CELINE bringt Make-up Linie heraus

Im Luxussegment versucht man nun nicht mehr nur über Düfte, sondern auch über Make-up die Marke auszuschlachten. Hermès hat es vorgemacht, wenn auch nicht wirklich gut.

Dries van Noten verkauft nachfüllbare Lippenstifte, die mit satten 88 Euro inklusive Versand zu bUche schlagen. Da habe ich auch erstmal geatmet, weil WTF. Die Verpackung ist zwar hübsch, aber… also irgendwie fühle ich das nicht. Vielleicht weil ich nicht mehr sammle, sondern nutze und mir der Lippenstift an sich keinen Kick gibt, sondern die Qualität des tatsächlichen Produkts. Und da gibt es für die Hälfte wirklich tolle Sachen.

CELINE, nun ohne Accent auf dem E, gehört zu LVMH, die auch Dior Beauty beherbergen. Also könnte dort zumindest die Qualität gesichert sein – hat bei Hermès ja nicht geklappt und ja, ich bin bitterlich enttäuscht, denn dort hätte ich definitiv Geld gelassen.
Mich dünkt allerdings, dass es auch bei CELINE eine sehr begrenzte Klientel dafür gibt. Überhaupt ist der Hype ums Make-up angesichts der Preissteigerungen massiv zurück gegangen. Dolce&Gabbana als auch Gucci haben zwar Schminke, aber wer kauft das, zumindest in Deutschland, wo Schminke eh nicht so angesagt ist??

Von den ganzen Labels finde ich tatsächlich einzig Victoria Beckham interessant, die wohl einige gute Produkte hat. Die Lidschatten sind es jedoch nicht, so viel sei gesagt.
Byredo hat es auch nicht hinbekommen, zwar stimmt das Konzept, aber die Preise sind für die Qualität zu hoch.

…ich bleibe komplett langweilig immer wieder bei Chanel hängen, wo es zwar immer wieder mal Produkte gibt, die nicht super sind, aber das Konzept und die Qualität konsistent bleiben. Und die Farben immer wieder zusammen passen.

Der “es war teuer” Effekt

Ich ziehe meinen Schanello aus der Tasche (ein überteuerter, transparenter Lippenstift mit einem Hauch Glitzer…) und ziehe gedankenverloren meine Lippen nach. Währenddessen klebt an meinem Lippen und Lippenstift aus sicherer Distanz der Blick einer Teenagerin und ich lächle.
Das bin ich, vor 30 Jahren.

Damals hätte ich alles für ein Chanel Puder gegeben, das war nicht so sehr ein Konsumtraum, sondern die feste Überzeugung, dass es gut sein muss, denn es war teuer und für mich gefühlt unerreichbar. Das Wort sparen existierte nicht in meiner Welt und meine Eltern hätten mir einen Vogel gezeigt. Diese schwarze, sexy kleine Packung würde mich ebenso schön machen wie die Frau mit dem perfekten Teint, die das hoch hielt, als ich eines Abends im Backstage-Bereich einer In-Disco einen Blick auf einen der Models erhaschte.
Mitnichten… aber dafür hätte ich ja auch wissen müssen, was Werbung ist, und das ist für jemand, der ohne Fernsehen im Sozialismus aufgewachsen ist, wirklich schwer zu verstehen, aber zu fühlen?! Marketing funktioniert ja auch nicht über Ratio, sondern über Gefühle. Und das traf auf meine jugendlichen Neuronen alles völlig unvorbereitet ein. Heute sprechen wir mit den Kindern und erklären ihnen Werbung und Konsum (um dann doch die Barbie zu kaufen…).

Und selbst mit noch so viel Reflexion: Schanello gab mir das Gefühl von Überlegenheit und das tut es vermutlich auch heute noch. Seien wir mal ehrlich!!

Und das beobachte ich in den sozialen Medien überall… und ja, ich falle immer noch selbst drauf rein. Viele Produkte, die wirklich gut sind, sind im höheren Preissegment, aber nicht jedes Produkt, das teuer ist, ist auch gut.
Beispiele sind La Mer und Hermès Make-up, die schöne Sachen habe, die aber bedingt die Qualität im Preis widerspiegeln. Da habe ich persönlich auch ein paar herbe Enttäuschungen erlebt.

ES WAR TEUER! Das ist ein Argument, das bei meiner Expertise einfach nicht mehr zieht. Zwischen den 3 Euro Mascara und der für 52(WTF) interessiert mich die Performance, und die verbessert sich durch den Placebo Effekt des Preises NICHT.

Und so muss man sich gar nicht fragen, ob der Hermès Lippenbalsam, der mir schön auf Instagram präsentiert wurde, seine 70 Euro wert ist, um einen Hauch Fettglanz und Rosa auf meinen Lippen zu haben. Verführerisch ist die Verpackung definitiv und auch die Marke bleibt es, aber sind wir ehrlich: Ist es das wert? Diese Frage wurde mir von meinem Mann gestellt, der mir sofort das sehr teure Parfüm gekauft hätte, als ich davon schwärmte, natürlich ein Hermessence von Hermès. Ich war ehrlich: NEIN!

