TOM FORD Titanium Smoke Quad – Burn Baby, burn!

Mittlerweile hätte ich überhaupt keine Hemmungen mehr, knapp 70 Euro für ein Tom Ford Quad auf den Tisch zu legen. Es hört sich nach viel Geld an, ist es auch, aber die Qualität ist hervorragend – und ich sehe in meine übervolle Schminktasche, dass die am häufigsten benutzen Produkte die zwei Quads sind: Titanium Smoke wenn ich mich voll geil fühle, oder Silvered Topaz wenn ich es eilig habe und noch nicht wach genug bin, um mir darüber Gedanken zu machen was ich anhabe und was ich dazu schminke (mein Tipp: abends zu rechtlegen, gleich mit dem passenden Lippenstift…)

Momentan fühle ich mich ehrlich gesagt selten geil – ich war wirklich schlimm krank und fühlte mich einfach nur noch überfordert. Dazu jedoch an anderer Stelle mehr. Aber mit ein bisschen Farbe im Gesicht und ein paar Sonnenstrahlen sieht man die Welt zumindest für ein paar Stunden wieder etwas entspannter.

Im Ernst: Seitdem ich an diesen Tom Ford Sachen geraten bin, habe ich die Lust an den vor Ort erhältlichen Sachen verloren. Nicht weil es “schwer” zu kriegen ist, sondern weil es Spaß macht, so gute Produkte zu haben und sie zu benutzen. Und sie sind nicht langweilig. Klar, Kaffee kochen können die auch nicht… oder?! Weiterlesen…

TOM FORD Lip Color Casablanca 03

Worth the hype?

Das ist nicht der teuerste Lippenstift meiner Sammlung. Aber, Holladiewaldfee, mit knapp über 40 Euronen nichts, was man exzessiv blind shoppen würde. Was soll ich sagen… ich mag Lippenstifte. Und diesen mag ich sogar sehr gerne! Zumal mir tatsächlich nicht einfällt, welches andere Produkt eine ähnliche Textur hat.

Zunächst – die Verpackung ist schön. Es fehlt aber das gewisse Extra, um sie wahwahwow zu machen, dennoch ist sie echt schön. Schlicht und edel, nicht zu leicht, nicht zu schwer – und auch auffallend.

Die Farbe… ist sicher nicht ausgefallen. Und das ist gut so. Sie steht mir einfach, sie ist sehr tragbar, sieht edel und gepflegt aus. Und hält. Und hält. Und ist matt. Momentan trage ich den Lippenstift eigentlich ständig, weil er so schnell so viel hermacht – und weil er pflegend ist, trotz der matten Textur. Ich bin die Chanel Allure Texturen gewöhnt, die eine höhere Viskosität haben und aufgrund der fein vermahlenen Pigmente und Glitzergedönse sehr fein auf den Lippen sind. Auch Armanis Lippenstifte sind wesentlich “feuchter” im Auftrag, jedoch ohne einen Hauch pflegend zu sein. Es hört sich blöd an – ab ein gewisses Alter und eine gewisse Trockenheit der Haut sind die Dinger ideal. Lippenfalten sind kein Problem. Halt ebenfalls nicht. Kein Herumrutschen, aber auch kein schweres Gefühl auf den Lippen. Tolle Textur.

Selbst der vanillige-staubig-plastik-MAC-ähnliche Duft hat sich als tragbar erwiesen. Da bin ich sehr empfindlich! Und Vanille geht gar nicht – hier ist es ein leicht süßlicher Duft mit einem Hauch frisch angespitzten Bleistift, der kaum wahrnehmbar ist. Es passt gut zur Textur, finde ich.

Worth the hype? Yes – natürlich nicht, wenn man Lippenstifte sammelt, obwohl… erst recht wenn man Lippenstifte sammelt. Die Farben sind allesamt tragbar und sehr schmeichelnd, ich denke genau das ist es, was den kleinen Unterschied ausmacht. Kein feiner Schimmer, dennoch nicht leblos, matt, aber nicht stumpf, haltbar, verzeiht aber eine ungenaue Hand und trägt sich gleichmäßig und schön ab.

