Das erste Mal: Das letzte Mal – zumindest gefühlt

EDIT: …als ich den Artikel schrieb, erwartete ich nicht, dass zum Veröffentlichungsdatum das MyBeautyBlogBabyBoy schon da sein würde… was für eine Vorahnung! Der Beitrag sollte am 18. erscheinen, was technisch schief lief – dafür kam der Junior aber an;-)

Obwohl ich mir selbst sehr gerne die sogenannten Hauls anschaue, wo man zum kleinen Voyeur wird und in die Einkaufstüte anderer Leute schauen kann, pflege ich so etwas nicht zu tun.

Dieses mal tue ich es – ich beging eine sogenannte Übersprungshandlung und zog in die Parfümerie, um mich “einzudecken”. Wenn es eine Make-up Not gäbe, ich wäre gerüstet. Geschätzt: Für die nächsten fünf bis zehn Jahre!

Was habe ich getan und – warum?

…ich dachte einfach, es wird das letzte Mal sein. Das letzte Mal, dass ich eigenes Geld habe. Das letzte Mal, dass mich das Gewissen nicht plagt (sollte ich nicht lieber dem Baby was kaufen?). Das letzte Mal, dass ich überhaupt Zeit habe… jemals! Weiterlesen…

Ja zur Frauenquote

Nochmals, und für alle: JA ZUR FRAUENQUOTE.

Ich möchte hier nicht nochmal das Buzzword-Bingo zum Thema auffahren, aber ich sage nur: Gender Pay Gap, mangelnde Familienbetreuung, keine Frauenquote, Altersarmut. Alles hängt miteinander zusammen, ohne Anfang, ohne Ende – sie bedingen einander und verursachen sich gegenseitig. Beim Gender Pay Gap kann frau noch ein bisschen was tun, aber die Chance bekommt sie erst einmal nur durch eine Quote, dann kann sie entsprechende Strukturen für Familie einfordern (liebe Männer, endlich hättet auch Ihr Anrecht auf Familie!) und die Altersarmut würde eingedämmt werden – für alle übrigens, weil mehr Lohn=mehr Steuern=mehr Sozialabgaben=weniger Niedrigrente=Kostenausgleich der Bildungskosten=…

Der zweite Weltkrieg hat Deutschland mehr eingebrockt als das Unaussprechliche, was geschehen ist – die heutige Situation der Frau gehört leider dazu. Und nein, ich bin nicht dankbar dafür, dass ich immerhin schon wählen darf!

Und wie kann ich pro Frauenquote sein? Will ich ewig die Quotenfrau sein?

Ja!

Leck mich am Arsch, aber ich will lieber einen Job durch Quote, als gar keinen oder einen schlecht bezahlten.
Lieber durch Quote aufsteigen, als ewig einen immer und ausschließlich männlichen Vorgesetzten vor der Nase zu haben.
Lieber das Hauen und Stechen mit hinterfotzigen KollegInnen auf Führungsebene, als Friede, Freude, Eierkuchen als Hirntote.
Lieber auf den Tisch hauen können für ein Kita-Platz, statt drum betteln zu müssen.
Lieber fette Zahlen auf den Steuerbecheid – und auf der Renteninformation.

Und wie soll man das tun?

Da die obigen Punkte alle miteinander zusammenhängn, muss man nur einen Punkt ändern, der die anderen ins Rollen bringt. Die Frauenquote ist am billigsten und a schnellsten umzusetzen, die Familienpolitik (kein Kommentar weiter…) wird langsamer mahlen, aber die zöge dann nach (Baby- und Kinderbetreuung, Ganztagesschule) und die Gehälter und die Einnahmen werden steigen und das Geld kann wieder irgendwo in Berlin, Stuttgart oder Hamburg in Milliardenhöhe verprasst werden.

Und ja, es ist so einfach. Nur tun – das tut ja keiner.

