Warum Madonna mit ihren Schönheitsoperationen Recht hat

Haters gonna hate, bakers gonna bake, sagte schon Taylor Swift in einem ihrer Lieder.

Wir können uns schon mal darauf einigen, dass egal was Frauen machen, es kommentiert wird, und zwar negativ.
Ich zähle mal einiges aus dem Internet auf: Hätte sie bloß in Würde altern sollen, bitte nur dezente Eingriffe wie Schlupflider, sie sieht aus wie die Messerschwester von XY. Es gibt sogar eine Bildstrecke, in der analysiert wird, wie sie gealtert ist – und es fängt in den 80ern an!! WTF sage ich da, und jede Klatschzeitschrift hat vorher7nachher Bilder von Frauen im Vergleich. Allerdings nicht vor und nach dem Eingriff, sondern mit 20 Jahren Unterschied. Was für ein Abfuck für jede Person – so viel Therapie kann man gar nicht machen. Ich glaube es war Selena Gomez, ein veritabler Jungspund, die auch medial permanent wegen ihrem Äußeren gemobbt wird, die gesagt hat, sie konsumiert keine Medien mehr. Sie ist zwar dabei und liefert Content, guckt aber nicht. Ganz ehrlich, ich mache das auch so, denn es wird sonst echt düster.

Nun wird von Madonnas Fans oft geschrieben, es sei traurig, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der so etwas nötig ist. Ja, dem stimme ich zu. Allerdings wird dabei das Narrativ verbreitet, dass Madonna quasi unter dem Druck, jung auszusehen, leiden würde und sich deswege das Gesicht neu zimmern lässt.

Leider ist keiner auf die Idee gekommen, zu sagen: Weil sie es kann! Sie ist Mitte 60 und eine sehr gute Musikerin, Produzentin UND Tänzerin. Sie hat darüber hinaus Geld wie Heu und kann auf die öffentliche Meinung schon lange pfeifen. Sich immer wieder neu erfinden war ihr Erfolgsgeheimnis, und der reißt nicht ab. Ihre treuen Fans, solche wie ich, die langsam auch jenseits der Lebensmitte kommen, werden weiter ihre Musik hören und ihre Tickets kaufen.

Ich bin der Meinung, und unterstelle das mal sehr selbstsicher, das sie sich sicherlich nicht nur aus Eitelkeit hat operieren lassen, sondern weil es schlichtweg eine Möglichkeit ist, sich auszudrücken. Silvester Stallones Gesicht wird komischerweise nicht durch Bildstrecken analysiert?! Und ja, sie ist ein Vorbild, ein Star, ein Idol – whatever. Aber in erster Linie ist sie Madonna, und sie hat ihren Erfolg dem Konzept zu verdanken, dass sie sich immer wieder neu und anders erfindet, immer unverkennbar sie selbst bleibend dabei.

Und bekommt sie mediale Aufmerksamkeit? Japp. Hat sie eine neue Single rausgebracht? Auch ja.
Haters gonna hate, stars gonna earn – das wäre wohl die passendere Liedzeile gewesen, nur dass sie sich nicht reimt.
Natürlich ist #hatespeech auch in diesem Segment absolut ein Unding und misogyn ohne Ende, aber hier beginnt eben der schmale Grat, bei der man hinterfragen kann ob (unser) Objekt Madonna nicht in Wirklichkeit das Subjekt Madonna ist, das einfach ihr Ding macht.

Das neue Lied heißt übrigens BACK UP TO THAT BEAT und ein super Tanzstück.


Wertschätzung zeigen:
P A Y P A L ❤️ M E

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