Betrügende Influencer: Der Fall K. und die Bedeutung für die Politik

Die Politiker*innen, die sich an der Pandemie bereichert haben, sind, falls männlich, ungeschoren davon gekommen, falls weiblich, nicht ganz; nun tauchen auch Influencer auf, deren Großzügigkeit sich als lebensgefährdender Betrug rausstellt.

Der Fall ist schlichtweg menschenverachtend. Was ist passiert? Die als “fair hergestellt” deklarierten Masken kamen aus Bangladesh und wiesen Qualitätsmängel auf. Sie wurden als großzügige “Spende” an Flüchtlingscamps verteilt. Der Influencer betreibt einen Hof, wo man für Kost und Logis allerdings Arbeitsleistung erbringt; einen zertifizierten Mode-Label, ist Musiker und Webdesigner und so weiter. Wer berühmt ist, muss die Kuh fix melken.

Das Problem dabei ist nicht nur, dass er als Arschloch da steht, sondern dass er schlichtweg Menschenleben gefährdet, und seine öffentliche Entschuldigung ausgerechnet damit beginnt:

Die meisten von euch mochten mich vor vier Tagen mehr als heute.

Es geht um Millionen, denn der Berühmtheitsstatus ist gekoppelt an Werbeverträge, bezahlte Auftritte und Kooperationen mit großen Modeplattformen. Er habe den Überblick verloren, sagt der Geschäftsmann, der Unangepasstheit vermarktet, hat aber nachweislich so ziemlich alles gewusst, wie man recherchiert hat. Es geht alleine bei den Masken um eine halbe Million Gewinn, trotz öffentlicher mehrfacher Behauptung, er habe nichts daran verdient, sondern sei nur “Gallionsfigur” dafür gewesen.

Ich habe übertrieben und das muss ich mir in Zukunft abgewöhnen.

Okay, ich habe dazu mehrere Anmerkungen.

Das fehlende Unrechtsbewusstsein und die Aussagen wie “ihr habt mich nicht mehr so lieb” und auch “ich habe ja bloß übertrieben” lassen auf die typische Sozialisierung schließen, die einem sog. weißen Mann zuteil wird. Als Maßstab der Dinge gilt “es ist doch alles nur Spaß!” und so wird Recht und Unrecht einfach eine große Grauzone. Er wird sich jetzt als Opfer inszenieren und seine Fans um Unterstützung bitten, die ihm als Identifikationsfigur diese gewähren werden. So können sie sich gemeinsam mißverstanden und falsch behandelt fühlen. Da sich diese Gemeinsamkeit nicht durch persönliche Nähe herstellen lässt, werden Geldmittel als Ausdruck dieser Unterstützung fließen. Es ist somit sehr wahrscheinlich, dass der Influencer da noch in einer akzeptablen Gewinnzone bleibt, bis er alles abgewickelt hat und aussteigt. Mist nur, dass die Staatsanwaltschaft jetzt guckt.

Die Verbindung zu About You, einer Online-Handelsplattform, das bis 2025 einen Milliardenumsatz erreichen will, stinkt. About You kann trotz mehreren Dementi des CEOs nicht! nicht von der Herkunft der Masken gewusst haben. Der CEO ist zudem auch so ein Besessener, der als letztes Interview bekannt gab, in die Politik gehen zu wollen. Da geht es also um sehr viel mehr als um Geld, bzw um das, was Geld bekanntlich kauft: Politischen Einfluß. Natürlich sind solche Skandale Peanuts im Verhältnis zu Scholz und Cum Ex, aber es ist immer auch ein Hinweis dafür, woraus sich Dinge entwickeln. Die Verbindung von “guter Sache” und durchaus guten politischen Willens, kann nicht immer über die Umsetzung hinweg sehen lassen. Auf diesen Influencer gesetzt zu haben, zeigt sich nun als Fehler.

Weibliche Influencerinnen, die erfolgreich sind, haben idR absolut keine politische Aussage, sondern beschränken sich auf Fashion. Elternschaft maximal, weil das eine absolute Gelddruckmaschine ist, kenne mich aber da nicht aus. Da wiederum gab es keinerlei Skandale, offensichtlich weil sich die Damen nicht zusätzlich als “Gutmensch” darstellen. Chiara Ferragni und wie sie alle heißen, haben keinerlei politische Aussage. Das ist wiederum eine ziemlich bizarre Sache, weil sie einen eklatant großen Einfluß haben könnten – die Frauen wiederum aber scheinen von keinerlei Machtbewusstsein besessen zu sein. Geld? Nice! Gesicht in allen Medien? Nice! Reicht das ihnen oder sind sie einfach nur klüger?