Ach ja, ich persönlich und einige die ich kenne … habe durch die Frauenquote profitiert. Es war immer ein Mann übrigens, der diese Frauen gefördert hat, weil sie gut waren – er brauchte jedoch stets die Quote als Begründung nach außen. Ich rede von Frauen, die heute begehrte Top-Positionen haben und angeboten bekommen – aber ich rede nur von zwei. Und kennen tue ich dann doch erheblich mehr… Übrigens mussten beide einen Betreuungsplatz für die Kinder mit aushandeln – hallo, warum ist Betreuung nicht für alle selbstverständlich? Mittlerweile hört man das auch von den Männern, das ist zwar schön, dass nicht alle Frauen Kinder hüten und dem Mann den Rücken stärken, aber das darf in einem der reichste und fortschrittlichsten Länder der Welt doch kein Thema sein…

Preispolitik? Mal wieder: Inflation!

Der Lippenstift Index schlägt mal wieder zu: Erhöhungen um 10% zum Jahresanfang. Man protestiert eine Weile und kauft nix, um früher oder später aufzugeben.

So sehr ich diese Dame liebe – einen limitierten Blush für 50 Euro im Pappkarton kann sie mir nicht verkaufen.
Hier findet Ihr weitere Infos und Bilder zur Kollektion, die mich ein wenig die Augebrauen hochziehen lässt – hä?

Was will Lancôme uns damit sagen? Wer ist überhaupt die Zielgruppe? Was wie ein Schminkunfall in Pastell aussieht, soll wohl betuchte, ältere Daemn ansprechen, denn ich wüsste nicht, wer sonst gerne sich wie ein Einhorn schminkt, um jünger auszusehen. Ich nehme meine Leserschaft hier mal aus, da eine Stammleserin schrieb, sie sei 50, müsse aber nicht wie 5 aussehen (könnt ihr hier in den Kommentaren nachlesen…).

“Meine” Lieblingslippenstifte kosten nun 32 statt 30, die ein oder andere geilomat Mascara 33! Euro… ich schwitze gerade darüber, ob ich noch was auf Vorrat kaufen soll, solange nicht alle die Preise angehoben haben. Zumindest meine heilige Clinique Mascara bleibt im Preis stabil bei 20 Euro. Hurra. Noch!

Meine letzte Sünde: 70 Euro für eine Palette – immerhin mit einem Blush, der sonst 45 kostet, und Lidschatten, die einzeln auch 30 kosten würden (zumindest fullsize). Eine Ersparnis ist nicht wirklich gegeben, aber immerhin gab es was fürs Geld – und ich benutze das Ding häufig und sehr gerne.

Was sind Eure Preisgrenzen? Ich muss sagen, über 30 Euro für mein Lieblingsaccessoire Lippenstift ist arh happig. Das würde ich definitiv nicht mehr spontan ausgeben, wo ich bislang gerne gleich zwei mitgenommen habe…

Wie macht die PR eine Marke kaputt?

+++ACHTUNG SEITENHIEB+++

Ich bin nicht die einzige Bloggerin, die sich fragt nach welchem Prinzip Pressemuster verteilt werden. Wenn Dior&Konsorten in Giesskannen-Selektion Muster aussendet, mich als reine High-End Bloggerin aus persönlichen Gründen (ich habe mal über eine Print-Anzeige gelästert und auf Twitter nachgefragt,ob Produkt XY wirklich so schlecht ist wie alle Blogger schreiben) ausläßt, kann ich das persönlich nehmen – oder auch nicht. Es bietet jedoch ein herausragendes Beispiel, wie man eine Marke durch Social Media versauen kann.

Denn: Wer in der Drogerie dekorative Kosmetik für den Bruchteil eines Preises kauft, wird gewisse Dinge zwar anschmachten, aber nicht erwerben – denn wer aufs Budget achtet, dem sind die 90% Marketing, für die er drauf zahlt, scheißegal. Es ist sicher ein potentieller Kunde, doch wen wir ehrlich sind – Kosmetikkäufe im Luxusbereich sind irrational besetzt und preissensible Menschen werden da nicht weich. (sehr vernünftig.)

