Selbstversuch: Glutenarm ernähren

Ich esse so viel wie noch nie – und habe abgenommen. Morgens gibt es bereits Suppe, Mittagessen ebenfalls warm und Abendessen, richtig, auch noch warm. Gemüse, Fleisch, Reis.
Ab und an esse ist Pasta, ertränkt in Gorgonzola und Spinat, aber aus Kamut und nicht aus Weizen.
Und weil die kalte Winterzeit nach Zucker verlangt, und die Kinder eh: Pfannkuchen mit Dinkelmehl.
Also ich habe keinen vollständigen Cut gemacht, aber Brot und Brötchen kommen mir nicht mehr ins Haus.

Insgesamt war die Anschaffung eines modernen kleinen Reiskochers ziemlich gut. Im Hintergrund läuft das Gerät, während man das warme Essen zubereitet. Die sonst üblichen Kartoffeln als Kohlenhydrate zu den Speisen, kleine Zeitfresser, wurden ersetzt. Kartoffeln gibt es wenn, dann als vegetarisches oder veganes Hauptgericht.
Reis ist aber nicht gleich Reis: Da lohnt sich ein Besuch des heimischen Asia-Stores und oh mein Gott, wie konnte ich nur diesen faden Langkornreis in meinem Leben lassen?!

Dieses Experiment ist mir gelungen, weil ich einen Ersatz für mein Müsli-Frühstück habe: Miso-Suppe. Gemüse rein, Hackfleisch, Reis – das lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen und hält nicht nur lange satt, sondern hat durch die Brühe gleich morgens eine wunderbare Wirkung, füllt es Flüssigkeit und Mineralien auf. Zuckersüchtige werden da einen harten Entzug machen müssen und es sehr wahrscheinlich nicht schaffen, aber irgend jemand muss ja später Diabetes bekommen – not me, though.

Insgesamt habe ich wesentlich bessere Haut bekommen, mein Bauch ist nicht mehr ständig schmerzhaft dick, und ich schlafe besser. Die besser passende Jeans ist ein Bonus.
…der zeitliche Aufwand ist zu vernachlässigen, man kann das Gemüse vorbereiten. Topf auf dem Herd, kurz aufkochen, fertig. Und wer Schulkinder hat – warmes Essen vor dem langen oder kurzen Schulweg bis zur Mittagspause und Mittagessen helfen immens. Wer schon mal sein blassbleiches Kind “krank” aus der Schule abgeholt hat, um fest zu stellen dass es nicht gegessen und unterzuckert statt krank ist, wird mir danken.

Ich bleibe dabei! Und natürlich gebe ich noch die vegane Version der Miso-Suppe preis.

Das erste Mal: Koreanisches Essen

Mein einziger Trip weiter weg war nach Japan und ist eine ganze Weile her, und da ist mir eines vor allem in Erinnerung geblieben: Das Essen. Volle elf Tage habe ich mich so vollgestopft mit all’dem köstlichen und zum Teil sehr seltsamen Dingen, die ich dort bekam. Unvergessen bleibt, dass ich immer noch nicht weiß, was ich bei bei einem Menü, wo es unter anderem Fugu Sashimi (Kugelfisch) gab, den giftigen Fisch, der nur von speziell ausgebildeten Köchen zubereitet werden darf, eine kleine glibbrige Masse runtergeschluckt habe. Gruselt mich bis heute. Ich hoffe es war eine Muschel…

Die koreanische Küche ist göttlich UND gesund, allerdings super zeitaufwendig, und ich mag die sogar noch lieber. Zum Standard gehören Miso-Suppe, Reis (mit einer speziellen Getreidemischung mit 19 Getreidesorten, sieht dadurch leicht rötlich aus und schmeckt etwas süßlich, stets warm aus dem Reiskocher, ganz anderer Schnack als meine Risottounfälle…) oder Algensuppe mit getrocknetem Fisch (Pollack) und viele kleine, eingelegte Beilagen, wie Adlerfarn und Sesamblätter die, intensiv und lakritzig schmecken. Kennen tun die meisten Leute bereits Kimchi, fermentiertes, scharf eingelegtes Chinakohl, das sogar im Bioladen angeboten wird. Das lustige ist, dass es mich etwas an die rumänische Küche erinnert, die als osteuropäische Küche zumindest geographisch nicht weiter entfernt sein könnte. Aber wir essen auch fermentierten Kohl, wenn der auch nicht so gut gewürzt ist.

