Ich bin nicht perfekt

Wahrheit tut auch mir manchmal weh: Als ich mich gestern einer jungen Dame als Beautybloggerin offenbarte, bekam ich einen abschätzigen Blick und ein gehauchtes, zweifelndes: Ohhhhh…

Warum?

Es war Montag – a bloody monday, meine Haare hatten die Frisur verweigert, meine Haut zeigte deutlich dass sie an Sauerstoffmangel leidet und die kümmerlichen Schminkversuche waren schlichtweg gescheitert – ich war trotzdem zu spät bei der Arbeit (ja, sowas tue ich auch manchmal…). Der Lippenstift war ebenfalls längst mit dem Frühstück und dem eilig hinterhergeschobenen Kaffee verschwunen – hatte ich überhaupt welchen drauf?

Natürlich bin ich nicht perfekt, ganz im Gegenteil – aber wer mich ungeschminkt gesheen hat, weiss dass ich mich nahe dran bewege 😉
Und natürlich gibt es einen Grund sich mit Beauty zu beschäftigen – und das ist die Erkenntnis dass man Hautprobleme nicht mit einer 250 Euro teuren Creme löst, die über Nacht einen Schneewittchen-Teint zaubert.
Der andere Grund ist schlichtweg Freude an der Ästhetik, wenn ich auch nicht immer der schlagenden Beweis dafür bin 🙂

Das sind halt die Montage…


EDIT: Nicht perfekt zu sein heisst nicht sich nicht für das Beste zu halten, also ihr da draussen: Wir sind die Besten! Wir verdienen das Beste und wir bekommen das Beste!
Wenn DAS nicht an einem Montag motiviert dann weiss ich auch nicht weiter…

La Prairie Skin Caviar Luxe Eye Lift Cream

… da liegt es nun, das Sachet mit der luxuriösen, Faltenfreiheit versprechenden Augencreme.
Einige Tage hebe ich es mir noch auf, bevor ich dem ersehnten Test nicht mehr widerstehen kann. Ich reiße es auf – das übliche Geschmiere an den nervösen Fingern, kurz mal dran riechen – hmm. Riecht eigentlich nach gar nichts, außer nach….. Gesundheit.
Die Textur ist dick und cremig, beim Emulgieren zwischen den Fingern bleibt das Gefühl, die Creme könnte ein wenig zu dick für meine zarte Augenpartie sein. Das erste Auftragen bestätigt den Eindruck. Ich muss die Creme schon wirklich grob einmassieren, damit sie mich nicht für die nächste Dekade vom Verlassen des Badezimmers abhalten kann. Zudem verbrauche ich doch durch die Dickflüssigkeit mehr, als es vielleicht nötig gewesen wäre – der Rest geht einfach in Richtung Schläfe, naja, den Fältchen dort wird es nicht schaden.
Natürlich erwarte ich keine Sofort-Wunder. Der kritische Blick in den Spiegel lässt mich so wie vor der Behandlung aussehen, auch eine Stunde später entdecke ich keine Sofort-Ergebnisse.

Nach einer Woche. Also, ich bin froh, diesen Tester gehabt zu haben. Denn er erlöst mich von einem Luxus-Traum und der Gefahr, eine Menge Geld unnötig ausgegeben zu haben. Die Creme ist zwar angenehm und das Gefühl, sich den puren Luxus ins Gesicht zu schmieren, ist verführerisch, doch stelle ich überhaupt keine Veränderung des Hautbildes im Hinblick auf Trockenheitsfältchen fest. Zudem finde ich die mächtige Textur für das Auge wirklich übertrieben.
Fazit: Mädels, kauft Euch ne günstigere Augenpflege und gebt den Rest für ein Shirt in Frühlingsfarben aus. Mit einem sensationellen Ausschnitt.
Wer sagt, dass einem Männer zuerst in die Augen schauen? 😀


Autorin und Testerin: DottiM.


EDIT: Wie wäre es mit einem ganzen, fantastischen Kleid von Dinane von Fürstenberg? Die Creme kostet nämlich 250 Euro.

Estee Lauder Future Perfect Anti-Wrinkle Radiance Eye Creme

Jaaa. So ist das schön. Mal kein kleines Sachet, wo beim ersten Aufreißen das Gros der Creme bereits vergeudet auf der Folie hängt, sondern eine kleine Tube, aus der genau dosiert werden kann.
Die strahlend weiße Creme glänzt auf meinem Zeigefinger. Der Geruch ist äußerst angenehm frisch, eigentlich ist kaum ein wirklicher Geruch wahrnehmbar. Die Textur ist perfekt. Leicht, ohne zu flüssig zu sein, emulgiert wunderbar zwischen den Fingern.