So endet letzten Endes die Vorstellung eine Dior Palette für 55 Euro im Vergleich mit einem Drogerieprodukt für 5-6 Euro meist in Lobeslieder, wird jedoch niemals gekauft bzw. es findet sich etwas vergleichbares (wird gleich mit angeboten) bei Rossmann und DM.

Meist gelesener Kommentar zu High-End Sachen:
“Da gibt es doch auch was von… Catrice.”

Stimmt!

Und Dior&Konsorten versauen ihre Marke für in bisschen appearence?!

Was passiert für mich als Kundin?

Ganz einfach: Ich empfinde die Marke subjektiv als “verramscht” und entwertet.

Natürlich gucke ich trotzdem regelmäßig nach deren Produkten, doch ich bin ehrlich: Ich kaufe Luxus. Doch wenn die Dinge kein Luxus mehr verströmen, weil ich an Catrice denken muss (nichts gegen Catrice!!), dann bin ich auch nicht bereit, das viele Geld hinzublättern.

Da kann man Chanel verstehen, die in Deutschland absolut keine Social Media Tätigkeit betreiben. Sie verpassen zwar damit Marktanteile, sicher, aber an der Marke kratzt dann wenigstens nur ein tatsächlich misslungenes Produkt (von denen sie ja auch etliche haben…), jedoch bleibt das Image zumindest in der Luxus-Hinsicht unangetastet.

Und jetzt kommt mein persönliches Lieblingsbeispiel…
My ass! Seitdem verschenke ich nichts teures mehr außer an echte Addicts!

Lange ist’s her… ich schenkte einer Freundin einen Dior Lipgloss. Zum einen weil diese mit die besten sind, zum anderen stand ihr die Farbe ganz wundervoll, zum ganz anderen wollte ich, dass sie etwas besonderes hat, was sie sich nicht selbst kaufen würde (dafür kaufte sie damals tütenweise bei H&M billigen Schrott und billiges Essen ein, aber das ist eine andere Geschichte…)
Sie bedankte sich – und das war’s.
Ich sah sie das Produkt nie nutzen und auch nie wieder in ihrem Fundus.

Da gab ich ihr ein paar Muster von Manhattan, eine Marke, die sie immerhin kannte. Rot und klebrig und mit Kirschduft, der Inbegriff einer Katastrophe für mich – für sie ein Highlight. Ein Gloss muss kleben, dazu der Geschmack, großartig! Und dann so etwas teures!

Ich mag Manhattan gerne, aber ein 3,50 Gloss ist etwas, was ich als Teenie gekauft habe. Heute gebe ich 30 Euro aus, weil ich es kann, weil ich es möchte und mir das Gesamtpaket wichtig ist – von Image bis Verpackung, zuallererst jedoch Qualität und die besondere Farbe.

Mir ist das alles schon mehrfach passiert, und daher weiß ich – wer kein Wert auf Luxus legt, der legt kein Wert drauf und wird niemals Dior kaufen.

Es tut mir leid für die Leute, die denken, dass sie damit ein Interesse an der Marke züchten, oder dass Omnipräsenz alles sein kann. Nein, ist es nicht. Und wer nur den Hauch eines betriebswirtschaftlichen Studiums hinter sich gebracht hat, kann es sogar vorrechnen.

Mir sind so etliche Marken regelrecht unsympathisch geworden.

Als Bloggerin frage ich mich zudem eh – warum soll ich für etwas bezahlen, was eine andere Bloggerin, die sich auf Drogerieprodukte spezialsiert hat, kaum Reichweite hat und das Produkt eh mit einem Catrice Etwas in den Topf schmeißt, für umme als Pressemuster bekommen hat? Da frage ich aber auch nicht mehr nach, ob ich auch noch eine Rezension dazu schreiben “darf” – neeee, ein bisschen mehr Exklusivität darf es für mich dann doch sein.

Zur Klarstellung: Ich finde es gut, wenn Pressemuster demokratisch verteilt werden, doch so wie ich mit Manhattan wenig anfangen kann, weil ich einen anderen Schwerpunkt habe, so können andere mit Dior&Konsorten ebenfalls (noch) wenig anfangen.

