Willkommen auf dem ersten Beautyblog weltweit – seit 2005

Der Blog ist seit 2005 meine Referenz im Bereich Beauty & Fashion.
Smart Skills wie Humor, kultureller Kontext und eine intellektuelle, reflektierte Haltung ergänzen mein Fachwissen als Stilberaterin.

Gefallen Dir die Texte?
Hier ist die Lippenstiftkasse:
P A Y P A L ❤️ M E

Nicht nur teurer, sondern auch weniger drin

Mir ist eine Foundation gekippt, was völlig legitim ist nach 852639473525273 Jahren. Also habe ich sie nachgekauft, weil es ein gutes und günstiges Produkt ist, das ich sehr gut vertrage. Bei dem unsexy Produkt handelt es sich um die IT Cosmetics CC Cream mit matter Textur. Für ein vernünftiges Ergebnis nutze ich Armani Silk, aber die macht die Haut auf Dauer schlecht, weshalb sie nur für besondere Anlässe zum Einsatz kommt.
Ich finde übrigens, ein Nachkauf ist ein komplett unsexy Akt, so ähnlich wie Klopapier besorgen.

Zuhause packte ich die scheußliche, türkis und fleischfarbene Tube aus und runzelte die Stirn. Stirn runzeln soll mensch nicht machen, Zeit für Botox?! Irgendwie kam mir die Tube so klein vor! Zumal im Vergleich mit dem alten Produkt. Aha! Der Preis ist fast gleich geblieben, also knapp 10% gestiegen, was nicht so wahnsinnig viel ist angesichts der sonstigen Inflation bei Kosmetikprodukte; dafür ist die Menge aber auch deutlich kleiner!!

What
The
Fuck

…was man sonst aus der Lebensmittelindustrie kennt, weniger Inhalt, mehr Luft, gleicher oder höherer Preis, hat sich natürlich auch in andere Branchen ausgebreitet. Man darf nicht vergessen, dass IT Cosmetics zu L’Oréal gehört, die einen wahnsinnig kleinen Umsatz und Jahresgewinn eingefahren haben (Achtung Sarkasmus) und… haben die eigentlich alle mal was von zero growth, also Nullwachstum gehört?

Also, die Unternehmen machen schon die super super Sache mit der degrowth Strategie, allerdings am Kunden, und zwar in unserer Brieftasche.

Nun kann ich auf Foundation verzichten, und auf die Tüte Chips auch, aber eben nicht auf alle grundlegenden Dinge des Alltags, ob Lebensmittel oder Reinigungskram.

Interessanterweise gehen in der Luxusbranche die Preise ebenfalls weiterhin nach oben – was zumindest in Hamburg, eine der reichsten Städte Deutschlands, darin resultiert dass die Luxus-Shoppingmeile später öffnet und früher schließt. Angebot und Nachfrage.

Und was tut unsereiner nun, also der reguläre Mensch, der NICHT Privatier ist, und auch keinen zweistelligen Millionbetrag hat, der ihm den Alltag versüßt? Schlauer kaufen, weniger kaufen, die Superreichen verfluchen.
Was schwer fallen kann angesichts dessen, dass wir im Kapitalismus trotzdem etwas Konsum und Luxus frönen wollen; da muss mensch mit sich einen guten Mittelweg ausmachen.

Augenbrauenstifte – von Billigheimer bis zum Dauerbrenner de Luxe

Es gibt nur eine Augenbrauenform, die in Mode ist:

DEINE.

Ob die schon zu Tode gezupft wurde und nie wieder nachgewachsen (ich hatte Glück!), ob sie drauf tätowiert wurde oder aber buschig und gegelt oder hochgeseift wird, ja richig gelesen, soap brow war mal ein Ding – die Form wird von Deinen Gesichtsknochen geprägt, und der nach sollte mensch auch gehen.

Eine Sache, die man sich anschauen sollte: Geht die Augenbraue zu weit nach außen und dann zu sehr nach unten und drückt das Auge optisch runter?

Eine weitere Binsenweisheit lautet: Augenbrauen sind Geschwister, keine Zwillinge, was leider bei den tätowierten Exemplaren nicht gemacht wird. Sieht gut aus, ist aber auch unnatürlich.