Also: POLITIK.
Es geht hierbei also nicht nur um Beschiss des Finanzamtes, sondern um lang angelegte Strategien. Influencer sind die neuen medialen Stars, die vielleicht nicht in der Gala sind, aber deren “nebenbei” Aussagen einen großen Einfluss haben werden. Wer jetzt in die richtigen Leute investiert und mit denen wächst, erkauft sich rechtzeitig eine Fanbase, die mit wächst und vor allem in den richtigen Positionen sein wird. Es geht also nicht nur um den einen weißen, männlichen Influencer, sondern um alle weißen Männer, die in zehn Jahren aus der elternfinanzierten Hipster-Rolle in die entsprechenden Corporate-Funktionen gewechselt haben werden. Diese rechtzeitig als Gefolgschaft zu haben, zu kennen und zu steuern, ist der feuchte Traum eines jeden Unternehmers. Denn eines ist klar: Geld macht nicht satt. Die einzig wahre Droge, siehe Musk und Bezos, ist Macht.

tl;dr die Zusammenfassung: Männliche Influencer lügen und lehren ihresgleichen, dass man damit durchkommt. Unternehmer, die solche männlichen Influencer nutzen, bauen zeitgleich eine Plattform für ihre wie auch immer gearteten Zwecke auf. Es geht irgendwann nicht mehr um Geld, sondern um strukturelle Einflussnahme.

Mein Fazit: Wird der oben genannte Hamburger CEO tatsächlich eine neue Partei gründen, mit dem Ziel, die Ungleichheit zwischen Arm und Reich zu nivellieren, könnte man in zehn Jahren sagen, okay, es gab unternehmerische Entscheidungen, die falsch waren. Jetzt gilt es das große Ziel zu verfolgen. Ich wäre sowas von dabei! Aber: Die Erfahrung lehrt uns, dass so etwas nicht passiert. Oder zu spät, siehe Bill Gates. Legt Euch diesen Beitrag auf Erinnerung für 2030.

Generational Gap – Digitalisierung und Mental Load

Nach einem längeren Gespräch mit einer Kundin kamen wir gemeinsam auf das Thema Nr. 1 für Frauen und insbesondere Mütter zu sprechen: Mental Load.

Davor hatten wir noch die Generation unserer Mütter am Wickel, die gar nicht verstehen können, warum wir so gestresst sind mit den ganzen Dingen, die heute viel bequemer geworden sind. Stimmt, die Waschmaschine muss nicht mehr von Hand das Wasser ausgewechselt bekommen und der Geschirrspüler ist auch eine geniale Frauenerfindung, aber: Wir haben einen ganz anderen Alltag, gerade durch die immensen technischen Fortschritte, jedoch dadurch wesentlich mehr Mental Load. Und was soll ich sagen, ich rede über Großmütter, die 60 und aufwärts sind, also noch relativ jung; die Generation der Boomer hat die Digitalisierung mitbekommen und sich mühsam damit zurecht gefunden, das will ich nicht leugnen. Doch das sind auch die, die diesen Teil häufig in geringerer Auslastung im Alltag erleben. Und eh schon im Rente ist.

Unsereiner bekommt mehr Informationen, muss mehr entscheiden, muss mehr Wissen ansammeln um dann erst entscheiden zu können. Wenige Menschen haben das Privileg zu sagen, ich löse dieses Problem in dem ich Geld drauf schmeiße. Wer hat nicht stundenlang Angebote fürs Handy verglichen? Wer führt den Terminkalender für mehrere Personen?
Es wird auch durch viele digitalisierte Dienste der Mental Load auf die Kund*innen übertragen. Deswegen sind viele Branchen hinterher, solche Prozesse einzuführen, weil sie Personal an der Dienstleistungsfront sparen. Leider sparen sie die schon im technischen Bereich, im Backend und in der Entwicklung, weshalb viele miese Dinge auf dem Markt sind, wo man dann doch genervt den Customer Service anrufen muss, um “mit einem Menschen zu sprechen”.

