AQUA DI PARMA Fico di Amalfi

ficodiamalfiIch bin schon wieder total erkältet und frustriert, aber ich habe es gerade noch rechtzeitig geschafft meinen Weihnachtsgutschein in Ware umzusetzen, bevor ich nur noch mit einer Tüte über dem Kopf das Haus verlassen kann.
Die Entscheidung sollte fallen zwischen L’Heure Bleue als Parfüm (die winzige Flasche mit 8ml…) und Diptyque Ofresia – war nicht da.

Auf der gleichen Ecke befindet sich der Counter von AQUA DI PARMA, die jüngst einen unsinnig teuren Irisduft lanciert haben.
Und dessen blaue Linie erfrischende Noten aus dem mediterranen Raum bringen – Sommer!
Ich ging nach einer halben Stunde mit Fico di Amalfi raus, einem für diese Jahreszeit ungewöhnlichen Duft und einen für mich ungewöhnlichen Kauf – Feige und Unisex Düfte sind bislang nicht mein Beuteschema gewesen.

Fico di Amalfi startet mit einer orangig-herben Citrusnote in der gleich die süsse, aber sehr leichte Duftnote einer frisch aufgeschnittenen Feige mitschwingt. Es verbleibt ein saftiger Coktail aus Pink Grapefruit, überreifen Orangen und Limetten. Doch bevor man wie eine frischgeschüttelte Flasche Orangina riecht, verwandelt sich der Duft sehr schnell abermals in einer ruhigen, weichen Note von Orange mit einem Hauch Feige und Hölzern wie Zeder und Moschus, der allerdings nicht als solches wahrnehmbar ist, sondern nur den Duftnoten auf der Haut den richtigen Rahmen und Stabilität gibt.
Das geschieht sehr schnell, der Duft ist leicht und leider auch sehr vergänglich. Die Haltbarkeit ist miserabel, zumindest nehme ich es gerade mal ein paar Minuten wahr und weg isses…

Es ist sicherlich von Vorteil, die passende Bodylotion dazu zu benutzen; ausserdem ist der Duft ein wunderbarer Begleiter wenn man ihn auf die Kleidung sprüht. Als Raumdeo verrichtet das Eau de Toilette allerdings die besten Dienste, die leichte Note verteilt sich im Raum ohne aufdringlich zu sein und beschert eine fröhlich-beschwingte Atmosphäre. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, ist das angesichts der trüben grauen Suppe da draussen mehr als nur nötig!

Der Duft eignet sich übrigens bestens für Männer, entdeckt habe ich ihn bei meinem lieben Freund Stefan S., der ein Faible für ungewöhnliche Düfte hat und immer zum Anbeißen duftet.
Fico di Amalfi hat aber keinerlei Herbe oder Würze die man einem Herrenduft sonst zuschreiben würde. Die weiche warme Feigennote ist wirklich unisex, und der Citruscoktail ebenfalls.

Für 45 Euro bekommt man 60ml, die man aber schnell aufbrauchen wird bei der Leichtigkeit des Duftes. Man kann sich von Kopf bis Fuss einsprühen ohne aufdringlich zu riechen, dazu auf alle Fälle eine passende Bodylotion benutzen. Gut eignet sich da die WELEDA Sanddorn Pflegelotion, wenn man die 50 Euro für die passende Bodylotion nicht ausgeben möchte.

Fazit: Ein sehr schöner und ungewöhnlicher Gute-Laune-Duft, der aber auch sehr leicht ist und von dessen Haltbarkeit ich nicht begeistert bin.

Grundaustattung

Gerade eben habe ich mir den Spass gemacht, die Grundaustattung einer Frau in ein virtuelles Einkaufskörbchen zu legen, und zwar die “guten” Marken wie CHANEL, DIOR und wie sie alle heissen.

Für die Augen die bescheidene Austattung: Kajal, einen Vierer-Lidschatten, Wimperntusche und das Wichtigste: Der Concealer.
Für den Teint: Foundation, Rouge und Puder.
Einen Lippenstift und einen Gloss.
Ein Nagellack von CHANEL.

Ich habe einen Gesamtbetrag von 312 Euro (!!!) erhalten.

Dazu muss man ergänzen dass diese Produkte nicht ewig halten, sondern sich relativ schnell verbrauchen, bis auf Rouge und Lidschatten, die länger halten dürften.

Nun überlegt mal wieviel Gehalt ihr bekommt, was Ihr Miete zahlt oder an Taschengeld zur Verfügung habt – ist das denn noch verhältnismässig?
Das Parfüm habe ich sogar weggelassen, das hätte den Rahmen gesprengt, man darf nur bis 350 Euro bestellen…

Pink und Pastell

Welche werden die Trends der kommenden Saison sein?

Pink! Nicht nur eine Remineszenz der 80er Jahre, sondern auch eine Farbe die Frische und Energie verheisst. Angesichts der mauen Stimmung ist ein wenig rosarot also angebracht – wenigstens auf den Lippen.
Zum Glück ist es auch meine Lieblingsfarbe – Fuchsia bringt blasse Wintertypen zum strahlen!

Zum Beispiel der DIOR Gloss 577 Pink Popeline für zarte Signale, oder CHANELs kräftiges Pinkrot mit dem Namen MARYLIN (Rouge Hydrabase No.81).
Sehr mutige greifen zum Lip Laquer von NARS in Wired Pink – grrrrr!

