Ein Tag mit CARTIER

Wie versprochen, der zweite und etwas textlastigere Teil der Berichterstattung.

Ich war krank, ich bin krank – und ich habe Flugangst. Dank Ehemann, der sich frei nahm und Teddy betreute, dank Freundinnen, die mir Mut machten und mir in den Hintern traten, ging ich los. Zu luxuriösen Uhrzeiten, muss ich dazu sagen – ich konnte nahezu ausschlafen, bevor ich zum Flughafen fuhr. Natürlich war alles perfekt organisiert, der Champagner floss in Strömen, es gab eine Lunchbox von Ladurée (ich weiß, sehr hipp, Gott sei Dank waren da Sandwiches drin und nicht nur die von mir leider nicht sonderlich goutierten bunten Zuckerteile… ) und das Wetter war fantastisch. Dazu ein ruhiger Flug mit einem supernetten Sitznachbar, was konnte da noch besser werden?

Ein vollgepackter Tag – sehr viele Eindrücke, sehr viele Leute. Nach der Duftvorstellung (oh weh, ich roch nichts, ich rieche immer noch nichts, so krank bin ich!) ging es ins Hotel. Das Sofitel zählt natürlich zu den besten Adressen in Paris und, Versuchung pur: Hermès auf der Ecke. Verführerisch! Ich zog das warme Bett vor – ich denke das sagt alles über mein Zustand. Am Abend ging es weiter zu einem kleinen, feinen Dinner, und schlussendlich zum zweiten Highlight des Tages: Die Ausstellung.

Ein paar tausend Karat, gut gesichert – ich alter Spießer fand an einem eher viktorianisch angehauchten Stück Gefallen. Dazu ein besonders raffiniertes Stück: Eine vierreihige Perlenkette, deren Verschluß im Rücken lauter Brillanten hinabrieseln lässt. Ein Imitat ähnlicher Art trug übrigens Madonna in ihrem Vogue-Video.

Und weil ich nun mal ein Beautyblog habe, war es für mich spannend wie ich mein eher legeres und vor allem warmes Outfit mit ordentlich smokey-eyes aufpimpte… Eine Stunde lang genoß ich es, ein ordentliches Bettchen für mich ganz alleine zu haben. Während die Pressemeute permanent lästerte und stresste, war ich herrlich entspannt und fand das Ganze nahezu erholsam. Mein Hasenzwilling Leonie (der andere Zwilling heißt Leonhard und blieb daheim) hielt zudem die Stellung und passte gut auf, wie das Bett zur Nacht aufgebettet wurde.

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CARTIER präsentiert: Style and History at the Grand Palais

Die DNA einer Marke – davon spricht man heute. Cartier, Herr Louis-François Cartier um genauer zu sein, war nicht nur ein Künstler, sondern auch ein äußerst geschäftstüchtiger Mensch. Seinen Schmuck passte er an die Kleider der feinen Gesellschaft an (und somit an dem Geist der Zeit) und arbeitete mit dem ersten großen Couturehaus Worth. Seine Söhne trugen die Marke weiter nach Amerika und England, wo es natürlich an Aufträgen hagelte: So entstanden die hier gezeigten Einzelstücke als Auftragsarbeit für einige Königshäuser oder für den (Geld-)Adel.

Die Stücke sind allesamt bombastisch – groß und kostbar. Sie entsprechen natürlich dem Geschmack der Zeit und einer bestimmten Ära. Auch heute werden solche Schmuckstücke in Auftrag gegeben und getragen, sie werden vielleicht auch irgendwann in Museen zu sehen sein und den Zeitgeist illustrieren.

Teil eins beinhaltet alle halbwegs brauchbaren Photos, die ich machen konnte. Teil zwei wird meine Lieblingsstücke beinhalten und ein paar persönlichere Bilder von dem kurzen Paris-Trip beim Maison Cartier.

Mein Dank geht hier an die VeranstalterInnen, die schier unmenschliches geleistet haben (organisatorisch) sowie allgemein für die Einladung, denn Mathilde Laurent kennen zu lernen war ohne Frage sehr inspirierend und die Ausstellung ein einmaliges Erlebnis… nehmt Euch ein wenig Zeit. Die Bilder lassen sich bei Interesse vergrößern.
Die Stücke sind zum größten Teil auch auf der Facebook Seite von Cartier zu finden (in besserer photographischer Qualität natürlich).

