Beautycoaching – Make-up und Masken

Achtung, das ist eine neue Kategorie: Beautycoachings. Was ich im echten Leben mache, zum Teil online, schon lange vor der Pandemie, kommt auch als Textbeitrag zu Euch. Zum einen bleibt es ewig erhalten für die Nachwelt (Schweinegrippe, ick hör dir trapsen, höhö), zum anderen kann man die eine oder andere zusätzliche Info hier mit einstreuen.
In persönlichen Beautycoachings geht es ausschließlich um Dich. Deine Bedürfnisse, Dein Kontext, Dein Potential – und seien wir mal ehrlich, es geht NIE nur um Schminke.

Aber – wisst Ihr noch als wir alle darüber gelacht haben, dass es Schminktipps für Masken(trägerinnen) gibt? Im asiatischen Raum Gang und Gäbe, genauso wie Visiere, die hier immer noch zu viel belächelt werden, aber eigentlich echt cool sind, holt uns die Globalität auch in unserem europäischen Dorf ein. Kolonialismus hits back, späte Rache und so.

Äh. Ja.

Die Kosmetikkonzerne sind in heller Aufruhr: Der Verkauf von Lippenstiften ist um 70% Prozent eingebrochen. SIEBZIG PROZENT. Es kaufen also nur noch Sammlerinnen und Influencer Schminke für die Lippen. Theater, Gay Pride, Disko, alles fällt aus – das öffentliche Leben ist nun anders, und ehrlicherweise konsumieren wir nun online in Jogginghose und Gesichtsmaske statt full-face Make-up und Parfümwolke.
Ich persönlich kompensiere allerdings kräftig mit Parfum, da könnte es mal ein paar spannende Dinge geben?! L’Eau de Distance?! Smahsing Patriarchy Extrait? Givaudan, ich stehe Euch zur Verfügung.

Make-up und Masken – zwei Tipps von Herzen:
– Das Gesicht so schminken, dass man die Maske abnehmen kann, und es immer noch D-ein Gesicht ist.
– Pflege und UV-Schutz sind Grundlagen für die ästhetische Wirkung, aber in erster Linie für eine gesunde Haut.

Schminken ist echt einfach.

– Es heißt, frau solle die Augen betonen. Mag ja sein, aber Fakelashes und Werwolf-Augenbrauen zu einem eher minimalistischen Teint, wegen in der Maske verklebender Foundation-Schmiere, ist doch eher seltsam. Wie denn dann?
Es gibt zwei wesentliche Regler für das perfekte Make-up, man kann sich drumherum austoben:

AUGENBRAUEN:
Sie rahmen das Gesicht ein, sie bestimmen den Gesichtsausdruck (bloß nicht nach unten zeichnen, bloss nicht mit Make-up vollspachteln) und dienen extrem der non-verbalen Kommunikation. Mit hochgehobener Augenbraue ist nicht umsonst eine geflügelte Redewendung.
Nachzeichnen, zupfen (lassen), oder gleich als Permanent-Make-up erwägen. Ich rate vom letzteren ab, weil es aus Dir eine Schablone macht. Frau sieht aus wie alle anderen auch, oh Graus, dazu bite noch Fakelashes – ich bin raus.

Frau sollte einen helleren Ton wählen für Tage, wo sie blass ist, wo sie natürlicher unterwegs sein möchte, etwas “sportlicher”.
Einen dunkleren Ton für mehr Kontrast an sehr sonnigen Tagen, wo man sehr wenig Make-up verwenden wird, und an Tagen in denen frau SICH DANACH FÜHLT JEMANDEN IN DIE FRESSE ZU HAUEN.
Stimmungsabhängig nennt sich das.

Die Augen können dann mitwirken, sei es denn durch ein wenig Wimperntusche oder dramatischen Eyeliner und Concealer – wer Bock auf Regenbogen hat, bitte sehr, am Ende des Tages muss frau sich damit wohlfühlen. Ich gebe Tipps für “gemäßigte” Looks, ich bin kein Insta-Influencer, die für das Video und das Waschbecken schminkt.

TEINT
Meine Lieblingsbaustelle. Für jemand der Allergikerin ist und Akne hat, habe ich alles verdammt gut in Griff bekommen, ohne Medikamente und ohne Eingriffe wie Dermabrasion. Den Rest besorgen Concealer und Camouflage von Kryolan. Übrigens ist Theaterschminke echt eine gute Sache, angesichts von fast hundert Hauttönen allerdings unmöglich online auszuwählen.
Also – Teint transformieren OHNE komplette Foundation, ohne Puder, ohne Geschmiere…! Gut, ganz ohne Geschmiere geht es kaum.

