Via TIME.COM.
EDIT: Hier der Artikel zum Thema von Anne-Marie Slaughter,der kontrovers diskutiert wird. Der häufigste Vorwurf ist, dass Karriere nicht gleich Karriere sei: Weltbeherrschung, nun, das müsste frau ja nicht haben (???!!?! WTF?).
Falsch, sage ich, denn genau darum geht es – wenn selbst privilegierte Frauen mit Geld und Unterstützung sagen: SO läuft es nicht, dann haben wir immer noch ein grundsätzliches Problem.
Auf der anderen Seite beschreibt Slaughter ein Problem, das viele Männer kennen dürften: Ihre Kinder wenden sich ab; man kennt sich ja nicht.
Wodurch dieses Dilemma entstanden ist? Auch heute, in Zeiten der nichtortsgebundenen Dienstleistung denkt man, Arbeit=Anwesenheit in einem Büro. Das ist falsch. Effiziente Tätigkeit findet in meetings nicht statt, dort wird nur besprochen, was eh schon alle wissen. Effizient drei Stunden arbeiten ist das, was viele in ihren 10-12 Stunden “Anwesenheit” nicht schaffen.
Das Problem ist also ein viel tiefer liegendes und grundsätzlicheres – zumindest lassen sich gewisse Dinge auch ohne Geschlechterdiskurs (und Schuldzuweisungen…) lösen.
http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2012/07/why-women-still-can-8217-t-have-it-all/9020/
Da drängen sich mir so unterschiedliche Gefühle , Vergleiche und Gedanken auf, die auch in mir selbst kontrovers sind.
Was wäre eigentlich in ihrem (und in vergleichbaren Positionen) Fall familienfreundlich ?
Ich bin da auch der Meinung Karriere ist nicht gleich Karriere.
Denn egal ob so eine Position ein Mann oder eine Frau einnimmt….DIESER Vater,DIESE Mutter, steht nicht der Familie zur Verfügung….wenn, dann nur in Gedanken. Geht ja auch gar nicht, wenn derjenige die ganze Woche nicht zu Hause ist. Da muss es ja nichtmal so eine “Weltbeherrschungskarriere” sein. Ein Pilot/Pilotinnen oder ein Fernfahrer/Fernfahrerinnen oder Montagearbeiter oder …..Visagistinnen, Schauspielerinnen, technische Berufe beim Film, die auch von Frauen ausgeführt werden….die sind oft tage-wochen- oder monatelang unterwegs………die haben die gleichen Probleme.
Eine Professorin, die ein Forschungsinstitut leitet, am Wohnort arbeitet, gleitende Arbeitszeit hat, kann es sehr wohl “unter einen Hut” bringen, auch wenn der Vater eine vergleichbare Position hat. Denn da können beide ihren Anteil leisten. (da hab ich letzte Woche gerade eine kennen gelernt, die 2 Kinder hat….und das ist nun schon die 2. der ich in letzter Zeit begegnet bin)
Ist denn Lehrstuhlinhaberin für Außenpolitik KEINE Karriere ? (Frau Slaughter ) Wenn sie keine Kinder haben würde , wäre es doch machbar gewesen. Der Mann hat sie unterstützt, wie gesagt wurde aber die ganze Verantwortung hat er wohl nicht übernommen….sonst hätte er die pupertierenden Söhne ja wohl allein händeln können. (wie es Frauen gemacht hätten im umgekehrten Fall) Hätte sie sich als Mutter da besser gefühlt ? Ticken vllt. Mütter da anders als Väter ?
