Ikebana Blumen – wie eine Vase meine Reichweite pushte

 

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Ein Beitrag geteilt von Andreea Tribel (@andreeatribel)

Ich habe diese Vase günstig in Dänemark bestellt – Designer-Kram zum Einrichten ist die letzte Konsum-Bastion, die ich erklommen habe. Ikebana ist ein Konzept, das mir gut gefällt, allerdings war ich gar nicht im Bilde, dass es eine immer noch praktizierte Kunstrichtung ist und diese Vase mit Ikebana an sich gar nicht so viel zu tun hat. Dafür gibt sie viel zu viel vor und, typischer Anfängerfehler, ich habe sie mit zu vielen unterschiedlichen Blumen bestückt.
Typischer sind unterschiedliche Höhen, und entweder Kontraste im Sinne von Zweige und Blüten, filigran und groß, unterschiedliche Farben, oder Harmonie pur: Eine Farbe, eine organische Einheit.

Aber es macht Spaß sich damit auszuprobieren und täglich aus einer Handvoll Blumen neue Kunstwerke zu arrangieren. Was allerdings noch erstaunlicher ist: Ich gewann weitere Followerinnen auf Instagram und erreichte wesentlich mehr Reichweite, denn das Thema #ikebanaflowers ist fruchtbarer als das Business mit Mode und Beauty. Und wenn ich ehrlich bin, ist das wesentlich inspirierender als Lippenstift und Handtasche. Dazu haben wirklich viele die Vase ins Auge gefasst, trotz des nicht gerade günstigen Preises.

Sich gut einrichten ist einfach, die Kunst besteht im weglassen. Oder, wie mein Besuch immer sagt: Wohnst Du hier noch nicht lange oder bist Du noch nicht fertig eingerichtet?

Warum Steffen Schraut auf Teleshopping setzt

Falls Ihr die Mode des Designers Steffen Schraut nicht kennt: Der sympathische, stets in schwarz gekleidete Typ hat “peppige” Mode für den mittleren Preissegment angeboten. Eine Mischung aus trendy und klassisch, gute Qualität, und mit einem Auge auf Online-Absatz in bekannten Shops wie Breunninger, Jades und … die anderen habe ich vergessen.

Egal. In letzter Zeit fiel mir auf dass die Designs, passend zum Alter des Designers vermutlich, etwas gesetzter wurden, um nicht zu sagen altbacken. Ich bin nun auch nicht mehr 30 und fühlte mich dennoch immer weniger davon angesprochen. Ich fand es trotzdem interessant, die Entwicklung zu verfolgen und einzelne Stücke im Sale habe ich mir durchaus angeschaut (Schwarz hat er aber nicht, deswegen… wir Kreativen tragen Schwarz-bei mir hat es bloß lange gedauert mich dazu zu bekennen).

Auf einmal hieß es: Schraut exklusiv bei QVC!! Schock Horror Erstaunen und Gelächter – oder doch nicht?!
Angeblich geht es dem Label so gut wie nie und man hat angefangen, einen weniger stressigen Vertriebskanal zu suchen. Das macht Sinn, er wird ja nicht jünger (er ist super geliftet, Hut ab) und die Kosten senken damit auch. Nur – ist QVC für das Label die richtige Plattform? Man stellt sich vor, dass Hausfrauen aus Vorstädten den ganzen Tag dort shoppen. Stimmt aber nicht – die Altersvarianz dürfte recht breit sein, und der Charme der Sendungen liegt offensichtlich im Auge der Betrachterin. Im Fernsehen kann man wie im Laden die Sachen an der Frau zeigen, erreicht aber nicht eine Kundin, sondern ein paar Hundert Tausende.

Steffen Schraut bekennt sich, zuerst Kaufmann zu sein (in einem Interview der Branche). Und so ist sein Weg wirklich gar nicht unklug: Angesichts einer alternden Bevölkerung, die nicht unbedingt bei Zalando kaufen mag, und dazu ein wenig Entertainment haben will, eine gute Wahl. Es wird immer weniger Menschen geben, die stationär shoppen und da haben große Händler und Ketten einfach die Nase vorn. Um also den Absatz zu erhöhen, ist die Strategie den Verkaufschannel zu beschränken vermutlich klug, denn er hat dort seine Zielgruppe ohne Streuverluste. QVC ist zudem ein amerikanischer Konzern, die gucken auch wo sich die meiste Knete abschröpfen lässt.