Jedenfalls habe ich viele Augenbrauenstifte ausprobiert und kann dazu folgendes sagen:

  1. Finger weg von allem, was ein Rotstich hat.
  2. Die Farbe ist eigentlich die Farbe eines Schattens auf Deiner Haut, also das, was Kontur sonst auch ausmacht: Aschige Töne.
  3. Niemals nie nicht mit Schwarz dran gehen, außer es ist für die Bühne.
  4. Immer die Augenbrauen machen, sie gebend em Gesicht einen Rahmen und sollten in die heilige Dreifaltigkeit mit Farbe und Concealer, wahlweise Wimperntusche, aufgenommen werden.

Make-up Stifte werden übrigens in so zwei, drei Fabriken hergestellt, und je nach Label zahlt man wenig oder sehr viel dafür. Die Textur ist auch wichtig, und Geschmackssache. Puderprodukte sind aufwendiger im Alltag, finde ich, Stifte sind fixer aufgetragen.

Bei Anastasia Beverly Hills findet man alles – die Rumänin ist berühmt für ihre Augenbrauenprodukte und ich bin nicht nur solidarisch und patriotisch, wenn ich meinen Favoriten aus ihrer Linie küre: Den stinknormalen Stift in der Farbe Taupe. Perfect Brow Pencil hält, er hält lange, und die Farbe passt zu sehr vielen Hauttönen, weil er eben kühl, nicht zu dunkel und aschig ist.

Ein beliebtes Produkt ist NYX und ich habe nüx verstanden, warum. Er ist günstig, enthält wenig Mine, die Plastikverpackung ist urgs und der Stift war in gefühlt drei Tagen leer. Die Farbe ist naja.

Aufgrund des Preises fand ich die Alnatura Stifte interessant, auch dort findet man eine halbwegs passable Frabe zu einem unschlagbar günstigen Preis, dazu ist die Textur sehr schön, wenn sie auch hier und da zu cremig sein könnte. Dior, Chanel, und alles was über 30-40 Euro kostet habe ich mir nicht angeschaut, weil es zu teuer ist und man die Marke bezahlt. Kann man machen, muss mensch aber nicht. Die japanischen Marken wie Shiseido und Kanebo machen ebenfalls sehr gute Produkte, die Farbauswahl ist jedoch quasi nicht vorhanden, muss man schauen, ob es passt. Tom Ford schlägt mit 70 Euro zu Buche und seriously, seriously?! Immerhin 6 Gramm Inhalt, billiger als Kokain; damit hält der Stift allerdings auch eine ganze Weile; meiner hat nur ein Gramm und hält auch schon mehrere Monate.

Und darauf sollte mensch beim Kauf auch noch achten:

Viel drin ist gut und bestimmt dann auch das Preis-Leistungsverhältnis.
Denn die meisten kommen mit so Inhalt von null Komma irgendwas, und wenn man sich dazu die Plastikverpackung und damit den Müll anschaut, hm hm.

Trendfarbe 2025: Party Pink statt Kackbraun, verzeihung: Mocha

Es gibt nichts zu feiern, aber es gibt doch was zu feiern: Wir sind! Manchmal muss die bloße Existenz als Anlass genügen, gut gelaunt zu sein. Die Nachrichten jedenfalls tun nichts dafür. Und vielleicht ist exakt aus diesem Grund eine Sache wieder in:

Rosa.

Also so Barbie Rosa aber grell – ich habe es Party Pink genannt, heller als ein echtes Pink, luftiger, und doch immer noch grell. Eine Farbe für Blondinnen, möchte man meinen; tatsächlich ein Revival der 90er Jahre und in gemäßigten Dosen für jedermensch geeignet.

Gesehen habe ich folgende Items in dieser Farbe:

Kaschmirpullover von COS, 250 Euro und oversized T-Shirt, 40€

Taftrock und Shirts bei Max Mara Weekend, ab 90 Euro

CHANEL Rouge Coco Baume in 758 Blushing Pink, um die 45 Euro

Sisley L’Orchidée Rose Highlighter Blush, derzeit günstig im Netz zu ergattern ab 60€, hält ewig

Man kann diese Farbe mit so ziemlich allem kombinieren, sogar mit urgs Braun, geht aber mit Weiß und Navy auf Nummer Sicher. Als Akzent zu Naturtönen ist das auf alle Fälle auch noch mal ein Hingucker. Hat diese Farbe Bestand? Girl! War nie weg und wird immer wieder kommen – davon abgesehen, es gibt nur eine Farbe, die Bestand hat: Die, die DIR steht. Amen.