Und da Pastelltöne eine hervorragende Ergänzung zu Pink sein können, oder aber einfach eine Alternative: Yves Saint Laurents Frühlingslook wartet mit einigen bezaubernden Augenpaletten auf.
Und auch NARS hat zarte Töne für die Frühlingskollektion eingefangen, und nicht zu vergessen die Dr. Hauschka Edition Natural Pastels.

TOMMY HILFIGER Tommy Limited Edition

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Ich will endlich Sommer riechen! Frische beschwingte Düfte, die eine Vorahnung von Sonne, Strand und Grillen an lauen Abenden bringt…
Dafür gibt es jetzt die ersten Düfte als limitierte Edition:
TOMMY Girl Summer und TOMMY (für den jungen Mann 😉 ) als Eau de Cologne in einem 100ml Flakon, mit dem man ordentlich rumsprühen kann.
Leckere, frische, junge Düfte in einer witzigen Verpackung, die an ein typisches amerikanisches Stranddecken-Muster anknüpfen.

Die Noten für den Damenduft sind: Cassis-Sorbet, Mandarine, Freesie, Rose und Sandelholz.
Der Herr schwelgt in: Kalabrische Bergamotte, Blutorange und Wachholderbeere.

Warum der Herr nur 43 Euro zahlt und die Dame 45 ist mir nicht klar – es ist gemein! Warum müssen wir Frauen immer mehr zahlen?

Konjunkturkrise, Rezession und andere Katastrophen

Wie ich bereits berichtete, war ich jüngst feldforschenderweise in der weiten Welt der Luxusartikel unterwegs.

Wie läuft es normalerweise in Läden, die im gehobenen Segment sind (vor allem preislich…)?

Wenn Ihr zu den Leuten zählt, die nicht sichtbar einen vierstelligen Betrag am Leibe habt und dazu ebendiese Accessoires (PRADA-Handtasche, Pelz oder wenigstens eine CARTIER- oder ROLEX-Uhr) wird man in der Regel wie Luft behandelt oder misstrauisch beäugt und verkniffen angesprochen: Darf ich Ihnen helfen? (im Unterton schwingt dabei der Satz: Come in and find out “Komm rein und finde wieder raus” 😉 *)
Wenn ich shoppen gehe, sehe ich meist schrecklich aus – ich will dann aber frustkaufen und bin bereit die Kreditkarte rauchen zu lassen.
Problem: Wenn ich schrecklich aussehe, dann… sehe ich schreklich aus.
Statt zu erkennen dass frau jetzt ein grosses teures Trostpflaster braucht, wird man wie Luft behandelt und verschwindet meist noch frustrierter aus dem Laden. Ein geschäftsschädigendes Verhalten, doch bislang leider an der Tagesordnung, denn Umsatz wurde immer noch reichlich gemacht.

Und jetzt?

Die Läden sind leer…
Die Kunden, die in vierstelliger Höhe ihre Tagesbummel gemacht haben, bleiben in ihrem Feriendomizil und fürchten um ihre Pfründe.
Die Kunden, die sich bislang ihren gemässigten Luxusbedarf mit Lippenstiften und Parfüm gedeckt haben, sind komplett weg – und siehe da, das war die Mehrzahl!
Die Leute die nicht nach “reich” aussehen, geben nun mal am meisten Geld in einer Parfümerie aus. Keine 500 Euro auf einmal, aber ab und an soviel in ein Monat oder zwei.

Das wir also in krisengeschüttelten Zeiten leben zeigt sich daran, dass ich zum erstenmal von einem Haufen freundlicher Verkäuferinnen umringt war, die regelrecht um meinen Kauf buhlten. Sie hatten aber auch sonst nix zu tun, ehrlich gesagt… Seltener Anblick!
Noch ein Pröbchen und noch ein Sprüherchen, dazu ein ehrlich verständnisvolles Nicken als ich sagte, ich sei nicht bereit 240 Euro für ein Parfüm auszugeben.

Ja, wir Frauen wissen wie es um die Wirtschaft bestellt ist – wir zahlen 33 Euro statt 28 Euro für den YSL Touche Éclat, wir zahlen neuerdings 29 Euro für eine Wimperntusche und ein Lippenstift kostet auch locker über 26 Euro, wobei 25 Euro vor nicht allzu langer Zeit für das ultimative Luxusteilchen gefordert wurde.
Uns trifft es wirklich hart – Wimperntusche ist der Frau täglich Brot, und ohne Parfüm könnte Frau doch auch ohne Schuhe rausgehen… und das meine ich nicht ironisch.

Aber jetzt will ich es wissen – ich habe meine Schmerzgrenze sehr weit unten mittlerweile bei Kosmetik, aber bei Parfüms kenne ich wenig Schmerz: 100 Euro bin ich bereit für einen tollen Duft auszugeben. Nicht jeden Monat 🙂 und es muss etwas besonders schönes sein. Udn Ihr?
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* Come in and find out war eine ganze Zeit der Slogan des türkisen Riesen DOUGLAS. Kein besonders erfolgreicher Spruch, denn Studien zu englischsprachigen Slogans zeigten, dass der Kunde meist folgendes drunter verstand: Komm rein und finde wieder raus!
Der Übersetzungsfehler ist somit nicht auf mein Mist gewachsen, aber in diesem Zusammnehang doch sehr passend.