finden, nun ja, es gibt aber noch reichlich Schönheitsmythen, die eine gebräunte Haut als gesund und attraktiv verkaufen. Wenn es sich dabei aber nicht um eine Tönung, sondern um sagenhaft trockene und zerstörte Haut handelt: Nein.

– Der schlechtsitzende BH. Große Brüste brauchen eine gute, feste Stütze, denn das Gewebe ist empfindlich und reißt. Quetschende BHs wiederum sind tödlich unbequem. Es ist unheimlich schwer und auch sehr teuer was passendes zu finden, ich weiß, aber es ist wichtig für Nacken, Rücken und fürs Brustgewebe. Bevor mir die Schwestern beim Laufen ins Gesicht schlagen, kaufe ich doch lieber zwei!!,d ie sitzen. mehr braucht man nämlich nicht. Einen anziehen, einen lüften, ab und an Handwäsche, und fertig. Gerechent auf die Tragezeit relativiert es sich, wenn das Teil dreistellig kostet. Die 12 BHs in der Schublade, die zwischen 15-40 Euro gekostet haben, waren nicht günstiger-hier nochmal den Begriff cost per wear berücksichtigen.

Aber kommen wir zu meinem absoluten Favoriten!! Auch hier sind es zwei, ich glaube das muss ich in einem Extra Beitrag erörtern..:

– Die ultraschwarz umrandeten Augen ohne ein Fitzelchen sonstiges Make-up oder Farbe, besonders beliebt bei blonden!! und hellhäutigen Frauen.

– Foundation. Nur Foundation, gerne in der falschen Farbe, zu rosig und zu dunkel ist der Standardfehler – das Gesicht wirkt kränklich und konturlos. Auch besonders beliebt bei blonden Frauen.

Was Bekleidung anbetrifft, ist es so eine Sache: Das äußere Erscheinungsbild mag einigen tatsächlich einfach egal sein. Und das ist okay so. Einigen anderen wird das ganze vermiest, in dem man über sie sehr harsch urteilt, weshalb man dann keine Freude mehr daran entwickelt. Denn Kapitalismus/Patriarchat urteilt nicht über die Kleidung, sondern stets über die Person, und das ist tödlich. Menschen sind, Körper sind, das Erscheinungsbild hingegen kann so oder so sein. Das möchte ich persönlich den Leuten wieder Nahe bringen, denn es ist eine Freude, sich durch das Äußere auszudrücken.
Trotzdem gibt es auch da zwei Kardinalsünden (und nein, ich kann mich von denen auch nicht frei sprechen, ich tappe da immer noch regelmäßig rein!):

– Menschen, die “kaschieren” wollen. Zu lange und zu weite Dinge, die Farben bloß unauffällig. Das geht in allen Preisklassen übrigens. Das Shirt bis zum Knie wird den Bauch nicht kaschieren, dafür deinen geilen Arsch verstecken. Die Oberteile, deren Ausschnitt ausleiert, weil man viel zu dünne/weiche Stoffe kauft, sind auch eine Ersparnis an der falschen Stelle. Man kann mit einigen Oberteilen auch gut ausgestattet sein, statt unzählige Fast Fashion Dinge im Schrank zu horten.

– Unpassende Kleidung und unpassende Schuhe – weite Hemden, wenn Slim Fit angesagt ist. Die viel zu kleinen Schuhe, das sehe ich ständig, oder Schuhe und jede Menge Pflaster. Die Hosen, die man doch in einem anderen Schnitt hätte kaufen müssen. Zu lange Ärmel an Anzügen.

Und was auch leider in allen Preisklassen der Fall ist: Unfarben. Oliv ist keine Farbe. Braun ist keine Farbe. Wer sich tarnen will, geht bitte zur Bundeswehr. Schwarz ist nicht für alle gut, außer als Ausdruck einer Lebenseinstellung, Künstler*innen und Dienstleister*innen werden ebenfalls entschuldigt. Besonders im Winter scheint es eine Welle von Unfarben aus den Kleiderschränken auf die Straße zu schaffen in Deutschland – als ob das Wetter nicht eh schon so wäre… bitte nicht.

Mehr Farbe wagen, mehr Freude wagen, und unbedingt die schlimmste aller Stilsünden vermeiden: Sich selbst nicht gut finden. Ja, das braucht Therapie UND einen geilen Lippenstift, aber es ist möglich!

EDIT: Eine Sache ist mir noch eingefallen: Krampfhaft modisch/jugendlich – das fällt bei mir auch unter “sich nicht selbst gut finden”. Man kann absolut *in fashion* sein und seiner Persönlichkeit angemessen gekleidet, dafür braucht man aber auch eine Persönlichkeit, gel. Wer Geld, Labels und Konsumvorgaben der Industrie als einziges Kriterium für seinen Stil hat, hat nun mal leider keinen eigenen Stil. Schade, wenn das Individuum verloren geht.


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