Selbst wenn sich Gesellschaft und Politik ändern, die Vorraussetzungen geschaffen werden, die Kinder ganztags qualifiziert betreuen zu lassen, ……ist es dann noch eine Familie ? ICH (Mann oder Frau) habe eine Familie gegründet, Kinder in die Welt gesetzt. Also habe auch ICH die Verantwortung. Dabei möchte ich gerne unterstützt werden, auch durch die Gesellschaft/Politik. Aber die Verantwortung ganz abzugeben, wäre nicht mein Ziel. (und DAS müsste man, wenn Vater UND Mutter gleiche Karriereziele hätten, die vergleichbar mit dem von Frau Slaughter wären)
Da würde ich mich als Gebärmaschine missbraucht fühlen. :-/ (mal etwas überspitzt gesagt)
EINER muss doch wenigstens dem anderen den Rücken frei halten, wenn der andere solche Karriereziele hat ?
Nicht alle Berufe haben Meetings zum Haupt-Inhalt oder spielen sich im Büro ab.:-P Da wird nicht 8-10 Stunden gelabert sondern die ganze Zeit wird voller Einsatz…auch körperlich verlangt.
ChirurgInnen, die die ganze Woche arbeiten, Dienste haben, auch an Wochenenden und Feiertagen haben das gleiche Problem und müssen dabei nichtmal eine besondere Karrierestufe erreicht haben.
Das, was derzeit NICHT geht, weiß ich doch vor meiner Berufs-oder Jobwahl bzw. vor meiner Familiengründung.
Wieviele Frauen lassen sich scheiden, weil der Mann eh nie zu Hause ist (selbst wenn sie dabei nicht solche Karriereambitionen hat) und sie dieses “Familienleben”(was keins ist) satt haben.
Selbst wenn keine Kinder da sind, würde ich mich fragen, warum hat man da geheiratet ?
Es ist ja nicht nur so, dass man sich sowohl im Beruf als auch zu Hause nicht vollständig einbringen kann, wenn man eine solche Laufbahn (vergleichbar mit Frau Slaughter ) anstrebt bzw. diese Stufe erreicht hat, da fühlt sich derjenige selbst nicht wohl, es geht auf Kosten der Kinder, der eigenen Gesundheit (auch körperlich) und auf des seelischen Wohlbefindens. DAS hätte ich mir nie im Leben “antun” wollen 🙁
Da könnte mich die Gesellschaft noch so gut unterstützen.
Könnte mir auch die Frage stellen: Arbeite ich, um zu leben oder lebe ich, um zu arbeiten ? Ist meine Arbeit mein ganzer Lebensinhalt ?
Karriere JA aber so wie es mit meinem persönlichen Leben in Übereinstimmung zu bringen ist, ohne dass mein Mann , ich oder die Kinder auf der Strecke bleiben. Das ist schon schwer genug. Da habe ich aber immerhin auch heute, unter den jetztigen Bedingungen, die Wahl. Ich kann auch keine Kinder haben wollen ……..mit oder ohne PartnerIn leben wollen……..
Ich frage mich allerdings auch , wie stellt man (Frau) sich ein ideales Frauenbild (Mutterbild) in der Berufswelt vor ? WIE sollte der ideale Endzustand sein, damit die Frage der Gleichberechtigung zur Zufriedenheit aller gelöst werden kann ?
Da hätte ich es doch gerne eine Nummer kleiner….fangen wir doch bei uns an , in unserer Familie….in unserem gewählten Beruf.
Ich hatte offensichtlich dabei auch Glück. Ich hatte, bevor ich selbst Chef war, immer Chef`s, deren Motto es war: “Privat geht vor Katastrophe” …….egal ob es Mütter oder Väter betraf (oder Singles, die sich um ihre Eltern kümmern mussten….was ja bei Müttern und Vätern zusätzlich noch ein Karrierehinderungsgrund sein kann)
Ich bin jedenfalls der Meinung, dass man nicht alles haben kann (und muss) , Kompromisse gehören für mich in allen Bereichen des Lebens dazu. Das einzige, wo ich keine Kompromisse eingehen will, ist…..dass es mir dabei seelisch gut geht, dass ich mich wohl fühle/zufrieden bin und nicht auf Kosten anderer (in meinem frei gewählten Umfeld) mein Leben gestalten will.
