– Die Zeit des Sales hat begonnen. Wer jetzt Sachen nachkaufen will, wie Lieblingsjeans und Unterwäsche, sollte sich mit einer Liste hinsetzen und bestellen. Es ist sinnvoll, für das nächste Jahr Stiefel zu kaufen, zeitlose Stricksachen und Winteraccessoires, die vor Weihnachten zu teuer waren.
– Ich habe mich für einen schwarzen Toaster entschieden und freue mich total darüber! Dabei bin ich gar kein großer Brotesser, aber so wird ein schnelles Essen wie ein Sandwich doch noch was feines.
– In meinen Horoskopen steht, ich solle einen “Cleanse” machen, egal welcher Art. Da Fasten für mich nicht in Frage kommt, entschied ich mich, Menschen zu meiden LOL und das in einer Pandemie, wo man eh kaum Menschen trifft. Was soll ich sagen, es funktioniert hervorragend und ich wäre gerne die nächsten Monate in einem Kloster zum Schreiben und Lesen. Das ist leider so nicht möglich, ich würde ohne meine Kinder ohnehin eingehen, aber ich genieße es sehr, ein paar Tage alleine zu sein. Kochen, essen, schlafen, lesen, schreiben, und gelegentlich etwas bösartiges twittern ist schon komplett ausreichend für mich. Leider muss ich das Haus verlassen und Dinge wie “2 Dinkelbrötchen bitte” sagen, aber es ist okay.
– #regrettingmotherhood oder besser #regrettingparenthood bleibt ein großes, weiterhin unbeachtetes Thema, gerade und trotz der Pandemie.
– Kann ich eigentlich schwarzen Nagellack tragen, wenn ich eh schon komplett in Schwarz rumlaufe? Und warum habe ich eine weiße Jeans gekauft und weiße Bodys dazu? Tja, ich bin einfach inkonsequent in meiner “ich trage nur noch Schwarz” Nummer.
– Wann habt Ihr das letzte Mal ausgemistet? Tja. Mein Tipp: Eine Schublade nach der anderen, drei Stapel: Keep, weg damit, “mal sehen ob ich es vermisse/brauche”. Mir fällt es schwer, denn ich habe zu viel Kaschmir und zu viel teure Wäsche, da ist ausmisten immer sehr schmerzhaft.
– Die mega gehypte Creme von Instagram ist nett, aber nicht weltbewegend. Da es sich dabei um ein kleines Unternehmen handelt, ist das aber alles in allem ein gutes Produkt. Werde es vorstellen und hoffe, dass mir die Beauty-Bubble mit ihren 16 Produkten am Morgen und 30 am Abend nicht den Tod wünscht.
– Die britische Presse ist ja gut darin, mit Dreck um sich zu werfen, und hurra, Prinz Williams soll eine Affäre mit einer Frau haben, die seiner Frau erstaunlich ähnelt, und jeder wüsste es, aber es werde NICHT darüber gesprochen. Der ganze Skandal um seinen Bruder und Meghan habe von diesem Thema erfolgreich abgelenkt und hey, der Apfel fällt nicht weit vom Zaun. Warum sollte er kein Arschloch sein wie sein Vater? Wir wissen es nicht. Catherine als zukünftige Thronfolgerin hat jedenfalls die beste Strategie gewählt und sich das Gesicht ordentlich zurechtbotoxen lassen, ein heißes Kleid angezogen und damit ihrem Gatten leise und diskret den Fuckfinger gezeigt.
– Die Pandemie hat uns und den Alltag fest im Griff. Gerade deswegen bin ich so dankbar wie nie über sehr viele Dinge. Und was soll ich sagen, die Kinder machen es schwer zu ertragen, sie und wir haben kein Urlaub, es gibt keine tollen Aktivitäten und das schlechte Gewissen über deren langweiligen Alltag ist groß, aber ebendiese Kinder machen es auch wert, diesem Struggle mit maximaler Kraft zu begegnen. Andererseits, ist die FOMO (fear of missing out) etwas, was eher die Erwachsenen beschäftigt. Denn Kinder sind weit weniger anspruchsvoll, als wie denken oder eher als wir angehalten werden zu denken, des Konsums wegen. Beide haben Hobbies aufgenommen, was für ein Luxus, habe ich ein Hobby erst mit 40 realisieren können.
– Die Gala stellt immer wieder Photoreihen mit Schmuck zusammen. Bitte ignoriert die Texte über den Schmuck vollständig, sie sind zum Teil so falsch, dass es weh tut. Schmuck bleibt übrigens mein zweites Hobby, ich lese mich ein, um etwas fachkundiger zu werden. Härtegrad, Vorkommen und der damit verbundene Wert am Markt: Spannend. Obwohl ich Diamanten liebe, sind sie ein schlechtes Investment. Kauft Goldbarren und nicht gefasste Edelsteine als Wertanlage.
– Sich immer wieder neu erfinden ist großartig, sich selbst finden noch großartiger. Mir hat es sehr geholfen, mir vorzustellen wie ich zunächst einmal aussehen will, was ich trage, wie ich rumlaufe, was ich mache. Und dann gemerkt, dass meine innere Haltung dadurch zum Ausdruck kommt, und dass ich als Vorbild für Sichtbarkeit trotz Mittelmäßigkeit LOL durchaus eine “gute Figur” mache. Eine Aktivistin zu sein lehne ich ab, denn ich wäre wenn, eine Aktivistin gegen Armut, und das kommt ziemlich widersprüchlich, wenn man Schmuck für über zehn Tausend Euro trägt. Oder vielleicht nicht, weil es erst recht verpflichtet?! Weiß ich noch nicht. Jedenfalls bin ich herausragend darin, Social Media zu machen, und ich bin immer wieder erstaunt, wer mir alles auf Twitter folgt. Ich denke ich werde meine Rolex crowdfounden, als Gag, oder aber die Energie darin investieren, gegen Hartz4 und die damit einhergehende Kinderarmut vorzugehen.
– Ein Hamburger Politiker, neuerdings bekannt unter “Pimmel-Andy”, hat bei einem Twitter-User mit kleinen Kindern eine Razzia durchführen lassen. Um sechs Uhr morgens, ohne Ankündigung. Falls das irgend jemand an Gestapo-Methoden erinnert, ja. Das ist das Level, das wir derzeit politisch erreicht haben in Deutschland, und obwohl es nur eine kleine Gruppe an Faschisten gibt, sind sie leider sehr gut organisiert und haben ausreichend Schäfchen, die ihnen folgen. Derzeit sind sie als Pandemieleugner unterwegs, demnächst ist es was anderes, aber spätestens nachdem in Hanau eine Gruppe Menschen regelrecht geschlachtet wurde (gesperrte Notausgänge, Notruf nicht erreichbar) sollte wir uns alle mal Gedanken machen, was wir in unserem Umfeld sehen und dann auch aktiv agieren.
– Das Private bleibt politisch. Jede Person, die sichtbar ist, trägt eine Botschaft hinaus, und diese sollte besser eine gute sein, egal wie trivial sie scheint.