Funktioniert der Effekt? Ja. Sollte man deswegen zweimal hinschauen? Jajaja!

CÉCRED – Kosmetiklinie für die Haare von Beyoncé neu laciert

Die Matriarchin der Familie, Tina Knowles, ist Friseurin, und sie haben auf alle Fälle damit ausreichend Glaubwürdigkeit: Es gibt Shampoo, Masken, Kuren, alles in einem recht hohen Preissegment, um sicher zu stellen dass man nicht die armen Sisters abzieht, sondern nur die, die es sich leisten können. Auch eine Art von gerechtem Kapitalismus LOL.

Die Werbemaschinerie ist unglaublich gut: Der bekannte Moderator Travor Noah, der auch wirklich schöne Haare hat, gab jüngst in einem Podcast oder Clip an, er sei vor den Grammy Awards bei Beyoncé in ihrem eigenen Labor gewesen, wo man sich um seine Haare gekümmert hätte, was seine Friseurin arrangierte. Wow. Schenkt man ihm Glauben, ein absoluter Zufall, und es klingt leider tatsächlich zu sehr an den Haaren herbeigezogen, um nicht wahr zu sein. Dazu die Strecke in der ESSENCE, der VOGUE für Schwarze Frauen, wo etwas wichtiges in Szene gesetzt wird: Familie und Tradition. Du kaufst kein Shampoo, du kaufst ein Vermächtnis. Die Haare von Schwarzen Menschen sind politisch, da stimmt einfach alles in diesem sagenhaften Beispiel eines BWL-Modells.

Die Kinder auf den Bildern sind übrigens Models, und das ist aus zwei Gründen gut: So verdienen zweit weitere Leute Geld, und die eigenen Kindern bleiben von Kinderarbeit verschont. Da dürfte und sollte Beyoncé, die selbst früh angefangen hat zu arbeiten, ihre Finger drauf haben.

Anyway, was hat die größte Gewinnspanne in der Kosmetikbranche? Richtig, Shampoo! Alles richtig gemacht, Beyoncé “I might just be a black Bill Gates in da making”.
Erhältlich ab dem 20. Februar in den USA, hierzulande… kaum.

P.S. Der behämmerte Name ist ein Kunstwort aus CÉ und SACRED. Und ich prophezeie dass es exakt aus diesem Grund, nämlich dem behämmerten Namen, nicht funktionieren wird.

Wie ich ein Swiftie geworden bin

Die zwei am furchtbarsten angezogenen Künstlerinnen derzeit sind Beyoncé und Taylor Swift. Sie waren es schon immer, und da muss man sehen, wie sehr ich doch ein Fan bin, sehe ich doch über die optische Herausforderung regelmäßig hinweg. Es ist alles sehr amerikanisch – ich hoffe das reicht als Erläuterung für das Grauen.

Taylor Swift ist ohne Zweifel eine großartige Künstlerin und auch eine halbwegs feministische Ikone – und so wurde ich durch meine Playlist zum Taylor Swift Fan, zum sogenannten “Swiftie”. Zwar weiß ich persönlich wenig über die Künstlerin, und ich würde keine 500 Euro für ihr Konzert ausgeben, aber ich mag die Musik. Man kommt daran nicht vorbei, und ich liebe die Texte, natürlich. Nachdem ich also zwei Tage am Stück Taylor Swift gehört habe, war ich verloren. Es könnten auch zwei Wochen gewesen sein, Musik hat sie ja zu genüge veröffentlicht. Die Swiftiesierung hat bereits letzten Jahr stattgefunden, wohlgemerkt.

Als allerdings ihre Beziehung zu einem in den USA sehr berühmten Football-Spieler medial aufgegriffen wurde, war mein Schicksal besiegelt: Denn was ist schöner als ein schönes Pärchen, das aus der Situation das Beste gemacht hat, nämlich als öffentliche Personen offensivst ihre Beziehung mit der Öffentlichkeit zu teilen? Brot und Spiele für uns “Normalos”! Romance is not dead!
Und so schaue auch ich aus der Entfernung auf diese kleine, romantisch Soap-Opera mit Spannung und Freude, quasi Popcorn dabei verzerrend, und habe innerlich schon Wetten abgeschlossen, ob der Football-Spieler nach einem potentiellen Gewinn seiner Mannschaft seiner Holden einen öffentlichen Heiratsantrag macht, schließlich sind beide im besten Alter. Wäre ich allerdings der Tüpp von Taylor Swift, würde ich einen Teufel tun, es sei denn man will auf einen der nächsten Alben für die Ewigkeit besungen werden, und das nicht immer positiv. Sachdienlicher Hinweis: Er hat gewonnen, und er hat das mit dem Heiratsantrag gelassen.

