Roter Lippenstift – eine Frage der Ehre?

Liebe LeserInnen, ich will Euch mal einen Schwung aus meinem Leben erzählen.

Heute verbrachte ich meine Mittagspause in der Mensa (ich arbeite an einer Universität). Adrett gekleidet, Jeans, Bluse, Halstüchlein, dazu meinen neuen Lippenstift.
Gegenüber starrt mich eine Frau an. Weitere Blicke von hie und da. Ich lächele freundlich in die Richtung und esse meine Kartöffelchen. Sobald ich hochschaue – noch mehr verstohlene Blicke.

Ich drehe mich um. Ich schaue mich um. Ich zähle Personen, zähle Tische, schaue den Leuten ins Gesicht.
Eine Minute lang nehme ich meine Umgebung sehr sehr aufmerksam wahr. Und?

In einem Raum mit über 200 Personen, mindestens die Hälfte (geschätzt) weiblich, bin ich die einzige, die Lippenstift trägt.

DAS ist mein Leben, das ist Provinz, da wird ein banaler Lippenstift zum Statement. Eine Frage der Ehre. Dass ich immer noch nicht so recht traute, rote Signalfarbe zu tragen, kann man jetzt vielleicht besser nachvollziehen.

Ich tue es jetzt – Es ist eine Frage der Ehre. Wo ich auch immer bin – ich bin MYBEAUTYBLOG.

*Ich finde es okay, dass die Leute gucken. Manchmal stört es mich, manchmal ist es toll, je nach Tagesform.
**Ich finde es schade, dass so viel graubraune Uniformität herrscht.
***Ich finde Menschen einfach wunderbar, ob mit oder ohne Lippenstift. Ich verbiege mich jedoch nicht mehr um mich anzupassen, ich gehöre eben zu den wunderbaren Menschen… mit Lippenstift.

OotD: So blau, blau blau blüht – Monochrom

Dass blau mit blau mit blau geht, wäre hiermit bewiesen. Frau stelle sich dazu noch Jeans vor.

Ich wünschte mein Kleiderschrank wäre aufregender, aber dafür ist es öko – Shirt und Kaschmir-Weste (letztere zu gross) stammen von Hess-Natur. Spießig, so wie ich es liebe. Und heute mal gemütlich, dafür mit poppigem Lippenstift, das rettet mich immer durch den Alltag – da bekommt frau Lust zu lächeln!

Weiterlesen…

Bettina Guttenberg – das abgehörte Telefongespräch

“Darling, ist das nicht lächerlich!
Du hast es sicher die letzten Tage auch beobachtet, also wirklich… die beiden armen Leute, die sind doch recht nett und so niedlich mittelbürgerlich. Oder wie nennt man das… so… nein, nicht prollig, das meine ich nicht, eben so wie man halt ist in der Mittelschicht.
Ich weiss, ich fand es auch lächerlich dass (sie besonders, findest Du nicht?) nun unbedingt bei uns mitspielen wollen. Schätzchen, hat sie sich drangehängt! Schmuck musste sie sich leihen – nicht dass ich das schlimm fände, aber da gehe ich zu Chopard oder Bvlgari oder Winston, schließlich muss es ja auch nach was aussehen. Auf der Hochzeit von Charly war sie ja auch, was hatten die denn da zu suchen? Ich bitte Dich, so verzweifelt als Emporgekommener, also wirklich, das hatte Charly nie nötig!
Ich habe übrigens gehört sie seien verschuldet, nun ja, die Finanzkrise hat uns nicht gerade gebeutelt, unglaublich, unserer Hausspekulant oder wie soll man diesen unangenehmen Charakter bloß nennen?! hat uns unglaublicherweise zu einer Insel verholfen! Es wird natürlich eine tolle Einweihungsfeier geben, keine Panik, natürlich nur der engste Kreis. Nein, die nicht, die… “