Easy Lemon – TOM FORD Neroli Portofino vs ANNICK GOUTAL Eau d’Hadrien

Was haben beide diese Düfte gemeinsam? Ridiculously overpriced* they are.

Es ist Zeit für Frühling und Zitrusdüfte! Einen Hauch von Sommer und Licht, der Tagtraum eines Tages am Strand, oder in einem Zitronengarten am Pool, während die Stille nur vom Klirren der Eiswürfel einer mit Zitronenlimonade gefüllten Karaffe unterbrochen wird…

Fangen wir also mit dem ersten an.

Annick Goutal, Dich mag ich nicht-nie mochte ich dieses Dufthaus, was nicht zuletzt an einigen Interviews mit der Dame des Hauses lag. Die Düfte sind nett und überteuert, die Parfumeurin unsympathisch, und meine Freundin hatte bereits einen der gefälligeren Düfte als ihren Signaturduft ausgewählt. Nix mehr zu machen.
Ein gefühltes Jahrzehnt später entschied ich mich – ob der mageren Auswahl?! – meinen Un Jardin sur le Nil zumindest vorübergehend mit einem anderen Zitrusduft zu ersetzen.

Et voilà. Weiterlesen…

Auf der Suche nach einem neuen Duft?

Ich liebe es fast noch mehr als Shopping – Parfumblogs. Ich ver-folge die guten und großen Blogs schon lange, auch auf Twitter, was etwas persönlicher ist, und bin immer wieder begeistert und fasziniert von dieser Community, die so viel Spaß und Freude an Düften hat, dazu reif, unzickig und ohne jegliche Allüren ist.

Durch Teddy am heimischen Herd erratum Kinderbett gefesselt, nutzte ich seine vielen Schlafpausen, in denen ich ihm beim Schlafen natürlich zugucken musste, um einige neue Düfte zu suchen. Dazu war ich jüngst in einer Parfümerie, die immerhin stolze drei Nischenmarken führt, und konnte mich ein wenig umschnuppern.

Ich empfehle daher ein paar Dinge, die man schnuppern sollte – ich würde sie alle sofort nehmen.

Bottega Veneta KNOT. Der erste Duft war schon erfolgreich, der zweite ist besser und passt wunderbar zur unaufgeregten Mode der Linie (ist das immer noch Thomas Maier? Ich liebe ihn!). Mit sanften und blassen Orangenblüten, einem milden Lavendel und einem hautnahen Moschus-Tonka-Abgang mal was anderes. Der Flakon ist ebenfalls wunderschön, das Design haben wir ähnlich bei Hermès Un Jour d’Hermès gesehen. Eigentümer der Parfummarke ist übrigens Coty.

Atelier Cologne Orange Sanguine. Das Wort Cologne macht mich nervös, aber können sich die Bloggerinnen alle irren? Eine geballte Ladung Orangen, Freude, und noch mehr Orangen, für erfreuliche 60 Euro (30ml). Wer drankommt, probieren!

Tom Ford Fleur de Chine. Einhellig als bester Duft der Linie empfunden, erinnere ich mich vage an den Duft (leider kommt man nicht an anständige Proben ran, die Plastikdinger kann und sollte man nur als ersten Indikator nehmen) – ich war beeindruckt. Mehr in der Richtung “ich bin für diesen Duft noch nicht so weit” – Respekt vor Schönheit und Klassizität hat TF hier defintiv verdient. Absolut tragbar, keinerlei versteckten Zibet- oder Aldehydemonster. Leider kostet er 190 Euro, etwas riskant für einen Spontankauf.

– Nicht neu, aber unterschätzt: ETRO Via Verri und Etra. Via Verri ist ein launiger Zitruscoktail mit leider geringen Haltbarkeit und steht ewig auf meiner Wunschliste; Etra ist etwas schwieriger. Pudrig und würzig, mit guter Sillage für Etro, hat es reichlich Piment, Eleganz und Finesse im Angebot. Ich verehre von Etro Jaquard, und würde sofort die anderen dazu nehmen! Das Konzept des Layerings wäre mit diesen dreien allerdings nicht machbar…

– Weitestgehend vom deutschen Markt verschwunden, doch hier und da noch zu bekommen ist Parfume d’Empire. Nebst Eau Suave ist Equistrius wirklich… wow.
Ich habe nix mit Pferden am Hut, und der Name ist mehr als irreführend, es sei denn das Konzept der Symbiose beim Reiten würde als Bild herangezogen werden: Sanftheit, Vertrauen, Wärme, Weichheit, Stärke. Iris und Gourmandnoten, niemals süß, mit einem Hauch süßer und orangiger Frische in der Mitte, ein absolutes Kunstwerk. Niemals parfümig und synthetisch, eine wundervolle Komposition von Duftnoten, die nebeneinander und miteinander stehen.

– Rose und Patchouli? Wer Frederic Malles Portrait of a Lady mag, aber nicht tragen kann (also ich!) kann sich ja mal Lady Vengeance von Juliet has a Gun angucken. Die Rose ist rosig, der Patchouli sauber und tragbar, ein junger und spritziger Patchouli fast. Zu modern vielleicht, aber eben tragbar.

Ihr dürft gerne die Liste ergänzen…

Die Winterbraut trägt Brille – bloss welche? …und andere Beichten!

Ich bin schrecklich, ich belästige Euch mit diesem Hochzeitsquatsch! Aber da müsst Ihr jetzt noch zwei Wochen durch… und sogar noch länger – Ringe, Kleid, das dürft Ihr auseinaderhecheln wie Ihr wollt, ich enthalte Euch nichts vor!

Doch zuvor eine Feststellung: Die Ausrede “es ist für die Hochzeit” ist tödlich. Vor allem wenn man ein ganzes Jahr Zeit zum shoppen hat! Weiterlesen…