Keine Intimhygiene bitte!

Nichtsahnend durchs Netz surfend, klickte ich auf einen Werbebanner und wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll:

Intimpflege für die Dame und Intimpflege für den Herren, beides abgestimmt auf den männlichen!! und weiblichen!! PH-Wert.

Welche Wette, daß die Herrenprodukte günstiger sind und “männlich” ergo herb pafümiert? Und Damen duften süßlich-zart-blumig?!

EUBOS ist ein Mittelständler, der in Apotheken vertreten ist und nun eine neue Serie herausgebracht hat. Damit strafen sie ihre gesamte Produktlinie Lügen, denn diese Produkte sind komplett überflüssig. Duschschaum für die Intimrasur und Bodylotion für den Intimbereich sind so überflüssig wie ein Kropf-und das sage ich, die acht Bodylotions besitzt und ca. 16 Gesichts- und Augenpflegeprodukte (werden auch alle genutzt).
Um das Ganze etwas besser zu illustrieren, hier ein Artikel aus der völlig unterschätzen ApothekenUmschau:
https://www.apotheken-umschau.de/Haut/Die-richtige-Intimhygiene-fuer-Mann-und-Frau-552131.html

Wasser tut es.

Und liebe Rasierfans, einfach mal Rasiergel für Damen kaufen, ist wesentlich milder für Eure Haut. Bussi!

Glatze – ja oder nein?

Ich hätte einen Friseurtermin gehabt. Nicht der Rede wert, die Haare fallen mir eh seit Monaten krass aus, der Friseur schaut regelmäßig besorgt und schneidet den Rest kurz und kürzer. Nun gab es diesen Termin nicht, und den nächsten wird es auch nicht geben, und ich bin mir recht sicher dass der übernächste… you get the idea.

Noch kann ich etwas sehen. Die Haare fallen immer noch fürchterlich stark aus, und die volle Pracht ist eigentlich nur Tarnen und Täuschen. Eben ein sehr guter Haarschnitt. Ein wirklich guter Friseur.

Ich wollte schon immer mal eine Glatze. Jetzt ist die Zeit! Was mich noch abhält: Man sieht dann leider, dass ich eigentlich keine Haare habe. Und man braucht Lichtschutzfaktor und Creme, wenn die Kopfhaut nicht geschützt ist. Und dann sähe ich vielleicht noch mehr aus wie der Mann, der ich bin… tja.

Wir sprechen uns in ein paar Wochen. Ich habe schon jemanden ausfindig gemacht, der eine Haarschneidemaschine besitzt. Und zu Not ist die Haushaltsschere eine sicherlich interessante Lösung (Notiz an mich selbst: vorher unbedingt schärfen).

Runter? Weg damit?

Fashion: The present is female – Virginia, Maria, Nadège

Nach der Mailand Fashion Week ist vor der Pariser Fashion Week.
Während die Shows von Giorgio Armani ohne Publikum lief und sehr schön war, fallen die Frauen auf:
Chanel mit Virginia Viard, die ihre eigene Signatur bereits hat – le roi est mort, vive la reinne!
Dior mit Maria Grazia Chiuri, die ihre feministische Ansprache verwoben hat, sowohl inhaltlich als auch kommerziell ein geschickter Schachzug
und, wenig bekannt weil sehr zurück gezogen,
Hermès mit Nadège Vanhee-Cybulski (dieser Name ist in der Tat schwierig), deren Kollektionen einen Turn in der Bedeutungsgestaltung des Unternehmens zeigen. Nachfolge von Jeanne-Paul Gaultier, einer der besten seiner Zunft, hat sie dieses Jahr ihre eigene Signatur enthüllt, die den Spagat zwischen Kunsthandwerk, Tradition und Moderne schaffen.
Um es weniger intellektuell zu sagen: Entstaubt, selbstbewusst, hochwertig, klassisch aber endlich nicht mehr konservativ.

Für die Hermès Show ohnehin harte Liebe, denn dort arbeitet man mit den Besten der Besten, also auch meinen Lieblings-Make-up-Artist Dick Page, zusammen.

Sein Signatur-Make-up ist ab von Dingen wie Highlighter und weißen Brauen, stets so als ob die Frauen das Gemälde sind – nicht ein Teil davon, sondern selbst Kunst. Der ästhetische Anspruch ist nicht zu schminken im Sinne von verbessern, verschönern oder gar aufzufallen, sondern Farben als Teil des Konzepts zu begreifen und mit der Person und der Persönlichkeit regelrecht zu emulgieren. Wenn es einer schafft, statt zu schminken ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen, dann er. Nichts ist perfekt, nichts ist verspielt, es ist die cremige Imperfektion (die sehr schwer ist!) die einfach nicht bemüht ist. “I woke up like this” ist dort tatsächlich mal kein ironischer Spruch, sondern könnte so sein: Es könnte dieser Mensch, jeder ohnehin ein Gesamtkunstwerk, so SEIN.

