Ich kaufe nichts mehr

Ach, was ärgert mich das – neuer Job, einen Haufen Geld (vermeintlich…) und nichts reizt mich. Zu sagen, man hat keine Zeit zum Geld ausgeben ist falsch – ein Klick entfernt ist meine Shoppingwelt stets auf der Couch. Auf dem Dorf gibt es keine Sommerkollektion? Päh! Ich bekomme sie online mit Rabatt. Die schönen Schuhe aus dem Laden, der um 18Uhr zu macht? Kommen per Post. Ökoklamotten, die rocken? Hat Definitionssache.de. Aber…

…irgendwie ist alles aus dem Rhythmus. Draußen regnet es gerade und ich habe meinen Pulli angezogen, obwohl ich das neue Sommerkleid noch kein einziges Mal anhatte. Heute bekomme ich eine Einladung zum pre-fall shopping und bin nicht einmal aus dem Frühling raus.
Die Sommerkollektionen der Beautybranche sind wie jedes Jahr braun und golden – hast Du eine, hast Du alle (ich habe die einzig wahre von Giorgio Armani).
Die Errungenschaften sind aufgewärmter Kaffee. Glänzende Lippenstifte mit feiner Textur – was für eine Innovation! Alte Farben unter neuem Namen @chanel! Erneute Preissteigerungen und ein Bronzer für 70 oder 80 Euro.

Einziger feine Trost ist der Hermès Duft, der Frühling- und Sommerlaune versprüht. Der Duft ist voll im Trend aber dennoch anders interpretiert. Innovationen sind schwierig und der Mainstream gilt als vermeintlich sicher – aber wie wäre es, liebe Beautybranche, mit Bescheidenheit?

Zur Abwechselung – wenn es schon nichts Neues gibt, dann verbessert die Verpackungen. Macht sie umweltfreundlicher (siehe Primavera). Schmeißt Euren Kunden eine Runde aus und macht eine günstige limitierte Edition zum Geburtstag oder sonstwas. Bedenkt Euren CO2 Fußabdruck und setzt auf recycelbaren Plastik statt Glas, auf Nachfüllverpackungen (siehe Grüne Erde, siehe Clarins mit dem nachfüllbaren Parfümflakons).

Mich reizen ehrlich gesagt momentan nur Dinge, die astronomisch teuer sind – jenseits von vier hundert Euro kann man mir sicher die eine oder andere “kleine” Freude machen *hüstel*. Gefreut habe ich mich aber auch über Houellebecques neues Buch, das hoffentlich genauso großartig ist wie sein letztes oder, wie es der Umschlag vollmundig verspricht, “sein bestes Buch” sein soll.

Wie ist denn Eure derzeitige “Konsum”-Einstellung? Schlägt Euch das Wetter auch aufs Shopping-Gemüt?

…und mein Sexspielzeug

Nachdem Gott die Menschen schuf, benahmen die sich etwas daneben und wurden aus dem Paradies vertrieben. Es war natürlich Eva, die Frau, die sich nicht mehr nicht auf eingetretene Pfade bewegen wollte…

…sie hing also (2000 Jahre später, so wollen es die Kreationisten, aber wayne und so…) ihre Jack Wolfskin Jacke in den Schrank, mottete ihre Trekkingstiefel ein und häutete die Schlange für eine Handtasche. Weil die moderne Eva sich aber genausowenig wie vor 2000 Jahren zu Immobilität verdammen lässt, geht sie auch auf flachen Schuhe neue Wege. Aber nicht irgendwelche Schuhe – sondern solche, die… Weiterlesen…

Neues aus der Provinz

Neue Parfümerie in meinem Städtchen mit Serge Lutens, Keiko Mecheri, Etro und Bond No.9. Ich habe den neuen Jeux de Peau gschnüffelt.
Börlind Make-up bei Budni entdeckt, mit schönen Lidschattenfarben, gerade das Blau.
Es ist kalt, aber die Sonne scheint. Winterstrickjacke kommt heute doch noch zum Einsatz.

Doch das Beste war der Besuch beim Friseur. Waschen, schneiden, fönen, tönen für 55,50.
Wiedererkennungswert &Coolness (zumindest gefühlt): Unbezahlbar!
Kurz ist es wieder geworden (der Herr Kaiser hat stets freie Hand) doch das erstaunliche immer wieder: Ich sehe ganz anders aus, und ich werde dauernd auf meinen Haarschnitt angesprochen. Weiterlesen…

Mein Versuch, fashionable zu sein

…hier wird es nach wie vor nicht um “Fashion” gehen, keine Angst, aber auch ich versuche manchmal “modisch” zu sein. Es scheitert an der Tatsache, dass mein Stil, soweit vorhanden, von meiner Mutter geprägt wurde. Sie war eine hübschere, aber wesentlicher ärmere Version von Jacqueline Kennedy, besser bekannt als Jackie Kennedy oder Jackie Onassis. Ich kann kein Belegphoto nachreichen, aber ich versichere Euch, dass meine Mutter nicht nur genauso, sondern besser aussah. Meine Mutter hungerte während des Studiums um sich maßgeschneiderte Kleidung zu leisten (ja, ja, die späten 50er Jahre…). Auch später trug sie über 20 Jahre lang stolz ihren maßgeschneiderten Mantel – allerdings auch, weil es keinen neuen gab.
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