Und das ist der Grund, warum ich Taylor Swift genauso wie Beyoncé als große Künstlerinnen erachte: Sie geben sich der Welt, ihre Erfahrungen und ihr Leben. Das ist nicht nur Kunst wegen der Hingabe, sondern auch weil es etwas mit uns Rezipientinnen macht. Dass eine Frau wie Beyoncé von ihrem Partner betrogen würde, ist schon krass genug, dass in ihrem besten Album, Lemonade, zu verarbeiten, war die nächsthöhere Stufe der KrassYness. Darin droht sie in dem Song “Sorry”, besagten Tüppen den Arsch aufzureißen. Queen!
Taylor Swift hat ihre diversen Beziehungen auch in Songtexten verarbeitet, genauso wie die Ansprüche an sie als Musikerin und als (zugegebenermaßen privilegierte weiße) Frau. Das ist nicht nur mutig, sondern auch existentiell für eine Künstlerin. Einer weiblichen Künstlerin wird das allerdings als Gefühlsduselei ausgelegt. Alles was sie tut und lässt wird öffentlich diskutiert und debattiert, und dank Twitter, das seinen Algorithmus auf meine Swiftie-Sucht ausgerichtet hat, weiß ich nun dass sie angeblich unfreundlich zu Celine Dion war und sie zudem eine Umweltsünderin ist. Ja, letzteres wird sie sein, aber in einem harmlosen Rahmen, verglichen mit industrieller Umweltverschmutzung.
Ihr sportlicher Freund wird regelmäßig zu ihr befragt und antwortet stets liebevoll und bewundernd. Dafür wird er von aller Welt unheimlich bewundert, was uns Frauen wieder mal signalisiert, wie niedrig der Anspruch an Tüppen ist. Er ist sich zumindest seiner Irrelevanz bewusst und nimmt das öffentliche Interesse mit Humor.

Wie wird diese Lovestory weitergehen? Und wieviele Alben wird sie veröffentlichen? Wie verhält es sich mit dem Apostroph im Titel “The Tortured Poets Department”?

Meanwhile hat Beyoncé ein Country Album angekündigt und die ersten zwei Lieder veröffentlicht. Dass sie es kann, hat sie mit Daddy Lessons schon eindrucksvoll bewiesen. Und woran liegt die Stärke von Quuen Bey? Es ist eine Mischung aus Kommerz, Zusammenarbeit mit den Besten der Besten und *würg* Authentizität ergo das machen, was sie will/kann/geil findet. Genau wie Taylor Swift.

Es ist komisch, musikalisch zwei so gegensätzliche Künstlerinnen gut zu finden. Was sie eint ist die lange Karriere und das, was man so schön “dedication”, zu Deutsch Hingabe, nennt. You gotta love it!

Unsinn aus dem Internet für Haut und Haare – bitte nicht ausprobieren

Was Aspirin und Backpulver für die Haare alles tun können: Ob Bunte, Bilder der Frau oder der ewige Dorn in meinem Auge, die pseudoöko Plattform Utopia, sie alle haben einen Beitrag darüber, wie man gelbliches Haar oder grünliches Haar wieder mit “Hausmitteln” hinbekommt.

Ein sicheres Hausmittel ist ganz bestimmt die Schere – die wird nämlich auf die Tipps folgen, die ich da ungläubig den Kopf schüttelnd gelesen habe. Das beste daran, ist die vorsichtige Ausdrucksweise: Die Spülung/das Backpulver könnten!! eine Wirkung haben. Was sie auf alle Fälle für eine Wirkung haben werden: Sie machen die Haare trocken und/oder kaputt. Das wird fairerweise indirekt in den selben Artikeln zugegeben, mit dem Tipp, da mit etwas Öl nach zu helfen. Dann hat man nicht nur trockene kaputte Haare, sondern auch noch fettig-schmierige! Ein klasssicher Win-Win. Für die Friseurin, die kopfschüttelnd und für hoffentlich viel Geld eine Reparatur versuchen wird, rein nach dem Motto: Wer nicht hören will, muss spüren aka zahlen.

Wer sich mit 15 Jahren nicht alles auf Haut und Haare geschmiert hat, werfe den ersten Stein – und jetzt haben wir nicht nur die unglaublichen dummen Online-Publikationen, sondern auch noch Tiki-Toki und diverse Influenzerinnnen, die im Brustton der Überzeugung ihren Bachelorabschluß als wissenschaftliche Qualifikation verkaufen. Die meisten sind Gott sei Dank dem Chemie-Baukasten der Küche entwachsen, trotzdem gibt es noch genug Unsinn über Kokosöl als Lichtschutz und Zitronensaft zum Bleichen der Haut. Bitte nicht.

Mein Hit bleibt trotzdem das Backpulver für die Haare. Die basische Lösung ist ein Supermittel um Waschmaschinen und Spülen zu reinigen, und auch um Verfärbungen von Porzellan beispielsweise zu entfernen. Sich das auf die Haare zu schmieren, egal wie tot Haare nun mal schon sind, käme mir allerdings nie in den Sinn. Stumpf, trocken und brüchig, wahlweise verfilzt wäre das Ergebnis, yay.

Manchmal ist die Qualifikation aber zum Teil auch die Tatsache, dass frau das schon mal ausprobiert hat LOL und das kein gutes Ende genommen hat… aber wer würde damit hausieren gehen.