Blogger Bashing – wo stehen wir, Mädels?

Sind wir Produktprostituierte? Nein. Das nun nicht! Aber auch keine Wünsch-Dir-Was-Feen oder Milliardäre, die zur Belustigung des Lesers den Tanzbären geben (hierzu bitte dies lesen:
http://www.chocolate-bit.ch/2013/05/stets-zu-ihren-diensten-nicht.html

…erinnert Ihr Euch? “Die PR”, die bösen, bösen Leutchens, die immer noch nicht begriffen haben was Beautyblogs sind (hier weiterlesen…) – die Zeiten ändern sich, es findet eine Zusammenarbeit statt, und schon sind sie da: Die schwarzen Schafe.

Määäääh!

Also, was sagt die PR und was sagen auch die, sagen wir mal, reüssierten Beautybloggerinnen über die Community selbst? Eine Besonderheit sind Beautyblogs ja schon – hier geht es um Produktmuster, die das Unternehmen kaum etwas kosten, von den Bloggerinnen heiß begehrt sind und schnell und klammheimlich zu barem Geld gemacht werden können , nicht unbedingt werden – bislang alles den Printmedien vorbehalten!

Ich habe mich umgehört…

…und der Begriff Produktprostituierte fiel leider auch. Bitter bitter!

Doch das Stichwort schlechthin, und da waren sich alle befragten PR-Leute einig, was die BeautybloggerInnen gemeinsam haben: NEID. Und diese fürchterliche Unprofessionalität und das kindische Verhalten.

Der NEID – liebste deutsche Eigenschaft. Mißgunst ist gerade unter Frauen ist ein besonders häufig vorkommende Eigenschaft. Und so heißt es:

Wieso habt ihr XY eingeladen, und YZ nicht?

Wieso kriegt YZ dies und das, und ich nicht?

Wenn ABC kommt, komme ich zu Eurem Event nicht!

NEID, NEID, NEID – so oder so ist das nicht gut.So kann nicht das entstehen, was in Amerika entstanden ist – ein Netzwerk von Beautybloggerinnen, die sich gegenseitig respektieren, unterstützen und befeuern. Dort gibt es genug für alle, und dort gilt nach wie vor: Wer es geschafft hat, hat’s geschafft! Und das ist toll und vorbildlich (und kein Grund neidisch zu sein…). Doch die Kultur ist dort anders – Leute, die es “geschafft” haben, werden bewundert und nachgeahmt, während man sich hierzulande gerne das Maul zerreißt.

Es ist in Deutschland ein bisschen wie im Kindergarten. Es gibt scheinbar keine vernünftige Kultur des Miteinander -dabei ist gerade im Internet das Netzwerk so wichtig- sondern nur scheinheiliges Getue und oberflächliches Nett-Zueinander-Sein, während man hinterrücks ablästert und sich gegenseitig schlecht macht. Besonders angesichts der PR-Leute, die ihren Job machen und sicher kein Interesse an diesen privat-persönlichen Tussi-Geplänkel haben, eine äußerst unangenehme Geschichte.

Zum Neid-Erwecken gibt es herrliche Praktiken: So wird social medial die Pressepost wirksam ausgepackt, damit alle sehen was man abgegriffen hat. Dient auch dem Unternehmen – bis auf die Tatsache, dass dann weitere 999 BloggerInnen das Produkt anfordern, hihi!
Ich fasse es nicht, dass wirklich jeder Scheiß, vom Flip-Flop bis zum Gratis-Kaugummi, abgefeiert wird wie der Nobel-Preis. Da habe ich schon manchen Twitter Account augenrollend entfolgt, den man getrost unter Werbekanal abspeichern könnte.
Wer, was, wie, und mit wem zusammenarbeitet war früher etwas, was man unter Diskretion zusammenfasste, wohlweislich weil es nicht das Abgreifen ging, sondern um die Sache an sich.

Worum ging es nochmal? Strukturen einer Zusammenarbeit zu etablieren, in der die BloggerInnen genausogut dastehen wie die Unternehmen?

Was ich bemängeln muss dabei: Typsich frau. Der Neid, das Gezicke.

Aber auch dieses ewige Hecheln und Betteln – während Männer lauthals Sachen fordern und in anderen Branchen den Bloggern (besonders den Fashionblogs, die erfolgreichen werden auffälligerweise von Männern betrieben, auffällig!) hinterhergedackelt wird, schliesslich sind sie die wertvollsten Multiplikatoren, kuschen wir Mädels immer noch lieb, wenn die PR peitscht.

Was’n das, Beautyblog? Bloggen in diesem besonderen Bereich?

Weiterlesen…

Kein Kommentar hierzu…

EDIT: Ergänzung vom 11. August laut Pressemitteilung:

1:0 für die Verbraucher: Penaten-Hersteller will auf hormonell wirksame Chemikalien in Babyprodukten verzichten. BUND: Beiersdorf muss nachziehen

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat mit seiner kürzlich gestarteten ToxFox-Kampagne zu hormonell wirksamen Chemikalien in Kosmetikprodukten ein erstes Einlenken der Kosmetikindustrie erwirkt. Die Penaten-Herstellerfirma Johnson&Johnson kündigte am Freitag über die Facebook-Seite von Penaten an, bis Mitte 2014 auf hormonell wirksame Parabene in Babyprodukten verzichten zu wollen.