Hermès bekommt ihr auf Instagram:
https://www.instagram.com/hermes/

Und natürlich direkt:
https://www.hermes.com/de/de/

Konflikte, die man nicht lösen kann – Mobbing

Über zehn Jahre kannte ich sie, und ihr Tod traf mich, obwohl ich vorbereitet war. Alleinerziehende Mutter mit Selbstständigkeit, dazu noch einen festen Job, immer schon recht introvertiert, und als “schwierig im Umgang” geltend. Sie wird ihre Erfahrungen gemacht haben, dachte ich. Eine normale Frau mit Alltagssorgen, die ihren Beruf liebte. Davon allerdings mindestens zehn Jahre Mobbing, und dann bekam sie Krebs. Als ich sie nach langer Zeit wieder traf, erkannte ich sie nicht wieder. Nach einer Weile vertraute sie sich mir wieder an und ich merkte, wie sehr ihr das Mobbing zugesetzt hatte. Zum Teil hegte sie ganz klar Verschwörungsphantasien, zum Teil war sie unglaublich passiv-aggressiv und sah überall Bedrohung. Mit ihr reden half allerdings, sie beruhigte sich, blieb aber misstrauisch. Dann starb sie, kurz nachdem es für sie, auch mental, bergauf ging.

Natürlich ist meine Bekannte nicht an Mobbing gestorben, aber ich denke, dass es einen sehr großen Anteil an ihrer Krankheit genommen hat. Ihr Beruf hat ihr Leben bestimmt, und somit war es Fluch und Segen zugleich: Sie musste hin, weil es “alles” war, sie hätte weg gemusst, weil es vergiftet war.

Auch ich bin gemobbt worden, und weiß um die traumatisierende Erfahrung. Wenn man darüber spricht, hat jeder zweite eine Geschichte zu erzählen, aus der Schule, aus der Uni, aus dem Beruf.

Ich fange daher gleich mit der Lösung des Problems an: Mobbing ist ein Konflikt, das man nicht zwischen/mit den Betroffenen lösen kann.
Der Konflikt betrifft nämlich nicht die gemobbte Person, diese ist in der Regel nur eine Personalisierung des Konflikts: ein beliebiges Opfer des Mobbenden/der Mobbenden, eine besonders starke/schwache Person, eine auffällige Person. Der Konflikt ist somit nicht auf der Seite des Opfers zu suchen und auch nicht dort zu lösen. Einfach? Jein: Das Opfer muß Schuldzuweisungen an sich ablehnen und Abgrenzung lernen, was aber meist zu spät ist, da diese Grenzen bereits erheblich verletzt wurden. Niemals darf man sagen, die gemobbte Person sei selbst schuld weil a, b, oder c – echte, sachbezogene Konflikte lassen sich unter vernünftigen Erwachsenen anders klären. Mobbing hat jedoch kein Sachbezug!

Mobbing als Konflikt ist somit ein intrapersoneller Konflikt des Mobbenden und muß dort aufgelöst werden, was nicht durch Gegenüberstelleung oder gemeinsame Erarbeitung Gemobbter/Mobbender gelingen kann. Da gibt es bereits ein Art Machtgefälle zwischen den Personen, und das kann auch mit Moderation nicht funktionieren. Die Vermittlung muss anders als gemeinsam mit allen Betroffenen erfolgen.

Hier gilt es natürlich eine starke Führung zu zeigen – #Leadership! – und das Feld so aufzustellen, dass diese Konflikte aufgeräumt werden können, wobei man natürlich die Leute nicht zwingen kann. Allerdings gibt immer die Möglichkeit, entweder direkt oder über Dritte Werkzeuge anzubieten und immer wieder auf den aufflammenden Konflikt zu achten.

Mobbing ist nicht nur ein gewaltiger HR Kostenfaktor, sondern auch eine ansteckende Geschichte und kann ganze Infrastrukturen lahm legen – es ist zwingend, die Zeit zu investieren!

