Das einzige womit ich mir das Kranksein derzeit verschönern kann, sind Onlinebestellungen und Parfümproben.
Das erste dauert zu lange – warum git es kein Lieferdienst der es “gleich” vorbeibringt? Gibt es alles, aber nicht für das Budget eines Normalsterblichen, sondern für Inhaber von schwarzen Kreditkarten…
Daher zurück zu meinem Parfüm von heute.
Für diesen Duft braucht es keine schwarze Kreditkarte, sondern eine fein und mutige Nase. Der Duft verströmt sehr feine Duftnoten, und am ehesten wahrnehmbar ist für mich die Duftnote “blau”.
Synästhetiker können bekanntlich die unterschiedlichsten Sinnesverknüpfungen haben, und so können Düfte oder Geschmäcker Farben hervorrufen. Für diesen Duft muss man kein Synästhetiker sein, denn schon die Duftbeschreibung spricht von
blauem Gras
Nach einer starken blauen Note als Kopfnote, die aber auch später wahrnehmbar bleibt, entfalten sich zarte Blütendüfte von Glockenblumen, Linde und frischen, gebrochenen grünen Zweigen. Die Berschreibung des Herstellers dichtet noch Minze und Rose der Kopfnote hinzu, doch bis auf die Andeutung einer Rose kann ich keine Minze riechen.
Der Duft ist sehr zart und hält entsprechend schelcht, bleibt aber für mehrere Stunden auf der Haut wie Seidenvoilé wahrnehmbar.
Die Farbe Blau ist die Farbe der Romantik, und der Name lässt sich als “Sommer der Liebe” übersetzen (wenn meine mageren Französischkenntnisse mich nicht vollends in Stich lassen).
Ein sehr ungewöhnlicher Duft, der Zartheit und Frische anders interpretiert. Ich kann mich nicht entscheiden ob ich den gut finde oder einfach nur besonders – das ist wohl eher eine Beziehung, die wachsen muss.