Von Kalifornien habe ich nie geträumt, aber von Sonne träume ich derzeit sehr viel. Auf der Suche nach zumindest einer olfaktorischen Entsprechung gibt es viele Möglichkeiten, von “cheap thrills” wie ein Duschgel über ein Guerlain Aqua D’Allegoria wie Mandarin Basilic bis hin zu den durchdachten Kompositionen von Cartiers Eau der Cartier Zeste de Soleil oder diesem hier.
Ich liebe diesen Duft!
Der Start mit Orangenblüten und sanften zitrischen Noten weicht einem überraschend weichem Jasmin und, ich würde sagen, Glyzinie. Elegant und leicht, aber auch wärmend – es erinnert mich an meinem hauchzarten, weichen und wärmenden Kaschmirschal. Die Haltbarkeit ist hervorragend, wenn im Haar gesprüht, ansonsten zart und unaufdringlich. Weder ist der Duft künstlich, weder zu sexy, was man Jasmin so nachsagt, noch zu sauber.
Kopfnote: Neroli, Mandarine
Herznote: Jasmin
Basisnote: Vanille, Bienenwachs
Weder Vanille noch Bienenwachs erscheinen auf meiner Haut, meine empfindliche Nase bezeugt die durchgehende Anwesenheit des Jasmins. Ein Soliflore meines Erachtens, und zwar ein wirklich gelungener, erhabener.
Der kalifornische Traum findet in einem edlen “Vorgarten” statt, der die Größe eines Parks hat, wo diskret ein Butler die Haustür öffnet und weiße Seide die Garderobe der Gastgeberin beherrscht.
Der Duft ist sowohl elegant als auch lässig, er hat Attitüde, erhaben aber nicht humorlos-arrogant, und ganz sicher geeignet für einen feinsinnigen Mann.
Der Parfumeur Antoine Maisondieu ist verantwortlich für viele berüchtigte Etat Libre d’Orange Düfte, und so mag es verwundern, dass ihm eine so zarte, aber nicht zahme Komposition gelungen ist. Der Duft hat einzig Ähnlichkeit mit Olène von Diptyque, allerdings in einer weitaus raffinierteren und kostbareren Form.
Den Duft gibt es bereits ab 50 Euro Keks zu kaufen und ich empfehle ihn allen empfindlichen Nasen, die weiße Blüten lieben. Ich liebe Jasmin, das wird mir mal wieder klar, ich liebe den Duft weißer Blüten, ich liebe Luxus… ich liebe es, nicht allergisch gegen diesen Duft zu sein, was mir leider neuerdings häufiger passiert.
Für Fans von Olène, Serge Lutens’ A la Nuit, Hermessence Iris Ukioyé und generell für Liebhaberinnen weißer Blüten.