Mein digital durchgeführtes Styling wird mehr Arbeit für meine Kundin bedeuten. Das ist eigentlich nicht fair, denn sie kauft eine Dienstleistung ein, die ihr Sachen abnimmt, und zwar am besten sofort. ICH miste aus, ICH stecke ab, ICH sortiere – das muss sie nun selbst machen, statt aus dem Sessel mit einem Drink in der Hand mich bei der Arbeit zu entertainen.
Dafür habe ich natürlich einen Ausgleich für sie.

Hat das auch meine Bank? Mein Mobilfunkanbieter? Meine Krankenkasse? Letztere koppelt beide Dienstleistungen sehr gut, da kann ich mich nicht beschweren, in der Regel wird jedoch die Arbeit weg delegiert und der Mental Load, der ja unsichtbar ist, wächst. Bei Männern wie bei Frauen, nur dass Frauen seit jeher der Mental Load auch im Job, und nicht nur Zuhause in die Schuhe geschoben wird. Ja, es ist der härtere Job, Sekretärin zu sein, aber das wird weder bezahlt noch gewertschätzt.

Und woher kommt das eigentlich? Wieso sind keine Dinge erfunden worden, die Mental Load minimieren? Immerhin hat uns die industrielle Revolution Maschinen gebracht, die physische Arbeit abnehmen. Die digitale Revolution hingegen, die stattfindet, hat uns rein gar nicht eingebracht bislang, und ich meine, es ist zu offensichtlich warum. Höher, schneller, weiter – Mehr RAM, weniger Benutzungsfreundlichkeit. Vollpfosten wie Elon Musk beherrschen die Szene, während Timnit Gebru überhaupt erst intersektionales Denken zu den Technolog*innen bringen muss.

Wo sind die Dinge, die Mental Load minimieren? Wo sind Lösungen, die die angeblich allmächtige KI uns bringt? Es gibt sie, aber inwiefern haben sie außerhalb spezieller Felder einen Eingang in den Alltag gefunden, der uns HILFT? Wo sind die smarten Lösungen, die Mental Load antizipieren? Und wo sind die Menschen, und es müssen keine Frauen sein, die solche Konzepte überhaupt erdenken?

The male gaze – was ist das und warum leiden wir drunter?


Damit sind wir alle aufgewachsen. Von Kunst über Kino, von Pornos bis Werbung, jedes Bild das uns prägt ist wiederum geprägt vom männlichen Blick, dem sogenannten male gaze. Und so beurteilen wir uns, automatisch, uns selbst und gegenseitig. Begehrlich soll das Bild sein, ästhetisch, hell, ausgewogen, und nackt bitte sehr.
Wütende Frauen, starke Frauen, schmerzverzerrte Frauen, alte Frauen, generell Dinge, die dem Mann nicht behagen, ihn womöglich an seine Schwächen, seine Endlichkeit und Begrenztheit erinnern: Diesen Bildern stellen auch wir Frauen uns nicht.
Stattdessen machen wir uns hübsch, färben die Haare, und sagen: Es ist für mich. Ist es das? Können wir überhaupt eine komplette Umgebung, ein komplettes Leben, eine komplette visuelle Sozialisierung verlernen? Ich will sie zumindest nicht leugnen.
Ich schaue auf mich vermutlich genau so.

Und ich sehe, wie mich andere abchecken. Frauen sogar unverhohlener als Männer. Ich lächele dann breit und signalisiere mit den Augen, dass ich keine Konkurrenz bin. Denn genau diese Konkurrenz bewirkt, dass wir uns dem “male gaze” beugen, denn das ist der finale Zweck. Wir sind so damit beschäftigt, uns gegenseitig die Augen auszustechen, um einem eingebildeten Juror zu genügen, dass wir vergessen uns selbst wohlwollend zu sehen.

Und was passiert erst, wenn Frauen sich womöglich des male gaze als Instrument bedienen? Nun… Weiterlesen…

Normschön – wenn mediale Bilder eine verheerende Wirkung haben

Meine Technik funktioniert nicht, ich müsste putzen, und auch sonst ist alles prima, Pandemie hab’ vielen Dank.
Stresslevel? Ich wache mit Kopfweh auf, ich gehe mit Kopfweh schlafen. Anspannung.
Eine Sache macht mir derzeit absolut keine Kopfschmerzen – mein Aussehen. Entweder weil ich keine Zeit dafür habe, oder aber weil ich mit meinem Spiegelbild, bis auf die Augenringe, sehr zufrieden bin. Bin ich in Topform? Nö. Bin ich bis unter den Haarspitzen gepflegt und geschminkt? Nö NEIN nö.

