Hermès setzt ausgerechnet in der Pandemie weiterhin auf Wachstumskurs. Das ist eine interessante Strategie und ich stelle mir die Frage, ob es die Marke nicht verwässert – am Ende des Tages sind die Gewinne vermutlich so hoch, dass sich das trotzdem lohnen wird.
Ich habe mir mal angeschaut, was es so im günstigen Bereich gibt. Nagellack für 45 Euro – das hat auch Tom Ford, also ist das nicht völlig abwegig. Die Lippenstifte und Lippenpflege (hier mehr…) sind ganz okay, und dann gibt es Rouge. Macht auch Sinn, das ist ein Produkt, das alle tragen können. Leider sind die Verpackungen zwar nachfüllbar, aber dennoch recht klapprig für die Preisklasse.
Alle drei Produkte sind für jedermensch tragbar, und das ist eine schlaue Entscheidung. Eine Erweiterung der Produktpalette, ja, aber nicht anfangen, zu viel zu wollen. Eine Hermès Wimperntusche macht keinen Sinn, die individuellen Präferenzen sind zu unterschiedlich und der Markt ist heiß umkämpft.
Wer trotzdem was Kleines und Feines haben möchte: Es gibt personalisierbare winzige Portemonnaies, in denen man, soweit ich mich erinnere, eine Post-It Packung aufbewahren kann, 8x8cm. Auf der Website sind übrigens keine Abmessungen angegeben, ich denke die Überraschung kann da schnell kippen. Dafür muss man 184 Euro hinblättern.
Da sollte die Marge immens sein und man bekommt so einfach auch neue Kund:innen. Das ist ein genialer Schachzug!