Ich kann gut solche oder ähnliche Gedankengänge nachvollziehen und hätte für vieles ein Für und Wider. Wofür ich KEIN Verständnis habe, ist: dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger Lohn bekommen und bei …wohlgemerkt…….gleicher Leistung und gleichem Einsatz (egal mit welcher Mehrbelastung sie das schaffen) an ihrer Karriere gehindert werden (durch die Einstellung der Chefs)
Aus dem Öffentlichen Dienst kenne ich nur den 2. Teil vom “Hören-Sagen”
Keimonisch: Du hast natürlich vollkommen recht! Alle Berufe die Anwesenheit erfordern-ob an der Kasse oder im Krankenhaus-sind wenig mit 24h Familie vereinaber. Der Punkt ist: Ist das nötig? Das Kind braucht feste Rahmen, feste Bezugspersonen, Eltern, aber die müssen das Blag nicht 24h bespassen. Sozialisierung erfolgt in der Gruppe nunmal besser.
Also haben wir hier das erste Problem: Es gibt die Möglichkeit nicht, Kinder schon im frühen Alter in guter Betreuung abzugeben. Denn Eltern können viele DInge nicht leisten-ich habe keine Ahnung von Kinderliedern und sowas, ich könnte einem Kind das Lesen beinringen aber spielen? Vorsingen? Motorik entwickeln? Keinen Schimmer!
Das zweite Problem: Die gehaltsunterschiede. Es wird in DE konserviert dass Frauen zu hause bleiben weil sie min 25% weniger verdienen (ausser bei tarifen, aber selbst im ÖffentlichenDienst gibt es einen Unterschied!!) Die ideale Karriere mit Iund gibt es für beide Seiten nicht, denn sie ist stark vom beruf abhängig und es gibt nicht immer einen Partner, der ausbalanciert, was fehlt. Da muss jeder ins einer Konstellation das Beste draus machen.
Ideal wäre wenn die gehälter einen nicht zwingen würden und die Betreuung einen nicht zwingen würde-dann könnten die, die leiber Kind machen, sich mehr Zeit dafür nehmen. Wobei das mit dem Zuürckstecken auch ein mythos ist-nämlich der, das Kinder 24/7 Betreuung der “Mutter”(nicht!Elternteil!!) brauchen. Das sitzt fest in allen Köpfen.
Klar brauchen Babys Futter, am besten anch wie vor von einer Frau und nicht von Hipp, aber das ist nicht 12 Monate der Fall. Sondern 3,4 6…
Die Frau steckt in den Zwiespalt Kind in die Welt gesetzt zu haben, Rabenmutter zu sein, was vom Kind haben zu wollen weil niedlich, ausfüllende Tätigkeit die nichts mit dem Kind zu tun hat. Das sind drei Ecken! Der Mann: Ernährer sein zu müssen, schelchter papa zu sein, was vom Kind haben zu wollen, was von der Partnerin haben zu wollen also sie druch Geldzufluss in Form von Auto, Putzfrau etc entlasten, weil man selber nicht da ist.
Ehrlich-was kann man da groß machen? Wenn beide gelichviel verdienen, beide in einem flexiblen Job sind, wo man jederzeit arbeiten kann, aber nicht 9to5 anwesend sein muss, und sie hätten eine 24/7 Betreuungsmöglichkeit (wie in vielen Krankenhäusern angeboten wird fürs personal wg Schichtdienst), wäre das eine Idealvorstellung?
Du bist Chef – das muss frau heute anstreben, um es für die frau morgen besser zu mache, Strukturen zu schaffen. Anders geht es nicht.
P.S. Karriere ist nicht gleich Karriere, stimmt – ich würde von einem Lehrstuhl träumen, tun ja viele! Es ist aber berechtigt alles haben zu wollen-was Sluaghter jedoch vergisst: You can’t have it all – if man or woman. Not at once, and not 100%. Aber wie meine freundin so schön sagt: Alles zu seiner Zeit, sie hat die Kinder, der Nobelpreis wird eben später im Angriff genommen. Sind ja beides Lebensaufgaben 🙂