ESTEÉ LAUDER Modern Muse – neuer Duft

Aus dem Hause Lauder kam zuletzt ein wirklich guter Mainstream Duft, Sensuous, mit den üblichen Flankern; nun gibt es einen neuen Duft, der nämlich:

nicht nur durch die übliche Kopf-, Herz- und Basisnote, sondern durch zwei charakteristische Duftakkorde geprägt [ist], die zwei unterschiedliche erste Eindrücke beim Aufsprühen hinterlassen.

So so. Ich habe den Duft online bei Lauder schon gesehen, aber kann mir nicht so recht was drunter vorstellen (hurra, keine Honignote!). Interessant finde ich es auf alle Fälle, dass die letzten Duft-Neuerscheinungen sich an eine starke, selbstbewusste Frau richten. Einschleichender Feminismus?

30ml 50 Euro.

Noten:
Exotische Mandarine
Geissblatt-Nektar
Feuchte Blütenblätter
Arabischer Jasmin
chinesischer Jasmin Sambac-Absolue
Tuberose
Frische Lilien
Patchouli
Amberholz
Weicher Moschus
Madagassische Vanille

Mir gefällt der Flakon. Sehr. Preppy!

SERGE LUTENS Un Bois Vanille – Parfum Tage!

Zu Beginn gleich mal der dezente Hinweis, dass es im Netz die Möglichkeit gibt, den Duft erheblich unter der unverbindlichen Preisempfehlung zu kaufen.

Duftnoten: Irgendwas mit Vanille, Kokos, und ein Hauch Sandelholz; Tonka-Bohne und Moschus.

Und jetzt ich…
Meine Lieblingsspeise ist seit jeher Vanille-Pudding gewesen. Das Geheimnis von einem Vanille Pudding, das nicht aus der Tüte kommt? Beste Zutaten und Geduld. Was ich bis heute liebe und trotz starker Laktoseintoleranz trotzdem gelegentlich mal esse (und immer bereue…), sind die Blätterteigtaschen meiner Mutter, gefüllt mit ebendieser Sünde, die mit Butter angedickt wurde.

Soviel zur Assoziation. Es duftet lecker und süß, aber gleichzeitig auch herb und überhaupt nicht zuckrig. Vanille an sich ist auch eher bitter, und sie ist schwarz. Die schwarze Vanille, oh so süß, die auf die dunkle, ach so helle und fettige Kokosfrucht trifft. Das ist der Duft nämlich auch – irgendwie fettig. Reichhaltig.

Bekleidet mit Un Bois Vanille hat viel davon, sich wie ein Weihnachtskeks zu fühlen. Zumindest für mich, die sonst keinerlei süßlichen Düfte trägt oder mag.

Es ist eine tröstende und warme, verspielte und verschmitzte Umarmung. Ein schwarzer Kaschmirpullover mit einem ecrufarbenen Schal; ein warm-roter Lippenstift zu eiskalten, rosigen Wangen bei minus fünf Grad; ein Kinderlachen, eine Gute-Nacht-Geschichte und ein Kaminfeuer.

Der Duft ist von Christopher Sheldrake aus dem Jahre 2003.

Parfumwoche in der Beautyblogosphäre

Ist das genial oder was? Alle unten genannten Bloggerinnen werden Düfte vorstellen, was das Näschen aushalten kann. Ich für meinen Teil habe nur zwei bescheidene Neuzugänge, die allerdings nicht weiter entfernt voneinander sein könnten…

  • http://www.chamy.rockt.es
  • http://www.fashion-fee.com
  • http://www.hibbyaloha.de
  • http://www.ineedsunshine.de/
  • http://www.jadebluete.com/
  • http://www.jenseitsvoneden.de
  • http://www.lipglossladys.com/
  • http://www.kalterkaffee.at/
  • http://www.lullabees.de/
  • http://www.lookslikevalerie.de
  • http://www.lipsticklove.de
  • http://www.mackarrie.com/
  • http://www.mel-et-fel.com/
  • http://www.mrspetruschka.blogspot.com/
  • http://www.mykosmetikblog.de
  • http://www.ninatuerlich.de
  • http://www.schminkwiese.de
  • http://www.talasia.de
  • http://www.thelipstick.net/blog
  • http://www.yourssabrina.de/

Damit Ihr wisst, ob es sich lohnt: Un Bois Vanille von Serge Lutens. Ja, ich habe meinen ersten süßen Duft!
Und der erste wirklich zitrische, Bergamot von The Different Company.

Beide sehr gegensätzlich, beide besonders und trotz ihrer Einfachheit als monothematische Düfte auch besonders gelungen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich aktuell den Duft vom Ehemann nutze – Un Jardin aprés la Mousson. Ein Duft, der mich seit nunmehr fünf Jahren begleitet… So wie der Ehemann (ja, wir waren fix, zack zusammen, verlobt, geheiratet, Nachwuchs – was kommt als nächstes?! ein bisschen Ruhe hoffentlich!…).

FREDERIC MALLE Portrait of a lady

Slap.

Ein dorniger, tiefroter Rosenstrauch. Es ist immer noch dunkel an diesem Sonntagmorgen und der Herbst lässt sich nicht mehr leugnen – die Luft riecht muffig nach Erde und nassen Blätter. Die letzten Rosen sind fast verblüht, der Duft ist mehr eine Erinnerung an die sommerliche Pracht. Die grüne Jacke verfängt sich in den Dornen, die Frau flucht leise wie ein Brauereimeister. Der dicke Wollstoff der Jacke müffelt leicht feucht und wird nun von einigen schmutzigen, feuchten Rosendornen und -blättern verziert, die verschmierten Stiefel knirschen leise und man hört den geräuschvollen Atem der Frau. TSCHIEK, TSCHIEK. Etwas silbernes blitzt auf, scharfes Atemholen, dumpf fällt etwas auf die Erde.

Szenenwechsel: Der Abend ist angebrochen – wurde es überhaupt Tag? Die Gastgeberin hat zu einem orientalischen Abend geladen – der extra eingeflogene Koch überprüft den Tisch und scheucht zwei der Hausangestellten umher. Opulenz ist angesagt – das schwere Besteck konkurriert mit den Gewürzschalen, die tiefroten Rosen verströmen die düstere Atmosphäre einer byzantinischen Grabkammer und der Weihrauch trägt nicht im mindesten dazu bei, die nekrophile Anmutung des Raumes zu mildern.
Die Kochjacke hat die Currys in den Raum gebracht, der Koch reibt sich nervös die Hände, er hasst solche Abende, aber er hat ein teures Hobby – Pferde. Und Frauen. Schöne, anspruchsvolle Frauen. Die Gastgeberin ist eine solche, er hat bereits ihr wundervolles Lächeln goutiert und kurz das reichbestickte, goldene Abendkleid gesehen, als die Assistentin es hochbrachte. Ein paar Pressefuzzis werden heute abend auch da sein, das kann nicht schaden, immer noch etwas fahrig sucht sein Blick die kleine Gruppe im Entree ab. Wo ist sie? Ihr Lachen ist unverkennbar, derb, hemmungslos und voller Leben – unverstellt. Ungewöhnlich für solche Leute… genau wie der Duft des heutigen Abends, de Gästeliste, das Menü.

Die Assistentin flattert nervös umher. Die Chefredakteurin ist da, sie hat unangekündigt JCW mitgebracht. Oh nein! Wo ist sie?


Rose und Patchouli. Gloriose Haltbarkeit. 50ml 155 Euro.