Computer frisst Beitrag
…eigentlich hat es das Internet gefressen. Mein Poll ist in die ewigen Jagdgründe, aber ich mache eine neue Umfrage.
‘Tschuldigung!!
Meine Wahrheit
…eigentlich hat es das Internet gefressen. Mein Poll ist in die ewigen Jagdgründe, aber ich mache eine neue Umfrage.
‘Tschuldigung!!
Gerade eben habe ich mir den Spass gemacht, die Grundaustattung einer Frau in ein virtuelles Einkaufskörbchen zu legen, und zwar die “guten” Marken wie CHANEL, DIOR und wie sie alle heissen.
Für die Augen die bescheidene Austattung: Kajal, einen Vierer-Lidschatten, Wimperntusche und das Wichtigste: Der Concealer.
Für den Teint: Foundation, Rouge und Puder.
Einen Lippenstift und einen Gloss.
Ein Nagellack von CHANEL.
Ich habe einen Gesamtbetrag von 312 Euro (!!!) erhalten.
Dazu muss man ergänzen dass diese Produkte nicht ewig halten, sondern sich relativ schnell verbrauchen, bis auf Rouge und Lidschatten, die länger halten dürften.
Nun überlegt mal wieviel Gehalt ihr bekommt, was Ihr Miete zahlt oder an Taschengeld zur Verfügung habt – ist das denn noch verhältnismässig?
Das Parfüm habe ich sogar weggelassen, das hätte den Rahmen gesprengt, man darf nur bis 350 Euro bestellen…
Wie ich bereits berichtete, war ich jüngst feldforschenderweise in der weiten Welt der Luxusartikel unterwegs.
Wie läuft es normalerweise in Läden, die im gehobenen Segment sind (vor allem preislich…)?
Wenn Ihr zu den Leuten zählt, die nicht sichtbar einen vierstelligen Betrag am Leibe habt und dazu ebendiese Accessoires (PRADA-Handtasche, Pelz oder wenigstens eine CARTIER- oder ROLEX-Uhr) wird man in der Regel wie Luft behandelt oder misstrauisch beäugt und verkniffen angesprochen: Darf ich Ihnen helfen? (im Unterton schwingt dabei der Satz: Come in and find out “Komm rein und finde wieder raus” 😉 *)
Wenn ich shoppen gehe, sehe ich meist schrecklich aus – ich will dann aber frustkaufen und bin bereit die Kreditkarte rauchen zu lassen.
Problem: Wenn ich schrecklich aussehe, dann… sehe ich schreklich aus.
Statt zu erkennen dass frau jetzt ein grosses teures Trostpflaster braucht, wird man wie Luft behandelt und verschwindet meist noch frustrierter aus dem Laden. Ein geschäftsschädigendes Verhalten, doch bislang leider an der Tagesordnung, denn Umsatz wurde immer noch reichlich gemacht.
Und jetzt?
Die Läden sind leer…
Die Kunden, die in vierstelliger Höhe ihre Tagesbummel gemacht haben, bleiben in ihrem Feriendomizil und fürchten um ihre Pfründe.
Die Kunden, die sich bislang ihren gemässigten Luxusbedarf mit Lippenstiften und Parfüm gedeckt haben, sind komplett weg – und siehe da, das war die Mehrzahl!
Die Leute die nicht nach “reich” aussehen, geben nun mal am meisten Geld in einer Parfümerie aus. Keine 500 Euro auf einmal, aber ab und an soviel in ein Monat oder zwei.
Das wir also in krisengeschüttelten Zeiten leben zeigt sich daran, dass ich zum erstenmal von einem Haufen freundlicher Verkäuferinnen umringt war, die regelrecht um meinen Kauf buhlten. Sie hatten aber auch sonst nix zu tun, ehrlich gesagt… Seltener Anblick!
Noch ein Pröbchen und noch ein Sprüherchen, dazu ein ehrlich verständnisvolles Nicken als ich sagte, ich sei nicht bereit 240 Euro für ein Parfüm auszugeben.
Ja, wir Frauen wissen wie es um die Wirtschaft bestellt ist – wir zahlen 33 Euro statt 28 Euro für den YSL Touche Éclat, wir zahlen neuerdings 29 Euro für eine Wimperntusche und ein Lippenstift kostet auch locker über 26 Euro, wobei 25 Euro vor nicht allzu langer Zeit für das ultimative Luxusteilchen gefordert wurde.