Bin ich normschön? Ja. Ich bin schlank, ich habe keine weißen Haare, ich habe keine Falten, die Augenbrauen modisch, der Haarschnitt passend. Vor 20 Jahren wäre ich definitiv zu dick gewesen, vor 70 Jahren viel zu dürr und unweiblich. Für heute bin ich okay, müsste aber mehr Muskeln haben oder aber sehr dünn sein. Dass ich mich okay finde, macht mich gerade sehr immun gegenüber Konsum: Ich nutze, was ich habe, ich weiß was mir steht, kaufe nichts überflüssiges, und renne hinter keinen Trends nach. Geld gebe ich ausschließlich für Luxus aus. Dass ich normschön bin, macht mir das Leben definitiv leichter, das weiß ich.

DIE NORM. Die Norm ist das, was wir sehen, und sie ändert sich permanent, weil ohne diese Veränderung der Konsum nicht angetrieben werden würde.

Die Norm bei Männern ist ebenfalls entweder sehr schlank, was mittlerweile zu einem eklatanten Wachstum an Essstörungen bei Jungs und Männern führt, oder muskelbepackt, was permanentes Training erfordert. Hier ist ganz klar die Sache mit der Disziplin, der Härte, eben alles was toxische Männlichkeit parat hält, ein kultureller und emotionaler Hintergrund. Die Models, die Schauspieler, die Moderatoren im Kinderfernsehen, die Leute, die wir in den Meiden sehen, außer es sind Politiker, sind entweder schlank oder muskulös. Die paar Ausnahmen bestätigen ironischerweise das Bild.
Auch hier gibt es den DILF und den daddy bod – das sind Sexismen, wie wir Frauen sie auch hinreichend kennen. SO haben wir Gleichstellung aber nicht gemeint.

Die Norm bei Frauen, nun ja, machen wir Instagram an, und gähnen eine Runde – dort gibt es selbst innerhalb deren, die explizit nicht Norm sein wollen, die Norm der “Jugend”. Ab dreißig läuft nix, oder es wird kokettiert damit, dass man schon “so alt” ist und noch so gut aussieht=geliftet ist. Die Norm ist also bei Frauen schon noch etwas härter, erfordert es schließlich einen lebensgefährlichen Eingriff. Hinzu kommt der übliche Kram wie tätowierte Augenbrauen, Extensions/Perücken, künstliche Wimpern etc.

Warum ist das problematisch? Nun, es gibt in der Jugend einfach den Wunsch, dazu zu gehören (seltener sich abzuheben…) und das schafft den Druck, zumindest äußerlich mitzuhalten. Es gibt Cliquen mit bestimmten Stil, bestimmten Merkmalen, es gibt Tussis, Skaterinnen, und Ökos. Menschen wollen dazu gehören und trotzdem sichtbar sein.
Und so kommt es , dann Abweichungen von der Norm bestraft werden, und zwar von der Gruppe, innerhalb derer es eine Gruppendynamik gibt (Anführerinnen, Mitläuferinnen, usw), entweder um den Machterhalt zu sichern oder um dazu zu gehören.
Wer also das Pech hat, der medial kolportierten Normschönheit nicht anzugehören, durch andere Haare, schlechte Haut, Gewichtsklasse, wird ausgeschlossen und wird natürlich alles tun, um doch noch dazu zu gehören. Hungern, Haare glätten bzw. verbrennen, viel Geld für Kleidung oder Fakelashes ausgeben. We all have been there.

Wer nun glaubt, im gehobenen Alter hört das auf: Mitnichten! So werden wir im Dating Alltag mit Kommentaren konfrontiert, im beruflichen Alltag wird das Aussehen kommentiert, sollte es NICHT der Norm entsprechen, die ja vom Umfeld abhängig ist, und jede Person, die ihr Ding durchzieht, wird natürlich durch die Gemeinschaft oder von Einzelnen durch die Gemeinschaft gedeckt, bestraft bzw. gemobbt.