Einfach mal anders – und die INCI sind sehr gut, wenn da nicht irgendwo weit hinten ein Pfui-Phtalat drin wäre. Ich habe drauf geschaut, was ich sonst bei konventionellen Produkten nicht mache, weil mich die Textur doch überrascht hat.

Ich habe den Lippenstift auf den Bildern mit dem Trend der New Yorker Fashion Week kombiniert: Akzentuierte Augenbrauen. Im Gegensatz zu den extrem mageren Models dort habe ich jedoch was gegessen. (Kleiner Exkurs: Ich habe bei Twitter einige (Live-)Bilder der NYFW gesehen und überall, wirklich überall waren diese schönen, aber irgendwie stets hungrig dreinschauenden jungen Frauen zu sehen, mit schweren Augenringen. Und dazu groß und dünn. Ich meine nicht schlank, ich bin schlank, ich meine dünn wie in “ist unterernährt”. Ich fand das furchtbar, die Mode ist mir da gar nicht weiter aufgefallen…)

Bilder? Bilder. Sorry, ich bin darauf nicht geschminkt bis aus Puder, Tusche und fieseste Augenbrauen… Weiterlesen…

Ein Tag mit CARTIER

Wie versprochen, der zweite und etwas textlastigere Teil der Berichterstattung.

Ich war krank, ich bin krank – und ich habe Flugangst. Dank Ehemann, der sich frei nahm und Teddy betreute, dank Freundinnen, die mir Mut machten und mir in den Hintern traten, ging ich los. Zu luxuriösen Uhrzeiten, muss ich dazu sagen – ich konnte nahezu ausschlafen, bevor ich zum Flughafen fuhr. Natürlich war alles perfekt organisiert, der Champagner floss in Strömen, es gab eine Lunchbox von Ladurée (ich weiß, sehr hipp, Gott sei Dank waren da Sandwiches drin und nicht nur die von mir leider nicht sonderlich goutierten bunten Zuckerteile… ) und das Wetter war fantastisch. Dazu ein ruhiger Flug mit einem supernetten Sitznachbar, was konnte da noch besser werden?

Ein vollgepackter Tag – sehr viele Eindrücke, sehr viele Leute. Nach der Duftvorstellung (oh weh, ich roch nichts, ich rieche immer noch nichts, so krank bin ich!) ging es ins Hotel. Das Sofitel zählt natürlich zu den besten Adressen in Paris und, Versuchung pur: Hermès auf der Ecke. Verführerisch! Ich zog das warme Bett vor – ich denke das sagt alles über mein Zustand. Am Abend ging es weiter zu einem kleinen, feinen Dinner, und schlussendlich zum zweiten Highlight des Tages: Die Ausstellung.

Ein paar tausend Karat, gut gesichert – ich alter Spießer fand an einem eher viktorianisch angehauchten Stück Gefallen. Dazu ein besonders raffiniertes Stück: Eine vierreihige Perlenkette, deren Verschluß im Rücken lauter Brillanten hinabrieseln lässt. Ein Imitat ähnlicher Art trug übrigens Madonna in ihrem Vogue-Video.

Und weil ich nun mal ein Beautyblog habe, war es für mich spannend wie ich mein eher legeres und vor allem warmes Outfit mit ordentlich smokey-eyes aufpimpte… Eine Stunde lang genoß ich es, ein ordentliches Bettchen für mich ganz alleine zu haben. Während die Pressemeute permanent lästerte und stresste, war ich herrlich entspannt und fand das Ganze nahezu erholsam. Mein Hasenzwilling Leonie (der andere Zwilling heißt Leonhard und blieb daheim) hielt zudem die Stellung und passte gut auf, wie das Bett zur Nacht aufgebettet wurde.