[…]

Folgende Pressemitteilung:

Mutter startet Online-Petition: Penaten-Wundschutzcreme von hormonell wirksamen Chemikalien befreien! Bereits über 20 000 Unterstützer

Die junge Berlinerin Caroline Rosales, Mutter eines 18 Monate alten Jungen, hat in einer Studie des BUND gelesen, dass fast jedes dritte Kosmetikprodukt hormonell wirksame Stoffe enthält. Diese Stoffe werden u.a. mit Krebserkrankungen und zurückgehende Spermienqualität bei Männern in Verbindung gebracht. Auch die Baby-Wundschutzcreme von Penaten, die Caroline Rosales bisher täglich für ihren Sohn benutzt hat, ist betroffen. Viele Hersteller wie Bübchen und Rossmann Eigenmarke verzichten bereits auf Parabene. In Dänemark sind bereits zwei Parabene in Körperpflegeprodukten für Kinder unter 3 Jahren verboten, darunter eines, das in der Penaten Wundschutzcreme auf dem deutschen Markt noch enthalten ist.

Der Penaten-Hersteller Johnson&Johnson will die Nutzung von Parabenen für seine Cremes in des USA auslaufen lassen. Für Deutschland allerdings wiegelt man ab und spricht von “zu geringen Konzentrationen”. Caroline Rosales hat deswegen eine Change.org-Petition gestartet und möchte, dass Johnson&Johnson auch in Deutschland Penaten-Wundschutzcreme für Babies ohne Parabene herstellt. Die Petition www.change.org/penaten wurde am vergangenen Wochenende gestartet und hat bereits über 20.000 Unterstützerinnen und Unterstützer.

Ehrlich, Frau Rosales, schon mal was von Weleda oder Martina Gebhardt gehört? Warum sollte ein Konzern etwas tun, was ihm von der EU gestattet wird? Starten Sie doch lieber eine Petition gegen schädliche Substanzen in Körperprodukten allgemein… oder darf man ab vier Jahren sein Kind doch schädlichen Substanzen aussetzen?!

Schon klar, das ist ein Anfang, finde ich gut und unterstützenswert. Dann lieber die EU verklagen, um REACH benutzerfreundlicher zu gestalten. Ach, Sie wissen nicht was das ist? Eben.

Emma Watson für LANCôME

…Wer hätte sie erkannt? Eine wundervolle junge Dame, mag ich sehr, sie hat einen guten Geschmack und wirkt immer sympathisch.

Emma Watson ist gerade 23 Jahre alt geworden. Lancômes Zielgruppe ist weit jenseits von 32, um es milde auszudrücken. Gut, das passt mal wieder nicht – immerhin wird ein Gloss beworben, das passt dann schon.

Warum mir das alles wieder auffällt: Ich stand vor dem Plakat und war erstaunt bis schockiert wie man nur so dumm sein kann, solche einer promineten Persönlichkeit sämtliche Gesichtszüge wegzuretuschieren. Lieblos und schlecht gemacht noch dazu. Das merkt doch nun wirklich jeder!
Eine so junge Frau wird zudem kaum soviel Photoshop benötigen, angesichts der tollen Produkte (oder? ODER?!) der Kosmetikfirma und einer guten Beleuchtung.

Lustigerweise scheint das im L’Oreal Konzern die Maßgabe zu sein: Erst Demi Moore für Helena Rubinstein, die keiner, keiner! erkannt hat, und dann viele andere Stars, wobei Kate Winslet es scheinbar nicht so gebraucht hat.

Ich finde es schade – das haben die Marken und auch die Stars an sich nicht nötig, und so blöd sind wir KundInnen heutzutage auch nicht mehr. Wobei es in der Parfümerie immerhin für lustiges Getuschel gesorgt hat…

..aber warum Emma Watson? Waaaarum???

Pädophilie und Pietätslosigkeit – quo vadis, Kosmetikbranche?

EDIT 15.Mai.2013 – das antwortet der Werberat auf die Beschwerde über AXE:

TV-Werbespot der Unilever Deutschland GmbH für AXE
Styling Gels
– „Der erste Eindruck zählt“
Sehr geehrte Frau Tribel,
vielen Dank für Ihre Beschwerde vom 7. Mai 2013.
Die von Ihnen kritisierte Werbemaßnahme haben wir umfassend geprüft. Hiernach sehen wir keinen Grund für eine Beanstandung durch den Deutschen Werberat. Sicherlich mag man die vorliegende Werbemaßnahme gerade mit einer entsprechenden persönlichen Erfahrung im Hintergrund für geschmacklich fragwürdig halten. Einen Verstoß gegen die Verhaltensregeln
des Deutschen Werberats sehen wir hierin hingegen nicht. Dies ist schon deswegen der Fall, weil hier gerade nicht tatsächliches Leid vom Herzstillstand oder vergleichbaren Ereignissen Betroffener thematisiert oder verharmlost wird. Vielmehr wird hier bewusst mit einer Überzeichnung gearbeitet, die einerseits durch die bekannten Märchenmotive „Prinz und Prinzessin“, vor allem aber durch die Darstellung erreicht wird, dass sich Arzt und Patientin direkt nach dem Erwachen so profanen Dingen wie der Frisur des Arztes zuwenden können.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis für die Position des
Deutschen Werberates und verbleiben

mit freundlichen Grüßen
Dr. Jeannette Viniol

…das nennt man Standardantwort: Überzeichnung. Überhaupt, wer hinsieht und interpretiert, hat selber schuld!