Uns trifft es wirklich hart – Wimperntusche ist der Frau täglich Brot, und ohne Parfüm könnte Frau doch auch ohne Schuhe rausgehen… und das meine ich nicht ironisch.
Aber jetzt will ich es wissen – ich habe meine Schmerzgrenze sehr weit unten mittlerweile bei Kosmetik, aber bei Parfüms kenne ich wenig Schmerz: 100 Euro bin ich bereit für einen tollen Duft auszugeben. Nicht jeden Monat 🙂 und es muss etwas besonders schönes sein. Udn Ihr?
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* Come in and find out war eine ganze Zeit der Slogan des türkisen Riesen DOUGLAS. Kein besonders erfolgreicher Spruch, denn Studien zu englischsprachigen Slogans zeigten, dass der Kunde meist folgendes drunter verstand: Komm rein und finde wieder raus!
Der Übersetzungsfehler ist somit nicht auf mein Mist gewachsen, aber in diesem Zusammnehang doch sehr passend.
Utopia.de:
Deutschlands größte Nachhaltigkeits-Community startete am 8.
November 2007 unter dem Motto “Kauf Dir eine bessere Welt” als erste
unabhängige Konsumenten-Plattform für strategischen Konsum und
nachhaltigen Lebensstil.
geht jetzt ins Bett mit HENKEL, dem Chemiekonzern. So läuft heute Greenwashing…
Kann man den ausschliesslich durch Konsum etwas bewegen? Kann sich ein Unternehmen, das hauptsächlich umweltschädigende Produkte herstellt, sich wandeln?
Das Ganze wird als “strategische Kooperation” betitelt – ungefähr so als ob der Vatikan nun mit einem Kondomhersteller zusammenarbeitet. Glaubwürdig in erster Linie.
Aber ich bin ja ein echter Skeptiker – andere Meinungen sind gerne willkommen!
Soziologie ist zwar ein Forschungsfeld dass ich nicht besonders hoch achte, doch aus eben diesem Bereich kommt die Feldforschung.
Für die Anthropologen und Ethnologen bedeutet Feldforschung bspws. leben unter indigenen Völkern; aufsaugen der Atmosphäre, Beobachtung der kulturellen Eigenheiten und Riten.
Feldforschung bedeutet für mich: Leben und beobachten in Parfümerien.
Tatort diesmal: der türkise Riese, am Regal mit den teuersten Cremes, wo ich diesmal völlig unbehelligt schauen konnte. Das, muss ich bemerken, ist erstaunlich und ungewöhnlich, aber dazu später mehr 🙂
LA MER – die Creme, Mythos und Wahrheit? Tatsache ist, dass ich noch nie einen schlechten Bericht darüber gelesen habe; Fakt ist aber auch dass ich nicht die Zielgruppe bin, weshalb ich nie in Versuchung geriet die Creme zu kaufen. Feuchtigkeitsarme Haut habe ich nicht, trocken ist sie auch nicht so – zumindest nicht so trocken, dass ich für 150 Euro eine Gau in meinem Gesicht riskiere.
Aber manchmal sagen Inhaltstsoffe mehr als tausen (Werbe-) Worte.
Was ist drin in der LA MER Creme? Nun, zuerst ist das dieses nebulöse Extrakt aus Algen. Algen sollen die Hautfeuchtigkeit signifikant verbessern, manche schwören auf die innerliche Anwendung (Spirulina) aber genaueres weiss man nicht. Um sicher zu gehen haben ich meinen heissen Draht zu Dr. L. betätigt, die als Wissenschaftlerin Zugang zu entsprechenden Datenbanken hat (und die Texte auch noch versteht 😉 ).
Die Creme basiert auf einer Salbengrundlage aus Paraffinöl, was nicht grundsätzlich schlecht ist. Für trockene Haut ist diese fette Grundlage gut, sie verstopft die Poren so dass keine Feuchtigkeit entweichen kann, die in den inneren Hautschichten gebildet wird (deshalb soll man ja viel trinken, das polstert die Haut von innen auf).
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