Nun, ich fand das sehr interessant, weil Schrauts Weg eine Demographie antizipiert, an die wir uns noch gar nicht gewöhnt haben, aber schon längst da ist (und ich schaue dabei in den Spiegel): Die sog. “alternde” Bevölkerung.
Diensteistungen, die jetzt für die ü50 Fraktion rauskommen, werden in Zukunft sehr nachgefragt sein. Mark my words!

Und während die digital affinen ü50er in die Coaching Ecke gehen, und viel Geld für zum Teil seltsame Dinge wie Spiritual Awakening ausgeben, gibt es eine wesentlich breitere Masse, die man nach wie vor per Fernsehen erreicht.

Ansonsten ist das hier meine offizielle Bewerbung für QVC – nicht als Model, aber als Verkäuferin. Live erpressen, drohen, Druck erzeigen: “Nur noch 200 Stück auf Lager, schnell, es ist gleich alles weg!” oh ich weiß um die Chemie der Angstmacherei, das Dopamin nach dem Telefonat und um die “Zahlung auf Raten”, um die Kaufsuchtspirale aufrecht zu erhalten.

Kleiner Scherz. Obwohl… ich würde es vermutlich machen, stelle ich mir als spannend vor. Was sollte ich verkaufen? Kosmetik? Kleidung? Staubsauger?

P.S. Oh, ich hätte die Marke jetzt nicht als Luxury Brand bezeichnet…

Mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielen – so geht’s

Aufrecht gehen, stehen, sitzen.

Ja, das ist wenig, aber ich sehe den ganzen Tag schiefe Menschen und bin selbst eine schiefe Person gewesen. Die richtige Körperhaltung und Attitüde sind das billigste und wirksamste Instrument der Welt!

Color blocking.

Dafür braucht man drei nicht gemusterte Farben im Outfit – zum Beispiel rosa Oberteil, grüne Hose und kürbisgelber Schal (für Sommertypen). Schwarz-Weiß ist kein Color Blocking! Ich liebe es, aber wenn es nicht einen krassen Schnitt hat, bleibt es ein Kellner-Outfit. Lippenstift kann als Bestandteil des Outfits das dritte Element sein.

Accessoires.

Einen krassen Schal. Krasse Schuhe (keine Turnschuhe!!) Ein Statement-Ring. Eine bunte Mütze. Eine schräge Tasche oder sogar ein Stoffbeutel mit einem Spruch.

“Unpassende” Kleidung

Klingt schräg, sieht man aber immer mehr und öfter, weshalb ich es gerne vergesse: Kontrastierende Designs. Fließende Kleider mit Boots. Elegante Jacketts mit Jeans und Shirt. Kapuzenpulli zum Anzug mit Krawatte.

Ich mache gerne Color Blocking im Winter, weil es da schon grau(sam) genug ist und im Sommer setze ich auf Schwarz mit Akzenten. Dafür muss man nix shoppen und es ist ein No-Brainer.

Wie man Schmuck aussucht und verschenkt

Auch wenn ich mich aus dem Fenster sehr weit lehne: Keine* Frau** würde bei einem Schmuckstück als Geschenk nein sagen!

Wenn sie Nein sagt, dann ist es schlichtweg das falsche Stück. Und selbst dann würde frau zögern, schließlich schätzt man die Geste wert. Den Geschmack zu treffen ist natürlich nicht einfach, aber es gibt ein paar gute Kriterien, wie man vorgeht. Und weil Schmuck stets eine Anschaffung bleiben sollte und kein Billigscheiss ins Haus und an den Finger soll, erst recht nicht nur Ästhetik, sondern auch Budget im Auge haben.

-Was hat die Dame denn schon für einen Bestand? Ist es Silber, Weißgold, Platin, Roségold? – Edelmetall auswählen
-Was trägt sie gerne, was trägt sie immer? Ohrringe? Trägt sie nie eine Kette, weil sie noch auf Dein Geschenk wartet LOL oder weil sie keine mag? – Stück auswählen
-Trägt sie gerne Diamanten, Perlen oder bunte Steinchen? Trägt sie alles und mischt? – Steinbesatz auswählen

Soweit, so gut, zumindest Punkt 1 sollte sicher stehen. Wenn man sich nicht sicher ist, einfach ein Stück mal näher begutachten. Und im Zweifel zum Shoppen klammheimlich mitnehmen, vor Ort wird man dazu beraten (hoffe ich).