Was ich am liebsten gegessen habe ist Japchae, ausgesprochen “tschaptschä”, das ich mit Paprika und Karotten zubereitet bekam. Es sind Glasnudeln aus Süßkartoffeln, desweiteren sind Gemüse, Knoblauch und Fleisch involviert und zwei Dinge, die ich absolut hasse: Paprika und Karotten. Dennoch habe ich mir das so reingebrettert, dass mein Gastgeber etwas schockiert war. Ich hatte mir natürlich vorgenommen es zu essen, auch wenn ich es nicht mag, aber ich liebe es! Die Konsistenz ist richtig toll, es ist sehr wenig gewürzt, und man fühlt sich danach nicht vollgefressen. Dass ich die Paprika mochte und vertrug, hat offensichtlich was mit der Schnitttechnik zu tun?!

Unten auf dem Bild gibt es noch Rindfleisch, das mariniert und gebraten wird und geschmacklich an die echte Bolognese (ohne Tomatensauce) erinnert. Man verwendet dafür edles Entrecôte, und es ist einen weiterer Klassiker der koreanischen Küche: Bulgogi. Klar mit Reis, aber ich habe dazu auch Dinkelnuden gegessen: Next Level geil. Hoffentlich werde ich jetzt nicht exorziert.

Zur Algensuppe muss ich zwei Takte sagen: Klingt gruselig und der getrocknete Fisch riecht bei der Zubereitung nicht schön – das ist ein Euphemismus für “dass einem die Tränen in die Augen schießen”.
Auch hier nahm ich mir vor, sehr höflich zu sein und es trotzdem zu essen – immer alles probieren lautet das Motto in meinem Hause. Turns out, nichts davon bleibt geschmacklich und olfaktorisch zurück, und die Suppe ist wirklich köstlich. Ja, zum Frühstück.

Warum leben diese Leute so lange? Ich kann es euch sagen: Das Essen ist super bekömmlich, super viel Flüssigkeit, und es ist glutenfrei. Mein Körper hat den Unterschied gemerkt und vor allem meine Haut!! Ich liebe warmes Essen, das viele Gemüse und der Reis sind einfach super gesund und nicht nur lecker. Dreimal am Tag warm essen und trotzdem abnehmen – joa.

Oh, und obacht mit den Stäbchen und dem Löffel – Tischmanieren sind gefragt. Löffel für Reis und Suppe, Stäbchen für das Essen, Stäbchen nicht hochkant irgendwo reinstecken, außer man will sich prügeln, und auf keinen Fall die Nase schneuzen oder hochziehen. Also schon, aber dann hinten in der Ecke unterm Teppich.

Ach ja – Kimchi verlängert das Leben um mindestens zehn Jahre. Fermentierte Dinge sorgen im Darm für gute Bakterien, tschüssi Blähbauch, und man kann es immer und zu allem essen, wohltemperiert bei sieben Grad, es gibt dafür spezielle Kühlschränke, ja, richtig gehört. Also – zu allem, außer Kuchen.

Vegan, weil ich kann: Grünes Gemüse mit Teriyaki Sauce und Reis

Es geschehen Zeichen und Wunder: Ich kochte mit meinen Kindern zusammen und es wurde alles aufgegessen! Sie stritten sich sogar um das Essen! Fünfzig Euro, dass es beim nächsten Mal niemanden schmeckt LOL.

Teryiaki Sauce:
Knoblauchzehe
Ingwer
Zucker
Zitronensaft
Sojasauce
Sesamöl
Heißes Wasser

Gemüse:
Knoblauch 2-3 Zehen
Zwiebeln 1-2, in Ringen
Zuckerschoten
Erbsen aus der Dose (für Protein, erst am Ende dazu geben!)
Grüne Zwiebeln, grob geschnitten
Brokkoli, grob geschnitten

Das zu garende Gemüse auf mittlere Hitze mit einem Hauch Brühe und Sesamöl andünsten. Wok wäre super, aber wer hat schon eine richtige Feuerstelle für den Wok in der Küche? Richtig…
Dauer ca. 10 Minuten, Erbsen und Brokkoli erst zum Ende rein.

