SENSISANA Maritim Creme – Allergikerpflege de luxe

Darf ich Euch mit meinen Krankheiten behelligen? Ich bin allergisch. Nicht nur gegen Dummheit, sondern auch noch gegen Pollen, Milben und was weiß ich. Hausstaub. Also gegen alles, was schön ist: Kuscheldecken, Kuscheltiere, Daunenbetten, Dekozeugs wo sich Staub ansammelt, Flauschteppiche und Flauschpullover. Hurra.

In der Phase nach dem Allergietest ging es mir ziemlich schlecht, und da habe ich sogar meine Gesichtspflege gewechselt. Die Creme basiert auf Nachtkerzenöl und enthält keine ätherischen Öle, keine Alkohole jedoch leider Bienenwachs, womit ich zumindest kein Problem habe. Da Bienenwachs nicht so “tot” ist wie Paraffinöl beispielsweise (eben auch nicht so gut gereinigt werden kann), ist es ein potentielles Allergen. Aber gut, was ist kein Allergen heutzutage…

Die Creme duftet sehr gut. Das hat mich sehr überrascht! Ich fühlte mich sehr wohl damit – ich glaube das macht viel aus. Sie ist recht reichhaltig, und ich war überrascht sie gut zu vertragen.
Natürlich glänzt man speckig, bis sie einzieht, und auch nach einigen Stunden, was bei mir allerdings derzeit mit jeglicher Pflege passiert. Sie ist aber irgendwie schön. Man fühlt sich gut beim eincremen, und die Haut fühlt sich gut. Es passiert einfach nix, und manchmal ist das das einzig Richtige.

Mit knapp 36 Euro ist sie auch gar nicht so teuer, die Creme ist sehr sehr ergiebig. Überhaupt ist die Sensisana Reihe einfach konsistent: Hervorragende Texturen, klare Linien, kein Schicki-Micki, kein Gedöns. Die Qualität spricht für sich.

Ich lege Euch daher sehr ans Herz, entweder die Augencreme aus der Reihe für den Winter zu testen, oder aber mal eine Maske. Die Bodylotions sind recht teuer, aber die Cremes jeden Cent wert.

Hach. Seufz. Ich gehe mich gleich mal eine Runde eincremen/verwöhnen!

P.S.:
Mein Körper spackt leider weiterhin kräftig ab, derzeit mit Ausschlag – denn jetzt ist die Zeit der Laubbläser! Der Tod für jeden Stauballergiker, wie es scheint.
Übrigens, für alle die sich über so etwas lustig machen: Es ist absolute Scheiße. Die Atemwege sind überlastet, das führt zu chronischen Schmerzen und Entzündungen. Wenn es schlimm wird, gehen die Zahnhälse mit ab oder die Augen sind betroffen. Der pochende Kopfschmerz ist im Alltag unerträglich, und die Mittel dagegen recht beschränkt.
Eine Bitte: Macht Euch darüber nicht lustig. Wer kein Hypochonder ist, verdient es einfach nicht. Zumal ich dank Laktoseintoleranz schon genug höre – kann ich verstehen, aber gewünscht habe ich mir die Scheiße ja auch nicht. Wer verzichtet gerne auf Kuscheldecken und Sahneeis? WER??

MARTINA GEBHARDT SensiSana – neue Produktserie für empfindliche Haut mit einer Extraportion Esoterik

Okay, lasst uns sehen: Spagyrische Extraktion, …

nach dem Geheimwissen aus der pflanzlichen Alchemie hergestellt (dargestellt von Paracelsus). Dieser enthält die in einem langwierigen rhythmischen biodynamischen Prozess gewonnenen Pflanzenkristalle (Pflanzenmineralien).

Kann man es jemanden verdenken, wenn er nun anfängt augenrollend müde zu lächeln? So viel Hokuspokus und so wenig Glaubwürdiges wird in so einer Sprache transportiert, dabei ist das alles in Wirklichkeit total harmlos und wissenschaftlich nachzuvollziehen. Mit Messgeräten, nicht mit Gebeten!

Zum Beispiel wird das Produkt für unreine, sensible Haut mit einem Kalmus-Extrakt zubereitet, einer Heilpflanze die in Asien und Nord-Amerika verwendet wird. Die verwendeten Rohstoffe sind zertifiziert und nicht an Tieren getestet, das ist bei Martina Gebhardt auch klar.
Aber als Marke richtet sie sich noch extremer an die etwas härtere Fraktion “Ökos” mit der stark esoterisch getönten Ansprache.

Fakt ist jedoch, dass ihre Produkte großartig sind, gerade für Neurodermitiker gibt es die Maritim Pflege; für unreine, trockene Haut die Kalmus Serie, doch leider finden ihre Produkte bei Otto-Normalverbraucher kaum Absatz. Warum? Sie sind sehr gut, sie sind preislich machbar, aber man bekommt so etwas häufig in dunklen, muffigen Bioläden wo man statt einer Produktempfehlung einer Hirnwäsche ausgesetzt wird, die dazu dient die zum Veganer und besseren Menschen zu machen.

Nun, Ihr könnt Euch auch hier informieren: Ich kenne beide Seiten. Das meiste was sich dahinter verbirgt ist ideologisch, verbrämter, gesunder Menschenverstand, zum Teil althergebrachtes Wissen und zum Teil neueste Forschung. Erst eine pragmatische Auseinandersetzung damit macht das Produkt glaubwürdig.

Schließlich will ich eine Creme für meine Haut und keine Ideologie kaufen!

Erhältlich sind vier neue Serien, die Öle in Kapseln, unter dem neuen Firmennamen. Mit dem neuen Unternehmen arbeitet Martina Gebhardt mit einem japanischen Wissenschaftler zusammen, der Wasser erforscht. Obwohl auf Nachhaltigkeit in allen Aspekten geachtet wurde, sind die Produkte in Glasflakons abgepackt, was leider eine größere Umweltsauerei ist als Plastik.

Ich habe einiges von Martina Gebhardt im Haus gehabt und finde die Sachen wirklich gut.

Gerade für Allergiker, aber es ist kaum machbar einem Allergiker zu erklären dass die fette, unsexy Creme, die er aufwendig und teuer bestellen muss, eine echte Hilfe im Alltags ein wird. So laufen alle meine männlichen Freunde mit ihrer Neurodermitis im Gesicht (zum Teil blutige Stellen…) und benutzen Kosmetik aus der Drogerie. Tja, was soll man tun!
Jedenfalls wird eine Pflegeserie, die so ein Zeug auf der Packung aufgedrückt bekommt nie Ernst genommen – und so verschenkt man riesiges Potential einer Ideologie willen. Hilft das jemanden?