Das erste Mal: Eine Assistentin

Heute hatte ich eine Assistentin. Ich glaube, so richtig als Unternehmerin fühlt man sich erst, wenn man Sklaven hat. Kapitalismus ist, wenn man andere Leute für sich arbeiten lässt!

Scherz.

Die wundervolle junge Frau hat mich heute bei einem Kundinnentermin begleitet und mir tatsächlich sehr gut zugearbeitet. Immer wenn die Dame etwas skeptisch schaute, sagte sie: Ja, und jetzt sieht man erst BLABLABLA. Perfekt! Eine zweite Stimme liefert eindeutig mehr Überzeugungsarbeit.

Doch lassen wir sie mal zu Worte kommen:
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So, jetzt schreibe ich mal 😀
Erstmal, Versklavung war das definitiv nicht! Nicht in die Schule und stattdessen den ganzen Tag über Andreeas coolen Job erfahren! Besser als Schule reicht da nicht als Beschreibung. Es ist voll cool den Klientinnen zu helfen, ich wusste auch gar nicht wie man jemandem überhaupt in so einer Branche helfen soll. Ich weiß zwar viel über Make-up und Mode, aber einer Person zu helfen und ihr zu sagen, was gut aussieht und was eher nicht, ist durchaus schwerer als gedacht. Das witzige ist nur, dass Andreea am Anfang überrascht war, wie viel ich weiß und später bei der Kundin damit auch “geprahlt” hat hihihi! Es war definitiv cool herauszufinden, wie sie ihre Kundinnen berät und ihnen hilft. Cool, es einfach mal von einer anderen Perspektive zu sehen!
Selbständigkeit ist doch schwerer als man vielleicht denkt.
Aber die Spaghetti Aglio e Olio waren super!
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Gemeinsamer Fazit: Die Arbeit macht Spaß, das Drumherum nicht – aufräumen, Papierkrieg, Produkte sauber machen, die Wege, urgs.

STREET ONE hat Hosen für alle

Das ist Werbung für Street One, die einen vernünftigen Online-Shop mit vernünftiger Filterfunktion haben, Größe XS bis XXL führen und deren Laden in Lüneburg einer der drei Geschäften ist, wo ich vor Ort einkaufe. Supernettes Team und halt immer etwas, was passt, preislich einem nicht die Tränen in die Augen treibt, und gut zu kombinieren ist.

Tipps, die ich zum Thema Hosen habe und selber nicht befolge (ja, Humor ist wenn man über sich selbst lachen kann):

– Ausmessen. Und zwar in Unterwäsche, ohne Bauch einziehen und ohne Schuhe. Taille und Hüfte. Und zwar am Abend, am besten wenn man PMS hat und aufgebläht ist. Damit kann man am besten shoppen…
Jetzt atmen, hinsetzen und nicht verzweifeln. Es ist Dein Körper, und kein Gegner, wir sind komplett hirnfrittiert von Bildern mit untergewichtigen, minderjährigen Models und nein, die wenigsten Menschen sehen so aus. Kleidergrößen sind Schall und Rauch, eine Fantasiezahl, sieht außerdem eh keiner. Hoffentlich geht es Dir jetzt besser <3

– Kann ich diese Hose mit mindestens fünf Sachen in meinem Schrank kombinieren?

– Kann ich in diese Hose sitzen, ohne dass sie Falten wirft und am Bauch drückt? Falls Ihr so etwas findet, ruft mich sofort an, ich werde das 8. Weltwunder ausrufen!

– Die Hose ist oben am Bund zu eng beim sitzen, sonst harte Liebe? Beim Schneider Gummieinsätze reinnähen lassen. Den Tipp habe ich von einer Rollstuhlnutzerin, die auch viel sitzt.

– Die Hose ist zu lang? Deine Handbreit über dem Knöchel ist in etwa die perfekte Passform für den Sommer.

– Die Hose ist zu kurz? Nein.

– Die Hose erlaubt Dir nicht, eine Kniebeuge zu machen? Nein.

– Die Hose ist nicht schwarz oder dunkelblau? Versuch es doch mal – entweder mit Color Blocking dazu, oder monochrom. Für mehr WAWOOM gemustert und in einer komplementär Farbe. Richtig schickt ist hell und ein schwarzes Oberteil dazu.

