Geliebt, aber unbenutzt – Blogsale

Lieben tue ich diese Sachen alle – die Düfte, die Farben, sonst hätte ich sie ja nicht gekauft.

Ich benutze diese Sachen einfach nicht, und finde sie sollen eine nette, neue Mami finden. Nicht wahr?

Tom Ford (Wicked und Savage je 40,-), Armani (02, 06 je 25,-, 10 für 20,-), Charlotte Tilbury (Sex on Fire 30,-) Blushes, sehr wenig benutzt, bis auf die Armani 10, da fehlt was drin, sicher aber noch 80% Füllstand.
Tom Ford Kajal in braun (warum nur?!) werde ihn einmal anspitzen. Sieht bei mir nicht aus. (Oh wunder, weshalb habe ich wohl alle braunen Sachen aussortiert?! Ich weiß gar nicht…)

Sublime Balkiss (55,-), ein moderner, fruchtiger Chypre – Amyris, meine große Liebe, ein blumiger, elegnater und morderner Franzose par excellence (70,-) – Fille en aiguille (40,-) – warm und fruchtig. Die ersten sind fast voll.

Alles inklusive Briefporto Preise verhandle ich je nach Menge der abgenommen Artikeln…

Farbe? Farbe. Farbe! Farbe?!

Total blöde – aber hier stehe ich nun, ich alter Tor, und bekomme zu hören, ich sei kein Wintertyp. Mehrere Leserinnen schreiben das nun, nachdem ich diverse Unfälle mit unterschiedlichen Lippenstiftfarben vorgeführt habe.

Nun, ich habe mich auch äußerlich sehr verändert. Die Haut ist dunkler, matter; hellere Farben stehen mir als Make-up nicht mehr, oder sind nahezu unsichtbar. Starke Farben, starke Kontraste lassen mich halbwegs wach aus der Wäsche schauen, finde ich.
So schaute ich in meinen Kleiderschrank und suchte wärmere Töne, die mir ja besser stehen. Sollen.

Ähm. Nö.

Habe ich nicht.

Rottöne? Kalt. Fuchsia? Fuchsia. Blau? Eisig. Ecru, meine Lieblingsfarbe für Wintersachen, steht mir nur noch unter Zuhilfenahme von ordentlich bunten Halstüchern. Kalter, bunter, krasser, kontrastreicher – meine Farben haben sich meiner Persönlichkeit angepasst. Mehr denn je bin ich deutlich in einem bestimmten Farbsegment anzutreffen. Zugegeben, Fuchsia mag ich nicht mehr so gerne, ich greife besser zu neutralem oder kühlem hellem Rot. Seht her, ich bin ein recht klassischer Wintertyp!

Was ich sagen will: Alle paar Jahre ist eine Neujustierung nötig. Oder, wie ein Visagist jüngst zu mir sagte: Es gibt Frauen, die immer das gleiche Make-up benutzen wie mit 20. Geht gar nicht – sie ziehen schließlich auch andere Dinge an.

Eine externe Beratung kann hilfreich sein, genauso eine Evaluation des Kleiderschranks und gnadenloses Aussortieren. Da fällt mir ein…

Was macht Ihr eigentlich mit den guten, aber irgendwie unpassenden Sachen? Fehlkäufe, wie es so schön heißt?

Das erste Mal: Wissenschaftlerin

Been there, done that.

Endlich habe ich meinen ersten wissenschaftlichen Aufsatz geschrieben und auch auf einer internationalen Konferenz vorgestellt.

Der Stresspegel war unsäglich: Als die Zusage kam, nach einer kurzen Skizze (abstract) auch einen kompletten Aufsatz schreiben “zu dürfen”, war die Deadline gerade mal ein paar Wochen. Berufstätig und mit kleinem Kind, zwischendurch “alleinerziehend” wenn der Ehemann unterwegs ist – hurra! Abends und am Wochenende schrieb ich mühselig Satz für Satz zusammen.

Die Präsentation wurde am Abend vorher fertiggestellt, ist ja klar. Ich kann mich kaum an die letzten Wochen erinnern, ich bin abends einfach umgefallen.

Und dann hinfahren, kurz eintauchen, Vortrag halten gegen die Zeit (20 Minuten Zeit), Diskussion, fertig. Tief durchatmen.

Am Ende des Tages war ich so müde, ich hätte weinen können. Aber auch erleichtert.
Eine tolle Erfahrung, zumal nur solche Auftritte dazu berechtigen, in dem Elfenbeinturm der Wissenschaft reingehen zu dürfen. Ich musste mir bestätigen lassen, dass ich ja nun auch eine Wissenschaftlerin sei, und überhaupt, der erste Vortrag gleich in so einem Rahmen, toll! Inhaltlich auch super, und überhaupt.

…und ich so? Ich fühle mich wie eine Betrügerin. Nicht nur blieb ich weit unter meinen Möglichkeiten, stets denke ich dass meine Inhalte total trivial sind. Und überhaupt sei das alles “gar nicht so was richtiges”.
Das, habe ich neulich erst irgendwo gelesen, sei mal wieder ein typisches Frauenproblem. Na super.
Doch was passiert, wenn Frau rumläuft und erzählt wie geil sie ist? Sie wird niedergemacht, belächelt, oder einfach ausgeschnitten. Unsichtbar gemacht.

Deshalb ist es wirklich, wirklich wichtig, dass wir etwas tun und: Sichtbar sind*.

Also, hier bin ich, ich bin Bloggerin, und ich bin Wissenschaftlerin. Jetzt aber richtig!

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*Es gibt Bilder von der Konferenz, diese sind bereits online. Es sind überall fast nur Männer drauf, dabei waren eindeutig reichlich Frauen dabei. Typisch. Typisch?!