AKTION: EINE WOCHE MARKENFREI

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Es geht auch ohne Marken, Brands, Logos. Ich freue mich über sämtliche Pressemuster, aber wir sind nicht die Meerschweinchen der PR-Firmen (streicheln, ins Laufrad setzen, sterben lassen und durch ein Neues ersetzen).

Blogs sind kreativ und ehrlich, und sie sind unabhängig.

Ein Beweis hierfür sind die Unmengen an Posts, die ohne jegliche Markennenung auskamen – watch this: Weiterlesen…

SHISEIDO Lip Lacquer

Ich mag Shiseido nach wie vor supergerne, was Make-up betrifft. Dieses Unternehmen prescht nicht mit limitierten Eidtionen nach vorne, um sie dann wieder verschwinden zu lassen, und stets schauen sie sich eine Weile an, welche Produkte zukunftsfähig sind, bevor sie nach Möglichkeit eine eigene Version herausbringen. Die dann richtig gelungen ist – quality takes time.

Diese Lip Lacquers sind gar nicht meine Welt – sie glänzen. Das möchte ich nicht!! (Hier bitte wieder Horst Schlemmer Ton vorstellen). Dennoch habe ich sie bereits gesehen und muss sagen – auch wenn Chanel Chanel ist, bei Shiseido musste ich diesmal schwer widerstehen, nicht etwas zu kaufen. Denn es erschien mir einfach stimmig – die Verpackung, die Textur, die Farben (ich glaube da bin ich eh völlig verloren…).

Offensichtlich kommen wir nun nicht drum herum – lackierte Lippen. Kind of. Mit 25 Euro hebt sich Shiseido preislich sympathisch hervor, die Farben sind wunderschön (konnte mich in Laden nicht entscheiden zwischen dem Himbeerton, dem Rosenholzton, dem roten und dem nuden…) und die Frage ist: Tragt Ihr feuchte Lippen? Wann und wo trage ich feuchte Lippen? Sehe ich damit aus wie eine Männerphantasie, sieht es “nur” frisch aus oder ist es die fleischgewordene Photoshop-Phantasie der Hochglanzmagazine?

Hier übrigens die Farben als swatch, ich schätze die Farbe RD305 Nymph ist überall ausverkauft:
http://cilucia.blogspot.de/2012/07/non-nails-post-shiseido-rouge-lacquers.html

Peinlich – CHANEL Launcht wieder nur ein Flanker

Quo vadis, Chanel? Das Modehaus schlechthin, ausgestattet mit einer hauseigenen Nase (=Parfumeur), traut sich nichts mehr.

Der Anfang vom Ende, so munkelt man, fing bereits mit dem runden Flakon des Duftes Chnace an. Eine Verjüngungskur, hiess es hie; der Niedergang zum Mainstream, hiess es hüben.

Jacques Polge hat mit den letzten Kompositionen sicher die Verkaufszahlen in die Höhe getrieben, und das eine oder andere war gefällig. Eau Premiere, Chance Eau Fraiche, und wie die ganzen Herren-Flanker auch immer hiessen.

Natürlich muss sich Chanel die Opulenz der Chanel-Haute-Couture Schauen refinanzieren, das tut man eben über die Low-Budget Accessoires wie Make-up und Düfte. Schade finde ich es aber dennoch, dass ausgerechnet Coco Chanel als Marketing-Melkkuh verwendet wird, so lange nach ihrem Tod und vor allem auch jetzt, nachdem sie auch mal von negativer Seite (als Nazi-Kollaborateurin) beleuchtet wurde.

Es wäre in ihrem Sinn gewesen – äußerst geschäftstüchtige Frau, äußerst gnadenlos, hätte Coco Chanel ganz sicher darin eingewilligt, mit ihrem Namen, Charisma oder Ruf noch mehr Geld zu scheffeln. Insofern kann man es schon fast als positiv erachten, dass eine Frau zumindest nach aussenh in die Marke beherrscht.

Das hat Lanvin (Madame!!) leider nicht geschafft, der Name ist heute ein Label mit einem übergewichtigen, männlichen Designer, ein Label das seinen namen auf so ziemlich alles drauf klebt.

Money makes the world go round.

I told you.