Budget auswählen.

Das Budget erhöhen.

Das Budget nochmal um 20 Prozent erhöhen.

Losgehen.

Im Ernst: Wenn man Schmuck schenkt, sollte es nicht so häufig, dafür besser hochwertig sein. Denn viele Dinge im unteren Preisbereich sind das Geld nicht wert, und im Zweifel Blech und Tand. Das ist im Zweifel nicht weniger optisch schön, aber man bekommt eben weniger für das Geld und langfristig gesehen kann man den Schmuck weder umarbeiten und häufig auch nicht reparieren. Und wenn man es doch noch loswerden will? Ufffffff, dann tut es in der Brieftasche weh.

Sagen wir mal – ein tausend Euro. Das ist ordentlich, aber dafür bekommt man erstmal keinen Markenschmuck. Tut auch nicht Not, dort zahlt man einen sehr großen Preisaufschlag für den Namen. Es lohnt sich, weil Markenschmuck großer Firmen einen hohen Wiederverkaufswert haben (dann bitte alles aufbewahren, Verpackung, Quittungen) – aber man kommt mit einem Betrag von tausend Euro nicht so weit. Also eigentlich 1.200 Euro, das ist schon eher was.

Alternativ gibt man etwas in Auftrag oder schaut sich bei den Goldschmieden vor Ort um – #BuyLocal. Die findet man auch auf Instagram oder in der eigenen Stadt. Der Vorteil ist, dass diese gut beraten und ein Umtausch oder Umarbeitung leicht von der Hand geht. Auch dort gibt es sehr unterschiedliche Preisgestaltungen, manche schlagen gut zu bei ihren Preisen, manche eben nicht. Wer in der Innenstadt in guter Lage shoppen geht, wird für den kurzen Weg und die Pacht des Ladens eben mitzahlen müssen. Zeit ist halt Geld!

Die Goldschmied:innen sind alle auf etwas spezialisiert. Meine eine hat einen florierenden Diamantenhandel und ein entsprechendes Angebot, meine andere hat ein fabelhaftes Auge für Farbsteine und ungewöhnliche Perlen. Wer also seine Suche etwas eingrenzen kann, kann sich viel Lauferei sparen.

Also, Laden / Läden ausgesucht, einfach zwei zum Vergleich, und los geht’s. Weiterlesen…

Geschenke für Weihnachten – Version unisex und postkapitalistisch

Die Überschrift ist reines Clickbait, also ein Köder, denn es gibt im falschen System kein richtiges Leben blablub.

Und es gibt auch keine Männer/Frauen Sachen, sondern einfach nur Sachen, die gut sein können.
Obwohl wir erst November haben, sollte man sich jetzt um Geschenke kümmern, denn es gibt Engpässe bei allen möglichen Dinge, dazu Lieferschwierigkeiten und auch DHL braucht mehr Zeit. Warum? WEIL WIR EINE FUCKING PANDEMIE HABEN! Immer noch, weil sich die Leute nicht impfen lassen, weil die Kinder nicht geimpft werden und weil Infektionsketten aus Schulen nicht verfolgt werden. Anderes Thema, passt auf Euch und so.

Jedenfalls erstelle ich jährlich eine Liste von Dingen, die ich gut finde, und unglaublicherweise schafft es mein engstes Umfeld es jedes Jahr, diese Liste zu ignorieren oder von deren Existenz gar nicht erst zu wissen. Das muss sich natürlich ändern, weshalb ich mir jetzt einen Drucker gekauft habe und diese Liste postalisch!! versende. Kleiner Scherz: Das beste Geschenk ist eh… GELD. Nein, wirklich, Zeit oder Geld heißt es ja nicht umsonst, und deswegen ist es immer fraglich, wovon man mehr hat. Mehr Zeit? Dann ordentlich aussuchen oder was selbst machen. Mehr Geld als Zeit? $$$ Her mit dem fetten Geschenken $$$