Ich bin dann im Online-Shop surfen – empfehle noch das Basic-T-Shirt Pania, das sehr tapfer Wäsche und Trockner überstanden hat und eine tolle Passform hat.
Bitte sehr:
https://www.street-one.de/damen/bekleidung-accessoires/hosen/

CELINE bringt Make-up Linie heraus

Im Luxussegment versucht man nun nicht mehr nur über Düfte, sondern auch über Make-up die Marke auszuschlachten. Hermès hat es vorgemacht, wenn auch nicht wirklich gut.

Dries van Noten verkauft nachfüllbare Lippenstifte, die mit satten 88 Euro inklusive Versand zu bUche schlagen. Da habe ich auch erstmal geatmet, weil WTF. Die Verpackung ist zwar hübsch, aber… also irgendwie fühle ich das nicht. Vielleicht weil ich nicht mehr sammle, sondern nutze und mir der Lippenstift an sich keinen Kick gibt, sondern die Qualität des tatsächlichen Produkts. Und da gibt es für die Hälfte wirklich tolle Sachen.

CELINE, nun ohne Accent auf dem E, gehört zu LVMH, die auch Dior Beauty beherbergen. Also könnte dort zumindest die Qualität gesichert sein – hat bei Hermès ja nicht geklappt und ja, ich bin bitterlich enttäuscht, denn dort hätte ich definitiv Geld gelassen.
Mich dünkt allerdings, dass es auch bei CELINE eine sehr begrenzte Klientel dafür gibt. Überhaupt ist der Hype ums Make-up angesichts der Preissteigerungen massiv zurück gegangen. Dolce&Gabbana als auch Gucci haben zwar Schminke, aber wer kauft das, zumindest in Deutschland, wo Schminke eh nicht so angesagt ist??

Von den ganzen Labels finde ich tatsächlich einzig Victoria Beckham interessant, die wohl einige gute Produkte hat. Die Lidschatten sind es jedoch nicht, so viel sei gesagt.
Byredo hat es auch nicht hinbekommen, zwar stimmt das Konzept, aber die Preise sind für die Qualität zu hoch.

…ich bleibe komplett langweilig immer wieder bei Chanel hängen, wo es zwar immer wieder mal Produkte gibt, die nicht super sind, aber das Konzept und die Qualität konsistent bleiben. Und die Farben immer wieder zusammen passen.

Tipps für Männer (für jeden Tag)

Heute ist der einzige Tag, an dem nicht Männertag ist! Heute ist Weltfrauentag. Und nein, Blumen tun es nicht, aber ich habe super Tips dafür, wie es auch Dir bald in dieser Welt besser gehen wird. Denn es geht nicht um Feminismus=Frauen sind geiler als Männer, sondern um Wahlrfeiheit für alle. Klassenkampf. Weniger Lohnarbeit, mehr Sex, mehr Familie, mehr Hobby. Ja, das hängt nun mal alles miteinander zusammen.

Männer haben Privilegien. YAY!! Diese können nützlich eingesetzt werden:

– Sag Deiner Kollegin, die den gleichen Job macht wie Du, wieviel Du verdienst. Kriegt sie mehr Geld, wirst auch Du mehr Geld kriegen.
– Was fällt Dir leicht im Haushalt? Wäsche? Staubsaugen? Kochen? Listen schreiben? Besprechen und entsprechend aufteilen, mit einem ungefähren Wochenrythmus (immer MI Wäsche zB)
– Tür aufhalten macht nicht schwul, Einstiegshilfe für Kinderwagen übrigens auch nicht, ältere Frauen mit Rollator sind auch nicht unsichtbar.
– Du siehst, wie jemand die Idee der Kollegin klaut? Sag es.
– Siehst Du auf der Straße, dass eine Frau angepfiffen oder angesprochen wird? Geh hin und und sprich den Tüppen an.
– Eine Frau wird befördert, weil es nicht genug Frauen gibt? Geh hin und gratuliere ihr.
– Sorg dafür, dass eine Frau befördert wird.
– Bezahl Deine Frau. Bezahl Frauen ordentlich, die Dir die Haare schneiden oder generell für Dich arbeiten. Wenn Du nicht willst, dass Du das zahlen musst statt der Arbeitgeber, sorge dafür, dass ihnen mehr bezahlt wird: Gewerkschaft, Ansprache von Firmeninhabern, sowas.
– Die Kinder der Nachbarin/Bekannten rumkutschieren oder einladen und mitbetreuen.
– Hör Frauen zu (und unterbrich sie nicht) und bestätige insbesondere im öffentlichen Raum das Gesagte durch Wiederholung und Betonung, dass Frau XY das gesagt hat.
– Mach sauber hinter Dir her.
– Organisiere den gemeinschaftlichen Kauf von Menstruationsprodukten am Arbeitsplatz (nur Männer zahlen).
– Informiert euch selbst, statt eine Frau zu fragen. Ja, auch über den Kühlschrankinhalt.
– Achte auf Deine Sprache: Hysterisch und “die hat wohl ihre Tage” sind echt out.
– Sei freundlich zu Frauen. Einfach so.