-Grundlage ist einmal eine gute, feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme, gerne auch schon mit Lichtschutzfaktor. Darunter ein Serum. Darüber? Tatsächlich einen Sonnenschutz für das Gesicht. Teurer Spaß, ich weiß, aber es kann zwei Dinge: Prävention und Ausgleich.
Eine mattierende Creme, wie sie Avené beispielsweise anbietet, gleicht den Teint aus. Paula’s Choice bietet ebenfalls so ein Creme, die schützt und einen Hauch ausgleicht durch die mineralischen Filter. Was gar nicht geht: Öko-Sonnenschutz, weil es schmiert und bleicht/verfärbt, und getönte Cremes wie BB und CC. Der Ausgleich für den Teint erfolgt, sagen wir es mal – lokal. So bleibt die Haut halbwegs unbelastet in dem feucht-fröhlichen Klima des Mund- und Nasenschutzes (NASE!! Ihr Scheiß-Schwanzträger, packt das Teil ÜBER Eure Nase!!)
– Ausgleichen: Kinn/Mundwinkel abdecken, Nasenflügel und unter der Nase, die Schläfen und der Bereich über den Augenbrauen, falls man keinen Pony trägt. Nicht mehr!! Alles schön verblenden und staunen, wie die richtige Positionierung von Concealer/Camouflage wirkt. Nasolabialfalten freuen sich auch über Concealer, aber hey, ein bisschen Wahrheit muss das gegenüber schon vertragen.

Kleine Hürde dabei – die Gesichtsform ist individuell, und soll auch so bleiben. Dafür ist tatsächlich ein Beautycoaching hilfreich, weil man sein eigenes Gesicht schminken lernen solle, und nicht geschminkt wird oder etwas versucht, was gar nicht zu der Augenform passt (ich, immer, mit Lidstrich… ).
Der Ausgleich des Teints ist allerdings ein standardisiertes Verfahren und wird von Visagisten, wo ich es auch her habe, so eingesetzt. Hier Dank an den Visagisten Alex Rothe aus Berlin.

…ich gehe nun mein dank Allergie blühendes und gerötetes Gesicht retten, und freue mich über Fragen.

6 Gedanken zu „Beautycoaching – Make-up und Masken

  1. Ich trage inzwischen nur noch Lidstrich und Mascara, weil alles andere durch das ständige Handling der Maske verwischt. Allerdings hab ich eine neue Vorliebe entwickelt: Glitzer (eher gesagt holografisch apricot-gold-zartgrün changierendes Flittergel von H&M Beauty) in den Augenbrauen. Ja, Augenbrauen. Ich habe grade pandemiebedingt keine bezahlte Arbeit mehr und nutze die Gelegenheit, weniger seriöse Looks zu tragen. Glitzer, für den ich sonst nix übrig hatte, da ich das tussihaft und pubertär fand, fühlt sich gerade sehr nach Lebensfreude an.
    Das mit den Lippenstiften amüsiert mich ein wenig, zumal uns die Kosmetikbranche ja gerne in jeder Krise den Lipstick Effect einflüstern will. Die meisten von uns, die im Lippenstiftsektor für Umsatz sorgen, haben eh schon mehrere Lippenstifte daheim und bräuchten rein theoretisch betrachtet erst in ein paar Jahren Ersatz. Ich kaufe grad nur bewährte Essentials nach – das Bio-Jojobaöl, das alles kann, die wohlriechende Handseife, die gute Ökohandcreme für die Handtasche. Und Lippenpflege, weil sogar Masken aus Baumwolle meine Lippen austrocknen (mir dämmert gerade was mit Gesicht und Kopfkissen….oha).

    1. Ja, unter der Maske ist Wüstenhaut und mega trockene Lippen. Und ja, Glitzer ist gerade mein Juice, – habe mir OBACHT ein GLoss gekauft um den für die Augenbrauen zu verwenden. Da ich sehr viel Mimik mit Augen/Augenbrauen habe, ist das für mich gar kein Problem auf den Lippenstift zu verzichten. Und stattdessen bin ich auf Nagellack umgestiegen, zumindest so ein bisschen wieder. Pandemiebedingtes Nichtarbeiten… kommt mir bekannt vor. Dieses jahr haben etliche abgehackt, ich auch, ich versuche zu überleben. Das muss reichen.
      Es täuscht auch ein wenig-das Wetter, und die vollen Geschäfte, und das Gefühl wieder Normalität und Freiheit zu spüren: Wir haben immer noch eine Pandemie. Ich bin auch verreist, und ehrlich, es war dringend nötig, wenn man vier Tage als Jahresurlaub deklarieren muss, aber ich würde es nicht nochmal tun. Zumindest war es kein überlaufener Ort wie SPO oder Sylt… wir haben noch Pandemie, kein Bedarf nach Lippenstiften, und hey, Lippenpflege ist in der Tat ein Thema! Danke für den Reminder!

  2. Liebe Andrea, jetzt hast du mich richtig zum Lachen gebracht, und ich fühle mich verstanden, und zwar mit dem Satz “An Tagen, an denen man jemandem in die Fresse hauen möchte.” – Perfekt! Diese Tage kenne ich nur zu gut, und sprachlich ist das einfach vollkommen auf den Punkt gebracht. Liebe Grüße aus Bremen von Svenja

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