Keine Intimhygiene bitte!

Nichtsahnend durchs Netz surfend, klickte ich auf einen Werbebanner und wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll:

Intimpflege für die Dame und Intimpflege für den Herren, beides abgestimmt auf den männlichen!! und weiblichen!! PH-Wert.

Welche Wette, daß die Herrenprodukte günstiger sind und “männlich” ergo herb pafümiert? Und Damen duften süßlich-zart-blumig?!

EUBOS ist ein Mittelständler, der in Apotheken vertreten ist und nun eine neue Serie herausgebracht hat. Damit strafen sie ihre gesamte Produktlinie Lügen, denn diese Produkte sind komplett überflüssig. Duschschaum für die Intimrasur und Bodylotion für den Intimbereich sind so überflüssig wie ein Kropf-und das sage ich, die acht Bodylotions besitzt und ca. 16 Gesichts- und Augenpflegeprodukte (werden auch alle genutzt).
Um das Ganze etwas besser zu illustrieren, hier ein Artikel aus der völlig unterschätzen ApothekenUmschau:
https://www.apotheken-umschau.de/Haut/Die-richtige-Intimhygiene-fuer-Mann-und-Frau-552131.html

Wasser tut es.

Und liebe Rasierfans, einfach mal Rasiergel für Damen kaufen, ist wesentlich milder für Eure Haut. Bussi!

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Die Krise des Kapitalismus – wir können nichts mehr kaufen

Ich mache Instagram auf, und bekomme: Eine statistisch beeinflusste Wahrnehmung, bestenfalls eine anekdotische Evidenz meinerseits, doch am Ende des Tages soll ich nur eines, etwas KAUFEN.

Nachdem ich ein, zwei Sport-Geschichten mir angeschaut habe (sehr empfehlenswert an dieser Stelle: Work It Hamburg, sehr pragmatischer und wissenschaftlicher Ansatz zum Thema Bewegung und Haltung), wurde ich mit Werbung für Sport-Klamotten und Sport-Kursen bombardiert. Dann kamen noch die Selbstfindungs-Coachings oben drauf. Die Social-Media Experten. Weiterbildung. Zum Teil in einer unglaublich schlechten Qualität, aber hey, start before you are ready. Jeder hat etwas zu verkaufen, online natürlich, als Abo für schmales Geld. So weit, so gut.

Nur, geraten wir aus dem “ich kaufe mich glücklich” Hamsterrad in den “ich optimiere mich zu Tode” Hamsterrad? Noch ein Zertifikat, noch ein Training, noch eine Beckenbodenübung?
Die Rückbesinnung auf sich selbst erfolgte nun dank Pandemie zwangsweise, und ist im Zweifel richtig. Wir müssen alle unsere Werte überprüfen. Fleischkonsum, Medien-Konsum, Fast-Fashion-Konsum, Kosmetik-Konsum (ein krasser Markt, der nicht gerade nachhaltig ist, weshalb ich die “wenig, aber gut” Schiene propagiere) und den Umgang mit toxischen Menschen und toxischen Umfeldern.
Von den politischen Implikationen will ich gar nicht erst anfangen. Es finden in Deutschland rassistische Angriffe auf Kinder statt: Es werden Kinder ANGESCHOSSEN. Kinder! Nach Amerika zeigen brauchen wir wirklich nicht.

Im kollektiven Retreat merken wir auf einmal, was wir alles NICHT brauchen. Ich liebe Mode, aber wieviele Kleider/T-Shirts/Sportsachen kann ich tragen? Auf einmal werden Selbstverständlichkeiten zum Luxus, der Blumenstrauß, das Parfüm, die Bodylotion. Aufmerksamkeit von Menschen. Aufmerksamkeit von sich selbst.

Die Frage lautet: Radikalisiert uns diese Rückbesinnung? Und wovon wollen wir leben, wenn wir nichts mehr verkaufen wollen?

[EXKURS: Das ist mir persönlich sauer aufgestoßen: Ich will meine Beautycoachings nicht “verkaufen”. Die Leute kamen immer so auf mich zu, und gingen sehr glücklich. Das ist leider rein betriebswirtschaftlich ein beschissener Ansatz, aber es hat eine 100%ige Erfolgsquote. Wie funktioniert das “Auf sich selbst Schauen” ohne in die Selbstoptmierung abzugleiten? Ich weiß es mittlerweile,- been there, done that.]