Was ist der Grund für die “Norm”? Ich habe lange darüber nachgedacht und denke, die Norm ist ein Spiegel der aktuellen Zeit, die Werbung ist ja für mich der stärkste Spiegel der aktuellen Zeit ohnehin und wir werden von der permanent präsenten Dauerbefeuerung durch Werbung sehr stark geprägt. Die Norm ist dafür da, uns eine Art Richtlinie im Alltag zu geben, insofern nicht ganz verkehrt – diese Norm aber ist nicht unbedingt richtig. Früher war die Norm, immer und überall zu rauchen und Alkohol zu trinken, und das war keine gute Norm (letzteres ist sogar geblieben…) Normen sind im Alltag ein Werkzeug, um uns zu entlasten.
Was passiert, wenn man abseits der Norm lebt? Und leben wir nicht eigentlich alle abseits der Norm? Es ist ein Trugschluss, einer Norm zu entsprechen, die letztlich nur ein Idealbild ist.

Und so ist der Grund für die Strafe der Gruppe gegenüber denjenigen, die sich dieser Norm offen und sichtbar verweigern, schlicht und einfach die eigene Unzufriedenheit und unausgesprochene, inhärente Einsicht, etwas hinterherzujagen, was nicht erfüllt werden kann. Der Ausschluß aus der Gruppe sorgt dafür, dass die Gruppe weiterhin funktioniert, insofern als dass die Norm nicht in ihrer Richtigkeit angezweifelt werden kann.

Die Konsequenzen für die außerhalb der Norm sind immer ambivalent, zum einen persönliche Freiheit, zum anderen der Verlust einer Peer-Group und die Suche nach einer neuen.

So falle ich mit allen anderen Dingen aus der Norm raus, und hmm, wenn ich so überlege, ich habe sogar eine Peer-Group, die sehr divers ist. Ist es das? Diversität als Norm? Ist das nicht das eigentliche…?!

#FixMen – wie gehen wir eigentlich toxische Männlichkeit an?

Ich habe männliche Leser. Wirklich. Vielleicht nur drei, aber es gibt sie da draußen. Oder es gibt zumindest sehr viele Menschen, die sich für folgenden Beitrag interessierten: Warum wissen Männer so wenig über Frauen? und ich kann schon mal sagen, da steht sonst nix drin. Weil – es ist eine ehrliche Frage.

Nun richtet sich der Aufruf #FixMen nicht an Frauen, wir müssen es nicht wieder richten, oder? Aber auf der anderen Seite – die Medien richten es auch nicht. Men’s Health oder GQ sind toxische Medien, die das Bild der Macho-Mannes zementieren. Die Papa-Blogger sind eine extreme Ausnahme, mit der sich wiederum viele in ihrer Lebensrealität nicht identifizieren können.

Und warum schreie ich eigentlich so laut “Schönheit ist Unisex” und biete das zwar als Sytlistin an, aber trage sonst nicht noch weiter gegen toxische Männlichkeit bei? Schließlich ist es von meiner Position aus sehr easy, und ein Blogbeitrag macht schnell die Runde. Die Fragen, die ich im Styling bekomme, haben viel mit Frauen zu tun, denn so mancher traut sich in unserer gemeinsamen Arbeit und der dadurch entstehenden vertrauensvollen Atmosphäre Dinge zu fragen, die sonst einem peinlich sind. Zum Teil sehr grundlegende Dinge, ob Kosmetik oder Partnerschaften.

Und so merkt man schon, die meisten Männer leiden selbst unter toxischer Männlichkeit, sind aber auch aufgrund ihrer Privilegien einfach blind und wundern sich, warum es immer wieder knirscht, im Büro, im Bett und im Bewerbungsgesprächen. Und wer soll es ihnen sagen, ein anderer Mann? Wäre sicherlich jemand, der mehr Wirkung hat als aich, aber wollen wir doch mal sehen… wenn es die ignoranten Insta-Coaches gibt, die Frauen sagen was Männer wollen und das ist zum teil schlimmer, frauenfeindlicher Dreck und die toxische Männlichkeit dazu, puuuh! warum kann ich nicht Männern sagen, was Frauen wollen?

Weil es sie nicht interessiert, wird es heißen. Glaubt mal, das interessiert sie brennend. Sie würden es nur eben niemals zugeben. Außer ihrer besten Freundin, die eh auch “so’n bisschen wie ein Mann ist”. Also. Here I am.