– Fangen wir mit dem Klassikern schlechthin: Bücher. Und zwar aus dem lokalen Buchhandel und von einem kleinen Verlag.
Der Frohmann Verlag hat nicht nur hübsche Bände wie die Reihe “Präraffaelitische Girls erklären…”, sondern auch sehr ausgewählte und innovative Literatur, mit der ich hier und da schon komplette Überforderung ausgelöst habe LOL, wie Lillian-Yvonne Bertram, Farcen-Generator (0x0a).
Desweiteren mag ich den Verlag Friedenauer Presse, der das schöne Band Émilie du Châtelet, Iris Roebling (Hg.) Rede vom Glück – Discours sur le bonheur für 18Euro herausgegeben hat.
Der Schweizer AKI Verlag startet dieses Jahr und bringt ein Band von Audre Lorde raus, EIN STRAHLENDES LICHT.

– Ohne Kosmetik, ohne mich: Jährlicher Klassiker ist das Dr. Hauschka Rosenöl, das man für alles mögliche verwenden kann. Die Lippenpflege in der Tube, das Hauschka Lippengold. Ein Produkt von NKM, die als Kosmetikhersteller ihre Flaschen wieder nutzen, also einen Mehrweg-System entwickelt haben. Natürlich alles, was im Luxus-Bereich liegt, wie Augencremes, Hermès Lippenstifte und Düfte.

– Gourmetkram: Kaffee, das von Elefanten ausgeschieden wurde LOL, japanischer Sansho Pfeffer, guter Safran und grünen Tee. Salz aus Island. Lieferungen von Orangen direkt vom Hersteller.

Support your local dealer und gebt Schmuck in Auftrag, ob es kleine silberne Ohrringe sind oder den fetten Sternenhimmel. Die Konzerne verdienen sich eine goldene Nase, da muss man sein Geld nicht unbedingt lassen. Auch wenn Frau Klerner und Team alle Hände voll zu tun hat, in Lüneburg sollte der Weg nicht zu weit sein und ansonsten vermittler ich gerne, wenn Dich der Stil anspricht.

– Aktien. Kein Scherz, sondern ein politischer Akt nahezu: Der Allbright Bericht zeigt auch dieses Jahr, dass es in Deutschland nur fünf Unternehmen gibt, dessen Vorstand einigermaßen paritätisch besetzt ist. Kauft deren Aktien, das lohnt garantiert. Das sind: Pfeiffer Vacuum, Biffinger, Honrbach Holding, LPFK Laser&Electronics und Demapharm.

– Gesundheit. Ich trainiere schon länger mit Arlow Pieniak von WORK IT Hamburg, der nicht nur fachlich betrachtet unglaublich gut it, sondern auch wie ich ADHS hat, sodass ich mich hier und da besser abgeholt fühle. Vielleicht liegt mir genau deswegen der schwarze, trockene Humor, und ganz sicher ist er, und sein Team natürlich auch, Überzeugungstäter! Es gibt verschiedene Online-Kurse, die man als Anleitung nehmen kann, trainieren muss man allerdings selbst. Wer dazu noch eine Airex Matte verschenkt, ist King. Die digitalen Kurse kosten 40 Euro, eine Trainer Stunde 120 Euro, und auch da muss man selbst arbeiten LOL, sonst bringt es nichts, aber wenn man es tut, geht was. Ich sage es mal so, wer mich als Bewegungslegasthenikerin kennt, das ist nicht mehr, dank ihm.

– …natürlich habe ich das Wichtigste vergessen: Schenkt Stil. Schenkt einen aufgeräumten Kleiderschrank. Schenkt Körpergefühl und Farbe. Zwar hasse ich es wie die Pest, für mich selbst Werbung zu machen, aber Referenzen hätte ich, und leite diese gerne weiter. Ich arbeite gerne mit trans Menschen zusammen und für uns BIPoC mache ich eh Sonderpreise.

– und weil ich mir auch was wünschen darf: Kunst von Isabelle Menin. Ohrringe. Brillanten. Seide. Kaschmir. LOL.

Verlassen tue ich Euch heuer mit diesem wundervollen Zitat von Dorí Varga:
GREATNESS BEGINS AT CHOOSING PLEASURE OVER PAIN