Viele junge Start-Ups arbeiten mittlerweile mit Authentizität: Sie stellen sich ungeschminkt vor die Kamera, sie machen ihre Margen transparent, sie kommunizieren ehrlich, daß sie sowohl verkaufen, als auch nachhaltig agieren wollen. Wir brauchen Klamotten, wir brauchen Ästhetik in unserem Leben, von Parfüm bis zur Kunsthalle, wir brauchen geistige Entwicklung und Herausforderungen. Also warum nicht?!

Wir, ich, wir müssen zwei scheinbar sehr auseinanderstrebende Dinge vereinbaren, Gegensätze in Balance bringen, you name it:
Die Sinnlosigkeit des Kapitalismus, die Unmöglichkeit einer gerechten/ausbalancierten Welt UND … ja, da fehlt mir die andere Seite der Medaille.

Reflektierte Intellektuelle (Männer nicht mitgemeint!!) haben in der Pandemie ehrlich darüber gesprochen, dass sie in ihre sogenannten “White-Collar” Jobs völlig unwichtig sind. Ja, denn eine Ärztin mag dringender gebraucht worden sein, und dennoch: Ohne die geistige Elite dieses Landes, und sie ist so gut wie weiblich, können wir gar keine Veränderung bewirken. Trotzdem geht alles, was Frauen betrifft, medial kollektiv unter. Warum? Die Antwort ist einfach. Männer machen Medien. Es gibt für Frauen fünf Sekunden Aufmerksamkeit, damit sie sich zufrieden geben, dann ist wieder ein männlicher, alter Mann am “Reden”. Und da geht es stets um Nabelschau, während die klugen Frauen über den Tellerand und um die Ecke denken.

Wir können nichts mehr kaufen, was überflüssig ist, wir können nichts mehr leben, was sinnfrei ist, – wir tun es aber durchaus.
Sachzwänge, Miete, Korsett Kinder und Familie-beim letzteren wird auch sehr gut darauf geachtet, dass die Gruppe mit dem größten Radikalisierungspotential, die Mütter, schön nahe am Burnout gehalten werden, und die Partner dazu ebenfalls, die nicht aufmucken können weil sie auch so ihren Teil tragen müssen.

Wir können nichts mehr kaufen.
Was wir brauchen, ist so fundamental, dass kann Amazon uns nicht liefern. Aber Amazon würde, und genau das ist die Krux des Kapitalimus.

Dieser Text könnte hier zu Ende sein, denn der Abschluß ist cool – aber wie bei so vielen Texten, die ich im Netz lese, fehlt immer der zündende Gedanke, die Antwort, die Lösung, oder viel, viel mehr: Die Frage. Texte sollten kein Amuse-bouche sein, sondern stets eine ganze Mahlzeit, oder gar ein Menü!

Ich wiederhole daher die Frage: Radikalisiert uns diese Rückbesinnung?
Spontan würde ich sagen: Ja.
Und eingrenzend, stelle ich die weiteren Frage:
Was willst Du anzünden?
Was geht Dir so richtig gegen den Strich?
Und wie willst Du vorgehen?

Beautycoaching – Make-up und Masken

Achtung, das ist eine neue Kategorie: Beautycoachings. Was ich im echten Leben mache, zum Teil online, schon lange vor der Pandemie, kommt auch als Textbeitrag zu Euch. Zum einen bleibt es ewig erhalten für die Nachwelt (Schweinegrippe, ick hör dir trapsen, höhö), zum anderen kann man die eine oder andere zusätzliche Info hier mit einstreuen.
In persönlichen Beautycoachings geht es ausschließlich um Dich. Deine Bedürfnisse, Dein Kontext, Dein Potential – und seien wir mal ehrlich, es geht NIE nur um Schminke.

Aber – wisst Ihr noch als wir alle darüber gelacht haben, dass es Schminktipps für Masken(trägerinnen) gibt? Im asiatischen Raum Gang und Gäbe, genauso wie Visiere, die hier immer noch zu viel belächelt werden, aber eigentlich echt cool sind, holt uns die Globalität auch in unserem europäischen Dorf ein. Kolonialismus hits back, späte Rache und so.

