MAC Rodarte
Erst jetzt habe ich über die limitierte Edition von MAC (das sind diese bunten Schminksachen mit Plastikgeschmack) in Zusammenarbeit mit Rodarte gelesen.
Rodarte sind zwei Designerinnen, dessen Roben man von jüngeren Hollywood-Schauspielerinnen kennt, wie da wären Emma Watson, Keira Knightley oder Natalie Portmann. Die letzte Kollektion wurde inspiriert von Ciudad Juárez, einer der vielen dunklen Orte dieser Welt. Bekannt für eine extrem hohe Gewaltrate gegen Frauen sowie für Nachtarbeit in Fabriken.
Eine extrem spannende Geschichte als Modeisnpiration, wenn man zu viel kokst o.ä..
Wie bereits schon mal geschehen, ist das ein extremer Grenzgang zwischen Kunst und Provokation und “raising awareness”, also der Bewusstmachung von Dingen.
Wie ich nun in vielen Blogs gelesen habe oder wie man auch so annehmen kann, ist ein “Look” inspiriert von Obdachlosen oder ausgebeuteten Frauen nichstdestotrotz ein “Look” und er wird gekauft.
Natürlich ist es mehr als ironisch und für den Künstler ein bittersüsse Pille – er macht sich über seinen Käufer lustig, und er kauft trotzdem, und hinterfragt nicht.
Auch dieses mal ist genau das passiert – mit welcher Absicht und ob eine Absicht überhaupt dahinter stand (ich denke schon!) können wir nicht sagen. Zusammen mit Rodarte hat MAC Cosmetics also eine limitierte Edition Make-up herausgebracht mit so “lustigen” Namen wie Ghost Town oder Badlands.
Damit macht man sich ungewollt über die Frauen lustig, diejenigen aus dem Ort Juarez als auch die, die das kaufen. (Beleg dafür dass es gekauft wird?! Bitte hierzu die Kommentare lesen bei der führenden MAC Bloggerin in Deutschland. Ihr versteht dann hoffentlich warum ich nie nicht MAC hier feature.).
Auf der anderen Seite ist dieser handfeste Sakandal – MAC hat die Produkte offline genommen, sie werden umbeneannt, sie spenden- einer der wenigen Möglichkieten genau das anzuprangern und ins Bewußtsein der Leute da draußen zu bringen.
Da Rodarte durchaus auch schon in Eco-Fashion gemischt hat, ist nicht auszuschließen dass sie das mit Absciht gemacht haben und bei MAC dass keiner mitbekommen hat. Vielleicht ist es auch nur ein marketing-Coup, traurig, bitter, aber erfolgreich.
Aber vielleicht, und das hoffe ich stark, lässt es mehr Frauen hinterfragen wo ihre Kleidung herkommt, ihre Schuhe, ihre Make-up Sachen… wir können nicht alles kontrollieren, wissen, aber wir haben die Chance Transparenz zu bekommen, erfahren und uns etwas bewußter zu entscheiden in dem Rahmen,in dem wir das eben können.
Ergänzend möchte ich hinweisen dass MAC die Summe von hundert tausend Dollar als Spende zugesagt hat, ich finde den Betrag natürlich auch lächerlich, aber der Imageschaden dürfte mehr kosten.
Auch MagiMania, die benefalls öfter über MAC berichtet, hat eine Zusammenfassung gebracht http://magi-mania.blogspot.com, und sehr richtig gesagt dass man dem Kram nicht mehr Platz einräumen sollte, und somit nicht mehr Publicity.
Ich habe das hier aufgenommen weil es mich in meiner Arbeit bestätigt wenn es darum geht Marketing Kampagnen anzuprangern oder eben zu begründen weshalb manche Marken und der damit verbundene Image mir nicht ins Haus kommen.