…schon gemerkt, dass das Dinge sind, die Frauen eh schon machen? Großartig! Du bist sehr viel weiter als andere Tüppen – jetzt umsetzen und weiterhin darauf achten, was eigentlich als Frauenarbeit gilt, aber keine ist, es ist Arbeit. Es gibt Arbeit, die gemacht werden muss, und es gibt Bullshit. Wenn wir Bullshit reduzieren, dann ist es für alle gut – deswegen ist Feminismus für alle da. Bussi!

Lupus est homo homini quom qualis sit non novit – Frauenversion

Das ist von Plautus (nicht: Platon): Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, dessen Eigenschaften/Art/Qualität er nicht weiß. Mehr zu diesem Zitat hier https://www.staatsgalerie.de/de/sammlung-digital/mensch-des-menschen-feind-homo-homini-lupus-blatt-37-miserere.

Ich will das etwas veranschaulichen und dahin bringen, dass Frauen aufgrund von Sozialisation der Moment entgeht, wo sie Macht bündeln könnten. Einfacher gesagt, da Frauen sich nicht solidarisieren und helfen, sondern sich permanent vergleichen und niedermachen, dürfen sie weiterhin nicht den Kurs mitbestimmen, denn sie sind permanent damit beschäftigt, gegeneinander zu sein als sich gegenseitig zu helfen. Wenn man jemanden feindlich gegenüber treten würde, ist Wissen gefragt, also Wissen und Kontext über diese Person, um zu wissen ob “Feindschaft” überhaupt angesagt ist, so sagt bereits das obige Zitat. Eine Frau sollte für eine andere Frau kein Wolf sein.

Und wenn doch? Kann frau einschätzen woher und warum eine unsolidarische Interaktion kommt, ist es einfacher sich abzugrenzen und zu verstehen, dass es nichts mit einem selbst zu tun hat.
Und dann? Dann könnte man im weiteren Verlauf der Geschichte einfach selbiges nicht machen, sondern Hilfe anbieten. Sich anders und besser verhalten, ja, sich weniger kompetitiv oder gemein verhalten. Send the elevator back down hat nicht nur was mit Aufstieg zu tun, sondern schlichtweg auch mit einer konkreten Hilfe, denn ein Fahrstuhl ist genau das: Eine konkrete Sache, die einen weitere bringt. Es ist also nicht nur eine vertikale Hilfe LOL sondern auch eine horizontale/prozessuale Kiste.

Beispiel aus meinem gloriosen Leben: Ich bekam eine Anfrage für einen Job über eine Freundin. Ganz klar war die Aufgabe nicht, aber ich sollte bitte dies und das vorab liefern. Das gewünschte Etwas hatte ich nicht. Also fragte ich jemand aus meinem Freundeskreis um Rat. Zugegebenermaßen erhoffte ich mir nicht viel, da es bisher keine Interaktion gab auf der Business-Ebene. Überraschenderweise hatte die Person Zeit und antwortete, mit weiteren Hinweisen, was mir alles sonst noch fehlte. Leider tappte ich in die Falle mich zu rechtfertigen und irgendwann kam der böse Hinweis, ich wolle das ja auch nicht. Und ich suche nur noch Ausreden, andere Frauen seien auch Mütter(sic!) und würden das hinbekommen. Da war ich schon ein bisschen irritiert, es kamen dann noch Profile von Frauen, um das zu belegen. So hoch waren meine Augenbrauen selten, ich musste ein bisschen in eine imaginäre Tüte atmen, aber okay.

Ich überlegte, ob ich denn jetzt auf die Schnelle die erforderlichen Dinge liefern könne und konnte es nicht bejahen, also meldete ich das zurück, um genau das selbe zu hören, diesmal von der anderen Frau: “Du willst das ja auch gar nicht”, ein typischer Satz, mit dem man aus Leuten Leistung rauspresst.
Konkrete Hilfe in Form von: Hier hast Du das Ding, oder ich mache das für Dich, dann kannst Du es einfach selbst erweitern. Nope. Stattdessen wurde ich regelrecht beschuldigt, ich könne/wolle nicht, es wurde ein komplett sinnloser Vergleich gezogen, und ich wurde emotional verletzt – was ich halbwegs abwehren konnte, aber natürlich nicht vollständig.