Währenddessen:
Ingwer und Knoblauch fein reiben, mit einem Schluck kochend heißem Wasser übergießen. Dann die restlichen Zutaten hinzufügen und immer wieder abschmecken.
Mein Sohn hat die Sauce so gut abgeschmeckt, chapeau!

Parallel Reis kochen, anschließend mit Sesamöl und wenn vorhanden, mit Sesamkörnern vermischen.

Zusammen anrichten, Sauce drüber, fertig.

Dazu gab es einen roten Paprika-Salat mit einer Balsamico-Senf-Öl Sauce.

Kein Bild, wir hatten Hunger 🤤

Vegan, weil ich kann: Salat mit Protein, ADHS freundlich

Das hier ist eine kalte Hauptmahlzeit, die man variieren kann, vorbereiten und mitnehmen kann. Mealprep klingt zwar behämmert, ist jedoch die Lösung, wenn mensch keine Kantine hat, nicht permanent auswärts essen mag oder schlichtweg, wie ich, gegen alles allergisch ist und sein Essen mitnehmen muss.

Weil ich faul bin, benutze ich einen Gemüseschredder, anstatt die Sachen einzeln zu schneiden. Die Konsistenz muss man natürlich mögen; wer grobe Stücke lieber mag, schneidet es entsprechend.

Grundsalat:
Tomate
Gurke (nicht zu viel, da wässerig)
Spitzpaprika
Zwiebel (wer verträgt und mag)
Dressing:
Erdnussmuss oder ein anderer Nussmus
Zitronensaft
Balsamicocreme
Salz
Pfeffer

Diesen Salat kann man abfüllen und dazu verschiedene proteinhaltige Zutaten ergänzen.
Das wären rote Linsen, in Brühe gekocht, Bohnen aus der Dose, Kidneybohnen sind am gesündesten, weiße Bohnen sind schön matschig, und wer eine nicht vegane Option für Faule braucht: Thunfisch aus der Dose.
Für zwei Portionen als Hauptmahlzeit nehme ich 3 Tomaten, eine halbe Gurke, eine Spitzpaprika und eine Dose Bohnen. Viel Erdnussmuss, Fett und Protein sind damit auch mit drin; beim Kauf darauf achten dass es kein Palmöl enthält und kein Salz.

Um Abwechselung reinzubringen, kann man verschiedene Gewürze reintun, von Steakgewürzemischungen bis zu Curry, passend zu den Linsen. Für Kartoffelfans können da auch Pellkartofeln rein.

ADHS-freundliches Essen? Ja! Braucht wenig Zeit und Vorbereitung, lässt sich aufbewahren, lässt sich geschmacklich verändern. Ausprobieren!

Vegan, weil ich kann: Winterliche Gemüsesuppe

Dieses Rezept ist eher eine Zufallsmischung, aber ich habe sie mehrfach nachgekocht und dabei nicht verschlimmbesert. Die Suppe ist schnell gemacht, gesund und man bekommt alle Zutaten so, dass sie sich auch für eine Portion/Person eignet, denn auch Single-Küche darf ein bisschen Abwechselung haben.

kleine Schallote
ein paar Kartoffeln
1/2 Süßkartoffel
2-3 EL rote Linsen
Brokkoli
1-2 Lauchzwiebeln
Brühe
Pfeffer

Die Schallote klein würfeln und in Olivenöl andünsten. Mit Brühe ablöschen, die klein gewürfelten Kartoffeln sowei die Linsen dazu tun und fünf Minuten kochen. Dann die ebenfalls klein gewürfelte Süßkartoffel dazu geben und die fein geschnittenen Lauchzwiebeln. Weitere fünf Minuten köcheln lassen und zuletzt den klein geschnittenen Brokkoli dazu geben. Da dieser möglichst roh gegessen werden soll, Herdplatte ausschalten, und die Suppe noch kruz ziehen lassen. Fertig. Wer mag und frischen Pfeffer hat, kann sich eine Runde Tellicherry drüber hauen – ich mag immer.

Durch die Süßkartoffel und den Brokkoli sieht die Suppe übrigens auch sehr frisch aus, gerade jetzt im Winter ein Plusunkt im Vergleich zu den totgekochten Eintöpfen. Die ich übrigens echt liebe, aber dann mit Wurst LOL.