Frohe Weihnachten

Heute ohne Zynismus und ehrlich dankbar, dass ich es heute aus dem Bett geschafft habe, wie all’ die anderen Tage davor, dass ich trotz Zipperlein hier und Zipperlein da fit bin, dass ich gleich noch ein Buch holen werde, der Kühlschrank voll ist und all das.

Deshalb ist meine Message heute ein wenig ungewohnt: Statt alles anzuzünden, zündet nur eine Kerze an, und seid “dankbar”. Für Menschen, für das Essen, für die meckernden Kinder und die popelige Verwandtschaft. Macht mal kitschige Musik an, und hoppelt ein bisschen nach draußen, um den Kopf zu klären und Euch anschließend über den Dach über selbigen zu freuen.

Trinkt viel Wasser, esst ordentlich, auch ein Salat, und lasst mal fünfe grade sein. Macht Euch schick, benutzt Euren Lieblingsduft und zieht den verdammten guten Pulli an und holt die Kette aus dem Safe.

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KEIKO MECHERI Sedona Blue

Das ist angeblich ein Herrenduft?! Anyway, gerade günstig im Netz zu schießen und so, so gut!

Der Name weckt Erwartungen, gebe ich ehrlich zu. Sedona ist eine Wüstenstadt mit Künstlerkolonie in Arizona, okay, aber der Begriff Blau machte es für mich unmißverständlich klar, was ich da riechen würde, und so kam es auch.

Das ist Lavendel, tiefer, violetter, perfekter Lavendel, ohne Muff und ohne Staub, in seiner vollkommenen Glorie als leuchtendes, sich in Wind bewegendes Gebüsch, dessen Duft ganz weit reicht. Und, quelle surprise, ist das mit etwas Zitrone garniert, und es ist eine schöne, leichte und hellgelbe Zitrone ohne Süße, transparent und freundlich, die immer wieder zwischendurch auftaucht und verschwindet.

Der Duft ist sehr schnell wieder sehr geradlinig ein Lavendel Soliflore, ohne große Zwischentöne, doch die minimal seifige Basis dafür ist nicht weniger als genial. Überhaupt nicht altbacken oder muffig, ist das ein glorioser Duft, den ich auf gar keinen Fall einem Mann geben würde. PFFFT!!!

Fazit: Unglaublich gut gemacht, eher originell und sehr apart und elegant. Modern, leicht, unafdringlich, aber mit guter Haltbarkeit, konzeptuell in die Hermessence Ecke zu verorten.

YSL Libre – wenn generisch auf Pfui Deibel trifft

Wie naiv konnte ich nur sein! Da steht so eine tolle Duftnote dabei, was kann da schon schief gehen, schließlich hat YSL durchaus ein paar nette Düfte auf lager gehabt. Und so nahm ich den Tester und sprühte zwei Mal in die Luft. In meinem Miniatur-Badezimmer. Das ich nicht mehr betreten kann.

Versprochen werden einem “ambivalente” Noten wie Lavendel, etwas männliches und weibliches, etwas “beißendes” zugleich. AHA. Lavendel ist eigentlich schlicht nur etwas omahaftes, ich mag es mittlerweile sehr gerne, aber ich sehe das nicht als queeren Duft, eh.

Anyway, die Kopfnote ist Orangenblüte, dann kommt Lavendel, dann Moschus – wenigstens war man hier ehrlich und hat nichts angegeben, was einen enttäuschen könnte. Denn bis auf den Flakon – gähn langweilig – und auf den Markennamen läßt sich hier absolut nichts, aber auch gar nichts wahrnehmen, was den Namen von “Freiheit” oder gar Parfum verdient. Diese komplett generische Duftmischung hat für exakt 2 Sekunden einen hauch Lavendel, und der Rest ist einfach ein Tohuwabohu an pseudoparfümigen Basisnoten. Als ob man durch einen Douglas, wo sich gerade 20 Pubertiere mit Süßkram eingedieselt haben, durchlaufen würde.

Die Sillage ist phänomenal, das muss man dem Duft lassen, aus welcher Schublade eines Praktikanten im Givaudan Haus das auch immer entsprungen ist. Es ist so langweilig und durchschnittlich, es ist faszinierend. Es ist absolut gesichtslos. Das Wort generisch ist nicht gerade in meinem aktiven Sprachschatz, hier aber brüllt es genau das.

Was auch immer das kostet, schenkt Euch das Geld und kauft was anderes. Ich habe viele tragische Duftkonzepte gerochen, aus guten Dufthäusern (looking at you Hermès und Guerlain!), aber das hier spottet jeder Beschreibung.

Un parfum comme un cri de liberté, la liberté de vivre tout terriblement.

Ich kann kein Französisch, aber der Textertext ist echt drôle. Ich glaube da hätte man statt nach Freiheit besser nach einem Konzept geschrien.

Vorschau zur Pandemie und Survival Programm

Guten Morgen, hier ist die Pandemie-Schau mit folgenden Nachrichten:

Wie bereits von Wissenschaftler:innen vorhergesagt, wird die Pandemie ca. 4 Jahre dauern. Wir haben somit zwei Jahre erfolgreich um. Wenn Sie dies lesen, sind Sie immerhin nicht tot. Diese Prognose wurde desweiteren von Pfizer heraus gegeben. Die schlechte Nachrichte: Die Nachrichten sind alle schlecht.