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ETAT LIBRE d’ORANGE Like This

EDIT:
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…was mir positiv auffällt an diesem Label: Die Verpackungen sind richtig billig. Der Karton ohne Schnickschnack, sparsam im Material (ergo aus billigem Papier – landet in der Regel ohnehin sofort im Abfallkorb!) und der Flakon, ja, hm… billig. Ein Aufkleber als Etikett, der Deckel aus güldner Plase, passt kaum drauf, aber: Der Duft ist großartig.
Mir gefällt es sehr gut, weil es gegen die Marketing-Megalomanie der Duftbranche anstänkert, wo man ein Vermögen für den richtigen Flakon ausgibt, Leute über die richtige Umverpackung brüten. Das macht zwar alles Spaß und eine Hermès Umverpackung ist ein Fest, aber es ist doch der Duft, der zählt.
Dieses Label wird häufig als enfant terrible bezeichnet, ach was… man sieht es in dem Video: Etienne de Swardt ist ordentlich angezogen, aber nicht so wirklich, das Interieur des Geschäfts ist ordentlich, aber mit abgetretenen Stufen – es ist so parisienne, so laissez faire, so “Leck mich am Arsch”, es ist herrlich. Weil nicht gewollt, sondern – LIKE THIS!
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Hören und heulen (Tilda Swinton liest das Gedicht zum Duft).

Zu den großartigen Rezensionen von Angela für NowSmellThis und Zola von Kafkaesque kann ich kaum noch etwas kluges hinzufügen. Für mich hat sich der Duft zum Signaturduft entwickelt – während andere Parfums Accessoires verbleiben.

Tatsächlich bin ich gegen das Konzept eines Siganturduftes, und ich mag eigentlich ganz andere Dinge – oder ich mochte… Rosendüfte mag ich, Iris, weiße Blüten, Chypre, das waren so die Selbstgänger bislang.
LIKE THIS ist absolut nichts von alledem, es ist eben so.

Auf diesen Duft werde ich sicherlich nie angesprochen. Er ist da. Er ist leise; er ist Orange, aber nicht knallig, sondern wie eine reife Kürbis. Das tiefe, dunkle und wohlige Orange, das sich so gemütlich ausnimmt als Kissen auf dem Sofa, die Farbe vieler Herbstgerichte, ein Blumenstrauß von Strohblumen (Helichrysum), die meine Mutter so gerne mag und die eigentlich zu sehr nach “Natur” duften, um als Duft zum Anziehen durchzugehen.

Die Assoziation ist diesmal auch nicht stofflich – es gibt kein Stoff, das weich und matschig ist. Der Matsch suhlt sich in Hölzern, wie ein köstliches Dessert, das in einer duftenden Holzschale serviert wird, noch warm, süß aber auch leicht bitter. Kein Obst für mich bitte! Strohblume, Vetiver, Moschus – alles andere ist bestenfalls eine geheime Curry Rezeptur in diesem Gericht.

Es ist aber kein Gourmand-Duft, es ist nicht “foody”, man hat nicht das Gefühl sich in etwas Essbarem gesuhlt zu haben.

Wie kann etwas, was so präsent ist, so unauffällig sein? Ist es ein Mann oder eine Frau? Ist es ein Duft oder eine Farbe? Ist es bunt oder monochrom? Ist es ein Gefühl in der Seele oder das Gefühl, sich mit der Hand auf einem Holztisch aufzustützen? Ist es ein Single Malt oder ein schwarzer Tee? Ist es Zuhause oder Ferne?

Es ist so.

Es ist kein Duft, kein Parfum, es bringt mich jedoch dazu, meine Sammlung auflösen zu wollen. Passend zu Tilda Swinton, die einfach Ihr Ding durchzieht, die sehr privilegiert ist und doch so sehr “grounded”, so wunderschön und so maskulin, so riesig und so zart – ein konsistenter Widerspruch.
Auch wenn ich auf keinen Fall wie sie sein möchte, sondern wie ICH BIN, finde ich mich hier sehr gut wieder, in diesem Nicht-Duft.

Ach, und ich wette er wird tatsächlich keine Nase so recht von den Socken hauen, aber auch kaum jemanden mißfallen.

Strassenpreis 79 Euro, bloss nicht in Fronkreisch bestellen, kostet 18,50 Porto…

P.S: Ein Interview mit dem Firmeneigner, mit etwas leidlichem Französisch versteht man etwas…:
http://www.etatlibredorange.com/actualites/etat-libre-dorange-extrait-du-documentaire-quimporte-le-flacon-lautrement-du-parfum