Don’t trust the internet

Klingt das komisch? “Vertraue keine Inhalten im Netz!” und das ausgerechnet von jemanden, die seit fast 20 Jahren im Netz Inhalte* teilt/verbreitet?!
(*Die mittlerweile veraltet und falsch sind-so ist es halt mit dem Stand der Forschung, der Stand steht nicht, sondern bewegt sich stets langsam weiter.)

Moment, I got you – Mir geht es nicht nur um Medienkompetenz, sondern noch etwas weiter, um die Absicht und den Hintergrund der Quelle. Zunächst einmal ist es völlig legitim, dass wir etwas verkaufen wollen, verfluchter Kapitalismus sei Dank. Ist das ganz offen sichtbar, ist das ein gutes Zeichen: Du weißt, woran Du bist. Ein*e Unternehmer*in verkauft Dinge, ein*e Influencer*in Produkte, jemand der nichts verkauft und nur Content erstellt? Verkauft… ja, da wird es etwas uneindeutig. Content und Reichweite bringt einem natürlich auch Geld ein, sei es durch Werbung oder durch die Einnahmen über die Plattform, ein reguläres Geschäftsmodell, dass ich mit dem Blog auch betreibe. Ist bei mir klar gekennzeichnet. Transparent ist das aber nicht immer bei den sogenannten Contentcreators. Es gibt zwar eine Kennzeichnungspflicht über Werbung, aber manchmal ist die Werbung so subtil, dass man da nix kennzeichnen muss. Die meisten werden es erkennen und augenrollend weiterscrollen.

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem: Es gibt viele Inhalte, die darauf zielen, lehrreich zu sein: Zwischen belehrend und tatsächlich Fakten vermittelnd. Dafür braucht es an sich keine formelle Ausbildung. STOP!
Man kann sich Skills und Wissen aneignen, ohne dafür eine formelle Ausbildung zu machen. Ich weiß alles über bestimmte Nischendinge, die rein gar nichts mit meinem Studium und meiner Promotion haben – aber hier, ich gebe genau damit an: Ich habe eine Ausbildung als Wissenschaftlerin und mir damit sowohl Rechercheskills als auch Urteilskraft erarbeitet und vor allem weiß ich, wo meine Grenzen sind, was ich nicht mehr verstehe oder beurteilen kann, weil mir die notwendige Erfahrung zur vorhandenen Information fehlt.

Gestoplert bin ich nämlich heute bei einem kleinen Contentcreator darüber, der in Sachen Akne macht. Und in einem Video “gesunden Egoismus” propagiert, der unter anderem beinhaltet, dass man keine Nachrichten mehr konsumiert, denn die seien “immer toxisch und negativ”. Gut, der Begriff Toxizität ist trendy, das muss man nicht für voll nehmen, aber ich habe da ein ganz großes Problem:
Der Influencer spricht über “gesunden Egoismus” und eine daraus resultierende Abschottung von Nachrichten. Er meint vermutlich eine gesunde Abgrenzung und psychisches Wohlbefinden, die tatsächlich bei einer Hauterkrankung eine Rolle spielen und in Fachhänden, ergo therapeutische Behandlung, gehört.
Was definitiv nicht geht, ist das Absolute seiner Message: Nachrichten sind immer negativ und toxisch. Richtig, sie sind seltenst schön. Wer sich jedoch vom Weltgeschehen komplette abwendet, ist politischen Handelns und der Teilnahme an der Demokratie nicht mehr fähig. Und dazu wird nun mal alle vier Jahre aufgerufen, nennt sich Demokratie und Wahlen.
Konkret handelt es sich übrigens um einen Influencer, der *surprise* Nahrungsergänzungsmittel vertreibt, was wissenschaftlich keinen Stand hat – eine Pflegelinie hätte ich ihm verziehen LOL.

Den jetzt stellt sich mir eine weitere Frage: Was ist seine politische Gesinnung? Wir wissen, dass rechter Populismus in Sozialen Medien auch über Hausfrauencontent, Familienkram und Motorräder sein Gift langsam verabreicht.
Das ist zu weit hergeholt! Ja, schön wäre es.

Man kann nicht alles auf die Goldwaage legen, aber wer sich im Internet informiert und permanent etwas googelt – Vorsicht. Die ersten Ergebnisse sind nicht diejenigen, die richtig sind, sondern die am häufigsten aufgerufen werden. Nicht alle Journalisten sind neutral und machen reine Berichterstattung. Das Weglassen von Informationen und Kontext hat auch einen Effekt. Auch seriöse Quellen können eine Agenda haben, diese muss bekannt sein (Kontext!).
Wenn sich jemand inhaltlich zu weit und zu fachfremd aus dem Fenster lehnt, nochmal hinschauen. Meine Erfahrungen sind gut, aber mittlerweile muss ich gestehen, dass wieder öfter auf den Profilen und deren Background schaue, da ich jetzt öfters auf Content reingefallen ist, der aus der Nazi-Ecke kommt. Ja, auch Migras und sog. Linke können absoluten Müll von sich geben.