Jetzt aber ab damit ins Gesicht. Und auch meine supersensible Augenpartie sagt Danke. Meine Haut saugt die Creme in Null komma Nix auf und sieht danach angenehm erfrischt und genährt aus. Weich, zart, optimal. Nach ein paar Stunden kommt der Check im Spiegel. Tatsächlich! Das Bild, was sich mir heute Morgen bot, hält an: Meine Haut rund ums Auge macht nach wie vor einen entspannten, frischen Eindruck. Toll!

Nach einer Woche neigt sich auch die sparsamst verwendete Probe dem Ende zu. Sparsamst verwendet? Ja. Ich habe jeden Morgen tatsächlich nur einen Hauch von Creme gebraucht, da die Textur wirklich optimal abgestimmt ist und sich perfekt auftragen und einarbeiten lässt.
Zudem macht mich die Creme glücklich, weil es hinterher keine Probleme mit dem Schminken gibt, nichts schmiert, krümelt oder klebt, die Haut ist perfekt und gepflegt für lange Zeit.

Von jemandem wie mir, die mit vierzehn schon die ersten Augenpflege-Tester in die Hand gedrückt bekam, inklusive mitleids-vorwurfsvollen Blick der Kosmetikerin, lautet das Urteil in Noten: Sehr gut!

Herstellerinfo und Kosten: 45 Euro für 15ml.
Autorin und Test: DottiM.
Danke 😀

L’Artisan Parfumeur Chasse aux Papillons

Es gibt Beauty-Geheimnisse, die frau für sich behält. Zum Beispiel ihr Parfüm, denn sie möchte bestimmt nicht dass die halbe Stadt auch so riecht.
Auch hier fehlte bisher der Duft, der mich regelrecht “erschüttert” hat, mich dahingehend verdorben hat, jemals bei dem türkisen Riesen aka Douglas etwas zu kaufen (Ausnahmen bestätigen…).

Der Duft hat zum schlichten Glasflakon einen schweren goldenen Verschluss. L’Artisan verwendet die gleichen Flakons für alle Düfte und unterscheidet nur bei der Farbe des Etiketts, was sich als Ansammlung besonders schön macht.

Was ist an diesem Duft so besonders?

Die Jagd nach Schmetterlingen evoziert Kindheit und Frühling, eben diese Unschuld und dabei tausend frische neue Düfte die durch die Lüfte schweben, einzeln nicht greifbar und zusammen eine Erinnerung.

Der Duft ist beileibe nicht kindlich, ganz im Gegenteil, elegant und ein wenig herb druch Vetiver und Tuberose. Bienen summen durch die Luft, irgendwo in der Nähe ist ein Imker, und der Lindenbaum blüht. Es ist ruhig, aber alles lebt und pulsiert: Im Gras, in der Erde, Blätter rascheln…
In der Ferne geht eine schöne, lichte Gestalt vorbei, weissgekleidet, müssig – irgendjemand. Eine vergoldete Gestalt durch Kinderaugen, Sonne und der atemlosen Jagd nach Schmetterlingen…

Eine Geschichte als Duft für 75 Euro 50ml Eau Extreme.

DIOR Rouge Dior Créme de Gloss

Lange habe ich mit mir gehadert dieses auch nur anzugucken, denn die Liste der Inhaltsstoffe ist “Alles Gute von der Tankstelle” und enthält neben Paraffinum Liquidum jede menge Konservierungsstoffe: Parabene.
Immerhin werden Lippenstifte mitgegessen, daher bin ich da zu 98% Naturkosmetikprodukten treu.

Die restlichen 2% haben €23,50 gekostet und haben die Farbe 641 Nectar de Figue 🙂

Die Verpackung ist richtig edel in dunkelblau, mit dem typischen Cannage-Motiv von den ach so unnereichbaren aktuellen DIOR-Handtaschen.

Der Lippenstift bzw. das Gloss gibt eine transparente und dezent schimmernde Frabe ab die erstaunlich lange hält. Der Geschmack ist fast neutral, sehr angenhem, die Textur klebt nicht, ausser an “seinen” Lippen.
Die von mir ausgewählte Farbe ist ein violett-braun, dezent und natürlich, bei Wintertypen ein typischer YLBB Ton – na, was war YLBB nochmal? 😀

Der Preis ist gelinde gesagt unverschämt, aber da halten die Hersteller zusammen und tun sich höchstens durch noch teurere Produkte hervor.

Ich werde stark bleiben und mir nicht noch eine zweite Farbe kaufen, aber wem die Inhaltsstoffe egal sind, sollte sich dieses Schätzchen doch nochmal anschauen.
Es schafft den Spagat zwischen Gloss Textur und Lippenfarbe. Genial.
Hier könnt ihr gucken und kaufen…