Und jetzt fällt es mir siedend heiß wieder ein: Die Farbe heißt eigentlich Bubblegum Pink. Neologismen sind aber für mich als Kulturwissenschaftlerin das A und O, mein täglich Brot, das Salz in der Suppe, die Kirsche auf der Sahnehaube… ist ja schon gut.

Party Pink it is.

If he wanted, he would

Nach einer gescheiterten Beziehung, die damit endete, dass ich Strafanzeigen wegen Stalking und Beleidigung stellen musste, und vielen Gesprächen mit meinen Freundinnen, und viel zu viel Instagram Konsum mit Beziehungs- und Datingtipps, kann ich nur subsumieren, was allgemein so gesagt wird:

If he wanted, he would (…wenn er wollen würde, würde er es tun).

Ja, das bestätigen sogar Männer. Meldet er sich nicht? Man hat auch auf dem Klo kurz Zeit für eine WhatsApp, um Bescheid zu sagen dass man halt keine Zeit hat. Er meldet sich nicht: Er hat kein Interesse.

Er möchte ein Treffen? Dann plant er das und fragt nach, wann und ob es passt. Das heißt, er übernimmt die Mental Load der Organisation, oder verursacht eben keinen, in dem er ungeplant sich einlädt oder gar über Deine Zeit verfügt und bei Dir auf der Matte steht.

Anlässe? Das Geschenk wurde sorgfältig ausgesucht und ist eine Überraschung. Er kennt Deinen Geschmack und Deine Hobbys. Alles andere sind Ausreden. Blumen? Na klar. Rechnungen im Restaurant? Bekommst Du gar nicht erst zu Gesicht.

Kommunikation? Soll es geben: Männer die transparent sind, sich melden was sie tun und wo sie sind, und auch Spannungen ansprechen und lösen. Zwar musste ich schon recht alt dafür werden, um das zu erleben, aber das gibt es tatsächlich.

Hausarbeit und Mental Load? Macht er. Keine Diskussion, kein Gejammer, kein “weaponized incompetence”, ich schrieb hier mehr darüber: https://www.mybeautyblog.de/der-unterschied-zwischen-einem-mann-und-einem-baeren-selbstgewaehlte-ignoranz-und-inkompetenz/

Sich aktiv für die Partnerschaft und für die Partnerin entscheiden – das sind Dinge, die Mann tatsächlich tun muss. Im Freundeskreis einführen, den Eltern vorstellen, das ganze soziale Gefüge informieren und anpassen.

Und ja, die Sache ist, Frau traut dem nicht, und das ist nachvollziehbar, mit entsprechenden Erfahrungen im Hintergrund, und die haben wir alle gemacht. Disclaimer: Ich rede hier aus persönlicher Erfahrung als Cis Frau mit Cis Männern, bitte verzeiht mir die heteronormative Komponente, sie mag in anderen Beziehungsmodellen anders sein). Tatsächlich ist es sehr einfach – das was man sieht, ist real und sollte nicht hinterfragt werden. Schlechtes Benehmen kann sehr selten entschuldigt werden, es ist was es ist. Alles was mensch sich schön redet, redet mensch sich schön. Und wenn Männer wollen, der Impetus an Privileg, dann finden sie Wege.

Die Instagram Gurus sind natürlich nicht immer und mit allem im Recht, die Tatsache aber, dass sie solche trivialen Binsenweisheiten an den Mann und die Frau bringen können, sind traurig bis alarmierend. Es bedeutet dann, dann zu viele Menschen andere Erfahrungen machen; kann aber auch bedeuten, dass mensch über gute Erfahrungen weniger spricht?! Ich hoffe es 🙂

Die Komplexität des Wollens und Könnens ist natürlich größer, aber der Kerngedanke lautet: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, auch wenn er langsam begangen wird, mit Umwegen, oder nach außen hin gar nicht, weil der Weg sich noch erschließen muss. Wer also noch daten will, sollte nicht von mir entmutigt werden, ja, man kann Pech haben und am Ende traumatisiert bei der Polizeiwache landen, aber man kann auch Glück haben und tolle Menschen kennen lernen. Never stop trying.

Das erste Mal: Shopping bei CHANEL

Habt Ihr schon mal zugesehen, wie man einen fünfstelligen Betrag in anderthalb Stunden für Accessoires ausgibt? Ich schon – life is cheap, it’s the accessoires that kill you.