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Mathilde Laurent – she was the first one…

Ein sehr gutes Interview findet ihr hier… ich ergänze an sich nur meinen persönlichen Eindruck aus den fünf Minuten, wo ich sie sah und hörte:
http://flairflair.com/2013/04/11/interview-mathilde-laurent-on-art-nature-and-intelligent-marketing/

Mathilde Laurent – she was the first one…

Ein Tag in der Fondation Cartier – ein großes Bürogebäude mit Terrasse und einer Photoausstellung am Eingang. Das Luxuskonzern präsentiert sich mit sehr sympathischen und down-to-earth Mitarbeitern und ließ sogar die Pressemeute (und mich…) in das Büro der Parfümeurin hinein.

Mir war es etwas unangenehm in so einem Raum „einzudringen“. Die sympathische Art der Mathilde Laurent, die echte Atmosphäre und die Leichtigkeit, mit der sie die Ochsentour von Interviews absolvierte, zeugten von soviel Souveranität, dass auch ich mich traute, eine Frage zu stellen. Gott sei Dank war es die richtige und ihre Antwort hielt die Erklärung für sehr viele Dinge parat – zum Beispiel warum der Duft so ist, wie er ist. Und warum sie es nicht gut findet, als „Nase“ bezeichnet zu werden, wie es bei Parfümeuren der Fall ist.

Eine toughe Frau und ein role-model: Mathilde Laurent ist die erste Frau, die für ein Konzern fest angestellt wurde. Ein bekannter Duft-Kritiker sprach über sie als eines der größten Talente im Parfümbusiness. Mittlerweile ist auch Christiane Nagel bei Hermès unter Vertrag und wird mittelfristig Jean-Claude Ellena, dem wir einige tolle Düfte verdanken, ablösen. Die Frauen sind in Kommen!
Düfte werden nämlich nach wie vor von Männern gemacht, obwohl die Kundschaft weiblich ist. Trotzdem ist sie nicht die bekannteste Dame – und das mag an ihrer wenig opportunen Art liegen. „Butter bei die Fische“ ist eher so ihr Ding, und sie erklärte beispielsweise ohne Umwege dass die Flanker mit konzeptioniert werden. Diese sorgen für den kommerziellen Erfolg der Düfte. Allerdings würde man ihnen genausoviel Aufmerksamkeit widmen wie den originären Düften.
Wenig opportun? Ein Parfümeur könne sich nicht darüber beschweren, wie seine künstlerische Ader vom Kommerz eingeschränkt werde (sprich: vom Arbeitgeber), sagt Mathilde Laurent. Man müsse kämpfen und die Konzepte durchbringen. Das fand ich sehr mutig von ihr, schließlich standen die PR-Leute um sie herum. Berechnung? Nein, sie denkt das tatsächlich, und irgendjemand hat den Mut gehabt, einen Querkopf, der natürlich hervorragende Arbeit leistet, einzustellen – herzlichen Glückwunsch, Cartier!

Übrigens ist sie eine Mutter, die Chucks trägt. Im Büro hingegen kann sie ihre Blahniks spazieren tragen (die Schuhe hatte ich mal in Mailand in der Hand, da war ich aber Studentin und hatte wenig Lust, mein Konto noch doller zu überziehen…). Ihre Cartier-Handtasche (natürlich!) war von einem kleinen Totenkopf verziert und vor allem: Getragen. Wirklich benutzt und abgetragen, eine Frau mitten im Leben, die eitel ist, aber auch pragmatisch. Und attraktiv ist sie auch, keine Frage. Es sind nicht die Dinge, die wir sagen, sondern die, die wir tun, die uns ausmachen.