Also: Vertraue nicht nur Deinem gesunden Menschenverstand, sondern mache Dir die Mühe, bei wichtigen Inhalten doppelt zu checken.


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Giorgio Armani Luminous Silk Glow Blush – neue Formulierung und neue Farben

Die neuen Döschen haben einen silbernen GA Aufdruck auf der Dose und auch eine Prägung im Puder.
Die Farben sind nett, kann man nichts sagen, wie die neue Formulierung ist, weiß ich allerdings nicht.

Online sind die auch schon erhältlich, für 40 Euro für 4 Gramm – das ist relativ teuer. Die Dior Blushes sind gleich teuer, sehr gute Textur, und haben knapp 7Gramm Inhalt und somit ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man da eine gute Farbe findet.

Allmählich wird Kokain zu einem günstigeren Hobby als Make-up!


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JONES ROAD BEAUTY kaufen – kein Problem!

Man kann JONES ROAD BEAUTY in Deutschland kaufen.
Ich weiß gar nicht wie ich das vergessen konnte!

Man kann Jones Road Beauty bei Liberty London bestellen.
Versandkosten sind Brexit sei Dank *augenrollend* offiziell 8 Euro, in meinem Warenkorb wurde nichts berechnet?!

Gerne geschehen.


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Neue Luxusmarke Make-up von Kilian Paris

Und zwar hat Kilian, der für überteuerte Parfüms bekannt ist, okay, ich mag die aber auch… jetzt Sir John, den Celebrity Make-up Artist von beispielsweise Beyoncé, angeheuert.

Nachdem jetzt einige High-Street Marken wie Dries van Noten und Hermès in den Premium-Bereich gehen, scheint es sich ja immer noch zu lohnen!

Was ich etwas erstaunlich finde ist, dass ausgerechnet ein Mann mal wieder den Job ergattert hat. Dabei gibt es so viele großartige schwarze Make-up Artistinnen. Nun ja, wir wissen ja dass #misogynoir ein Ding ist. Und nur weil eine!! Frau wie Pat McGrath es geschafft hat, gibt es keinen Hinweis, dass Rassismus und Misogynie auch in der Beautybranche in 2023 besser geworden sind.


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Was würdest Du mit zehn Millionen tun?

Nichtsahnend setze ich mich vorm Rechner, gerade noch betrübt über das Wetter, die Welt und meiner to write-Liste, und dann springt mich ausgerechnet diese Überschrift an. Diese Frage lief mir neulich über den Weg, auf Wtitter, wo sonst, und ich fand es sehr spannend, weil das viel Geld ist, aber nicht irrsinnig. Es ist ein Betrag, den man sich noch vorstellen kann. Natürlich habe ich die Frage weitergereicht und es kam spannenderweise folgendes heraus:

Die meisten würden erstmal für ihre Hobbys zuschlagen. Dann ihre Bude kaufen oder aufmotzen. Den Rest anlegen und nur noch etwas arbeiten, was Spaß macht und Erfüllung bringt.

Und das gab mir doch sehr stark zu denken:
Wenn alle Tätigkeiten nach Können und Wunsch verteilt werden, es würde trotzdem noch Ärzte geben, oder? Es würde talentfreie Maler geben (die gibt es auch jetzt schon…), die aber glücklich sind, und es würde Handwerker*innen geben. Viele Bullshitjobs würden allerdings aussterben, nehme ich an, denn die sind ja nur notwendig, um das Bullshit-Rad von Kontrolle am laufen zu halten. Zwischen Ordnung in und der Kontrolle unserer Gesellschaft ist kein so schmaler Grat, wir leben letzten Endes im repressiven System einer wachstumsbesessenen Wirtschaft, die sich gerade so mit einem Demokratie genannten Bekleidungsstück verdeckt.

Dabei ist es offensichtlich, dass ein Mensch mit einem halbwegs gesunden Verstand und einem okayen Lebensentwurf gar nicht nach höher, weiter, schneller strebt. Keiner wollte eine Yacht, eine Rakete zum Mond oder gar die Weltherrschaft. Der Wunsch nach Sinnhaftigkeit, Spaß und Sicherheit war alles.

Ich fand Fragen ja auch immer spannender als Antworten, und die Weisheit habe ich ja auch nicht gepachtet, deshalb frage ich: Was wäre wenn wir nicht über Mindestlohn diskutieren, sondern über den Maximallohn? In dieser Welt kann man keine vollkommene Gerechtigkeit schaffen, aber man könnte ja die krassen Spitzen dieser nivellieren. Also Mindestlohn ist klar, aber eben ein “eat the rich” dazu, in freundlich: “redistribute accumulated wealth“.
Klingt total unsexy.

Okay, was würdest Du mit 10 Millionen tun?

Ich…


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