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Schockt uns nichts mehr?

Gestern erreichte mich eine Pressemitteilung, die mich schockiert hat. Ich bin nicht so leicht zu schockieren, aber Pädophilie offen vorgeführt um für einen Duft zu werben?

Star der Kampagne ist eine mittlerweile 15-jährige Hollywood Schauspielerin, die auch schon voll aufgedresst und geschminkt mit 12!! für das Label MIU MIU Gesicht war (ich bin mir nicht 100% sicher ob es sie war oder eine andere blonde Jugendliche, aber zu 98%).
Reizend gekleidet (und ich meine aufreizend) soll sie die erste Liebe und das erste Verlangen symbolisieren, so der Pressetext. Ich dachte, mich tritt ein Pferd. Die sonst sehr geschmackvollen Kampganen und schönen Düfte dieses Herstellers auf einmal mit Kinderfickern gleichzusetzen fällt leider nicht schwer, die Assoziation war sofort da.

Es ist widerwärtig und veranwortunglos, die Industrie führt uns reichlich Bildbearbeitung vor und darunter sicherlich viele 14-jährige Models, die wir als solche nicht erkennen, aber das geht eindeutig zu weit. Sollte jemand wissen wo man sich beschwert, bitte ich um einen Hinweis!

EDIT: DER HERSTELLER IST PACIFIC CREATION, Parfums Lolita Lempicka, bitte auf Twitter kontaktieren: @plolitalempicka

Hinzu kommt AXE mit einem gestern gerade gesendeten Fernsehspot, in der eine junge Frau reanimiert wird – doch kurz zuvor muss sich der Arzt?! stylen.
Sexistische Werbung sind wir von AXE gewohnt bis hin zur Grenze der Lächerlichkeit, aber das geht ebenfalls zu weit.
Die Firma UNILEVER sollte diese Werbung sofort zurückziehen und sich dafür entschuldigen!!

Ich werde hier weder Links noch Namen weiter aufführen, um diese Widerwärtigkeiten nicht noch mehr zu verbreiten. Aber bitte bloggt und twittert es!!

ÜBER AXE KANN MAN SICH BEIM DEUTSCHEN WERBERAT BESCHWEREN:
http://www.werberat.de/beschwerdeformular

Über AXE und Werbung mehr bei Helga Hansen:
http://hanhaiwen.wordpress.com/2012/02/08/warum-die-axe-werbung-so-rassistisch-ist-und-warum-das-wirklich-schlimm-ist/

Preispolitik? Mal wieder: Inflation!

Der Lippenstift Index schlägt mal wieder zu: Erhöhungen um 10% zum Jahresanfang. Man protestiert eine Weile und kauft nix, um früher oder später aufzugeben.

So sehr ich diese Dame liebe – einen limitierten Blush für 50 Euro im Pappkarton kann sie mir nicht verkaufen.
Hier findet Ihr weitere Infos und Bilder zur Kollektion, die mich ein wenig die Augebrauen hochziehen lässt – hä?

Was will Lancôme uns damit sagen? Wer ist überhaupt die Zielgruppe? Was wie ein Schminkunfall in Pastell aussieht, soll wohl betuchte, ältere Daemn ansprechen, denn ich wüsste nicht, wer sonst gerne sich wie ein Einhorn schminkt, um jünger auszusehen. Ich nehme meine Leserschaft hier mal aus, da eine Stammleserin schrieb, sie sei 50, müsse aber nicht wie 5 aussehen (könnt ihr hier in den Kommentaren nachlesen…).

“Meine” Lieblingslippenstifte kosten nun 32 statt 30, die ein oder andere geilomat Mascara 33! Euro… ich schwitze gerade darüber, ob ich noch was auf Vorrat kaufen soll, solange nicht alle die Preise angehoben haben. Zumindest meine heilige Clinique Mascara bleibt im Preis stabil bei 20 Euro. Hurra. Noch!

Meine letzte Sünde: 70 Euro für eine Palette – immerhin mit einem Blush, der sonst 45 kostet, und Lidschatten, die einzeln auch 30 kosten würden (zumindest fullsize). Eine Ersparnis ist nicht wirklich gegeben, aber immerhin gab es was fürs Geld – und ich benutze das Ding häufig und sehr gerne.

Was sind Eure Preisgrenzen? Ich muss sagen, über 30 Euro für mein Lieblingsaccessoire Lippenstift ist arh happig. Das würde ich definitiv nicht mehr spontan ausgeben, wo ich bislang gerne gleich zwei mitgenommen habe…