Was Mathilde Laurent bei Cartier kreiert, sind jedoch nicht nur die regulären Mainstream-Düfte. Das Haus hat eine exklusive Linie, so wie Chanel, Guerlain und Dior etc. und bietet zudem den Service an, einen eigenen Duft erstellen zu lassen. Kostet 50.000 Euro, dafür bekommt man das komplette Paket: Die Parfümeurin, den Flakon, das Packaging. Wünsche ich mir zu Weihnachten.
Für den Anfang kann man jedoch mit den “Les Heures de Cartier” vorlieb nehmen: Sie sind in den Cartier Boutiquen erhältlich und kosten 225 Euro. Sie sollen zudem wirklich gut sein.
Hier eine kurze Zusammenfassung von fünf dieser Düfte:
http://www.nstperfume.com/2009/12/16/cartier-les-heures-de-parfum-fragrance-reviews/

Das wirklich, wirklich ärgerliche: Ich habe seit mehreren Wochen eine Sinusitis. Ich kann fast nichts riechen. Ich habe nun einen neuen Duft, das Konzept, die Parfümeurin, den Flakon, den ich recht geil finde – und kann kaum etwas riechen.
Cartiers neuer Duft Panthere ist Gardenia und Chypre: zwei Dinge voll auf meiner Linie, und nun? Ich bin nasentaub, Ihr müsst warten…

Ein Porträt des Senders TV5 von der Dame (auf Französisch):
http://www.tv5mondeplus.com/video/15-04-2011/portrait-de-mathilde-laurent-parfumeur-chez-cartier-7262

Reklamation bei STEIFF und HUGO BOSS

Fangen wir mit dem guten Beispiel an. Ich shoppte im Sale bei Hugo Boss mehrere Artikel, darunter ein Halstuch aus Modal (Made in Italy) in Schwarz, Weiss und Orange. Mit Lippenstiften und Parfümflakons drauf… ist klar.
Das Paket kam ein Tag an bevor ich nach Düsseldorf fuhr – ich wusch das Tuch also schnell mit dem schweinetueren, superguten Feinwaschmittel Sodasan, hängte es auf und war mäßig begeistert: Es sah nicht nur aus wie seit 20 Jahren getragen, die schwarze Farbe hatte sich so verteilt, dass das schöne Muster verunstaltet wurde. Mäh. Und nun? Ich nahm den Schal mit, trug ihn den einen Tag zu dem Outfit (passendes Shirt und Strickjacke aus der gleichen Kollektion) und reklamierte ihn anschließend.

Ich rief an, erzählte, gestand sogar ein den Schal einen Tag getragen zu haben; freundlich entschuldigte sich man bei mir und bat mich, den Artikel zurückzuschicken – ich hatte noch den Retourenschein. Nach einigen Tagen bekam ich eine Mail dass der Artikel zurückgenommen werde und ich ihn nicht mehr bezahlen brauche. Alles gut. Ich bin übrigens zwar länger Kunde dort, aber ich kaufe selten und nur im Sale ein, ich habe glaube ich nicht einmal ein festes Kundenkonto.
Das Tuch hätte ich schon gerne gehabt, aber ich traute mich nicht und kaufte dafür eines, was noch teurer war, statt nie wieder etwas zu kaufen… das bringt wohl der gute Kundendienst mit sich.

Das STEIFF Shirt für meinen Sohn Teddy mit dem Teddy drauf, der quietscht. Kostet in Größe 68 oder was es war, satte 30 Euro. Ein T-Shirt für ein Baby wohlgemerkt! Meine Eltern hatten das Shirt aus Hamburg mitgebracht und waren stolz wie Bolle auf das Präsent für ihren Enkel – der Bär quietschte, was Teddy zwar nicht interessierte aber zumindest meine Mutter und ich lustig fanden. Quittung wanderte in den Müll.

Natürlich wusch ich das T-Shirt vor dem Tragen und packte es in den Trockner, alles laut Schildchen erlaubt. Es quietschte nicht mehr… Weiterlesen…

Mit Leichen Werbung machen: CHANEL und Marylin Monroe

Mich hat diese Werbung zutiefst verstört.

Es gibt tausend Werbestrecken mit Marylin, es gibt welche mit Audrey Hepburn noch und nöcher, viele tote Stars verdienen den Rechteinhabern Millionen von Euro. Die Stars sind tot, unantastbar, sie sind Sterne, die verglüht sind, dessen Licht aber immer noch nachts den Horizont erstrahlt.

Wenn das Licht aus ist.

….machen wir mal eine Strassenlampe an. Weiterlesen…