Ach ja – ich betrachte die Bemusterung mit Produkten nach wie vor als Job der PR und nicht als meine Aufgabe, um etwas zu bitten, und freue mich wenn die Sachen auf mein Profil zugeschnitten sind. Man schickt der VOGUE ja auch keine no-name-Seife, gell?

…und ja, es gibt PR-Leute, die das können. Die machen ihren Job nämlich gut, und von deren Produkten lest Ihr hier sicherlich häufiger (nur gutes, die schlechten Dinge lasse ich weg, es sei denn, es eignet sich für einen witzigen Beitrag, rein nach dem Motto nur keine Presse ist schlechte Presse).

Und jetzt dürft Ihr mich grillen!!

P.S. Ich finde es sehr wichtig, dass es günstige Make-up Produkte gibt.
Ist bloss nicht meine persönliche Baustelle.

EDIT: Weil der Name Dior hier fällt:
Die PR großer Konzerne ist nicht per se unfähig. Gerade Dior als Teil einer Aktiengesellschaft/weltweiten Luxuskonzerns (LVMH) ist sehr auf den Kosmetikbereich angewiesen. Da geht es um nackte Zahlen und leider wird nur kurzfristig für die Anleger gehandelt. Da geht Marketing und PR leider so, dass sie “schnell” mal was machen sollen; blinder Aktionismus, der von oben angeordnet wird, gefolgt von plötzlichen “Stopp”, natürlich von einer Führungsriege, die keine Ahnung hat, aber sehr viel Geld dafür bekommt. Und dann gibt es noch Gemecker von den “Kunden”. Das ist natürlich die andere Seite der Medaille. Deshalb dürfen sich die PR Mitarbeiter von Dior und anderen auf keinen Fall persönlich angegriffen fühlen, es sei denn, solcher Mist liegt in deren Verantwortung – und das tut es in der Regel nicht, sondern viele Etagen weiter oben.

EDIT 2:
Bitte beachtet den Kommentar von Jettie:
Die dritte Seite der Medaille ist die Tatsache, dass Blogger eine “für lau” Mentalität entwickelt haben. Nicht weiter verwunderlich, denn sie bekommen einzig ein Pressemuster für ihre Arbeit und Reichweite, falls überhaupt. Wir sind lange davon entfernt, Sponsoring und Werbung auch einnahmeneffizient zu betreiben. Dennoch sind Blogger keine Bittsteller und Abgreifer – auch wenn die paar schwarzen Schafe existent sind. Die Klasse der Masse hat sich mittlerweile etabliert und deckt ein sehr großes Feld ab, von Exklusiv hin zu reinen Produktests (die auch eine Daseinsberechtigung haben).
Man kann der PR durchaus zutrauen, ein Kriterienkatalog zu haben, nachdem sie agieren. Und weil Zeit kostbar ist, kann man Anfragen zwar ignorieren, aber regelmässig mal die Listen neu sortieren. Das ist nun mal der Job.

EDIT 3:
Dieser Beitrag ist einen vierstelligen Betrag wert aufgrund der vorhandenen Expertise. Es gibt ihn hier kostenlos, aber hoffentlich nicht umsonst!

Schwangere essen Regenbögen und pupsen Schmetterlinge – Es ist Liebe!

Eine Leserin schrieb jüngst, sie sei froh in dieser Kolumne mal nicht das “ich bin ja so verliebt!” – Geschwafel zu lesen, sondern die Kehrseite der Medaille.
Nun hatte ich bislang nur die Kehrseite, gefühlte 39 Wochen, und jetzt, heute nacht, nach vier Stunden Schlaf, bin ich sóweit:

Ich schwafele.

Es ist Liebe!

Und wusstet Ihr, was für ein unglaubliches Phänemomen eine Frau ist?

Wenn ich jetzt eine Liebeserklärung an mein Baby und an mich stellvertretend für alle anderen Frauen abgeben darf. Weiterlesen…