VAN CLEEF&ARPELS Aqua Oriens

…yet another copy of Un Jardin sur le Toit?! Tatsächlich ist der Duft wie immer aus dem Hause Van Cleef sehr aufwendig in der Verpackung und wird als aquatische Bombe beschreiben. Mitnichten, denn wenn ich etwas nicht ausstehen kann ist der künstliche Duft von “Wasser” – zu finden in allem, was künstlich ist. Plastik pur, sagt meine Nase und schlägt Alarm.

Daher bin ich hier angenehm überrascht – wer Chanel Chance Eau Fraiche liebt, jedoch den Duft zurecht ins Mainstream verbannt, und dabei den Jardin sur le Toit ebenfalls mochte, findet hier eine gelungene Mixtur aus beidem, ohne den flachen Chanel-Geist(losigkeit eher!) und ohne die Schärfe von dem Hermés Duft.
Erstaunlicherweise fand er bei Mr Mybeautyblog auf Anhieb anklang, und er ist gegenüber den Chanel Düften sehr ungnädig.

Ein idealer Reiseduft, charmant, unkompliziert, jung und trotzdem elegant. Chic.

Doch ich wäre nicht ich, um nicht beim Anblick von soviel Plastikporno den Kopf zu schütteln. Es ist gut umgesetzt, aber ehrlich, tut echt nicht Not! Plastikpornographie ist daher mein Neologismus für überbordende und überflüssige Verpackungen. Da lobe ich mir Thierry Mugler, die ihre schrägen Flakons stets zum Nachfüllen anbieten!

Neu erhältlich und limitiert, 100 ml 58 Euro.

Das Duftarchiv hat die exakten Duftnoten:
http://duftarchiv.de/duftarchiv/?p=13760

ALIQUA Eau de Parfum Green

…by Kim Weisswange exklusiv für Budnikowsky.

Passenderweise ist der Duft gerade im Angebot bei ALIQUA im Shop für 30 statt 40 Euro – und somit ein fairer Preis!

Ehrlich gesagt ist das eine fabelahft leichte Kopie von Un Jardin sur le Toit. Ein Hauch Apfel zwischen drin, ein paar Blütennoten, keine Seifigkeit und keine leicht schweißigen Basisnoten, wie ich sie so häufig bei solchen Chypre-Düften erfahren habe.

Der Duft ist leicht und fein abgestimmt, und könnte so ziemlich jederfrau gefallen. Gefällig ohne künstlich zu sein, aber nicht sonderlich originell – wie könnte er sonst auch so gefällig sein? Ein Alltagsduft, der für einen gepflegten Auftritt sorgt und mit dem grünen Apfel einen Hauch Sommer und Wiese und Frische in den Alltag trägt.

Wer jetzt ohnehin zum Shop rüberlugt kann sich vielleicht für den Chypre-Duft, der leider aus dem Programm genommen wird, erwärmen – ein unglaublich gut gemachter, natürlicher grüner Zitrusduft, der harmonisch und schwungvoll ist. Aber hässlich verpackt. Aber auch günstig.

Oder Aubrey Organics Puder – hatte ich schon mal in der Hand, ärgere mich nicht gekauft zu haben. Ja, das nennt sich Prokrastination.

THIERRY MUGLER WOMANITY Eau pour Elles

Ich frage immer mich wieder wie diese schräge Mischung aus wunderbaren Flakon und Kettchen und Ring im Konzept des Erfinders miteinander harmoniert bzw. wie es das begründet. Eine Gallionsfigur, Ketten – mich erinnert es gerade heute als Weltfrauentag dass es zwei Dinge gibt: Die gläserne Decke, die so tief hängt dass die meisten Frauen kriechen statt gehen, und die ungleichen Gehälter, wo es offenbar immer einen Schwanz-Bonus gibt.

Vielleicht will man uns mit dem Flakon sagen, dass wir diese Ketten selbst abnehmen können und müssen? Das Konzept ist wohl eher dass Frauen sich untereinander stärken und sich vernetzen, eine Kette bilden, die man nicht durchschlagen kann. Das würde auch funktionieren, leider ist es bei vielen Frauen nicht angekommen. Bei den meisten!
…ich gehöre zu denen, die einer Frau immer schon mal einen Frau-Sein-Vorschuss geben – bislang wurde ich zu 80% enttäuscht oder gar beschissen.

Harte Worte? Nun ja.

Doch widmen wir uns den schönen Dingen zu – und zwar meinen im Winter und Frühjahr dringend benötigten olfaktorischen Anti-Depressiva. Ob es eine Duftkerze ist oder aber ein guter Duft – mich kriegt man gerade im Winter mit Feige, Citrus und Gras- und Blätternoten.

Zum Frühling lanciert wurde leichte und spritzige Version von Womanity, und der von Christine Nagel (hier ihr Oeuvre) und Serge Majoulier für Mane zusammengezauberte Flanker ist gut. Ja wirklich! Weiterlesen…

Love, Chloé

…eine weitere Chemie Keule* aus dem Hause Givaudan für alle, die sich die Chloé Handtaschen nicht leisten können (kein Verlust, meine Damen!)

Aber ich muss gestehen dass mir die Werbekampagne gefällt – fließende Stoffe, schöne Farben, schöne Musik und das richtige Flair – die 70er Jahre!

Der Duft kostet 50 Euro aufwärts, und punktet durch einen schönen Flakon. Ach so – nein, so etwas einfallsloses würde ich auf gar keinen Fall wollen, auch nicht zum Valentinstag.

Warum dann dieser Beitrag? Frage ich mich gerade auch, irgendwie schafft es dieses Label immer wieder meine Aufmerksamkeit zu erregen, aber es hat keine Aussage. Französischer Chic? Irgendwie nicht. Der Mix aus gehobener Mittelschicht-Mainstream, Möchte-Gerne Understatement und dann wieder ubiquitäre Anwesenheit sind einfach eine schräge Kombi. Die Taschen sind wundervoll – bis man sie in der Hand hat. Ich war jedesmal entsetzt über das grobe Leder und den Farbgestank des durchgefärbten Leders. Hach… Handtaschen!

*Ich bekomme von den meisten Givaudan Produkten Kopfschmerzen und Schnupfen; das ist ein Duftstoffhersteller, wo die meisten Häuser ihre Düfte in Auftrag geben.