Lesbar
Ein Interview, dem ich einfach mal zustimme:
Übrigens erlebe ich in letzter Zeit ständig wie das Thema Quote als Frauen-Problem thematisiert wird. Dabei fallen immer folgende Sätze:
Es gibt gar keine qualifizierten Frauen.
Ach, die wollen einfach nicht in diese Mühle rein.
Wir können nix und wenn, wollen wir nicht. Aha.
Hat sich vielleicht schon rumgesprochen, dass gewisse Dinge nicht mehr rein Frauenthemen sind? Zum Beispiel eine gute Kinderbetreuung, so dass auch der Papa das Kind mal sieht? Viellicht sogar am Arbeitsplatz (staatlich gefördert anyway)?
Dass nur ein fettes Gehalt AUCH FÜR FRAUEN (Mütter womöglich!) gewisse Dinge wie Flexibilität kauft?
Seit wann muss frau immer nur bescheiden sein und schön die Fresse halten, Hauptsache dabei um ein Minimum der Quote zu erfüllen?
Warum wird “Menschlichkeit” und “Smalltalk” der Frau als Schwäche und “Weichheit” angelastet, bei einem Mann aber hochgradig gelobt? Beispielsweise stellen sich männliche Redner hin und sagen, als Vater und Partner würden sie BLBALBLA (SPD Politiker zuletzt). Würde eine Konzernchefin das tun, würde sie vor lauter gerunzelter Stirne ihr eigenes Wort nicht mehr hören.
Es heißt ja, wir sollen selbst auch aus diesen Rollen ausbrechen und uns keine alten Zuschreibungen ans Bein binden. Es ist schwer – Frauen zum Reden aufmuntern, zum Auftreten und zum nicht-graues-Mäuslein sein.
Was ich dabei allerdings erlebe: Netzwerken zwischen Frauen ja, aber dabei schön distanziert. Was allerdings viel häufiger vorkommt ist ein unglaubliches Gebashe und Gezicke, ein Betragen dass ich mit Hinterfotzigkeit nur unzureichend beschreibe.
Neulich schrieb eine Leserin, es sei schade, wenn zwei Frauen aufeinander treffen von Gezicke auszugehen. Das ist korrekt und das muss man gelegentlich mit einem Augenzwinkern sehen. Fakt ist, dass Konkurrenz zwischen Frauen sich auf viel mehr Ebenen abspielt, vielleicht weil (subjektiver Eindruck) viele etwas empathischer sind als Kerle, und oder aber auch weil sie viel mehr Rollen ausfüllen (müssen).
Also: Am Ende des Tages PRO QUOTE, aber nicht weil Frauen die besseren Menschen sind, sondern weil ich es richtig finde, dass das Geschlecht von Arschlöchern und inkompetenten Führungskräften, wie sie im Alltag so häufig vorzufinden sind, keine Rolle spielen sollte. Hehe!