Seufzend setzte ich also meine Psychologinnen-Kappe auf und übersetzte beide Reaktionen:
Projektion, Victim Blaming, und Wut, weil ich nicht helfen konnte, die ihnen gestellte Aufgabe zu erfüllen. Und das von Frauen, die ich als Freundin bezeichnen würde. WTF.

Was wäre mein Verhalten früher gewesen?
Absolut stinkend wütend, verletzt, beleidigt, aber trotzdem im Funktionsmodus: Ich hätte die geforderte Sache JETZT sofort umgesetzt. Dir zeige ich es! Hätte alles und jeden wild gemacht, meine Umwelt terrorisiert mit meiner schlechten Laune (habe ich ein bisschen auch, ich bin ja nicht aus Stein…) und dann geliefert.
Stattdessen überlegte ich mir, in welcher Situation diese Personen gerade sind, war empathisch, und grenzte mich gleichzeitig ab. Und schlief eine Nacht darüber um zu dem Fazit zu kommen, dass ich das nicht will – den Mangel beheben und die Tipps entgegen nehmen ja, aber diesen Umgang mit mir nicht.
Als nächster Schritt wären da ein paar echt saure Sätze und ein bisschen Kopfwaschen konsequent gewesen, oder? Nein, denn ich hätte letzten Endes das gleiche gemacht wie die anderen Frauen:
Ich wäre ihnen ein Wolf gewesen, einfach weil ich es kann.

Solidarität geht genau dieser Kette nach, dem Menschen kein Wolf zu sein und dafür den Menschen zu er-kennen. Eine Millisekunde Empathie und auch ein bisschen Abgrenzung zu sich selbst, denn so oft sagt man Dinge über sich selbst, statt zu dem anderen. Es ist nicht ganz einfach und erfordert Übung. Es erfordert auch ein positives Menschenbild (das ich hier an dieser Stelle allen Nazis und Faschos absprechen möchte). Warum klappt es zwischen uns Frauen nur so schlecht?

Weil wir Frauen andere Frauen als Konkurrenz ansehen, und unsere systemischen Probleme immer individualisieren.

Also ist die Frau selbst schuld – und wir kommen da nicht raus, es ist ein Teufelskreis…!
BULLSHIT.
Ist das System schuld, kann frau nichts verändern, was zu 80% auch der Fall ist, muss sich aber dafür anhören dass sie es nicht gewollt/versucht hat, überhaupt faul sei; ist die Frau schuld, hat sie wieder die Arbeit und soll vermeintlich etwas verändern, was so groß wie ein System ist, wieder ein Ding der Unmöglichkeit.
Aber genau hier liegt ja auch die Lösung: Jede Veränderung IM System ändert auch das System, denn das System ist nichts abstraktes, sondern besteht aus Menschen und Systeme scheinen abgeschlossen und fix, sind aber genau das nicht (ich hoffe Luhmann rotiert im Grabe).
Sich zu solidarisieren und gemeinsam dem Teufelskreis entkommen scheint Frauen nicht gegeben zu sein. Mitnichten!!
Das ist kein Naturgesetz, und wir machen alle persönliche Entwicklungen durch, brechen Tabus und schreiten fort, langsam, sehr langsam, aber stetig. Wir müssen nur wissen, dass Kapitalismus/Patriarchat (es ist immer beides) einfach NICHT mit den eigenen Waffen wie Gewalt, Niedertracht und Ungerechtigkeit abgeschafft werden kann, was aber nicht heißt, sich immer alles gefallen zu lassen: Manchmal muss frau was anzünden. Sinnbildlich.

Oh und die Erforderlichkeit, dem Menschen kein Wolf zu sein und insbesondere der Frau kein Wolf zu sein, wäre naiv, wenn es nicht den Zusatz des obigen Satzes hätte, dass es schon darauf ankommt, mit wem frau es zu tun hat. Genau hinschauen also, denn auch hier gilt Poppers Paradoxon der Toleranz.

Das Private bleibt politisch! Seid nett zueinander. Es ist auch so alles beschissen genug.

Alles Gute zum Weltfrauentag – die restlichen 364 ist wieder Männertag.