Der neue Duft bzw. Flanker kommt diese Woche in die Läden und kostet ab 90 Euro. Wenigstens beim Preis ist man sich treu geblieben.

GIORGIO ARMANI Fall Collection 2012 Palette 2

Ich bin blöde und inkonsequent – großmäulig kündige ich gesellschaftskritische Themen an, und in der nächsten Stunde hetze ich via Twitter die Blogosphäre auf nach der Jagd nach exakt diesem Schätzchen.
Genauer – Give The Bith Her Chocolate Meisterin der Bösartigkeit Jettie. Ich verneige mich voller Dank und Ehrfurcht vor so viel Verständnis gegenüber einer Süchtigen. Danke Jettie!

Selbstredend radelte sie nach Feierabend in einem der schlimmsten Douglas Filialen ever – auffer . Versiffter Armani Stand, hallo!

Todesmutig griff sie sich die Palette, liess sich durch ein Schnappschuss die richtige Farbwahl von mir bestätigen, und latschte beherzt zur Kasse (leider auch an einem Guerlain Stand, was sich an der Kasse schmerzahft äusserte). Na – hier könnt Ihr nachlesen. Und hier.

Doch WARUM? WARUM? Weiterlesen…

Die Kosmetikindustrie verarscht Dich

Ich will gar nicht erst vom Frauenbild, Geschlechterclichés oder Photoshop anfangen – denn dann müsste ich bei den mindejährigen, hungernden Models weitermachen und irgendwo beim Krebs aufhören.

…ich schwinge eine kleinere Keule und frage mich: Merken wir noch was? Ich bin ja auch “nur” ein Konsument, aber ab wann werde ich zu 90% verarscht, und kaufe nur noch zu 10% Ware???

Jüngst gesehen: Coloeur Caramel hat eine Palette mit 4 Farben für 50 Euro. Umweltfreundlich (sic!) in lackierter Pappe. Die Produkte habe ich hier mal vorgestellt, sie gehören nicht zu den Glanzleistungen der Naturkosmetik. Ich würde sogar sagen, sie sind schlecht – die Lippenstifte sind uaaahh, und die Puderprodukte stauben höllisch. Da hilft auch kein Zertifikat.
Dafür 50 Euro zu verlangen ist – ja… können die ja machen! Irgendeine Idiotin findet sich immer. Allerdings prophezeie ich, dass die Marke vom Markt verschwinden wird – sobald der Hype um die niedliche Verpackung um ist, wird man doch das Produkt sehen.

Irgendeine Idiotin? ICH. Hier bin ich. Ich bin Du, Du bist Ich.
Ich hasse diese LE (Limited Edition) Getue und bin Firmen wie Shiseido sehr dankbar darüber, dass sie sich auf so etwas kaum einlassen. Kleineren Herstellern wie Dr. Hauschka sehe ich es nach, dass sie die LEs gleichzeitig als Versuchsballon nehmen, und das was gut geht immerhin im festen Sortiment aufnimmt. Zudem sind deren LEs erhältlich und das auch recht lange.
Doch der Gipfel der Frechheit ist die Produktpolitik von der mir geliebten Firma Giorgio Armani. Guckt bei Google nach, ich bin diejenige, die alles hat, alles kennt – und für lau alles beworben hat. Doch nun kommt wieder eine LE, die ich nett finde – und die ich nicht bekommen kann.
Nebst 70 Euro für das Produkt muss ich entweder rumtelefonieren, einen Online-Shop überwachen (es gab scheinbar nur ein, zwei Produkte?!) oder liebe Leute bestechen, einen Laden aufzusuchen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier um ein schlechtes Produkt handelt, angesichts der letzten Versionen leider sher hoch. Sttaistik ist beileibe nicht alles… aber SEHR hoch ist hoch.

Ja, ich ließ mich verarschen, und ja, ich möchte Dinge haben, die schwachsinnig sind (ich meine, so richtig schwachsinnig). So sehr bin ich gesellschaftlich angepaßt, da kann ich doch stolz auf mich sein!

Nur – wo ist der Sinn eines Unternehmens, das dem Kunden sein Produkt vorenthält? …ist das Verarschung oder nicht? Limitierung oder Rationierung? Sind wir im kommunistischen Kosmetik-Reich gelandet, wo nur mit einem Schein was zu holen ist?!