So stand ich abends im schönen Bad des Hilton Hotels, unterwegs in glorreicher Mission, und tastete mein Gesicht ab – überall Pickelchen und Pustelchen, Rötungen und Flecken.
Scheiße, dachte ich. Kaum bin ich ein paar Stunden als Business-Schickse unterwegs, macht mir wasauchimmerdie Allergie oder das Wasser die Haut kaputt. Schminke hatte ich kaum mit, denn nur ein Tag zuvor sah ich völlig normal und sogar gut aus. Trotz Heuschnupfen, aber dank mördermäßigen Heuschnupfen-Tabletten.
Einige Stunden zuvor hatte ich am Flughafen einen völlig ausgeräuberten Tom Ford Counter besucht und mich anschließend im Flughafen verlaufen. Paßt das hierhin? Eigentlich nicht, aber es ist lustig.
Völlig gedankenverloren war ich nämlich rausgelaufen, und fand die Gepäckbänder natürlich nicht. Da ich ein Stop-Over hatte, musste ich natürlich mein Kofferchen abholen. Meine Tod’s Handtasche hing lässig über meine Schulter, nicht nur lässig, sondern auch völlig leer bis auf Brieftasche, Strickjacke und Seidentuch. Irgendwie schaffte ich es zu der geheimnisvollen Tür zu gelangen, wo man sein Gepäck und sich selbst als verloren melden konnte. Dafür gab es einen Automaten, wo man einen Knopf drücken musste, der Fluggesellschaft entsprechend. Wie eine Klingel. Ich drückte drauf und wartete. Und wartete. Und wartete. Eine weitere deutsche Mitreisende tauchte auf und drückte auch drauf, und wir warteten gemeinsam. Als sich dann Mutter mit Kind näherten, drückte die Dame kundig lange auf diese Klingel. Wir hörten erstaunt wie eine Telefonnummer gewählt wurde und jemand sprach. Öhm.
Ich also nochmal hin, Finger drauf und ganzes Körpergewicht angelehnt, wartete, und zack, wurde ich telefonisch verbunden. Ich stotterte mein Problem zusammen, um zu erfahren dass wir gleich abgeholt werden würden und durch die Hintertür wieder in den nicht-öffentlichen Bereich des Flughafens reinkonnten. Spannend!
Ehrlich – ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, dass es sich dabei um eine Telefonleitung handelt. Es sah aus wie Klingel und Gegensprechanlage. Usability geht anders, Helsinki!
Die äußerst freundliche Mitarbeiterin der SAS (props der SAS für Hilfe auf Twitter!) fragte erstaunt, ob man mich nicht gefragt hätte. Was denn? Ob mein Gepäck durchgecheckt werden sollte?! Oh. Hatte die äußerst pissige Uschi am Hamburger Flughafen wohl mit Absicht nicht gemacht, sondern mich durchgecheckt. Hätte es einen Flug zum Zielort vor meinem gebuchten Flug gegeben, wäre ich ohne Zahnbürste und Wechselklamotten im Hotel gestrandet.
Nach so viel Aufregung wunderte ich mich dann doch gar nicht so über die Pickelchen… Weiterlesen…