Die guten Nachrichten: Da es keine gibt, muss und kann man selbst welche erstellen!

Die Lage in Deutschland ist weiterhin desolat, es liegt ein 404-Fehler vor:
Strategie zur Pandemiebekämpfung nicht gefunden.
Es gibt natürlich alles, was es dafür braucht, jedoch ist der Fachkräftemangel im Bereich Politik, Verwaltung und Digitalisierung zu groß.

Survival-Programm wird nun groß geschrieben und die Frage nach der individuellen Wahl diesbezüglich ist ähhh wahlweise ob man preppen solle, ob man noch mehr Hobbys finden und wieder sein lassen soll, eine Heißluftfriteuse anschafft oder endgültig alle Hoffnung, Disziplin und Goodwill fahren läßt.

Die Frage war für mich fix beantwortet, ich werde Chipstütenkünstlerin und lerne mit kaltem Wasser zu duschen. This comes in handy, wenn die Infrastruktur tatsächlich zusammen brechen sollte und wir keine Elektrizität haben. Oh und ich werde jeden Tag roten Lippenstift tragen, das ist meine Challenge und ich werde ein Buch schreiben oder so.

Lessons learned

Hier folgt eine random Liste mit Dingen, die ich dieses Jahr (HAHAHHAHAHA hat sie Jahr gesagt! Das Jahr dauert doch schon sooo lange und war SOFORT vorbei) gelernt habe:

-Brokkoli sollte man nicht garen, sondern wirklich nur einmal in kochendes Wasser eintauchen
-Knoblauch mit dem Messerrücken plattamchen, erleichtert das Schälen UND das Schneiden. Wie konnte ich das nicht wissen?!
-Kugelschreiber verdirbt die Handschrift (getestet, ist leider kein Spruch)
-das schnellste Abendessen ist eine Chipstüte
-das andere schnelle Abendessen sind Gnocchi und Gorgonzola
-dauerhaft schlank wird/bleibt man mit Krafttraining
-Markenschmuck gibt es als hochwertige Imitation für einen Bruchteil des Preises
-Diamanten sind eine schlechtere Investition als besondere Edelsteine und Edelmetall
-der Öko-Kloreiniger ist unangefochtener König für Kalkablagerungen im Bad und Küche
-Reis kochen, Deckel mit einem Küchenhandtuch umwickeln und dann noch ziehen lassen (Danke Anna Aridzjanan!)
-besteht bei jeder OP auf Nähte für Allergiker:innen
-wenn man etwas wissen möchte, so lange die Frage umformulieren, dass sich einem die Antwort erschließt
-jeder Text ist mit WAS/WOZU/WOHIN zu strukturieren
-der beste Lederschutz ist transparentes Lederfett, gilt besonders für Handtaschen
-Kaschmir ist besser als Perlstrick, hält länger, fuselt weniger
-bei Verhandlungen direkt und klar Beträge nennen
-man braucht kein Fitnessstudio für Krafttraining, auch kein großartiger Platz
-schwarze Johannisbeeren sind echt lecker
-das billigste Shampoo aus der Naturkosmetik-Ecke ist bislang das beste Shampoo, das ich benutzt habe
-Kiwis nur aus Italien
-Meritokratie ist Unsinn
-jede:r ist mir irgendeiner Schmeichelei umzustimmen
-auch Kindern kann man sagen, dass man etwas nicht mag und nicht mitmacht-das lehrt sie, ebenfalls Nein zu sagen
-nichts und niemand ist perfekt
-die Biotherm Bodylotion ist unschlagbar
-im Schneidersitz sitzen, möglichst hart und ohne Rücken- oder Armlehne
-man kann immer mit Ballett anfangen
-der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
-Arschkriecherei lohnt sich nicht
-jede Schleife, die man im Leben macht, ist nicht! lehrreich
-das Leben hat keinen Sinn (Danke Mia Latković!)
-Coaching funktioniert, weil man betriebsblind ist
-Nomen est omen (meine Tochter heißt Ada, wie Adamas-griechisch für unzerstörbar/unnachgiebig, die Wurzel des Wortes Diamant und es ist so treffend)
-ein schlechtes Gewissen ist wirklich Unsinn
-das neue Album von Adele ist echt ganz schön
-Lingerie macht glücklich und schön (spenden bitte über PayPal Button oben!)
-Vitamin D ist sinnvoll
-man kann alles bekommen, was man will, die Frage ist immer wie
-Sportsocken sind super zum Layern in Strumpfhosen und Stiefeln (erst Sportsocken, dann Strumpfhose)
-Kartoffelsuppe vorkochen kann Leben retten
-Essen bestellen ist okay, man ist deswegen keine schlechte Mutter/schlechte Köchin
-eine japanische Teekanne steigert den Genuß vom hochwertigen grünen Tee
-eine Pandemie kann man nutzen um Leute/Dinge loszuwerden
-Knoblauchspaghetti sind das beste (nicht-frittierte) Essen
-Luxus macht glücklich, gönn Dir
-Neurodivers sein bedeutet Koffein, Medikamente und andere Menschen anders zu vertragen als angegeben
-geizige Menschen sind geizig, lauft weg
-die beste Sportmatte ist AIREX
-große Projekte verlieren ihren Schrecken, wenn der Zeitdruck nur groß genug ist
-besser keine Emojis benutzen, sind mißverständlich
-billige Unterwäsche taugt nichts