Äh. Ja.

Die Kosmetikkonzerne sind in heller Aufruhr: Der Verkauf von Lippenstiften ist um 70% Prozent eingebrochen. SIEBZIG PROZENT. Es kaufen also nur noch Sammlerinnen und Influencer Schminke für die Lippen. Theater, Gay Pride, Disko, alles fällt aus – das öffentliche Leben ist nun anders, und ehrlicherweise konsumieren wir nun online in Jogginghose und Gesichtsmaske statt full-face Make-up und Parfümwolke.
Ich persönlich kompensiere allerdings kräftig mit Parfum, da könnte es mal ein paar spannende Dinge geben?! L’Eau de Distance?! Smahsing Patriarchy Extrait? Givaudan, ich stehe Euch zur Verfügung.

Make-up und Masken – zwei Tipps von Herzen:
– Das Gesicht so schminken, dass man die Maske abnehmen kann, und es immer noch D-ein Gesicht ist.
– Pflege und UV-Schutz sind Grundlagen für die ästhetische Wirkung, aber in erster Linie für eine gesunde Haut.

Schminken ist echt einfach. Weiterlesen…

Das perfekte weiße T-Shirt

…kommt in allen Farben daher und stammt von Petit Bateau. Es ist für mich geradezu perfekt: Es ist tailliert, aber nicht knackeng, es lässt sich bei 60 Grad waschen und durch den Trockner jagen, die Qualität ist bombastisch auch nach hundert Wäschen, und auch wenn es ein wenig beim Tragen ausleiert, zieht es sich immer wieder in Form. Die Länge wird für größere Frauen zu kurz sein, für “petite” Völkchen um die 1.65 ist es genau richtig. Und: Weiß ist Weiß und lässt sich, notfalls mit Bleiche, auch in den Weißzustand zurück versetzen.

Sehr erfreulich finde ich bei Petit Bateau auch deren Kundenprogramm und ihre Sondereditionen. Für die Kinder gibt es im Sale immer Tonnen von Unterwäsche, die sich lohnt: So gut wie unkaputtbar, und hübsch dazu.

Auf diesem Bild lächle ich nicht, ist mir derzeit häufiger mal NICHT zumute – schon alleine weil ich meinen neuen Haarschnitt hasse!
War meine Idee, die Umsetzung ist perfekt, und ich habe es zumindest mal ausprobiert aber nein, “frecher” Kurzhaarschnitt passt genausowenig zu mir, wie skandinavische hippe Mode oder Sneakers. Das war mir eine Lehre!

Das erste Mal: Einrichten

Also ich habe schon viel Zeugs in meinem Leben gemacht, aber einrichten war nie meine Priorität. Nach und nach sammelten sich Dinge an, sie passten zusammen, gut war.
Nun bin ich vor geraumer Zeit in eigene vier Wände ausgezogen – und zwar ziemlich exakt vier Wände! und gönnte mir den Luxus, mich gezielt einzurichten, mit einer Mischung aus Ikea-Pragmatik und Designer-Stücken.

Weiße Blüten, weiße Möbel, weiße Shirts, weiße Blusen, weißes Porzellan. Ich brauchte Ruhe, und die fand ich ich in weißen Dingen, aber was tun, wenn nicht alles perfekt zusammen paßt? Und wie wird Weiß schick und gemütlich, statt steril?

Die Vasen und die Übertöpfe sind das einzige Dekor, das ich mir gegönnt habe, und es ist dank Blumen schon wieder fast zu viel. Leer wirken sie skulptural und vertragen auch einfach mal eine einzige Blüte oder ein Zweig bis hin zu einer weißen Kerze.

Alles in weiß? Ein bisschen Edelstahl, ein bisschen Holz, aber alles was geht in Weiß: Es kommt nicht nur auf den Ton an, denn Weiß ist nicht gleich Weiß, sondern auf die Texturen. Das heißt, ja zu Weiß, aber aus Wolle, aus Leinen, aus glattem Plastik oder aus feinstem Porzellan, aus Keramik und aus glasiertem Ton.

Einrichten heißt allerdings in erster Linie: Weg lassen. Schwer!