Lösungen:
1. Den betroffenen Personen die Möglichkeit geben, sich aus dem Weg zu gehen, ohne das Opfer einzeln zu isolieren. Niemals darf der Gemobbte alleine irgendwohin gesetzt werden – das ist kein Schutz, sondern eine Schuldzuweisung! Getrennte Büros, keine gemeinsamen Projekte, nach Möglichkeit Besprechungen immer in der Gruppe. Schutz durch die Gruppe oder Peers statt Isolierung.
2. Den Mobbenden auf seinen inneren Konflikt ansprechen und herausfinden, wovor dieser Angst hat, welche persönlichen Probleme eventuell mit an den Arbeitsplatz getragen werden, und kontrolliert ein Aufgabenfeld vorbereiten, das Unterstützung bietet: Leichtere Aufgaben oder andere Arbeit. Die Angst nehmen, indem man sich als Peer erkennbar macht. Hilfe anbieten und damit vom Opfer wegbringen auf Lösung der eigenen Konflikte.
3. Die gemobbte Person in der Abgrenzung unterstützen und das Problem ansprechen: Das Konzept als Opfer auflösen! Auch dort müssen andere Aufgaben her, die die Person stärken können, in der Position oder im Selbstbewußtstein, zum Beispiel durch eine “machbare” Aufgabe und somit Erfolgsgefühl/Aufwertung. Die Möglichkeit geben, interne Coachings oder Weiterbildungen zu besuchen und, etwas heikel aber machbar, auf psychologische Hilfe hinweisen. Häufig reicht es für die Betroffenen zu wissen, daß die Problematik bekannt ist, die Bereitschaft damit umzugehen und Hilfe zu suchen steigt nämlich erheblich, wenn man weiß, dass es Rückendeckung gibt.
4. Nicht der Versuchung erlegen, als Vorgesetzt helfen oder vermitteln zu wollen! Alle an einen Tisch zu bringen kann nur scheitern. Da Mobbing nicht auf Sachebene stattfindet, kann es auch nicht auf Sachebene gelöst werden. Die Sachebene wird nur als Vorwand genutzt.
5. Ultima ratio: Versetzung. Dazu kommt es, wenn die Akteure nicht willens sind, an ihren Konflikten zu arbeiten, und natürlich wenn man zu lange weg geschaut hat. Leider wird das gerne als erstes gemacht, was dazu führt, dass lediglich das Problem verschoben wird. Bequem, aber dumm und teuer.

Solche Fälle ereignen sich überall und ständig, vom Kindergarten bis zum Kindergarten für Große, sprich am Arbeitsplatz. Wer eine Führungsposition inne hat, wird um solche Fälle nicht umhin kommen. Man darf da scheitern, lernen, und sich Hilfe holen, denn es ist ein schwieriges Feld, allerdings darf man niemals solche Dinge von sich weisen und feige sein.

VICTORIA BECKHAM Beauty

Selten noch, dass ich bei Beautysachen ein Auge reiße: Victoria Beckham hat es wie angekündigt getan, und eine eigene, schmale Linie herausgebracht mit den perfekten Essentials, die frau so braucht:
Lidschattenpaletten, Kajalstifte, Cremelidschatten, Lipliner und Lippenfarbe sind eine gute Basis. Die Preise sind ähnlich wie Chanel, nur leider kostet der Versand aus den USA ein Vermögen, was mich nun doch abgeschreckt hat.
Nun sind die Meinungen zur Qualität nicht gerade gespalten – selbst gekaufte Produkte schneiden nicht so gut ab, während die üblichen Pressesamples in den Himmel gelobt werden. Ach was!

Was ich richtig gut finde: VB hat sich selbst als Testimonial auserkoren. Sie ist natürlich eine sehr gepflegte Multimillionärin, die Geld mit ihrem Aussehen verdient und entsprechend dafür arbeiten muss, aber sie ist eben auch im Alter ihrer Zielgruppe. In ihrem Video sieht man leichte Fältchen und Poren. Ein Mensch! Damit wird sie sicherlich mehr verkaufen als mit der ganzen Marketingmaschinerie, die die Beauty Konzerne sonst anwerfen. Die Mischung macht es: Die Scheinwelt, immer wieder durchbrochen von ein paar vermeintlich echten Bildern.

Ich mag Victoria Beckham gerne, die ewig belächelt wurde, aber vier Kinder bekommen hat, eine eigene Modelinie am Markt hält, wenn auch mit Schwierigkeiten, und sich weiterhin in dieser Branche durchboxt.

P.S. Eine Pflegelinie ist ebenfalls angekündigt.

Ein paar Swatches gibt es hier:
http://www.prettyismyprofession.com/2019/10/review-victoria-beckham-beauty-smokey-eye-brick-tuxedo.html
und hier
https://www.reallyree.com/victoria-beckham-beauty-review-swatches/