Also, Termin ausmachen am besten, oder spontan vorbei gehen – solche Luxusläden leben von Dir als Kudnen, also keine Scheu. Kaffee, Wasser und Konsorten sind ohnehi im Preis inbegriffen, die Frage ist ob man sich gleich zu Anfang betrinkt, um die Preisschilder ignorieren zu können. Apropos Preise, die sollte man nicht fotografieren, ich habe ohnehin nichts fotografiert, weil ich cool bin (Achtung Sarkasmus).
Die vorbestellten Taschen lagen bereit, um ausgewählt und adoptiert zu werden. Als die Verkäuferin über das Lammleder-Exemplar sagte, das müsse man sehr vorsichtig behandeln, in einer Menschenmenge lieber nicht damit durchgehen, und aufpassen mit Schlüssel sollte und eigentlich allem, rollte ich innerlich mit den Augen.
Fun fact, wer sich sowas kauft, hat das Geld auf für die anderen Taschen, die dann folgen, liegen die Dinger preislich im fünfstelligen Bereich, was auf entsprechenden kaufkräftigen Background schließen lassen kann.
Der Hype um Chanel Taschen ist allerdings abgeebt und man kann sich derzeit unkomplizierte seinen Handtaschentraum erfüllen, es gibt genug auf Lager! Liegt allerdings auch an den saftigen Preiserhöhungen der letzten Jahre, wobei die Zielgruppe sich davon nicht gestört fühlt.

Nach der Wahl der typischen Tasche in Caviar-Leder ging es um die Auswahl weiterer Accessoires – oder sollte ich eskalieren sagen? Kette, Ohrringe, Brosche, Armband und ein Seidentuch komplettierten perfekt die Tasche. Ein Träumchen. Jeans und Shirt dazu, Kostüm, Abendkleid – alles würde dazu gehen und gut aussehen.

Man sollte dazu wissen, für nicht Eingeweihte, dass Chanel Modeschmuck verkauft, und da ist außer dem Label nichts “preziöses” dran. Es gibt natürlich auch eine “fine jewelry” Linie, die man aber vermutlich nur unter dem Ladentisch oder auf Anfrage bekommt. Im Preisbereich von 500 Euro also keine Vergoldung und nur Strassteine – dafür entzückende Designs. Und wie gesagt: I don’t judge. Mensch muss eben Hardcore Fan von etwas sein, um das nachvollziehen zu können.

…und das Gefühl, mit der monströsen und schweren Tüte aus dem Laden zu stolzieren: Unbezahlbar.

Und so öffneten sich sämtliche Türen der Luxusboutiquen zügig und die Verkäufer*innen hatten alle feuchte Augen.
Dabei muss man wiederholt sagen, dass man den Leuten in den Luxusboutiquen nicht unbedingt das Geld ansieht – Hamburg eben. Wir lieben Understatement. Es ist eher das Selbstverständnis, mit dem frau ein paar Schuhe für tausend Euro anprobiert und sich sehr höflich und nett bei der Verkäuferin bedankt.

Übrigens geht es danach zum Bezahlen in einem Séparée – I kid you not, denn schließlich muss ja nicht jeder um einen herum mitbekommen, wieviel Geld mensch ausgegeben hat. Und man kann sitzen, was wohl ganz gut ist.

Nach der Rundtour ging es dann in eine Seitenstraße, wo das kostbare Gut für weiteren Transport in eine riesige Aldi – Tüte verstaut wurde. Japp.

Meine Lektion aus dieser Erfahrung:
– Die Sachen sind qualitativ das Geld nicht wert. Der Dopamin-Kick hingegen ist monströs.
– Wir sind alle Konsum-Opfer, ich nehme mich da nicht aus, egal wie sehr ich versuche das zu rationalisieren. Ich hätte im Zweifel das Geld genommen, aber die Tasche hat mir trotzdem gefallen, und die andere auch.

Für alle, die mich gerne als Beraterin bzw. Personal Shopper buchen wollen: Nein, Chanel und Hermès sind nicht meine reguläre Shopping-Wiese, das ist zu einfach, wobei ich da meine Fashion-Kompetenz auf internationalem Niveau ausleben kann – was trägt man in Mailand, was trägt man in Dubai, was trägt man in Houston?
Dennoch, ich finde nach wie vor: Die Mischung macht es. Ordentliche Qualität, nicht unbedingt Labels, und hier und da eine wohldosierte Prise Luxus *sprinkle sprinkle* – ich kann halt auch C&A, nicht nur Chanel.