Kunst, Kultur, Konsum, Kapitalismus
Also ich liebe ja Alliterationen über alles, aber das hier ist ja echt ein bisschen viel. Da fehlt noch die Abkürzung KuK für “Königlich und Kaiserlich” 🫠 (das ist mein Lieblingssmiley neuerdings, es schmilzt dahin im Sinne von “ich gebe auf, WTF, oh mein Gott, usw).
Fun fact ist, dass wir aus Konsum ein kulturelles Gut gemacht haben und ich raffe es erst jetzt. Kapitalismus durchgespielt!
Und jetzt lautet die Frage:
What’s next?
Kunst und Kultur können ohne Geld nicht stattfinden; jegliches Talent und Genialität benötigen Unterstützung, Unterricht, Material, Stipendien – 🤑 – GELD – denn aus Luft und Liebe hat sich noch kein Klavier materialisiert und keine Leinwand gekauft.
In der kapitalistischen Logik, die nun eskaliert und entweder im Faschismus endet oder in einer Revolution (ich bin die Tochter eines politischen Dissidenten, natürlich hoffe ich auf letzteres!) kann Kunst nur als Form der Konsums existieren und benötigt damit ebenfalls Kapital für den Zugang.
Kostenlos zugängliche Kunst wird damit zu einem widerständigen Akt.
Aber wie soll das gehen?
Die Schrifstellerin Doris Lessing schreibt, das Leben begreifen bedeutet zu begreifen, dass jeder von uns ein Subjekt ist, aber dass unsere Erlebnisse nicht einzigartig sind. Somit ergibt sich daraus die Legitimation eines jeden, Künstler*in zu sein; die künstlerische Betätigung unterliegte keiner Kritik, sondern nur einer Interpretation.
Die Künstler*in (Subjekt) benötigen daher das Kollektiv (die Rezipient*innen), die wiederum durch ihre Interpretationstätigkeit sich ebenfalls künstlerisch betätigen.
Kritik (Kunst-) kann es in diesem Sinne also nicht geben. Man kann verschiedene Techniken bewerten, das ja, aber eine Interpretation ist so gut oder schlecht wie die andere. Niemand versteht das Werk einer Künstler*in und das ist exakt NICHT die Aufgabe.
Übrigens ist das der Grund warum ich keine “Kritik” schreibe, sondern meine subjektiven Eindrücke beschreibe und alle einlade, neugierig zu werden.
Also – what’s next? Kunst, Kapitalismus, quo vadis?
Ist es schlimm, Konsum zu verachten, ist es gar klassistisch (schon wieder ein Wort mit K 🫠)?
Müssen wir uns von Konsum distanzieren und wie verhält es sich dann mit dem Konsum von Kunst, der ebenfalls einer kapitalistischen Logik unterliegt? Ich sage nur, Eintrittspreise für Theater und Kunst, 🫰🤑
Kann institutionelle Kunst sich seines Klassismus entledigen und wessen Verantwortung und Aufgabe ist das? Auf gut Deutsch: Wer soll das bezahlen? Ich erinnere da mal an das Humboldtsche Bildungsideal, aber naja, der hatte ja auch Geld…
Welche Frage würdest du ergänzen, woran habe ich nicht gedacht?
“…denn der Moment, in dem Form und Entwurf und Intention verstanden sind, ist auch der Moment, in dem nichts weiter herauszuholen ist” Doris Lessing, Vorwort Juni 1971 zum Werk “Das goldene Notizbuch”